Volltext Seite (XML)
ederl Amerika. Einige kleine Fallimente folgten. haben. theritiS im Tharkow'schen Gopvemement gefor- deflelben waren zum Theil recht «eit weggefly- dert hat. Bon den im Jahre 1879 an der gen. Ein größeres Stück hatte eine Bettdecke DiphtheritiS erkrankten 20000 Personen starben durchbohrt und sich in die Daunen des Fi 7000. Im Laufe dieses Jahres erkrankten an betteS eingegraben; der Frau waren zahlt der DiphtheritiS 13316 Personep und 5501 starben. VorlLuüxo Vvitorproxnoso ävs wviooroloxi »oben Larosas ia Lvipsix kür äoo 24. Vvvdr. IVolklx di« trUd, Vewpvrntnr vnrw, lilsckvr- «vlilUxs, vlnätx. — Die Getreidepreise find im Sinken begrif fen; die amerikanischen Aufkäufer, welche auf Theuerung in Europa speculirt heben, kommen ins Gedränge. Eine große Getreivchändlerfirma in Chicago stellte ihre Zahlung^ ein. Die Passiva betragen 600000 Dollars. Das Falli ment wird der Baisse der Weizerpreise zuge- schrieben. Die Firma soll an eineyi Tage über eine Million BushelS auf den Maikt geworfen — UnglückSfLll« und Verbrechen. gn Gro- suchte Lieser Lage ein ganz mittelloser Hand- mrULursche sich durch den Genuß von Scheidewasser zu tödtw; da aber sogleich ärztliche Hilfe zur Hand war, wurde die Gefahr sür sein Leben abaeweudet. — I« Leip zig stürzte ein Dienstmädchen beim Fensterputzen ein Stoch hoch in den Hof hinab; sie wurde schwer verletzt ausge- hoben. — Der Kellner «iurS Zwickauer Restaurateur« »ar am Sonntag mit eioer Summe von 1700 M. fiüch- tig geworden; der Polizei gelang t» zwar bald, ihn zu verhaften, doch sanden fich in seinem Besitz um noch S1 R. vor. Ob der Ungetreue das Geld viellncht in Sicher heit gebracht und solches noch zu retten sein wird, müs- .sen erst di« weiteren Erörterungen ergeb». Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. — Dem BundeSrathe ist die Vorlage wegen Erhöhung der Brausteuer in derselben Fassung wie im Vorjahre zugegangen. — Während der Weihnachtszeit werden in der bairischen Armee aus Ersparnißgründen durchschnittlich 8 Mann per Compagnie, Eska dron und Batterie in ihre Hetmath auf 5—8 Tage beurlaubt. — In Berlin versammelten sich dieser Tage «00 Schuhmachermeister und Gesellen und wurde lmdei nach einer sehr langen und stürmischen Debatte von den Rednern übereinstimmend Fol gendes bemerkt: Die materielle Lage der Schuh machermeister und Gesellen wird täglich schlech ter. EineStheils sei wenig Arbeit vorhanden, anderentheils werden die Preise ganz unendlich herabgedrückt. Schuld hieran seien ganz beson ders die infolge der Gewerbefreiheit entstandenen , Echuhbazare. Die Bazare zahlen für ihre Echteuderarbeiten geradezu Hungerlöhne. Die ökonomischen Verhältnisse werden die Kleinmeister schließlich zwingen, sämmtlich ihre Selbstständig keit zu opfern und der Ausbeutung zum Opfer zu fallen. Was hier von den Schuhmachern gesagt wird, ist selbstverständlich auch noch in zahlreichen anderen gewerblichen Branchen der Fall. — Herzog Bernhard von Meiningen, der Va ter des regierenden Herzogs, nächst dem Kaiser der älteste deutsche Fürst, feierte am 17. d. in voller körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag. Oesterreich - Ungarn. — Wie man aus Wien berichtet, sind von den 40000 fl., welche die städtische Vertretung von Wien zur Veranstaltung des Festballes in der Hofoper ausgeworfen hatte, jetzt nach Ab lehnung des Balles durch den Kaiser nur noch 30000 fl. disponibel, da ungefähr 10000 fl. bereits für Vorarbeiten verausgabt worden sind. Es besteht die Absicht, die restirenden 30000 fl.' dem Fonds zur Errichtung eines fünften Waisen hauses, das für kränkliche Waisen bestimmt ist, zuzuwenden. Da dieser Fonds derzeit bereits 70000 fl. beträgt, könnte nach Verstärkung des selben um weitere 30000 fl. sofort zur Errich tung des Waisenhauses geschritten werden. — Die Deutschenhetze in Siebenbürgen wird tapfer fortgesetzt. Bisher wurden beim Hermann städler Gerichtshöfe neben den magyarischen auch deutsche Eingaben angenommen. Nunmehr hat der Gerichtshof beschlossen, daß vom Neujahr 1881 angefangen von Advocaten gefertigte Ein gaben nur in