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Dienstag, den 5. JE // O» ^WWW^WkLÄ« . - « ' ^ez krksaE^ Jubilar Hr. Hermann 'Hunger durch mehrere sinnige schloff sich-im- D e »,j .S t a d t r a t. ... Kuhn.Brgrmstr. Cl. Alle auf diesen Diebstahl bezughabende Wahrnehmungen wolle man schleunigst hier anzeigen. ,, Frankenberg, am 4. Juli 1881. Amtsblatt der Lönigl. Amtshauptm^nnschast Flöha, -es Königl. Amtsgerichts vn- -es Ltadtrats ;u Frankenberg. Bekanntmachung. 25. dieses Monats aus dem verschlossenen Vorsaale eines I^straße belegenen Wohnhauses 1 graubrauner, unten mit 1 Falbel versehener und mit einem Streifen gleichen Stoffes schicfbesetzter Frauenlüsterrock. «UM, t«,Nch, M>I «urmhplk.^kr Sonn- und g-stta-e, atend« für dm s»l- ,mdm Ing. Prell »tertelidhrllch l M. «0 Pf,., «onalltch öü Pf,., «NjU-Nm. «M. Bestellungen s V«hyim olle P«st- anstallen, Postboten omd die iluigode- gillm di« Lage- Nattei an. Geschenke erfreut, darunter ein prachtvoller' silberner Po kal, der, mit edlem Näß gefüllt, in der Festversammlung die Runde machte. Nach dieser Feierlichkeit richtete der Jubilar Hr. Stadtrat Hermann Hunger an seine Ar beiter Worte des herzlichsten Dankes für die ihm be wiesene Liebe, führte aus, daß er wohl im Sinne ge habt, eine größere Festlichkeit zu veranstalten, wegen der geschäftlichen Kalamität, unter welcher die Ciäarrenbranche jetzt zu leiden habe, sich aber bewogen fühle, davon ab- zusehen und dafür jedem seiner Arbeiter eine Jubiläums spende in bar zu verabreichen. Die Feierlichkeit legte wohlthuendes Zeugnis von dem auch in diesem aüSge- dehnten Etablissement zwischen Arbeitgeber und Arbeitneh mern bestehenden guten Einvernehmen ab. " s- Das gestern nachmittags im Benedixschen Garten abgehaltene Bolks-Concert, in bereitwilligster Weife vom Sängerbund zur Durchführung gebracht, hatte, trotzdeck nach den verflossenen regnerischen -Sonntagen der erste sonnenhelle Festtag viel Bewohner ins Freie über das Weichbild der Stadt hinaus entführt hatte, immerhin recht zahlreichen Besuches sich zu erfreuen. - Der Rein ertrag des Concertcs ist rund 50 Mark. Die Borträge — teils allgemeiner Gesang des Sängerbundes , teils Vorträge der Einzelvereine — bewegten sich vorzugs weise auf patriotischem Gebiet und erfreuten sich allseitig Die Seiden Klara. Humoreske von S. Behrend. (Forschung.) Johanna sann nach. Es wäre doch kurios, sagte sie für sich, wenn meine Madame einen Liebhaber hätte, welcher Hauer hieße. Aber es kann nicht anders sein. Kann nicht anders sein ? Die Eifersucht packte sie plötz lich. Warum kann es nicht sein? Was kann in der Welt nicht alles sein? Warte, dann muß uh Licht haben. Sie couvertierte den Brief, schrieb Hauers Adresse auf denselben und übergab ihn einem Dienst mann. — Hauer war gerade dabei, seinen Rock zu bü geln. Man sah ihm an, daß er Me hatte; erfüllte seine Braut heute mit dem neuen Rocke überraschen. „Wenn sie nur erst meine Frau ist," murmelte er. „So ein Junggesellenleben taugt doch gär nichts. DaS verwetterte Eisen, schön wieder kalt, da soll ja gleich — aber so ist es — herein!"' / , Der Dickstmann trat herein, übergab ihck den Brief und entfernt« sich dann wtedtr. Hauer erbrach dm Brief und-lat. , v» - - » „Was ist das?" ri«f er verdutzt. - „Hel Dickst- Die neuesten Volkszählungen in Europa. 