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Amtsblatt der König!. Amtshanptmannschast Flöha, des Königl. Amtsgerichts und -es Stadtrats M dankender-. E Inserate werden mit ü Pf,, für die gespaltene Sorpul- jetl« beruynet. kleinster Inseraten» deka, »o Pf,. Komplizierte und ta bellarische Inserat« nach besonderem L-rif. Inseraten- ilmiahin« für die jeweilig ilbend-diummer bis vormittag« to Uhr. Sonntag, den Oktober. N -rankend-vTagcttaft Einzel-Nrn. »Pf,. vestellungm nehmen all« Post- anstalten, Postboten //t rind di« Auigabe- ML/H ^7» M Dezirksa^ sofort, Schlegel, Gem.-Vorst. sicht aus. Sachsenburg, am 16. October 1881. auf das begonnene Quartal werden noch von "tÜtyavMUelNMtS uns, allen Postanstalten und Zeitungsboten an- nommen »1« Lxpvttttl»» Vwssvdl»«*«. . Grundftücksversteigeruug. Bon dem unterzeichneten «Königlichen AmtsgerWe soll -as zum Nachlasse des verstorbenen Zimmermannes Karl August Hänel gehörige ", ... Haus- und Gartengrundstück, Brandcatasters, Nr. 134a und 131b des Flurbuchs, Folium 45 und 112 des Grund-und Hypothekenbuches für Mühlbach, welches Grundstück am 12. Sep- tember 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf S»V5 Mark - Pf. gewürdert worden ist, erbtheilungshalber öffentlich im Wege freiwilliger Versteigerung an Ort und Stelle meistbietend veräußert werden, was unter Bezug nahme auf den an hiesiger Gerichtstafel und im Gasthofe zu Niedermühlbach aushän- genden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Frankenberg, am 12. October 1881. Das Königliche Amtsgericht daselbst. Wiegand. Müller. Tier-, sowie verschiedener Pflanzenkrankheiten, S T-seln Bodenpro- sile, 33 Modelle von Rindviehrafscn, 6 Modelle Ackergeräte, 5 Wu- enbaumodelle, 1 Holzsammlung, 1 Sammlung Unkcautsamen 1 Räucherapparat zum Vertilgen der Feldmäuse ,c. Nicht minder interreffant waren die Gegenstände au« der Fl°ch«bere,tuug,anstatt der Herren Oehme u. Sohn in Lhemnitz. Hier sah man verschie dene Proben St-ngelfl-chS, geknickten, geschwungenen und g-hechel- ten Flachs, al« Gegenstück auch Brechflach«, ferner die Fiachsbear- beitnngSgerate Schlegel, Potthammer und belgischer Schw.ngstack. Endlich sei auch der wertvollen Pilzsammlung, der Bürgerschule zu Frankenberg gehörig, der schönen künstlichen Früchte von Hrn. Eugen Francke in Frankenberg und der reichen m diese Gebiete einschlagenden Litteratur au« der Roßbergschen Buchhandlung zu Frankenberg, der chemisch-technischen Produkte («onservierllngSplll. ver) von Hrn. Bruno Dathe in Dr-Sden und der künstlichen Dünge- mittel de» Hrn. Ernst Selbmann iu Frankenberg gedacht. — Der Besuch der Ausstellung war trotz etwa« ungünstigen Wetter» er freulich; möchte nur jeder Besucher dieselbe befriedigt verlassen und mancherlei Anregung zu weiterem Streben erhalten haben. — Ueber die Preisverteilung wird noch besonder» referiert werden. 1- Am Donnerstag wurde, wie das Mittw. Amtsbl. mitteilt, auf Neusorger Flur ein alter Mann in hilf losem Zustande aufgefunden; man erkannte in demselben einen Ottendorfer Einwohner, namens Liebers, 76 Jahre alt. Derselbe war infolge seines schwachen Augenlichts von dem eingeschlagenen Wege abgekommen und hatte schließlich vor Ermattung nicht weiter gekonnt. Nachdem er in seine Wohnung geschafft worden, ist er den Fol gen der Strapazen erlegen. — Ihre Maj. die Königin ist infolge einer Er kältung und eines dadurch verursachten Fiebers genötigt, das Bett zu hüten. Ueber das Befinden des Prinzen Albert kann heute das Dr. I. nach längerer Pause wieder melden, daß der Prinz zwar keine Blutverluste wieder erlitten hat, daß aber der Appetit noch immer fast vollständig fehlt und der Kranke so wenig Nahrung zu sich nimmt, daß eine Aenderung in Bezug auf die Kräfte bis jetzt noch nicht eingetreten ist. — Durch die landwirtschaftlichen Kreisver eine sind nunmehr die Wahlen zum Eisenbahnrat sämtlich vollzogen, und zwar sind folgende Delegierte ernannt: Kreisverein Dresden: Rittergutsbes. v. Oehl schlägel-Oberlangenau, Mitglied, Oberkommissar Münz ner-Freiberg, Stellvertreter; Kreisverein zu Leipzig: Gutsbes. Uhlemann-Görlitz bei Mügeln, Mitglied, Ritter