magyarischer Sprache angenom men, ebenso Prolocollverhandlungen nur magya risch abgehalten werden dürfen. Deutsche Ein gaben werden zurückgewiesen. Der Vorgang wi derspricht dem Gesetze, welches den bisherigen Brauch aufrecht hält. Früher war die Gerichts sprache in Hermannstadt deutsch. Rußland. — Wie aus Petersburg gemeldet wird, er hielt Krupp in Essen, dessen Sohn augenblick lich daselbst anwesend ist, einen Auftrag zur An fertigung von Kriegsmaterial im Betrage von 3 Mill. Rubel, wodurch die russische „Peters burger Ztg." sich unangenehm berührt fühlt, da , es besser sei, das Geld bliebe im Lande. — In der am 17. Decbr. in Charkow vom Gouverneur von Charkow bei Eröffnung der v" Frau waren zahlreiche Splitter in die Hand gedrungen, in welcher sie die Lampe gehalten hatte ; entzündet hatte sich das Petroleum dabei aber nicht. Der Fall mahnt zu großer Vorsicht; Petroleumlampen sollten nicht bloS beim Pasfiren von Thüren, sondern auch sonst vor Zug oder vor Windstö ßen, wie sie schon das Umblättern großer Bil der- oder Kartenwerke z. B., das Au-breiten eines Tischtuches oder ähnliche Manipulationen leicht hervorbringen, unbedingt bewahrt werden. * In Paris hat sich vor einigen Tagen ein 8jähriger Knabe aus dem sechsten Stockwerke eines Hauses der Passage Saint-Dominiaue zum Fenster hinausgestürzt. In einem zurückgelaffe- nen Zettel bezeichnete der unglückliche Knabe Langeweile als daS Motiv des Selbstmordes. Vermischtes. * Die durch den gestern gemeldeten Unglücks fall gestörte Verbindung auf der Main-Weser bahn hat erst nach einigen Tagen «jeder durch Freimachen wenigstens eines Geleises wieder her gestellt werden können. Der angerichtete Scha den ist ein sehr bedeutender und wird von Sach verständigen auf 70000 M., von anderen sogar auf nahezu 100000 M. geschätzt. Die beiden Schwerverletzten, der Locomotivführer und ein Postschaffner, liegen unter großen Schmerzen hoffnungslos darnieder. * Der Statthalter v. Manteuffel in Straß burg hat 40 arme protestantische, 40 katholische und 20 jüdische Kinder ausgewählt und zündet ihnen am Weihnachtsabend in seinem Palast den Hellen Christbaum an. Jedes Kind erhält von ihm einen vollständigen Anzug. * Nach dem Brande in der Villa des greisen Prof. Mommsen zu Charlottenburg wurde be kanntlich in England der Gedanke angeregt, den empfindlichen Verlust, welchen der deutsche Ge lehrte infolge der Zerstörung eines großen Thei les seiner werthvollen Bibliothek erlitten hatte, durch Veranstaltung einer Sammlung thunlichst zu ersetzen. Vom Auslande eine derartige Gabe entgegenzunehmen, erklärte Mommsen sich außer Stande, die Frage aber, ob er seinen Freunden in Deutschland die Sammlung und Ueberrei- chung einer solchen Subvention gestatten würde, glaubte er nicht unbedingt verneinen zu dürfen. Die hierauf in diesen Kreisen veranstaltete Sub- scription hat bis jetzt bereits die Summe von 106000 Mark erreicht. Es ist erfreulich, daß dem hochverdienten Gelehrten von deutscher Seite eine solche Entschädigung geboten werden konnte. Es wäre auch zu demüthigend gewesen, wenn sich nur englische Freunde der Wissenschaft bereit gefunden hätten, dem Verfasser der „Römischen Geschichte" wenigstens einen Theil des erlittenen Verlustes zu ersetzen. (Das Berliner Haus Mendelssohn hat allein 10000 M. gezeichnet.) * Die Bevölkerung der Erde wird jetzt zu 1456 Millionen angegeben. Sie vertheilt sich auf die einzelnen Erdtheile, wie folgt: Europa (ohne Island und Nowaja-Semlja) 176350 Q.-M., 315,929000 Bewohner, 1791 Bewohner auf 1 Q.-M.; Asien 809478 Q.-M., 834,707 000 Bewohner, 1031 Bewohner auf 1Q.-M.; Afrika 543187 Q.-M., 205,619000 Bewohner, 378 Bewohner auf 1 Q.-M.; Amerika 697185 Q.- M., 95,495500 Bewohner, 137 Bewohner auf 1 Q.-M.; Australien und Polynesien 162609 Q.-M., 4,031000 Bewohner, 24 Bewohner auf 1 Q.-M.; Polargebiete 82091 Q.-M., 82000 Bewohner; in Summa 2,470903 Q.-M., 1455,923500 Bewohner, 589 Bewohner auf 1 Q.-M. Das deutsche Reich umfaßt nach den neuesten Berechnungen 9815,« Q.