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Irankenberger Hageötatt und Aezirksanzeiger 1881:, Beilage z« 2S9 Donnerstag, -eu 22. Dezember ) Z lber e Ki chör o». 'XÄ - -M 8 ' durch Gattin st mir ie von dgege- Theil- l herz- )enen, kiffen, hmuck Mut- hrend k für : das tätte. -suche Aus- eson- 1 gc- >errn den und ligen un- Be- i an 'eben diese ein Bauern entstieg. Es stellte sich heraus, daß der Mann seinen Sohn auf diese Weise frei durchschmuggeln wollte, indem er den Sack mit dem armen Buben während der Fahrt unter die Bank geschoben hätte, wie man das mit Gepäckstücken zu thun Pflegt. Amtliche ZNitleitungett aus den Ral5pleitarsitzungen. SS. Sitzung vom so. September 1881. I. Dem am 2. August unter Nr. 2 gesaßlen Ratsbeschlusse waren die Stadtverordnete» mit der Bedingung beigetreten, daß die Schulgeldrestt gewisser böswilliger SchuUm» al« uneinbring lich zwar rechuungSmüßig in Wegsall gestellt, nicht aber, wie der Stadtral aus Grund 8 50 der Armeuordnung und 8 16 der Aus- sührungSverordmmg zum Bolksschulgesetz beschlossen hatte, nach der Hälite de« niedrigsten Satze» aus der Armenkasse zur Schulkasse bezahlt werden sollten. Dagegen hatte man ans Anregung de« Stadtverordnetenvorstehers dem Stadtrate empfohlen, behufs Ver minderung der Schulgeldreste nach dem Vorgänge in anderen Or ten ein Verzeichnis der böswilligen Schulgeldrestantcn in Schauk- wirtschaflen öffentlich auszuhängen. Der Rat vermag au« gesetz lichen und praktischen Gründen weder der zuerst erwähnten Be dingung sich zu fügen, noch dem znletztgedachten Anträge zu ent sprechen, da 8 161 der Armenordnung zwar Schankwirte, welche wider bessere« Wissen öffentlich unterstützten Personen da« Auflie- gen, Zechen und Spielen in ihren Schankstättrn gestatten, mit Geld- oder Freiheitsstrafe und im Wiederholungsfälle mit Entzie hung der Schankerlaubnis und Schließung der, Schankstätte be droht, nicht aber ohne weitere« der Behörde das Recht verleiht, Lexika, Wörterbücher, Werke der Geschichte, Geographie, Literatur und Handelswissenschaft. Briefsteller in allen Größen, Wotiz- und Taschenbücher, Schreib- und Aamen-Kalender. v Briefpapiere in Cartons mit eleganter Prägung (auch Monogramms). Franks lithogr. Anficht von Frankenberg, gerahmt 10 ungerahmt 5 Wchtvorrittyige Artikel des Auch-, Kunst- und Mustkalienyandets werden in möglichster Kürze noch beschafft. Anfichts-Tendungen werden bereitwilligst gemacht und werden bez. Wünsche rechtzeitig erbeten. WeihnachtS-Cataloge gratis. empfiehlt zum bevorstehenden Weihnachtsfeste ihr reichhaltiges Lager in Litterarisches. Sorben ist in WiSmar rin Buch »schienen, welche« zweifellos in kürzester Zeit eine weite Verbreitung finden wird. E« ist Hin- storffs Äe^chäftStaschenbuch auf das Jahr 1882. Zwar mangelte eS nicht an GeschästS-Notizbüchern, und namentlich die Fach-Notiz Kalender find fast sür jede« Gewerbe und für jeden Industriezweig vertreten. Aber ein Notizbuch, welche«, bei gleich praktischer Brauchbarkeit sür alle Stände und Gewerbe, eine solche Reichhaltigkeit de« Inhalt« mit solidester und hand lichster Ausstattung verbindet, und dabei nur eine Mark ko stet, dürste durch de« Buchhandel bi» jetzt noch nicht geboten wor den sein. Da» Buch enthält eine Eisenbahnkarte von Mittel europa; — Genealogie der deutschen Fürstenhäuser, — Agrono mische Erklärungen, — Festtage rc., — vollständiges Kalendarium nach Berliner Zeit, — Gedenktage und Termine (sür alle Ge- schästSleute wichtig); daun solgt in praktischer Rubriken Einrich tung ein etwa 120 Seiten