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MI Amtsblatt der Löni-i. Amtshauptmannschast Flöha, der König!. Amtsgerichts und des Ltadtratr M Frmkenberg. Frankenberg, am 20. August 1881. und dte Audgabe- stellen de- Tage blatter an. ' Inserate werbm «U s Pfg. ftlr dt« gespaltene «vqm»- -eil- berechnet. kleinster Jnseratev betrag »o Pf». Konipllz lcrte und ta bellarische Inserat« nach besondere« Tarts. . Inseraten-«nnachme für dt« jeweilig« ilbend-Stummer bi» vormittag» toU-r. örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 20. August 1881. -s Der Besuch der Chemnitzer Gartenbauausstellung feiten der Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins für Frankenberg und Umgegend und der landwirtschaft lichen Vereine zu Oberlichtenau und Ortelsdorf erfolgt morgenden Sonntag. Die Mitglieder benützen entweder den 11'» Uhr vormittags vom Bahnhof Frankenberg oder den 1" Uhr nachmittags vom Bahnhof Oberlich tenau abgehenden Zug und begeben sich gemeinsam vom Centralbahnhof Chemnitz — 2 Uhr — nach dem Aus stellungslokal. f Die Befriedigung darüber, daß sich der in frühe rer Zeit so bedeutende Fischstand der Zschopau in neuerer Zeit wieder hebt, wird unangenehm beeinträchtigt von einer — Räuberfamilie, die sich an für sie günstigstem Platze, dem Berührungspunkt mehrerer Flußreviere, nie dergelassen hat. Der Augenzeuge, der uns das Vor kommnis mitteilt, um zur Verhütung weiterer Schädi gungen des Fischstandes die Aufmerksamkeit der betr. Jagdberechtigten zu erregen, beobachtete gestern an der Anlonsbrücke zwei ziemlich große Fischottern, die sich munter im Wasser tummelten, und erfuhr in der Brückengeldeinnahme, daß dieselben am Fuße des ersten Pfeilers sogar ihr Familienheim aufgeschlagen haben und dort ihren Jungen den Fischfang lernen. Der Um stand, daß dort die Flußreviere von Lichtenwalde, Or telsdorf, Lichtenau und Gunnersdorf zusammenstoßen, mag das Erlegen der Tiere erschweren. — Gestern feierte der um sein Vaterland hochver diente und allgemein hochverehrte Abteilungsdirektor im Ministerium des Innern, Geh. Rat v. Körner, das 50jährige Jubiläum seiner Wirksamkeit als Staarsdiener, aus welchem Anlasse er von Sr. Maj. dem Könige mit dem Großkreuze des Albrechtsordens ausgezeichnet wurde. — Dem in den Ruhestand getretenen Bürgermei ster Fiedler von Werdau, der vor einigen Tagen auf der Reise in München starb, ist der Bürgermeister der Nachbarstadt Crimmitschau, Satlow, der mit Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand treten wollte, Der Stadtrat. «ubn^Brgrmstr. .. naib Ablauf des Termins das gegen SöMttige 8Tage n ch Poeten, meine ich, für dessen sonderbare Verse sie so ent setzlich schwärmt? Madame erzählte mir, er werde der Held dieses Abends sein." „Miß Willis ist nicht hier," antwortete ich, fuhr jedoch entsetzt zurück über den wahrhaft schrecklichen Ausdruck, den die Züge ihres Vaters bei diesen weni gen Worten annahmen. „Wo, wo ist Annie?" keuchte er, mich mit krampf haftem Griffe am Arme fassend, heiser hervor. „Nicht zu Hause, nicht unter jenem Dache hoffentlich, junger Mensch?" Schrecken über die offenbare Verstandeszerrüttung des alten Herrn raubte mir die Sprache. Seine wil den Gestikulationen erregten in der noch anwesenden Gesellschaft bereits Aufmerksamkeit. Ich stand völlig ratlos und stumm da. Fast in demselben Augenblicke aber übernahm eine andere fürchterliche Stimme die Antwort, welche mir s^te — die große Glocke der Frauenkirche, welche nie anders gelautet Mrd, wie bei Feuersbrünsten und bei dem Tode eines Mitgliedes der königlichen Familie. Etwa eine Minute lang horchte alles sckmeiaend und angstvoll den Unglück kündenden Tö^ w°° d-°ub-n °u! d.