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Freitag, dkl 31 DttMber. M8 ^ZirksaK^ s ganz z Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts UN- -es Stadtraths zu Frankenberg. > rei- Hk tio«. 29. De v« mit !N sied lause, mlden. anger, anger. o»L»r ehrte« er? N. »«La. rn r wäh- s guten e durch zeehrten n edlen reichen )ruft zu sen kön- nnigsten >ott, er n Heim- Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljährl. 1 50 Einzelne Nummern 5 H. 's 188Ü. praa. lt". j8 Uhr erselben as Gr- . B. Bekanntmachung. Auf Grund des Gesetzes, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betreffend, vom 18. August 1868 und des für die Stadt Frankenberg über die Entrichtung der Hundesteuer bestehenden Regulativs werden die jenigen Personen, welche in hiesiger Stadt Hunde halten, hiermit auf gefordert, Vis mit dem 1». Januar 1881 deck Stadtrate schriftlich anzuzeigen, welche Hunde sie besitzen, und für dieselben die festgesetzte Steuer auf das Jahr 1881 gegen Entnahme der Am Jahresschlüsse. An der Grenze zweier Jahre bedarf Jeder mann ebenso des ernsten Rückblicks auf die ver gangenen Tage wie des freudigen Ausblicks auf die zukünftige Zeit und auf den neuen Weg, den > er wandeln soll. Das Jahr 1880 hat in unse rem öffentlichen und socialen Leben viele Hoff nungen unerfüllt gelassen und manche schwere Sorgen veranlaßt. Der Horizont des politischen Lebens war Monate lang mit düsteren Wolken umlagert. Es drohten Gefahren von Außen und im Innern des Reiches. Man begegnete dem Kleinmuth und Mißmuth in vielen Ständen. Es mangelte das ernste Vertrauen in die Sicher heit der wirthschastlichen Verhältnisse und in die Fe stigkeit kaum geschaffener Gesetze und Einrichtun gen. Die Theuerung der nothwendigsten Lebens mittel lastete schwer auf Stadt und Land und die Sorge um das tägliche Brod war vielen Haushaltungen näher gerückt als je. Auf dem politischen, volkswirthschastlichen und kirchlichen Gebiete tobten leidenschaftliche Parteikämpfe und Niemand scheint eine befriedigende Lösung dersel ben herbeiführen zu können. Da möchte Man chem bange werden bei dem Eintritte in ein neues Jahr ; aber gerade in einer solchen Zeit gilt es, ohne Verzagtheit vorwärts zu blicken und sich Vertrauen und Geduld als sichere Be gleiter durch das Dunkel der Zukunft auszu wählen I Das deutsche Volk ist vor einem Jahrzehnt durch eine seltene Gunst des Kriegsglücks von Sieg zu Sieg, von Erfolg zu Erfolg geführt worden und rascher, als man ahnen durfte, zur heißersehnten Neubegründung des Deutschen Reichs gelangt. Auch die innere Anrichtung de» politi schen Neubaues schien über Erwarten zu gelin gen. Dynastieen und Völker knüpften einen neuen schönen Bund, dem eine reiche Mitgift beschieden war. Aber auch die glücklichsten Kriege pflegen mit wirthschastlichen und moralischen Schädigun gen verbunden zu sein und alle Schätze, die plötz lich und auf anderen Wegen als durch geregelte Arbeit und Entsagung erworben werden, sind für Individuen und Völker eine Gefahr und Versu chung. Wir Deutschen müssen demüthig beken nen, daß wir der großen Versuchung, die in dem sogenannten Milliardensegen lag, nicht gewachsen waren. Hoffahrt, Uebermuth und Genußsucht haben weite Kreise des Volks vergiftet. Die Kri sis, welche alle übrigen Nationen ebenfalls heim suchte, hat in Deutschland schlimmer gewüthet und länger gewährt und ist innerlich immer noch nicht ganz überwunden, weil die politischen, wirth- schaftlichen und socialen Veränderungen auch nir gends so plötzlich und durchgreifend waren, als bei uns. Hierzu kommt, daß leicht erworbene Rechte und Freiheiten überall auch leichter ge- mißbraucht werden, als die damit verbundenen Pflichten zur Ausübung gelangen. Es bedarf einer großen Geduld und Arbeit von oben herab und von unten herauf, um das Volk für die ihm zugewiesenen Ausgaben reif und tüchtig zu ma chen. Der leibliche und sittliche Nothstand, in den die deutsche Nation gerathen ist, muß vor allem durch allseitige bessere Gesinnung und ver söhnende Liebe gehoben werden. Die Pflege sol cher bessern Gesinnung im öffentlichen Leben muß die Losung und Vertrauen und Geduld unser Wahlspruch im neuen Jahre werden! 