gutsbesitzer v. Schönberg-Bornitz, Stellv.; Kreisverein im Erzgebirge: Bankdirektor Mehnert-Dresden, Mitglied, Kreissekretär Möbius-Chemnitz, Stellv.; Kreisverein im Vogtlande: Rittergutsbes. Seiler-Neuensalz, Mitglied, Kreissekretär Bunde-Zwickau, Stellv.; Kreisverein für die Oberlausitz: Gutsbes. Päßler-Belmsdorf bei Bischofs werda, Mitglied, Kretschambes. Korselt-Mittelherwigsdorf, Stellv. — Die Teilstrecke Wilkau-Kirchberg derWilkau- Saupersdorfer Sekundäreisenbahn, der ersten Schmal spurbahn Sachsens, wird nächsten Montag dem allge meinen Verkehr übergeben. - 51 Im vierten Berichte über die Michaelismesse w-rd dem Dr. I. aus Leipzig u. a. geschrieben: Nachts daSÄauchwarengeschäst zur jüngsten Messe in Risch- stlbige in dieser Branche auch günstig aus die hiesige Michaelismesse gewirkt. E« waren diesmal mehr russische Käufer hier anwesend, al« solche« in andern d" S°ll war. Verschiedene hiesige Häuser haben Ur sÄw-^u Slmptsiichlich amerikanische verkauft. In deut- scher Landware blieb zur Ostermesse namentlich mancher Posten Stad tfteuereim,ahme Frankenberg, am 14. Oktober 1881 Bekanntmachung. Die Urliste für Sachsenburg, die Wahl zu dem Schöffen- Geschwornenamte betreffend, liegt von heute 8 Tage lang beim Unterzeichneten ^zu Jedermanns Em- eine unheilbare Erschütterung oder eine Umwandelung aus mehr als 10000 Privatunternehmungen in einen zentralistischen Reichsbetrieb erfahren dürfen. (Soz.- Korr.) örtliches Md Sächsisches. Frankenberg, 15. Oktober 1881. -f Nicht blos in den zur Herrschaft Lichtenwalde ge hörigen Ortschaften, in denen der jetzige Besitzer Herr Gras Friedrich Vitzthum v. Eckstädt durch seine oft bethätigte Wohlthätigkeit und Leutseligkeit allgemein geschätzt wird, sondern auch in andern Leserkreisen unsers Blattes wird die von Berliner Blättern mitgeteilte Nach richt mit Interesse vernommen werden, daß Herr Graf Vitzthum, der bekanntlich der Schwager des russischen Botschafters am Berliner Hofe, v. Sabouroff, ist, als Hilfsarbeiter in das Auswärtige Amt des Reiches ein getreten und dort der zweiten Abteilung überwiesen wor den ist. Die gedachten Blätter bemerken dazu: Graf Vitzthum, geb. am 14. Oktbr. 1855, trat im Frühjahr 1880 in den diplomatischen Reichsdienst. Fürst Bismarck sendete ihn nach New-Jork, wo er länger als ein Jahr beim Generalkonsul Schumacher arbeitete. Darauf un ternahm er Reisen in Amerika. In neuerer Zeit sind überhaupt mehrere Mitglieden angesehener sächsischer Fa milien als Diplomaten in den Reichsdienst getreten, u. a. der Gesandtschaftssekretär Graf Wallwitz und der Gesandtschaftsattachö Frhr. v. Burgk. j- Ueber die am 9. und 10. d. M. in Nerzes Restaurant stattgefundene Obst- und Produktenschau, verbunden mit Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte, vom hiesigen Obst- und Gartenbauverein veranstaltet, über die selbst zu referieren wir verhindert waren, geht uns von sachkundiger Leite folgende Mit teilung zu: Die Ausstellung war von 53 Ausstellern beschickt worden. Von diesen hatten 22 Obst, 6 Zierpflanzen, I I Produkte de» Acker baues, 10 landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, die übrigen Lehr- und Anschauungsmittel für Obst-, Garten- nnd Feldbau zur Ansicht ausgestellt. Unter den verschiedenen Obstsortimenten standen die au« der gräsl. Schwßgärtnerei Lichtenwalde und de» Herrn Friedensrichter Schivpan aus Ebersdorf obenan. Erstere», durch geschmackvolles Arrangement besondere Anerkennung verdie nend, hatte auf jede Prersderv-rdung verzichtet. Im allgemeinen dürft« sämtliche» »nSgeikllteS Obst beweisen, daß unser Zschopau- «hal, besonder» dre hreflg« Gegend, Mr den Obstlau sehr günstig ist, zumal i« diele« Iah« »nderivürt« an der Ausbildung der Früchte viel zu wünschen übrig dleidt. Von den Ausstellern der Zierpflanzen trug Herr Kunst- und HandelSgärtner Dippmann in Frankuderg den Seeg davon, dessen reichhaltige und geschmackvolle Gammluug euren großen Teil de» Au-stellungssaales schmückte; ekM» war auch amrknnen»wert die schöne Kollektion de» Hrn. Knust- und HandelSgärtner Völkel in Frankenberg und die Bin- dmim de» Fräulein Bertha Albert. Unter den Produkten