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Mittwoch, den 5. Orlooer Frankenberger Ta^/E M-zirksnn^ Erjch-Iiu I.iglich, mit Ausnahm« der Eonn- und Festtage, abends fllr den fol genden Tag, Preis vicrtcljührltch l M, so Pfg„ monatlich so Pfg,, Einzel-Nrn, «Pfg, Bestellungen nehmen all« Post anstalten, Posttoten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Inserat« werden mit S Pfg, für die gespalten« KorpuS- Me terechnet. Kleinster Inseraten betrag so Pfg. Komplizierte und ta bellarisch« Inserat« nach besonderem Tarif. Inseraten-ilnnahme für dte jeweilige Abend-Nummer bi» vormittag» ro Uhr. Amtsblatt der Lönigl. Amtshauptmannschaft Flöha, -es Lömgl. Amtsgerichts und -es Ltadtrats M Frankenberg Eine Weöertochter. Novelle von Emilie Heinrichs. ' (Forisetzung.). Der alte Weber schien die gute Idee damit zu ver binden, den traurigen Freund durch seine Erzählung auf andere Gedanken zu bringen und wirklich war es ihm bereits gelungen, Meilands Interesse rege zu machen. „Ich gehe noch auf ein Viertelstündchen mit hinüber nach deinem Hause, Meiland," sagte er, „da, zünd- dir eine Zigarre an; mein Sohn, der Zigarrenmacher, hat sie mir gestern mitgebracht, ganz was feines," sagte er. „Ich danke, Wagner," wehrte Meiland ab, „nur ist nicht darnach zu Mute, — aber deme Geschichte — „Sollst gleich die Fortsetzung haben," nickte Wag ner, sich behaglich eine Zigarre anzündend, „das ist nun so mein höchster Genuß, besonders am Ostermorgen. Na also, was geschieht ? Kommt da so ein Springins feld, ein Herr Maler, ins Haus des Kommerzienrats, sah aus wie ein Wilder, mit einem langen Bart und funkelndiln Augen. Herr du meine Güte, daß sich in den nun ein paar so saubere Mädels verlieben konnten! — Der Musje sollte die Zwillinge malen, und das Genossenschaftliche Feuerversicherung der Assoziation, welchem schon im Jahre 1848 nn Reichsparlament in der Paulskirche zugcstan- den wurde, es sei berufen, die Zukunft zu beherrschen, erfaßt trotz aller staatssozialistischen Agitation immer wertere Kreise. Me im Kreditwesen durch Schulze-De- Mch'."l der Landwirtschaft, in der Arbeiterbewegung, für Blldungszwecke rc., so hat die Genossenschaft auch im Versicherungswesen (Unfall, Lebensversicherung) große Erfolge zu verzeichnen und in einer Zeit, in welcher Professoren von der Verstaatlichung der Feuerversiche rung schwärmen , ist cs doppelt interessant, daß gerade auf diesem Gebiete sich die Entstehung einer großartigen Assoziation vorbereitet, deren Zustandekommen umsomehr gesichert erscheint, als das zeitgemäße Unternehmen einem tatsächlichen Bedürfnis entspricht, von den Industriellen Deutschlands freudig begrüßt und unterstützt wird. Es handelt sich um eine allgemeine Fabriken-Feuer versicherungsgesellschaft für Deutschland. Die Zeitschrift „Das deutsche Wollengewerbe" in Grünberg in Schlesien regte die zweckmäßige Idee der Begründung einer sol chen Genossenschaft der Industriellen Deutschlands behufs gegenseitiger Versicherung gegen Feuersgefahr an. Es wurde dabei sehr treffend ausgeführt, daß eine der artige Assoziation die Industriellen nicht nur völlig un abhängig von den Versicherungsgesellschaften machen, son dern ihnen gleichzeitig bedeutende materielle Vorteile bringen würde, und zwar: 1) wesentlich billigere Prä mien, 2) coulantere Versicherungsbedingungen, insbeson dere die Beseitigung der lästigen, zum Teil gar nicht erfüllbaren zahlreichen Versicherungsklauseln, wie solche die meisten Versicherungsgesellschaften den Industriellen rücksichtslos aufbürden, und demgemäß 3) die Beseitigung der aus jenen „Klauseln" resultierenden Nachteile und Gefahren (Prozesse) im Falle eines Brandunglücks. Die Industriellen sollten — so führt jene Zeitschrift weiter aus — nicht ferner von der bekannten