Realität und Theaterspaß Die Suite zu Prokofjews »Drei Orangen« Ganz ohne Eifersucht kommt Sergej Prokofjews Commedia-dell'arte- Oper »Die Liebe zu den drei Orangen« aus: Ein zum Sterben melancholischer Prinz wird nach heilender Erheiterung von der bösen Hexe verzaubert und verliebt sich in drei ebenfalls verzauberte Orangen, denen, nach allerhand Verwicklungen, drei Prinzessinnen entsteigen. Die ersten beiden verdursten, da der Prinz und sein Helfer Truffaldino das Gebot, die Orangen nur an einem Bach oder See zu öffnen, überhört haben. Die dritte überlebt, so dass Prinz und Prinzessin - wieder nach allerhand Verwicklungen - heiraten können. Komponiert hat Prokofjew die Oper, nachdem er nach den revolutionären Ereignissen von 1917 seine Heimat verlassen hatte und zunächst in die USA gereist war. Das nach dem gleichnamigen Märchenspiel Carlo Gozzis komponierte Werk, dessen chaotischer Prolog sich bei genauem Hinsehen als satirisches Abbild der realen politischen Verhältnisse im revolu tionären Russland entpuppt, wurde 1919 von der Chicago Opera Company in Auftrag gegeben und nach einigen Verzögerungen am 30. Dezember 1921 vor ausver kauftem Haus in Chicago urauf geführt. In seiner Autobiographie schrieb Prokofjew über das Werk: »Mit Rücksicht auf den amerika nischen Geschmack wählte ich eine musikalische Sprache, die einfacher war als die im ,Spieler', und die Arbeit ging leicht von der SERGEJ PROKOFJEW Geb. 23. April 1891 in Soucovka (Donezbecken, Ukraine) Gest. 5. März 1953 in Moskau »Die Liebe zu den drei Orangen« - Sinfonische Suite Entstehung: 1924 Spieldauer: ca. 20 Minuten Besetzung: Piccolo 2 Flöten 2 Oboen Englischhorn 2 Klarinetten Bassklarinette 3 Fagotte (3. auch Kontrafagott) 4 Hörner 3 Trompeten Pauken 3 Posaunen Schlagzeug Tuba Streicher 4