- Gag. d-, Md. Lm! (Fortsetzung folgt.) " ' Hin Triumph der Kühnheit. Novelle (nach einem englischen Stoffe) von E. Eggert. (Fortsetzung.) Ich war rechtzeitig angekleidet, ging ungeduldig in dem einsamen Wohnzimmer umher und schalt in mei nem Sinne auf die entsetzliche Zeit, welche die Toilette der beiden Damen in Anspruch nahm, als endlich Fräu lein Müller mit dem Ausdruck lebhaften Verdrusses auf ihrem gutmütigen, treuherzigen Gesichte eintrat. „Wir beide müssen allein zu Madame fahren," sagte sie, „denn diese würde sich wohl sehr verletzt fühlen, wenn gar niemand von uns bei ihr erschiene, und Annie kann uns nun doch einmal schlechterdings heute nicht begleiten. Das arme Kind leidet an so entsetzlichem Kopfschmerz, daß es durchaus Ruhe braucht." Litt Annie wirklich oder schützte sie nur Kopsschmerz vor, um des Besuches jener Gesellschaft überhoben zu sein und das Zusammentreffen mit Nils Hagaermann zu vermeiden, der von seiner befehlshaberischen Mutter, welche jetzt die Hochzeit beschleunigt zu sehen verlangte, dazu angetrieben, in letzter Zeit mit seinen Aufmerk samkeiten förmlich zudringlich geworden war? Auf keinen Fall konnte indessen Fräulein Müller, trotz ihres gewiß aufrichtigen Kummers über das Unwohlfein ih rer früheren Schülerin, auf das-Vergnügen dieses Abends, rasch im Tode gefolgt: er starb am Mittwoch zu Hau sen in Baden, wohin er sich zum Besuche seines Sohnes begeben. Der im 70. Lebensjahre Verstorbene war nahezu 31 Jahre Bürgermeister von Crimmitschau. — Nach dem jetzt veröffentlichten Ausweise über den Ertrag der sächsischen Staatsforsten im Jahre 1880 gelangten 787191 Festmeter Derbholz zum Ein schlag, während einschließlich vom Vorjahre übernomme ner Vorräte 787599 Festmeter zum Verkauf kamen, wovon 75 Prozent Nutzholz. Außerdem wurden noch 195155 Festmeter Reisig und 187827 vom Stockholz ab gesetzt. Die Gesamteinnahme betrug 10,113069 wovon 9,775353 auf die Holznutzung (12.41 per Festmeter Derbholz) und 337 716 auf die Forst nebennutzung, wie Gras, Stein, Torf, Jagdnutzung rc., sowie die Beiträge von Gemeinden und Privatwaldbesi tzern zu dem Aufwande der Forsteinrichtungsanstalt, ent fallen. Die Gesamtausgabe belief sich auf 3,474645 — 34,4 Prozent der Brutto-Einnahme, wovon 616406 auf die Forstverbesserungen (Kulturen, Entwässerungen, Wege- und Wiesenbaue), 1,490 283 auf Holzschläger löhne und übrige Betriebskosten, 1,043022 auf die Besoldungen rc. des Forstpersonals, 324 934 auf die Unterhaltung der Forstgebäude und verschiedene sonstige Ausgaben kommen. Es berechnet sich daher der Netto- Ertrag auf 6,638424 oder 8.43 pro Festmeter Derbholz und 39.33 pro Hektar der Gesamtfläche (1878: 8.46 bez. 37,61 1879: 7.73 bez. 31.96 ^); bei Weglassung der erstmals 1880 eingerechneten Kosten der Forsteinrichtungsanstalt von 81896 berechnet sich der Netto-Ertrag auf 8.53 pro Festmeter und 39.82 pro Hektar. Das forstfiskalische Areal hat im Jahre 1880 einen Zuwachs von 920 Hektar erhalten, und zwar durch 989 Hektar Zukauf und 6 Hektar Ueberweisung bei 74 Hektar Verkauf und 1 Hektar Abschreibung von dem Forstareal. Der durchschnittliche Preis des zuge kauften Geländes, meist sog. absoluten Waldboden betr., einschließlich etwa darauf vorhandenen Waldbestandes, betrug 557 des verkauften 2442 pro Hektar. — Vielfach ist die Frage erörtert worden, ob die Festung Königstein uneinnehmbar sei. Nach Mei- ja bedeutend welliger wetttragenden zu schaf ¬ gelang zwar, ^ige leichte Feldg schütz h ^portabel Sd^uS NL °mh UNI- nitbt baden können, da die demLilieufteinzugekehrte Aestungsseite nur felsige, mit unbedeute^ ge krönte Felspartten