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M. DoiimStaq, btn M. M Inserat« werd« «U s Pfg. für di« gespaltene storput- »ev»Fk«chn«t. » Kleinster Inserat«, Letrag so Pf«, Ko ms-tt-tert i und ta bellarische Inserate nach desoiÄerent Laris. Inseraten-iluna-aee sitr die jeweilig« Die Sozialrefvrm und die Wahlen. Der Schwerpunkt der Wahlbewegung fällt in das Gebiet des sozialen Klassenkampfes und daher erscheint es nötig, daß die Parteien feste Stellung nehmen zu der großen Frage der sogenannten Sozialreform, besser ge sagt: zu den Versuchen, die Lage des Arbeiterstandes zu verbessern. Die Regierung befindet 'sich der einflußrei chen Ärbeiterwelt gegenüber in einer vorteilhaften Posi tion, denn sie macht positive Versprechungen bezüglich der Verbesserung der Arbeiterverhältnisse, wenn dieselben auch vielleicht bezüglich der Durchführung unklare Punkte besitzen. Es ist offenbar nicht richtig, wenn die gegneri schen Parteien, wie dies bisher geschehenist, sich darauf be schränken, das soziale Programm der Regierung, welches die Konservativen annehmen, gänzlich zu verwerfen, es als unausführbar hinzustellen und zu verurteilen, weil es mit der bisherigen volkswirtschaftlichen Doktrin in Wi derspruch befindlich ist. Der Wahlkampf selbst kann Formen annehmen, welche die bisherigen Partciverhältnisse verschieben; er wird zersetzend wirken, zersetzender noch als die Frage, ob Freihandel oder Schutzzoll, wenn es der Regierung und den Konservativen gelingt, in die Arbeiterkreise hinein die Ueberzeugung zu tragen, daß sie nur vom Staate — vom Reiche — eine thatsächliche Besserung ihrer Lage zu erwarten haben. Bereits wird mächtig darauf hinge arbeitet, diesen Zwiespalt in die Wahlbewegung zu tra gen. Man will die Frage „ob reaktionär? — ob li beral?" zur Seite schieben durch die nicht ungeschickte Parole: „Für oder gegen den kleinen Mann?" Der Wunsch, die soziale Lage der Arbeiter zu bessern, ist allen Parteien gemeinsam, und vielleicht gelingt auch hier, so schwierig es zur Zeit erscheinen muß, eine Ei nigung und Versöhnung der widerstrebenden Interessen. In der Erregung des Wahlkampfes wird dies allerdings nicht möglich sein, aber es sind dem deutschen Volk und feinen Vertretern schon ebenso schwierige Kompromisse, die wir heute Errungenschaften nennen, gelungen, und die Vermittelung der widerstreitenden politischen und so zialen Systeme ist das Lebenselixier des Parlamentaris mus, nicht die Parteiherrschaft. , , — Aus dem Jahresberichte des Landes-Medizinal- Kollegiums über das öffentliche Gesundheitswesen in Sachsen im Jahre 1879 ist zu ersehen, daß in dem ge dachten Jahre in 16 Medizinalbezirkcn gegen 60 Per sonen von tollen oder der Tollwut verdächtigen Hunden (in dem einen auch von einer tollen Katze) gebissen wor- T» ««».Nummer»» Inserat - V-rlagsexp-Lition auch deren Zeikmgsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstcllen dir Annonc^^pEE^A^ Bogel, vaasenstem L Vogler - G. L. Daube L Lo. ,c. außerdem in AuerSvalde Hr. Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in AlöVa Hr- Aua-mno» in Niederwiesa Hr. MaterialwarenyLndler Tittmann. aeleaenbeit nochmals durchgesprochen werden. Kommt das Meißner Projekt nicht zur Durchführung so „w.rd de, Vorstand einen Besuch von Frerberg (Ausstellung, welchen Gesamtbild d-7 Freiberger Industrie giebt, Dom — Altertums-Museum) m Vorschlag bringen. Auf a^Fälle ist das Erscheinen aller derienWn dringend erwüM welche sich .