1880 haben in verschiedenen Ländern Eu- ^pas Volkszählungen stattgefunden, deren vorläufige Resultate allmählich zur Veröffentlichung gelangen und interessante Vergleichungen der Bolkszunahmc in den ver- schiedenen Staaten gestatten. Ganz besonders lehrreich die Entwickelung der Bevölkerungszunahme in den letzten 10 Jahren näher zu betrachten. Deutschland nimmt m dieser Hinsicht immer noch den Vorrang ein vor Oesterreich, der Schweiz, Frankreich und Skandina- wen. Während sich ,m deutschen Reiche von 1871 bis 1880 die Bolkszahl von 41,010150 auf 45,194172 ge- hoben hat und die mittlere jährliche Zunahme mithin 1,09 vom Hundert beträgt, hat sich Oesterreichs Bevöl. kerung von 1869—1880 von 20,396630 auf 22,130684 und Ungarn von 15,417 327 auf 15,610729 Ein wohner vermehrt. Die mittlere jährliche Zunahme be trägt mithin in Oesterreich nur 0,74 und in Ungarn nur 0,11. Die Schweiz hat sich von 1870—1880 von 2,666838 auf 2,846102 Einwohner gehoben, die mitt lere jährliche Zunahme bekägt 0,65. Dänemark ver mehrte sich von 1870 bis 1880 von 1,784745 auf 1,980675; die mittlere Zunahme war 1,05, ziemlich ge nau so groß wie im deutschen Reiche. Norwegen dagegen stieg von 1865-1875 nur von 1,701756 auf 1,806900; die mittlere Zunahme betrug 0,60. Noch schwächer war die Volkszunahme in Frankreich, wo die Bevölkerung von 1872—1876 nur von 36,484437 auf 36,905788 Personen stieg und die mittlere Zunahme nur O,?st be trug. Ungarn und Frankreich weisen mithin die ungün stigsten Verhältnisse auf. Unter den einzelnen deutschen Staaten behauptet das Königreich Sachsen den Vorrang. Von 1871 — 1880 vermehrte sich die sächsische Bevölkerung von 2,556244 auf 2,970220 und die mittlere Jahreszünahme betrug 1,68, Preußen stieg in derselben Zeit von 24,606532 auf 27,251067; die mittlere Zunahme betrug 1,14. Bayern vermehrte sich von 4,852026 auf 5,271516; die mittlere Zunahme betrug 0,92. Württemberg ver mehrte sich von 1,818539 auf 1,970132; die mittlere Zunahme betrug 0,89. Im allgemeinen haben Epwenuen und insbesondere die wirtschaftliche Katastrophe mit ihren tief einschneiden den, bis heute nicht völlig überwundenen Folgen in al len Staaten Europas, wo immer in der neuesten Zeit Zählungen vorgenommen worden sind, Rückschläge in der Bevölkerungszunahme gegen die vorausgegangenen Jahrzehnte verursacht. Örtliches mV Sächsisches. jedoch nicht wie ihre Madame, sondern sie lag auf der Lauer wie ein Iltis. Die Qualen der Eifersucht zer fleischten ihren Busen. Sie wartete auf Hauer. Wenn er der Hauer wäre, an den der Brief ihrer Madame gerichtet war, so würde sie es erfahren, wenn sie sich ganz ruhig hielt, sich gar nicht sehen ließ, Hauer würde dann schnurstracks in das Zimmer ihrer Madame ge hen, schloß sie. Johanna war schon jetzt von der Schuld ihres Bräutigams überzeugt, aber dennoch wollte sie sich durch den Augenschein von derselben überzeugen, wollte ihn und ihre Madame in Grund und Boden donnern. O, wie haßte sie ihre Madame. Endlich giiig die Glocke und Hauer trat ein. Johanna hielt sich mäuschenstill. Jetzt, jetzt mußte es sich entscheiden. Ihre Brust wogte stürmisch. Einen neuen Rock, «inen ganz neuen Rock hatte er an, freilich, wenn man zu einer so vornehmen Geliebten geht, muß man sich fein kleiden. Johanna war erst ganz kurze Zeit bei dieser Herrschaft und Hauer hatte sie hier noch nicht besucht. Er stand still und sah suchend/ Mher. Wenn ich nur wüßte, wo ich nach der Küche käme, dachte ep, dieseS oertraK« Haus ist ja wie ein Hotel gebaut, lauter Korridore und Zimmer, da find« sich derlkeustl zurecht. Frankenberg, 4. Juli 1881. f Das Cigarrengeschäft von Hermann Hunger hier wurde i. I. 1849 von dem noch bei vielen älteren Lesern in freundlicher Erinnerung'stehenden Hrn. C. G. Irmscher begründet. Am 3. Juli 1856 übergab Hr. Irmscher das Geschäft an Hrn. Hermann Hunger, wel cher Hrn. Franz Jacob als Teilhaber aufnahm, und be stand die Firma Hunger u. Jacob bis 1861. Im letz teren Jahre trennten sich die beiden Teilhaber; Hr. Ja cob übernahm das inzwischen gegründete Filialgeschäft in Chemnitz, während Hr. Hunger das hiesige Stamm geschäft unter eigener Firma weitersührte. Hr. Her mann Hunger feierte somit am gestrigen Tage sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. Es ist demselben vergönnt