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Wl Mittwoch, den L Rodember Mbend-Numm« bl» Erscheint täglich. Mit Ausnahme der Vonn- undJ-sttag-, abend» für den sol lenden Tag. Drei» vierteljährlich i M. 50 Pfg., monatlich 50 Pfg., Etnjei-Nrn. »Pfg. vestellungen nehmm alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. ' Inserate werden mit s Pfg. fPr di« gespalten« SocPUt- gelle berechnet. Kleinster Inseraten, betrag SO Pfg. Komplizierte und ta bellarische Inserate nach besondere« Tarif. Inseraten-Annah nie . für die jeweilige Amtsblatt dec Rönigl. Ämtshauptmannfchast Flöha, des Königt. Amtsgerichts und des Äadtrats M Fraichenberg. L«-- «-Ü M-uf' Siw-l »Ä- Frankenberg, am 30. Oktober 1881. Schuldirektor Engert. Im Monat November sind zu bezahlen: 1) die Gemeindeanlagen auf den 4. Termin (10 Anlagen) bis längstens zum 8. November. 2) die Reste der Einkommensteuer sofort und 3 das Schulgeld. , Stadtsteuereinnahme Frankenberg, am 1 November 1884. örtliches mW SSchsisches. Frankenberg, 1. November 1881. f Mit lebhafter Befriedigung können wir unsere Nachricht über die nunmehr ihren Unterricht beginnende Frauenarbeitsschule dahin ergänzen, daß die An meldungen nun schon die Zahl 100 übersteigen und daß infolgedessen für den Unterricht im Weißnähen 4 Klassen gebildet werden müssen, sodaß die Schule 6 Klaffen zäh len wird. f Im Monat September sind bei der hiesigen städ tischen Sparkasse die Einlagen wiederum von den Rückzahlungen übertroffen worden; in 410 Posten wur den 34726 M. eingelegt, in 252 Posten aber 54724 M. entnommen. Das gleiche Verhältnis waltet im Ge ¬ samtresultat der 176 Sparkassen des Landes im gedach ten Monat ob: 5,194956 M. Einlagen stehen 5,772052 M. Rückzahlungen gegenüber. Eine Zusammenstellung der Kassenergebnisse bei jenen 176 Sparkassen in den ersten 9 Monaten dieses Jahres gegen die gleiche Zeit des Vorjahres weist für Heuer eine Mindereintage von 4,657311 M. und eine Mehrrückzahlung von 6,652081 M. auf. 's Die amtliche Bekanntmachung des kgl. Wahlkom missars an der Spitze des amtlichen Teiles der vorlie genden Nummer belegt, daß die von uns als vorläufig er mittelt angegebenen Zahlen über das Wahlresultat vom 27. Oktbr. die annähernd richtigsten gewesen sind. Nach der gestern im Schumannschen Gasthofe zu Flöha erfolgten amtlichen Zusammenstellung des Wahlergebnisses haben endgiltig erhalten: der konservative Kandidat Hr. Voigt länder-Tetzner 5057, der sozialdemokratische Hr. v. Voll-^ mar 4283 und der fortschrittliche Hr. Harnisch 2998 Stimmen. Die zwischen beiden Erstgenannten nötig werdende Stichwahl findet am zehnten d.M. statt und gilt es nun für die reichstreuen Parteien, alles zu thun, um den Wahlkreis einem ihrer Vertreter zu gewinnen und der Sozialdemokratie wieder zu entreißen. Bei der er sten Wahl 1878, am 30. Juli, erhielt der sozialdemo kratische Kandidat 6018 Stimmen, der liberale 4384 und der konservative 4093, welches Verhältnis sich bei der Stichwahl am 17. August dahin zu Ungunsten der Ordnungsparteicn verschob, daß der Sozialdemokrat 8711 Stimmen erhielt, während dem liberalen Kandidaten nur 7591 Stimmen zufielen. In nachstehender Tabelle geben wir die in jedem Wahlorte des Wahlkreises für die einzelnen Kandidaten abgegebenen Stimmen und fü- gen zur Vergleichung die bei der ersten Wahl 1878 für den liberalen 9r. Gensel, den konservativ« ml,* stehenden Ziffern "" den Ortsnamen gehenden Ziffern bezeichnen die Zahl der in die Wabl- liste eingetragenen Wahlberechtigtm. " "te Wahl Fürst Bismarck und die Wahlen. Das Wahlresultat ist schwierig in richtigen Ziffern zu schätzen, da eine große Anzahl von Stichwahlen not wendig ist. Vom Ausfall derselben hängt hauptsächlich ab, ob die Partei der Sozialdemokratie noch eine nen nenswerte Vertretung im Reichstage erlangen wird oder nicht; sie dürfte im günstigsten Falle auf 5—6 Mitglie der herabsinken. Die Fortschrittspartei, rechnet nach Be endigung der Stichwahlen auf etwa 64 Sitze, die Se- zessionisten dürften etwa 40 Mann stark, die alten Na- tionalliberalen dagegen kaum durch mehr als 30 Mit glieder vertreten — einst zählte die Fraktion 158! — im Reichstage erscheinen. Etwa 20 Sitze sind auf süd deutsche Demokraten, liberale Wilde und die Sozialisten zu rechnen. Bismarcks Opposition dürfte also, selbst wenn die Fraktion Bennigsen nicht dazu gerechnet wird, über etwa 125 Stimmen verfügen. Mindestens in glei cher Höhe tritt das Zentrum mit seinem Heerbann ein, zu welchem Welfen, Polen und die elsässischen Protestler gehören. Auf die Deutschkonservativen, Freikonservativen, konservative Wilde und Gruppe Schauß-Völk entfallen zusammen etwa 115 Stimmen, die indessen keineswegs stets unter einen Hut