^haupt Won zu beteiligen gedachten, gleichviel nach welchem Ziele. f- Die Jahresversammlung des Letpzlger Hauptver eins der Gustav-Adolf-Stiftung findet am L und 3. August zu Waldheim statt. Als Vertreter des hiesigen Lokalvereins sind die Herren Diakonus Lange, Oberamts richter Wiegand und Kaufm. H. Schaarschmidt ernannt. Für den Fall der Behinderung eines der genannten Herren wird Hr. Rentier Illgen als Stellvertreter fun gieren. . . f- Von einem Teilnehmer an der gestern erwähnten Exkursion der Webschule nach Chemnitz wird uns noch folgender Bericht eingeliefert: -st- Di- büchst instruktive Exkursion war für die Schüler der ersten und Ob-rN-fse der Webschule bestimmt und h-tt-w sich deren ca. 20 daran beteiligt. Die Besichtigung dec höheren Web- schule in Lhemnitz (die Schüler derselben waren der F-nen wegen nicht anwesend) bot zunächst in ihrer Einrichtung de» Lehrreichen viel. Zm oberen Saal, die Schastweberei enthaltend, wurde ein sehr umfangreiches Bild dieser Branche geboten: die mannigfaltige Art und Weise der Vorrichtungen aus Sontrebewegungen (Lanke- marsch, Rolle, Wage rc.) und die verschiedensten Gewebe von or- binären baumwollenen und wollenen Stossen bi- zum seinen Sei denstoff. Die Stühle selbst sind in der Hauptsache nach sog. Ski- denwirterstuhlsystem gebaut. Diesen Raum verlassend, gelangten die Besucher in den im 1. Stock gelegenen Jacquard-Saal, wel cher Schaftmaschinen und Jacquard-Maschinen, von den einfach sten bis zu den kompliziertesten Vorrichtungen für verschiedene Ge webe (Wolle, Jute, Baumwolle und Seide vorgerichtet) in mannig- faltigsten Systemen enthält. Al» ganz besonder» interessant fiel in» Auge die Vorrichtung zu sog. Brüsseler Decken, ein Schwei zerstuhl mit Kolliervorrichtung in 4 Breiten, mit -fachem Schützen- wechsel, Jacquardvorrichtung mit Schweiz:rbrochelade (Stich); fer ner Schaftmaschine mit teiliger Damaflvorrichtung, verstellbarem Lylinder; Seidenspulmoschine, von einfach bi»4fach zu spulen, mit Vorrichtung zum sofortigen Aushalten der Spule beim Reißen der Fäden; Scheermühle, Kartenschlagmaschine mit Sempervorrichtung und eine dergl. Handschlagmaschine. Der im Parterre gelegene Saal enthält mechanische Stühle der verschiedenen englischen und deutschen Systeme — 80—IM Touren per Minute — auch mit Revolvervorrichtung zum Wechsel, System Schönherr, Wechsel durch Heben rc. Die aus Dampfbetrieb eingerichteten Stühle konnten der Ferien halber nicht in Thätigkeit gesetzt werden. Bor- gerichtet waren die Stühle für verschiedene Stoffe in Wolle, Baum- wolle, Leinen, Jute rc. Da« Ganze der Anstalt, welche noch 3 größere Lehrsäle enthält, führte den jungen Leuten recht deutlich vor» Auge, wie sie ihren Berus ganz zu ersoffen haben, wie ein immerwährende» Lernen notwendig und mit einer sestgestcllten Lehrzeit keine»weg» ein Abschluß in der Fachbildung erreicht wcr- Harriel zögerte noch immer, aber als Rochester ihr alle Folgen des unüberlegten Schrittes vorstellte und ihr sagte, daß der König dann niemals ein Vermittler zwischen ihr und dem alten Grafen Rochester sein würde, ""4 ""d erklärte sich bereit, den Wünschen ih res Gatten zu folgen und den Ausgang der Jnlrigue abzuwarten. Edmund schloß das reizende Weib in sim« Arme und bezeugte ihr mit Liebkosungen seinen Vank. r- ."Doch geh jetzt, Harriet," sagte er endlich. „Wir sind hier nicht sicher und können leicht überrascht wer- den. Man hat uns ohnehin schon zu oft beieinander IchU-d-°b-chm UN» „Du hast recht, ich will gehen." Nachdem Harriet ihren Gatten noch einmal benlick LLL'k .""«-bst- das Zimmer. Schm wollte Rochester ihr folgen, als er ein Geräusch aus der Trenn- Horte. Nach wenigen Augenblicke trat kalten Gleichmut einaebübt wllÄ I gewonnen hatte, und seine Annas Liebe * ' Lüge trugen noch immer Pie Wette eines Königs. Humoreske von Fr. Waldow. (Fortsetzung.) Mit diesen Gedanken beschäftigt, überhörte Harriet, daß die Thür geöffnet wurde und Rochester ins Zimmer trat. Erst als dieser einige Schritte näher gekommen war, erhob sie den Kopf. „Du hier, Edmund?" fragte Harriet, das Auge auf das Antlitz ihres Gatten heftend. „Ich suche dich im Auftrage des Königs," erwiderte Rochester. „Was will Karl Stuart von mir?" , »Er hat gesehen, daß du hierher gegangen und ahnt, was du thun willst. Er läßt dich bitten, zu schweigen und nicht das leiseste Wort von unserem Ge- H-imnifse verlauten zu lassen." „Aber wenn er uns täuscht?" „DaS wird er nicht. Ich kenne den König. WaS er versprochen, hält er auch. Sei unbesorgt, wir haben nicht» zu fürchten, und wenn er wirklich zum ersten Male sein Wort brechen sollte, dann ist