Willkür, der sogenannten „Coulanz" der Versicherungsgesellschaften abhängig sein. Die Fabrikbesitzer sind zahlreich und mächtig genug, um ihrerseits die Bedingungen diktieren zu können, unter welchen sie ihr Besitztum gegen die Gefahren des Feuers versichern wollen: es ist zu dem Behufs ein einmütiges Zusammenwirken der Industriellen notwendig, eine genossenschaftliche Vereinigung derselben zum Zwecke der gegenseitigen Versicherung. Von fach kundiger Hand geleitet, bietet eine solche Fabrikengenossen schaft ihren Versicherten alle Vorteile, welche irgend «ine Versicherungsgesellschaft zu gewähren vermag; sie kann und wird aber gleichzeitig alle die zahlreichen Män- vorzubereitende Unfallstatistik z g^ H ^br. d.I. die darauf aufmerksam gemacht, Alter und spezielle Nachweisung ub Monats im betreffen- L rWmL ÄS?«'« -L-. nommen werden soll. .. Pastor Haupt - « 2 LSm-L, °°»V-- fallen, in den Ruhestand getreten, Kirche vorigen Sonntag in der ichEn H abaebalte- die nun einen selbständigen ^etstl«h-m erhält, abgchatte nen Abickiedsaottesdienstes wurde Hrn. Pastor Haupt Mn K V» mb L meinderates von Hilbersdorf eme prächtige Votivtasel - Tus Mm LH-NM-- wurd- -M s°m>. tag ein dasiger Trödler, während er mit seiner Frau tanzte, vom Schlage getroffen und war sofort tot. — Nach amtlichen Veröffentlichungen bestanden m Chemnitz bei Beginn dieses Jahres Schankwirt- schäften, 24 Schankwirtschaften ohne Schnapsschank, 59 Gastwirtschaften, zusammen 354 Schankstätten, also bei einer Bevölkerung von 95135 Köpfen 1 Schankstätte auf 269 Köpfe. . , — Von der Lauheit, mit welcher man m einzelnen Kreisen der Reichstagswahl entgegengeht, spricht auch der Umstand, daß in Leipzig bei 29 695 Stimmberechtig ten bis gestern nur 458 von den Wahllisten Einsicht genommen hatten, während 1878, bei der letzten Relchs- tagswahl, in derselben Zeit bereits 2311 die Listen em- gesehcn hatten. — In Dresden ist am Sonnabend das von einer hochansehnlichen Zahl edeldenkender Menschenfreunde ge gründete „Asyl für obdachlose Männer" eröffnet und in der ersten Nacht von 8, in der zweiten aber be reits von 20 Obdachsuchenden in Anspruch genommen worden. Vor der Hand sind in 3 verschiedenen, sehr bohen, lichten und luftigen Räumen 25 durabel konstru ierte eiserne Bettstellen mit elastischem Boden aus Drahtgeflecht aufgestellt; doch sollen schon in nächster Zeit 11 weitere dergleichen Lagerstätten hergerichter sein, sodaß mau allnächtlich 36 Obdachlose beherbergen kann. Letztere finden im Sommer von 8—10 Uhr, im Winter von 7—10 Uhr Aufnahme. Laut Hausordnung hat jeder Besucher spätestens 10 Uhr abends seine Lager- steile cinzunehmcn, und früh 7 Uhr ist das Asyl wieder zu verlassen. Betrunkenen und Ruhestörern, sowie al lerdings auch Kranken kann aus naheliegenden Gründen keine Aufnahme gewährt werden. Da die Obdachlosen jung, ein Kind beinahe noch und soll schon heiraten, das sieht auch nicht aus wie Glück." „Unser junger Herr Paul ist ebenso gut und brav wie ansehnlich und hübsch," warf Meiland dazwischen. „Schon gut, — wollens abwarten, ich sage dir, alles, was von den Heimburgs kommt, endet mit Unglück." „Hat man denn gar nichts mehr von der anderen Tochter gehört?" fragte Meiland nach einer Pause. „Weiß nicht, wird wohl umgekommen sein mit ihrem Blaubart, — so was kennt man. Und wenn sie sich auch wieder an ihren Vater gewandt, der hätte sie nim mer wieder in Gnaden ausgenommen, dazu ists ein har ter Kopf, er soll sie verflucht und ihre späteren Briefe —- denn geschrieben hat sie sicherlich ein paarmal, wie nur der alte Gartner erzählt hat — gar nicht angenom men haben Ich weiß bestimmt, daß Fräulein Wandas Name mcht mehr genannt werden durfte auf Marien- Sie waren mittlerweile bei MeilandS Haufe anae- kommen und setzten sich in den kleinen