1 Mit vorliegender Nummer endet das 4. diesjährige Quartal und damit der 39. Jahrgang unseres Blattes. Bei Be ginn des neuen Jahrganges, mit welchem, wie wiederholt schon angezeigt, das Blatt ohne AbonnementserHöhung ein ver größertes Aormat erhält und dessen erste Nummer Heute, am Sylvester, Nachmittags 3 Mr erscheint, laden wir zu recht zahlreichen Neuabonnements mit der Versicherung ergebenst ein, daß wir auch ferner stets bestrebt sein werden, durch schnelle Berichterstattung über allgemein interessante Locale und sächsische Vorkommnisse, objective Mittheilung der Vorgänge auf der politischen Weltbühne und durch fesselnden Unterhaltungsstoff im Feuilleton — neben der Sonntagsbeilage mit ihren beliebten Räthsel- und Preisaufgaben — die Gewogenheit des geehrten Publikums, die uns so lange schon in reichem Maße zu Theil geworden, zu erwerben und zu erhalten. finden bei der starken Verbreitung des Tageblattes in der ganzen Umgegend wirksame Veröffentlichung. Die pränumerando zahlbaren Quartalskarten (L 1 M. 50 Pf.) und Monatskarten (a 50 Pf.) sind schon heute zu haben und empfehlen wir deren Vorherentnahme, um längere Verzögerung bei Ausgabe der ersten Nummer zu vermeiden. Inserate werden mit s Ps. für die gespaltene LorpuSzeilo/od« deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag 2» Pf. llom- PÜcirte oder tabellarische Inserate nach Ueberrinlommen. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 30. December 1880 f Nach dem, wie alljährlich, so auch kürzlich wieder von Hrn. Kirchner Windisch in den Gemein den der Parochie Frankenberg durch den Druck ver öffentlichten Auszuge aus den Kirchenbüchern vom Kirchenjahre 1880 wurden hier aufgeboten 114 Paare, getraut 95 Paare (81 aus der Stadt, 5 aus Dittersbach, je 4 aus Gunnersdorf und Mühl bach und 1 aus Neudörfchen). Getauft wurden 512 Kinder (260 Knaben und 252 Mädchen), davon 218 Kn. und 204 M. hier, je 10 Kn. und 11 M. in Dittersbach und Gunnersdorf, 6 Kn. und 6 M. in Hausdorf, 11 Kn. und 14 M. in Mühlbach, 5 Kn. und 6 M. in Neudörfchen; unter den 512 Kindern waren 6 Zwillingspaare und 58 uneheliche: 47 hier, je 2 in Dittersbach und Neudörfchen, 4 in Gunnersdorf, 3 in Mühl bach; 17 Kinder starben ungetauft. Beerdigt wurden 460 Personen, davon waren 202 männ liche und 198 weibliche von hier, 9 m. und 14 w. von Dittersbach, 6 m. und 5 w. von Gun nersdorf, 4 m. und 3 w. von Hausdorf, 4 m. und 9 w. von Mühlbach, 2 m. und 4 w. von Neudörfchen; unter diesen 460 Beerdigten waren 8 Wittwer, 27 Wittwen, 51 Ehemänner, 34 Ehefrauen, 10 Jünglinge, 8 Jungfrauen, 1 ge schiedene Mannsperson, 3 ledige Mannspersonen, 3 ledige Frauenspersonen, 8 Schulkinder, 291 Kinder unter 6 Jahren und 16 todtgeborne Kinder, 2 Personen starben durch Unglücksfälle (1 Per son durch Blitzschlag) und 4 Personen durch Selbstmord. Communicanten waren 4331, da runter 304 Katechumenen und 76 Privateom- municanten. In der ganzen Parochie find in dem vergangenen Kirchenjahre 1880: 11 Paar Erscheint thgltch, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag. — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Bormittags l» Uhr. tßtg. Sortda v divr neigen. !0. prau. neuen Steuerzeichen an unsere Stadtkasse abzuführen. Die Steuer beträgt für Wachhunde, welche regelmätzig au der Kette gehalten werden, je 3 M. — Pf., für alle übrigen Hunde je 15 M. — Pf. / Z Siivmtge habe» sich -er im dreifachen Betrag der jährliche« Siener bestehenden Hinterziehungsstrafe z« gewärtige«. Frankenberg, am 28. Dezember 1880. Der Stadtrat. Kuhn, Brgrmstr. >ach. tags j3 erein». südlichst and. w statt.