starke» Notizbuch sür Einnahme und Ausgabe, Adressen, Korrespondenzen, Notizen rc., und diesem ist em sachlicher Teil »»gehängt, der au Reduktionstabellen, bau sachlichen Tabellen (sehr praktisch sür jeden Hausbesitzer), Zinsen-, Münz-, Gewicht«-^ und Maßtabellen, sowie an Auszügen au» Ge- rich »-, Post-, Ttiegraphen-Berordiiungen und Tarifen, Eisenbahn- Reglement« und Einzel-Gesetzen alle« enthält, wa« nur im prak tischen Leben zum täglichen Nachschlagen erforderlich ist, — und dies alle« in sauberster Ausstattung für 1 M. Offenbar rechnet der Verleger aus massenhaften Absatz, ander« ist ein so billiger Preis nicht zu erklären. Besuch und Auswahl. Für Erwachsene: Klassiker der Poesie und Prosa: Schiller, Goethe, Lessing, Shakespeare, Körner, Hauff, Heine, Chamisso, Reuter, Auerbach, Scheffel, Wolff rc. in reicher Ausstattung. Halis*»» von Polko, Bodenstedt, Bund, Sturm, Hammer rc. in prachtvollen Bänden, reich illustrirt. Andachts- und Gesangbücher. Kochbücher von 50 an. * Karl Marx, das wissenschaftliche Haupt der deut schen Sozialdemokratie, liegt in London auf den Tod darnieder, so daß sein Absterben stündlich erwartet wird. Wie verlautet, hat ihn der Tod seiner Gattin so tief ergriffen, daß er hoffnungslos dahinsiecht. An der schleswig-holsteinschen Küste tobten in den letzten Tagen furchtbare Stürme, welche großen Scha den anrichteten. * Von einem heftigen Orkan, welcher große Verhee rungen und ungeheuere Verluste von Menschenleben ver ursachte, sind am 8. Oktbr. die chinesische» Städte Hai- fong und Tallee heimgesucht worden. Der Orkan war von solch furchtbarer Gewalt, daß das Meer austrat und das ganze umliegende Land überschwemmte. In Tallee standen 3 und 4 Meilen vom Meeresgestade entfernte Häuser 6 Fuß unter Wasser. Die Strömung war so groß, daß sie die ganze Stadt wegschwemmte, wodurch einem ungefähren Ueberschlag zufolge mehr als 3000 Personen ertranken. * In den Kohlengruben von Abram bei Bolton (England) hat am 19. eine Explosion schlagender Wetter stattgefunden, wodurch 40 Personen getötet worden sind. * In Sagan ist eine Frau, welche sich beim Nähen von Hemden aus blaugefärbter Leinwand infolge einer leichten Verletzung eine Blutvergiftung zugezogcn hatte, an dieser gestorben. * 5000 babylonische Schrifttafeln (darunter viele sehr gut erhaltene), welche der Engländer Rassam in den Erdhügeln von Abu-Habba entdeckte, sind unterwegs nach dem britischen Museum. Abu-Habba ist die Stätte von Sippare, dem Sepharoaim des alten Testaments. Es ist möglich, daß dieser Fund die Bibliothek von Sargan I., der Anno LOOO vor Christi Geburt lebte, enthält. * Eine ergötzliche Episode, die gleichwohl einen trau rigen Ausgang hätte nehmen können, spielte sich vor ei nigen Tagen auf dem Regensburger Bahnhofe ab. Ein Bauer mit einem anscheinend schweren Sack auf dem Rücken erkundigte sich daselbst nach der Abgangszeit des Zuges und als er erfuhr, daß er noch reichlich eine Stunde Zeit habe, legte er in dem Durchgang zur Gc- päckexpedition seinen Sack auf den Boden, sich selbst da neben und schlief ein. Bald darauf erschien einer der dienstthuenden Packer, nahm den Sack auf und warf ihn etwas unsanft auf die Wage im Gepäckbureau I — ein markdurchdringender Schmerzensschrei ertönte aus dem Sack, dem, als man ihn öffnete, der 8jährige Knabe des von dem gellenden Aufschrei seines Söhnchens erwachten und bitttet bei Bedarf um freundlichen Für die Jugend: von 10 § an, mit und ohne Text, darunter unzerreißbare auf Leinwand und Pappe. ^r jedes Kindesalter: Märchen- kfkkök und