zu bringen sind. Durch die mächtige Wahlagitation, welche als ihr Entweder-Oder das „Für oder gegen Btsmarck prokla mierte, ist also die gewünschte konservative Majorität nicht erreicht worden. Das Resultat ist leider, daß das Zentrum zum unbedingten Herrn der Situation gewor den ist. Die Stärkung des Ultramontanis- mus — das ist das Ende vom Liede. Regiert der Kanzler mit den Konservativen und dem Zentrum, so hat er die Majorität, aber auch in diesem Falle bleibt die Opposition eine so bedeutende, daß selbst Uneinigkei ten in kleinen «reisen — und es giebt auch liberal angehauchte Ultramontane und viele Konservative, welche einzelnen Plänen Bismarcks Widerstand leisten — diese Majorität verschieden können. die Eröffnung d^K r"a^e^ schul e vetreffend. Die Schülerinnen, welche sich zur Frauenarbeitsschule angeme.det haben, werden hierdurch veranlaßt, sich Mittwoch, den S. November, abends 8 Uhr behufs Bildung der Klassen in dem Schulturnsaale pünktlich einzufinden. Arbeitsmaterial ist an diesem Abende nicht mitzubringen. Bezirke Frankenberg beurlaubten Reservisten u^ der^r Dls^M theile beurlaubten Mannschaften findet am V. Novemv 10 Uhr auf dem Schießhause zu Frankenberg statt- Besondere Ordres werden nicht ansgegeben. Frankenberg, am 14. October ^^es Bezirks-Kommando. Grundstücksversteigerung. Von dem unterzeichneten Königlichen AmtsgerWe sou den 7. November 1881 das zum Nachlasse des verstorbenen - «r. 4. d« Bwnd-^,rN^» des Grund- und Hypothekenbuches für Mühlbach, welches Grundstück am Wep tember 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf gewürdert worden ist, erbtherl Ultgshalber /kfe^lichlmWegefreiimlliger Versteigerung an Ort und Stelle meistbietend veräußert werden, was nähme auf den an hiesiger Gerichtstafel und. im Gasthofe zu Nrederm h ch Y genden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Frankenberg, am 12. October 1881- Selbst die begeisterten Anhänger der Wirtschaftspoli tik des Reichskanzlers müssen die Thatsache anerkennen, daß nicht nur die großen, sondern auch die mittleren Städte sich gegen jene Politik ausgesprochen haben und daß überall im Reiche starke Minoritäten, selbst auf dem flachen Lande, gegen das „System Bismarck" be stehen. Eine Auflösung des Reichstages und neue Wah len könnten ja vielleicht die Verhältnisse zu Gunsten Bis marcks ändern, aber die Erfahrung lehrt, daß die Auf regung neuer Wahlkämpfe stets die Opposition stärkt. Fürst Bismarck ist ein viel zu bedeutender Kenner der Volksstimmung, als daß er sich jener Täuschung hinge ben sollte, welche die Stöckerschc Richtung mit der Hoff nung auf den „nächsten" Wahlsieg erfüllt. Der Kanzler wird unzufrieden sein mit dem Ergebnis der Wahlen, aber er wird damit zu rechnen verstehen, und hoffentlich gilt das erste Exempel, welches er ausrechnet, einer Be seitigung jener Elemente, deren Fanatismus den Kanzler kompromittiert, deren zudringliche Freundschaft ihm im Inlands schadet und deren Treiben die deutsche Kultur im Auslande in Verruf bringt. «-treffend. vv ÄaMsr-i^st Zusammenstellung der in den einzelnen Wahlbezirken des 1241?gültig!» Kimmen^ "geben hat - von den überhaupt abgegebenen auf Henn Fabrikbesitzer Karl Voigtländer-Tetzner in Schweizerthal 5057, und Georg von Vollmar, Schriftsteller in Löbtau bei Dresden 4283 - . Herrn Rechtsanwalt Wilhelm Harnisch in Chemnitz 2998 Stimmen gefallm sind, die übrigen aber sich zersplittert haben. » hernach dre ui §12 des Wahlgesetzes vom 31. Mai 1869 erforderte abso- mte Mehrheit aller im Wahlkreise abgegebenen gültigen Stimmen von Keinem der Vorgenannten erreicht worden ist, so macht sich die in 8 28 des Reglements vorge- schriebcne engere Wahl zwischen den erstgenannten beiden Kandidaten nothwendlg. x Zu diesem Behufe wird nach § 29 des Reglements - » Donnerstag, der 10. November dieses Jahres, furdle engere Wahl mit dem ausdrücklichen Hinzufügen hiermit bestimmt, daß bei der Stichwahl nur die für die beiden Kandidaten: und Herrn Fabrikbesitzer Karl Voigtländer-Tetzner in Schweizerthal Herrn Georg von Vollmar, Schriftsteller in Löbtau bei Dresden, lautenden Stimmzettel gültig, alle auf andere Kandidaten fallenden Stimmen dagegen ungültig jlNd. Die Ermittelung des Wahlergebnisses wird Montag, den 14. November dieses Jahres, von Vormittags 10 Uhr an im Schumann'schen Gasthofe in Flöha stattfinden. Die eingereichten Wählerlisten, sowie die nöthigen Protokoll- und Gegenlisten- Formulare werden den Herren Wahlvorstehern durch die zuständige Berwaltungsobrig- keit zugehen. Plaue bei Flöha, am 31. Oktober 1881. Der Reichstags-Wahlkommissar für den XV. Wahlkreis. von Weissenbach, Amtshauptmann. Di. Bekanntmachung. der in der Stadt und im Amtsgerichts-