-M.; seine Be völkerung ist für 1878 auf 44,210948 beziffert. * Ein Unglücksfall mit einer Petroleumlampe unter sonderbaren begleitenden Umständen ereig nete sich am 19. d. in Bromberg. Die Frau eines Beamten ging mit der halbgefüllten Lampe in der Hand von der Küche in die Wohnstube. Stadtverordneten - Verhandlungen. 21. öffentliche Sitzung am 30. Novbr.; anwesend 28 Mitglieder. Nach Kenntnisnahme einer Rathszuschrift, nach welcher für di« in gemeinsamer Sitzung beider Lollegien vorzu nehmende Berathung de» Haushaltplane« sür 1881 der 7. und bez. 8. Decbr. in Aussicht genommen worden, wird in die Berathung de« Rathsbeschluffe«, mit der Realschule ein Progymnasium zu verbinden, eingelrcleU. Die in den Miltheilungen über die Rathsplenarsttzungen (Nr. 270 d. Bl.) schon auSsührlich erläuterte Angelegenheit findet durch den Rejerenten, den Herrn Vorsitzenden vr. Meding, warnv Besürwortung. Schon 1869 habe sich Brgrmstr. Meltzer um Errichtung eine« Gymnasium« hier bemüht, aber vergeblich, da Chemnitz ein solche« errichtete; auch ein Seminar sei nicht für hier zu erlangen gewesen. Da» in diesen Bestrebungen fich zeigende Verlangen nach einer- höher» Lehranstalt, die auch dem ärmeren Manne ermög licht, seinen Sohn höheren Studien zuzusühren, als sie nach dem Realschulplaue möglich, lasse sich verwirklichen durch den Vorschlag, mit der Realschule ein Progymnasium zu verbinden, durch welche« gewiß noch mehr Schüler von auswärts kommen würden, wodurch wieder der erforder liche Mehraufwand sich verringern würde. Der der Si tzung als RathSdeputirtcr beiwohnende Hr. Brgrmstr. Kuhn fügt die Mitthcilung hinzu, daß sowohl Hr. Geh. Schulrath vr. Schlömilch sich günstig sür die zu errich- tende Anstalt ausgesprochen habe, al« auch Chemnitzer Fachmänner dies Prosect freudig begrüßten, da da« dasige Gymnasium unbedingt in seinen Unterklassen entlastet werden müsse. In der zum Vortrag gelangenden Zu schrift, in welcher Hr. Realschuldirector vr. Scholtze um Errichtung der Anstalt petirt, werden auSsührlich und gründlich die Bortheile auseinandergesetzt, welche der Be wohnerschaft der Stadt durch solche erwachsen. Nachdem die Herren Naumann, Raschke, Rompano, Schulze, Bert hold I, Lippoldt und Rebhun die Vorlage befürwortet, Hr. Lohr Vertagung der Beschlußfassung gewünscht, wird dem Rathsbeschluffe mit 20 gegen 8 Stimmen beigetreten. Zum Western Verhandlungsgegenstande, Wahl von Mit gliedern zur Einkommensteuer - Einschätznngscommisston, beantragt Hr. Berthold l, diesmal dazu nicht Mitglieder des Collegiums zu wählen, die« mit üblen Erfahrungen begründend, die er selbst al« Commission«mitglied gemacht habe. Aus Zweckmäßigkeitsgründen widersprechen die Her ren Raschke, Höppner und Schulze dem Anträge, der dar- aus abgelehnt wird. Al« Mitglieder der Commission wer den — nachdem Hr. Schulz« die Wiederwahl der bisheri- gen: Berthold, Damm, Rebhun, beantragt, Hr. Damm und Hr. Berthold aber di« Annahme der Wahl abgelehnt — die Herren Rebhun, Raschke und Richter I, als Stell vertreter die Herren Lippoldt, Wodeck und Gruhl gewählt. Der von Herrn Rompano erstattete Bericht über da« Ergebniß der Prüsung de» vorjährigen Betriebsberichte« der Gasanstalt regt den Ausdruck verschiedener Wünsch« hinsichtlich Verwültung der Gasanstalt an (Ertheilung ei- ner Instruction sür den Jnspector und Verpflichtung des selben, die Gasuhren jährlich mindestens einmal zu con- troliren, Anregung die Gasleitungen Luch von anderen Schlossern, al» dem jetzigen GaSschloffer allein Herstellen zu lassen), wobei e» da« Collegium in der Hoffnung be- wenden läßt, daß die Aussprache dazu beitragen werde, bessere Verhältnisse bei der Gasanstalt herbeizusühren. Dem vom Herrn Vorsitzenden erläuterten RathSbe- schluss« über die Pensionsverhältnisse de« Hrn. Realschul- oberlehrers Clausing wird ohne Debatte gegen 1 Stimme beigetreten. Marktpreise. Chemnitz, 22. Decbr. Weißer und bunter Weizen (SO Kilo) 10 M. 7b Pf. bi» 11M. 85 Ps.; gelber Weizen (50 K.) 10 M. — Ps. bi« 11M. 50 Pf.; inl., aal. und böhm. Raagen (50 «.) 9 M. 75 Ps. b « 11M. 40 Pf.; fremder ruff. Roggen (50 K.) 10 M. 60 Pf. bi» 11M. - Ps.; Brau- «erste (50 h) 8 M. 75 Ps. bi« 10 M. - Ps.; Fütter-