Fabeln-Sammlungen, Erzäh lungen, Robinsonaden, naturgeschichtliche Bücher, Werke der ,, Länder- und Völkerkunde. — Reiche Auswahl der Jugend schriften von Nieritz, Horn, Hoffmann, Pichler rc. Aeslhästigungs-Spiete. Zeichen- und Schreiövortagen. Schulatlanten. Briesmarken-Albums. Mo-ellir-Bogeu Md -Cartons. ein Verzeichnis solcher Personen in Schankstätten öffentlich anzu schlagen. Dagegen will man den Stadtverordneten anheimgeben, über die Abschreibung von Schulgeldresten künftig in öffentlicher Sitzung zu verhandeln und die Namen böswilliger Schuldner in den amtlichen Sitzungsberichten zu veröffentlichen. 2. Drei Gesuche um Gestundung von ortsüblichen Lausige« fällen, Gemeindeanlagen, Schulgeld- und FußwegherstellungSkosten werden bewilligt. 3. Ein Webermeister, der bereits seit 81 Jahren Bürger ist, dessen goldenes Bürgerjubiläum zu feiern man aber s. Zt. über sehen hatte, soll nachträglich beglückwünscht und mit dem üblichen Ehrengeschenk bedacht werden. 4. Der Fußsteig, welcher oberhalb der Bahn recht« von der Freiberger Straße obzweigend an deu Grundstücken Friedrich Schieb- ler«, de« Schuhmachermeifler« Kneisel und de« Baumeister« Ha- nitzsch vorbei auf die Mühlbach» Straße führt und der von der längst verschwundenen Marienkapelle, zu der er nor Zeiten den Zu gang bildete, den Namen Kapellensteig trägt, wird schon lange nicht mehr al» öffentlicher Fußweg benutzt. Man beschließt daher, den selben einzuziehen und da« dadurch sreiwerdende Areal den Besit zern der anliegenden Grundstücke zum Kaufe anzubieten. 5. Den Vorschlägen de« Wirtschaftsausschusses entsprechend, wird eine gelegentlich der Neuvermeffung der Stadlflur an den Tag getretene streitige Grenze berichtigt, da» unwesentlich abgeän- derte Anerbieten zum Ankauf einer Hutungsparzelle in der Zscho- penaue abgelehnt und bestimmt, daß unsichere Pächter von Gemeinde grundstücken künftig verpflichtet werden sollen, ihre Pachtgelder spä testen» am 31. März jeden Jahre« bei Verlust der Pachlberechti- gung an die Stadtkaffe abzustthren. 6. Die Hauptschleuse im unteren Teile de» Srabenwege» ist so unterwaschen, daß sie herauSaenommen und neu wieder aufge- baul weiden muß. Man verwilligt hierzu auf Antrag de« Bau- ailSschusse« 285 M. au« den für unvorhergesehene Fälle vorhan-' denen Mitteln der Stadthauptkaffe. 7. Der Sparmarkenvcrkaus wird weiter dem Destillateur Manitz an der Chemnitzer Straße hier übertragen. 8. Für die am 27. Oktober stattfindende Reichstagswahl wird die Stadl in ebensoviel Bezirke mit denselben Wahllokalen wie im Jahre >878 eingeteilt. Zu Wahlvorstehern und deren Stellvertre ter ernennt mau für den I. Bezirk Stadtrat Eckelmann und Stadt verordneten Wodeck, für den II. Bezirk Stadtrat schieb!» und Apotheker Knackfuß, sür den III. Bezirk Stadtrat Hunger und Stadtverordneten Lißner, für den IV. Bezirk Stadtrat Naumann und Webwarenfabrikant Rudolf Vogelsang. Ein vorzügliches Haus- und Genußmittel ist der seit längerer.Zeit im Handel vorkommende „St. Gott hard". Derselbe ist von angenehmem Geschmack und von ungemein nrohlthätiger Wirkung aüf den Magen und die Verdauungsorgane; insbesondere leistet der „St- Gotthard" als appetiterregendes Mittel die vorzüglich sten Dienste. Infolge seiner Herstellung aus Alpen kräutern und den besten aromatischen Substanzen und seines verhältnißmäßig billigen Preises überragt der „St. Gotthard" bei weitem die meisten derartig ange- botencn Artikel und ist durchaus nicht zu verwechseln mit so vielen hauptsächlich vom Auslande kommenden Schwin delprodukten.