Gatten, welcher hatte'LenLm 2 verwendet wurde. Doch trotz alledem ein Eckchen gefunden, wo vaaienflem L Vogler — G. L. Daube L Co. ,c. —; außerdem m AuerSwalde Hr. Gastwirt Anton Richter um Erbaericht), in Alöüa Hr- Buchbmver m in Niederwiesa Hr. MaterialwarenyLndler Tittmann. gel und Nachteile vermeiden, unter denen gerade die Industriellen bei den Erwerbsgcscllschaften notorisch schwer zu leiden haben; denn es liegt auf der Hand, daß eine Genossenschaft ihren Mitgliedern — also sich selbst — keine Bedingungen auferlegen wird, die nicht lediglich in deren eigenem, wohlverstandenem Interesse liegen. Die Besitzer von Fabriken und gewerblichen Etablisse ments werden aufgefordert, ihre vorläufigen Beitritts anmeldungen an die Redaktion der Zeitschrift „Das deut sche Wollengewerbe" in Grünberg i. Schl, zu richten. Es sind, wie die gedachte Zeitschrift berichtet, schon zahlreiche Anmeldungen bei l ihr eingelaufen, so daß die Geschäfts eröffnung der „Allgemeinen Fabriken-Feuer-Versicherungs- genossenschaft" für Anfang des nächsten Jahres feststeht. Betont wird noch, daß die Gefahr, event. die Möglich keit einer Nachschußzahlung von vornherein ausgeschlossen werde, und zwar durch Sicherung, resp. Abschluß von Rückversicherungsverträgen mit einer Anzahl der best fundierten Gesellschaften. — So dürfte auch auf diesem Gebiete dem siegenden genossenschaftlichen Prinzipe eine bedeutende Zukunft gesichert sein. Artliches und Sächsisches. Frankenberg, 4. Oktober 1881. - f Die im Schumannschen Gasthofe zu Flöha am Sonntag eröffnete und gestern geschlossene Obst- und Gemüseausstellung des Bezirksobstbauvereins der Amtshauptmannschaft Flöha hatte zwar infolge des Um standes, daß in einzelnen Lagen des Bezirkes das Obst in der Blütezeit durch Frost stark gelitten, nicht einen so großen Umfang wie ihre Vorgängerin, die immerhin zahlreich aber beschickte Ausstellung bot ein treffliches Bild der fortschreitenden Entwickelung des Obstbaues in unserer Pflege. Wir hoffen morgen ausführlicher über die Ausstellung berichten zu können. — Sr. Maj. dem König ist bei seiner Ankunft in Wien seitens des Kaisers Franz Joseph eine besonders auszeichnende Aufnahme zu teil geworden. Die ersten Militär- und Zivilbeamten waren im Gefolge des Kai sers, der den König aufs herzlichste begrüßte, am Bahn hofe zur Begrüßung erschienen, eine Ehrenkompanie mit Fahne und Musikchor war vor dem Bahnhofe aufgestellt und im Schlosse zu Schönbrunn fand sodann zu Ehren des Königs ein Galadiner statt. Die Abreise nach dem steirischen Jagdreviere geschah programmgemäß am Sonn tag früh. — Fabrikanten und sonstige größere Geivcrbcuntcr- nehmer, denen Formulare zu Nachweisungen für die Ende vom Liede war, daß Fräulein Wanda mit ihm auf und davonging, während Fräulein Elisabeth, welche der H.rr Blaubart auch belhört haben sollte, mit rot verweinten Augen wie eine Sünderin umherschlich. Na, beide konnte er sie wohl nicht mitnehmen, was er sonst gewißlich gern gelhan hätte, — der schlechte Patron, denn schlecht wars von ihm, daß er Schande und Kum mer über die Familie brachte. Der Kommerzienrat be kam graues Haar, — und kein halbes Jahr nachdem war eine große Hochzeit auf Mariensee. Ach, das arme Kind, die Elisabeth, sah ays wie ein Opferlamm, und ihr Gemahl, der Herr von Nömstädt, du kennst ihn ja, Meiland?" Dieser nickte wie träumend. „Er ist auch schon da hin," sagte er leise. „Freilich, verunglückte er auf der Jagd," fuhr Wag ner fort, „die Familie hat viel Unglück, es ist ordent lich unheimlich; seine junge Frau, Gott habe sie selig, hat bei ihm auch wohl nicht viele glückliche Stunden gehabt, sie starb schon nach 6 Jahren, ihr kleines Mäd chen, sie hatte nur dies einzige Kind, war dazumal erst 4 Jahre alt, nun magS wohl 17 Jahre sein, — so