eS an den Stu fen de» Altars noch Zeit, alles aufzuklären." „Nein, Edmumd," entgegnete Harriet, „dann wäre «- zu spät. Anna ist zwar stolz und hochmütig, aber den sind. Davon erkrankten und starben 4 an der Toll wut, nämlich ein Eisenbahnbeamter in Niedercunnersdorf bei Löbau, ein Dienstknecht in Großrückerswalde bei Ma rienberg, ein Sjähriges Mädchen in Culten bei Crimmit schau und ein Kind in Plauen i. V. In allen 4 Fällen hatte die Verletzung an unbekleideten Körperteilen statt gefunden und bei zweien derselben war auch das Sonn- tagsche Mittel angewendet worden. Im Vergleich zu anderen Staaten sind die Sterbefälle an dieser qualvol len Krankheit in Sachsen immerhin verhältnismäßig ge ring. Von 1867 bis 1879 kamen hier auf 1 Million Einwohner 1,13 Todesfall, während in England mit Wales von 1867 bis 1878 1,70 und in Bayern (1867 bis mit 1877) 3,94 Todesfälle konstatiert wurden. örtliches «iw Sächsisches. Frankenberg, 27. Juli 1881. f Das Volksfest auf der Schützenwiese nimmt seinen gewohnten Gang. Ungünstige Witterung am gestrige» Dienstag wirkte schädigend auf den Besuch der Zelte rc. ein. Die reglementmäßig an diesem Tage zu erfolgende Proklamierung des Schützenkönigs ergab, daß drei Kon kurrenten mit gleich guten Schüssen ins Centrum vor handen waren: die Herren Händler Rahnfeld, Kfm. Rich. Böttger und Agent Emil Zschockelt, weshalb diese in „Stechschuß" eintreten mußten, wobei der Letztgenannte den endgültigen Königsschuß abgab. Es dürfte in den Annalen der hiesigen Schützengesellschaften wohl noch nicht dagewesen sein, daß der König der Dogelschützengilde auch den Königsstern der Scheibenschützen-Gesellschaft trägt. So hat Hr. Zschockelt denn bis 1882 doppelte Königs würde zu tragen und — im Vertrauen gesagt — auch doppelte Civilliste zu beziehen! -f Die vom Gewerbeverein geplante Exkursion nach Meißen hat auf unerwartete Schwierigkeiten ge stoßen. Um in dieser Stadt, wie beabsichtigt war, zwei Etablissements und die neuhergerichtete Albrechtsburg mit Dom zu besichtigen, mußte zu einem Extrazug Aus hilfe gesucht werden. Nachdem eine erste Aufforderung, trotz der für das Projekt in der Mitgliederschaft vielfach ausgesprochenen Meinung, zu wenig Meldungen einbrachte, hat auch eine Umfrage durch Cirkular zu nur geringer Meldung zur Teilnahme geführt, was wohl daran mit liegt, daß die Extrazugskosten bei Beteiligung von unter 200 Personen ein höheres Fahrgeld als den üblichen Tagesbilletpreis verursachten. In einer für Donnerstag Abend angesetzten Extraversammlung soll die An- eine solche Sliase Hal sie nicht verdient. Was den König veranlaßt, ihr den Streich zu spielen, weiß ich nicht, aber ich weiß, daß wir im Unrechte sind, weil wir ihm hülfreiche Hand geboten haben." Vergebens suchte Rochester seine Gattin zu beruhigen. Harriet wollte nichts hören und sprach entschloßen ihre Absicht aus, wenn Anna sich ferner weigern sollte, sie vorzulassen, dem Lord Aooncastle das Geheimnis zu enthüllen. Rochester bat und erschöpfte sich in Vorstel lungen. Harriet blieb bei ihrem Vorsatze und nur seinen heftigsten Bitten gelang es, die augenblickliche Ausführung desselben zu verhindern. „Bedenke, Harriet," sagte er, „was du thun willst. Du kannst das größte Unheil anstiften, wenn du unsere Heirat den Augen der Well preisgiebst. Erzählst du das Geheimnis dem Lord Avoncastle, so wißen es heute noch alle Gäste und morgen schon weiß es das ganze Land. Mein Vater erfährt eS ganz unvorberei tet und alle Hoffnungen sind zerstört." Harriet schwieg, aber ihre Züge verrieten deutlich den Kampf, welcher in ihrem Herzen tobte. „Warte wenigstens noch eine Stunde. Ich werde noch einmal mit dem Könige reden und ihn bitten, den Scherz zu beenden, indem er Ai na über die vermeint liche Untreue Norfolks aufklärt." m. ' Erscheint täglich, «U Ausnahme der Sonn-und Festtage, atm» für den fol gend« Lag. Prei» oierteljührlich 1 M. so Pfg., monatlich so Pfg., Ein-el-Nrn. s Pfg. Bestellung« nehmen alle Post- anstalt«, Postboten sind die Ausgabe stellen de« Tage blattes an.