aufwelst, deren Arswrung selbst bet eminenter Feuerwirkung unmöglich K und d e Meder legung der Wälle deshalb keinen pratschen Nutzen brüt- gen kann, weil die Festung von dieser Sette her m der That uneinnehmbar ist. Wie nun '" "nem Artikel der militärischen Zeitschrift „Der KaEad" liegen die Verhältnisse m der Westfront der Festung anders. Nach diesem Artikel hat rm Jahre 1870 der damalige preußische Oberkommandant Generalmajor v. Beeren bei einem Anlaß sich, gegen den Unter-Festungs- kommandanten, den vor einigen Jahren verstorbenen Oberst Andrich, dahin ausgesprochen, daß von den Klem- struppener Höhen aus eine durchschlagende Beschießung der Festung möglich sei und daß die als Zielobjekt die nenden Kassemattenmauern auf die Dauer schweres Ge schützfeuer nicht aushalten würden. Durch Niederlegen derselben sei die Uneinnehmbarkeit in Frage gestellt, da eine Besatzung ohne nötige Unterkunftsräume, die ihr durch Einschießen der Kassemattenräume genommen, trotz bester Verpflegung auf die Dauer sich nicht zu halten vermöge. Oberst Andrich dagegen hielt zwar die Be schießung für möglich, erklärte jedoch, daß eine Einnahme der Festung niemals bewerkstelligt werden könne, weil ihr Niveau von feindlichen Geschossen zwar getroffen, niemals aber der dominierenden Höhe wegen bestrichen werden könne, daß ferner die Festung Wasser und Ge treide für eine genügende Besatzung produziere, und daß selbst bei erfolgreichster Beschießung der Trümmerhaufen der niedergeworfenen Fcstungsteile eine unüberwindliche Barriere für den Angreifer bilden müsse. Eine Beherr- ÄekauulMllchuua. gegen » Auf die diesjährigen Gemeittdeanlagen ist der 3 Termin bis zum «wangsvolistreckungsverfahren eingeleitet me 1. September dieses Jahres an die Stadtsteuereinnahme (Rathaus, 2 Treppen) zu berichtigen. Wir machen die Anlagenpflichtigen darauf hierdurch noch besonders aufmerksam mit seiner Musik, seinem Kuchen, süßem Wein, seiner sentimentalen Unterhaltung und seinen poetischen Reci- tationen Verzicht leisten und so fuhr sie denn unter meiner alleinigen Begleitung nach Madame Hagaermanus Hause ab. Die Gesellschaftszimmer dort waren schon überfüllt, das Stimmengesumme betäubend und Fräulein Müller sah sich wahrscheinlich auf das angenehmste unterhal ten, doch sah ich, wie das Gesicht unserer Wirtin einen strengen, fast drohenden Ausdruck annahm, als wir Annies Abwesenheit durch ihren Kopsschmerz entschul digten; Nils war an diesem Abende unausstehlicher wie je zuvor, denn er verfolgte mich, wo ich ging und stand, mit albernen Fragen nach ihr und ihrem Befinden. Sehr spät, nachdem schon viele Gäste die Gesellschaft verlaffen, traf Mr. Willis noch ein. Er sah sehr bleich aus und auf den sonst farblosen Wangen traten hier und da hektisch rote Flecke hervor. Ich blickte ihn er schrocken an, denn ich fürchtete, er sei plötzlich ernstlich erkrankt, doch er trat auf mich zu und redete mich mit erzwungener, fieberhafter Munterkeit an. „Nun, mein Junge, wie hast du dich amüsiert?" fragte er. „Es war im Salon des Ministers so un ausstehlich heiß, daß ich mich hinwegstahl, um noch auf ein halbes Stündchen hierher zu kommen. Ist Annie dem Dichter vorgestellt worden — jenem deutschen Inserat - Aufträge übernehmen außer der Verlagsekpedttwn auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen der Annoncen-SkpedMonen. Jn^ Haasenstein L Bögler - G. L. Daube L To. ,c. —, außerdem in AuerSwaldc Hr. Gastwirt Anton Richter (im Bericht), in MSSa Hr- Buchbinder Ruvou -> u in Niederwiesa Hr. Materialwarenvändler Tittmann. ^2 ISS. Sonntag, den 21. August, s LrMw'bc vr SagME Bestillungen Nk-men alle Post- anstatt««, Postboten » —