gewesen, in diesem langen Zeiträume eine große Anzahl Arbeiter zu beschäftigen. Deshalb nahm die hiesige städtische Behörde am gestrigen Jubeltage Ver anlassung, durch eine Deputation, bestehend aus Hrn. Brgrmstr. Kuhn und Hrn. Rechtsanwalt Stadtrat Rein holdt, den Jubilar, welcher auch den öffentlichen Ange legenheiten vielfach seine Thätigkeit widmet , zu beglück wünschens Hierauf überreichte im Namen des tgl. Mini steriums des Innern Hr. Brgrmstr. Kuhn dem seit Be gründung des Geschäfts, also seit 32 Jahren, ununter brochen als Werfführer fungierenden Hrn. Gustav Uhle mann die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit nebst Dekret. Hr. Brgrmstr. Kuhn hielt eine herzliche Ansprache an die versammelten Arbeiter der Fabrik, dieselben zu gleicher Treue und Pflichterfüllung, welche ihren langjährigen Vorgesetzten in hohem Maße ausgezeichnet habe, auffordernd. Hr. Uhlemann dankte tiefgerührt für die hohe ehrende Auszeichnung und machte die seinem väterlichen Vorgesetzten gewordene Ehre sicht lich einen tiefen Eindruck auf das zahlreich versammelte Geschäftspersonal. Von seinen Arbeitern wurde der mann, der Bries ist nicht an mich." Der Dienstmann, welcher die vier Treppen noch nicht hinabgestiegen war, kehrte auf Hauers Ruf um. „Der Brief ist nicht an mich," sagte dieser. „Wer hat Ihnen denselben gegeben?" „Eine Dienstmagd in der Lodergaffe Nr. 11," sagte der Dienstmann. Lodevgasse Nr. 11, das stimmte. Klara war in derLodergaffe Nr. 11. Seltsam. Er schüttelte den Kopf. „ES ist gut," sagte er zum Dienstmann, indem er ihm «inen Groschen in die Hand drückte, „der Brief ist doch an mich." Der Dienstmann ging. „Hol' mich der Kuckuck, wenn ich daraus klug werde," sagt« Hauer. „Ich thue am klügsten, gleich nachzusorschen." Er bügelte feinen Rock schnell fertig, zog ihn an und schlug den Weg nach der Lodergaffe Nr. 11 ein. Fran,hatte sich vorgenommen, sich ruhig in seinem Zim mer zu halten, um der Dinge zu warten, die da kommen würden; denn er versprach sich von der Richtung, di« «r dem Scherz seiner Frau gegeben, eine rechte , güt« Wirkung. Klara saß in ihrem Zimmer und schnarchte leis«. Sie war eingeschiasen bei der Leklür« eines Kochbuches. Johanna saß in der Küche. Sie schlief beifälliger Aufnahme. —* Ober- und Niederwiesa, 4. Juli. Gestern wurde in unserer Kirchfahrt das Jahresfest des Chemnitz und Umgegend umfassenden Zweigvereins der Gustav-Adolf-Stistung abgehalten. Viele Gäste von auswärts waren gekommen, Teil zu nehmen. Leider war Hr. Sup. Michael zu seinem Bedauern ack Kom men verhindert, da er an diesem Tage auf dem Mission-- feste in Ronneburg zu predigen hatte. Die Gemeinde hatte sich sehr zahlreich eingefunden. ' Vom Pfarrhofe aus bewegte sich ein langer Zug 2 Uhr zur Kirche, di« bis in den letzten Winkel sich füllte. Mächtig erhob'und begeisterte die Gemüter die Predigt des Hrn. k. Seidel von Gablenz, welcher über das Wort „lasset euer Licht leuchten vor den Glaubensgenossen" auf Grund von Matth. 5, 16 sprach und zuerst die Frage nach diesem Lichte selbst und dann die nach dem Segen, den sein Leuchten bringe, behandelte. Die an den Kirchthüren ein gesammelte Kollekte ergab 55 M. An den Gottesdienst Helbigschen--Saale--rine-gleichfaüs-s i «ade» «U s M. stff, die -elstallen- SdchiU- . lest« berechnet., MUicha Inserat«« ' »«rast do id;mplstterteimdt»- »ellartsche Innerste nach besonderem Lartf, Inseraten» Unstaha« st»s'die jtwetlch- WeNd-NNm««'»» »ormUtai» io Uhr. -dition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstillen'der Annoncen»Expeditionen: Jnpalidendan! - Rudolf Moste - : L Co. ic. außerdem an Auerswald« Hr. Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Flöha Hr. Buchbinder Rudolf Bogel, > . in Niederwiesa Hr. Materialwarenbändler Tittmann. , . , , .^s,„ > . , , -i„c/ „>» „.-muoo