de» Garten- und Feldbaues sind die Gemüsesortimente de« Hrn. Bo- Ulsang in OrtelSdors und des Hrn. Beruh. Uhlmann in Franken- >erg, sowie die großen Kürbiffe de» Hrn. Heinrich Polster daselbst besonder» hervorzuheben. Von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten hatten die Herren Gurckhau», Poppe und Allendorf iu Frankenberg die zahlreichsten Kollektionen. Doch war e» erfreulich, n diesem Teile der Ausstellung auch Namen aus umliegenden Dörfern zu finden, z. B. Kaden-EberSdorf, Sinkwitz u. Weiß- Oberwiesa, Talkenberger-Krumbach, Pönicker-Srlau, Glauche-Gun- nersdorf, Uhlig-Fraukenau. Ein schöne« Bild bot ferner die AuS- iellung verschiedener Lehrmittel der landwirtschaftlichen Schule zu Lhemnitz durch Hrn. Direktor Wilsdorf. Dieselbe enthielt in der Hauptsache 1S Tafeln mit Abbildungen nützlicher und schädlicher Im Monat Oktober sind zu bezahlen: Braudkaffe j l Rentenveitröge! Einkommensteuer binnen 3 Tagen und das Arveiterschutz und Tavakmouopol. Die sozialpolitischen Projekte, welche das deutsche Wirtschaftsleben erfüllen, haben den Zweck, den Arbeiter gegen Unfall oder Not ,m Alter zu schützen. Wichtiger als dieser Schutz in der Zukunft, ist die Erhaltung und Förderung der Lage des Arbeiters in der Gegenwart. Wer wirklich Arbeit hat und behalten kann, sollte in einer Zeit, in der so viel Menschen ohne Arbeit sind, nicht auch noch befürchten müssen, brotlos zu werden. Die gegenwärtige Lage von Hunderttausenden erwerbs fähiger Männer und Frauen und ebenso vieler kleiner Händler wird nun aber durch die fortgesetzte Androhung der Einführung des Tabakmonopols tagtäglich aufs höchste gefährdet und immer unsicherer gemacht. Deutsche Un ternehmer, welche in der Lage sind, die Konkurrenz mit allen anderen Ländern aufzunehmen und mithin ihre Waren zu exportieren, werden durch die Monopolbestre bungen in ihrer Unternehmungslust gehemmt und von der Beschäftigung von Menschen und Verwendung von Kapitalien in ihrem Betriebe abgehalten. Man führt zwar an, daß die Monopolfabriken auch Arbeiter brau chen würden; es ist jedoch offenbar, daß ihre Zahl ganz bedeutend eingeschränkt werden und daß an Stelle der hausindustriellen Beschäftigung zahlreicher über das ganze Land zerstreuter Arbeiter und ihrer Familien der reine Fabrikbetrieb mit der Konzentration von tausend und mehr Arbeitern eintreten müßte. Die deutsche Zigarrcnfabrika- tion ist eines der blühendsten Exportgewerbe. Diesen Ex port würden andere monopolfreie Staaten, insbesondere Die schon jetzt stark konkurrierende industrielle Schweiz, an sich reißen. Die deutschen Finanzen aber würden des halb nur wenig oder nichts gewinnen, weil jede Ver teuerung des Tabaks eine Einschränkung des Verbrauchs und den Uebergang vom Zigarrengenuß zum Rauchtabak zur Folge haben würde. Die Fabrikation von Rauch tabak erfolgt aber in der Hauptsache durch Maschinen und braucht nur der Arbeitskräfte wie die Zigarren- fabrikation. Das Tabakmonopol mag für Frankreich, Oesterreich und Italien geeignet und erträglich sein, weil es sich dort seit Menschenaltern eingebürgert und aus kleinen Anfän gen allmählich zu einer großen Finanzquelle historisch ohne Verletzung bestimmter Interessen entwickelt hat; es würde auch in Deutschland noch vor etwa 30 Jahren, als kaum 10000 Personen in der Tabakindustrie beschäf tigt waren, nur geringen Widerstand gefunden haben. Gegenwärtig aber erscheint es absolut unpraktisch und gegen die Natur der Dinge, weil die deutsche Wirtschaft Tausende von Interessenten für die ihnen drobende« Verluste nicht entschädigen kann. Fruchtbäume, die seit einem Menschenalter auf dem deutschen Boden in solcher Zahl gepflanzt und so wurzelständig geworden sind, las sen sich, ohne die schwersten Wunden zu reißen, mcht wieder daraus entfernen. Ein solches Kapital von Wa- renkenntnis, Geschicklichkeit und volkstümlicher Arbeitskraft darf ein Volk nicht dahingeben. Ein so blühender Ta bakbau, ein so weltumfassender Tabakhandel, eine so lebenskräftige und exportfähige Tabakindustie, um die uns ondere Nationen beneiden, wird am allerwenigsten in gegenwärtigen Zeiten der Lähmung so vieler Gewerbe