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Kch--, »m 17, ZDi, . s-s^. ^ezirksM^^ «qq-ini MH. mp vurnahm« der Sonn- und ffrsttage, adend» Ntr den sol lenden Lag. Preis M-rlilWrNch I M. da Pfg.. Monatlich «o Pf,., MM»-Nrn. b Psg. vestellMgen nehmen alle Post- anftallen, Pofidoten und die Ausgabe stellen de, Tage- dlanes an. Söchfisches. Frankenberg, 16. Juni 1881. — Eine am Sonntag in Dresden abgehaltene Lan desversammlung der Fortschrittspartei beschäftigte sich in der Hauptsache mit den bevorstehenden Landtags- und Reichstagswahlen und wurde dabei u. a. betont, daß für die Reichstagswahlen bis jetzt bereits 10 fortschrittliche Kandidaturen feststehen. Bei den Landtagswahlen glaubt man zu den seither besessenen noch einige solche zu ge winnen, welche jetzt konservative Vertreter hatten. — In der „Deutschen Turn-Zeitung" erläßt der sächsische Kreisvertreter, Oberturnlehrer Bier in Dres den, einen Aufruf zur Teilnahme an einer Extrafahrt von Dresden über Regensburg, München, nach Salzburg, diesem herrlichsten Kleinode unter allen Alpenstädten. Der Turnverein letztgenannter Stadt feiert nämlich sein l Jus-rot« werd«» mU s H». für dl« ,-sd°lteu- «-qvjs- jttle d-rechnet. M-Wer Jus-nUM- h-trag so Pf,. Nompliztertemrdta- b-LaMe Inse-gt- nach i-sondcr-w rorff. Jns-r,tM.«mi<chM- für die jeweilig« Alend-Nummer dl» vonulllag« io Uhr. Von dem unterzeichnet dKvnigl^m ^tsgmcht , gerichtete Carl Gustav Heckel^ier zugehörige, zum Gerbereibetrieb ein- HauSgmittd stück, Nummer 35 des Katasters, Nummer "'s sud 1s und Nummer 728 732 8ud I! des Flurbuchs, Fonum 34 des Grund- und Hypothekenbuchs für Frankenberg, welcher Vom Reichstage. Annahme, daß mit gestern die Session würde geschlossen werden können, hat sich als richtig erwiesen. In einer Tagessttzung wurden zunächst in dritter Lesung der Vertrag mit Oesterreich-Ungarn betreffs Ausdehnung des Vertrages über die Beglaubigung öffentlicher Urkun- den auf Bosnien und die Herzegowina, sowie das Gesetz betreffs Bestrafung von Zuwiderhandlungen gegen die österreichisch-ungarischen Zollgesctze ohne Debatte ange nommen. Hierauf begann die dritte Beratung des Un fallversicherungsgesetzes. In der Generaldiskussion nah men Langwerth v. Simmern (Welfe), Lasker und Freund (Fortschr.) gegen die Vorlage das Wort. Hartmann (Soz.) empfahl sie und verteidigte dabei die deutsche Sozial demokratie, der man die wahnsinnigen Aeußerungen Mosts und Hasselmanns nicht in die Schuhe schieben dürfe, v. Kardorff und v. Helldorff plaidierten für die Vor lage. Staatssekretär v. Bötticher erklärte, die Regierung habe lebhafte Bedenken gegen den Beschluß in zweiter Lesung, der den Staatszuschuß ablehne und die minder begüterten Arbeiter mit einem Teil der Prämie belaste. Die Regierung halte auch die Rcichsversicherungsanstalt für besser als die Landcsversicherungsanstalten, wolle in diesem Punkte aber nachgeben, um dieser unpraktischen Bestimmung willen nicht auf den Segen des ganzen Ge setzes zu verzichten. Bezüglich Aufbringung der Prämie erkenne die Regierung in dem Antrag der Fortschritts partei und der Konservativen, die Prämie nur den Jn- dustrieunternehmern aufzubürden, eine Verbesserung der Beschlüsse in zweiter Lesung. Prinzipiell sei die Regie rung auch heute noch von dem Vorzüge des abgelehnten Staatszuschusses überzeugt. Die Generaldebatte war da mit beendet. In der Spezialberatung genehmigte das Haus die W 1, 2 und 2u unverändert, lehnte den An trag Buhls, die Reichsversicherungsanstalt wieder herzu stellen, mit 161 gegen 105 Stimmen ab und nahm fer- 20. Stiftungsfest und l°d°t hierzu^ Reiche" aufs freundlichste "n. eine großartige zu werden, A vis Salzburg der denkbar n -drigste A Von S-k,» wM L' billets ailtia zur freien Rückfahrt mneryaw^s -Pa qen ansaeben. Von Salzburg aus sollen natürlich fahrten nach den verschiedensten Richtungen hm WM- nommen^ Wer sonach °°n den rütttgen Turnem die Reckstange mit dem Alpenstock und me Dirnschuhe mit den benagelten Bergschuhen vertauschen will, wer Mut, Kraft und Entschlossenheit erproben wo durch Er steigen der eis- und schneeumpanzerten Giganten der Alpenwelt, wer die lachenden Thäler "^ ^ grünend^n Matten und den stürzenden und rauschenden Wassern durchwandern will, dem bietet sich durch diese Turnfahrt eine nicht leicht wiederkehrende Gelegenheit. Allen, allen aber wird versprochen, daß ste einen duftig blühen den Strauß unverwelklicher Erinnerungen helmbringen — Aus Meißen wird der Sozial-Korr. geschrieben: Ein wesentlich besserer Geschäftsgang macht sich hier seit dem Winter bemerkbar, namentlich m den größeren Eta blissements,, so daß auch wieder mehr Arbeiter und Ar beiterinnen lohnende Beschäftigung finden Ganz enorm ist der Geschäftsgang in der kgl. Porzellanmanufaktyr. Die Bestellungen aus Amerika und England, Mt allein in ganzen Servicen, sondern auch in reinen Luxus- und Kunstgegenständen, sind so bedeutend, daß gar nicht ge nug geliefert werden kann. Man Kqut darum abermals ein neues Malerhaus; Maler und Malerinnen werhen neu angestellt uns finden lohnende Beschäftigung. Denn alles wird jetzt gemalt, vieles naturgetreu von Künstler händen, mehr noch in blau oder rot im bekannten Scha blonenmuster, das leicht erlernt wird und wozu wieder ner die 88 3 bis 13 nach den Beschlüssen in zweiter Lesung an. Die Anträge des Fortschritts und der Kon servativen, eine Prämie nur dem Arbeitgeber aufzuerle gen, wurde abgelehnt. Die folgenden 88 bis 55 wurden gleichfalls nach den Beschlüssen in zweiter Lesung geneh migt. Die hier abgebrochene Beratung wurde in einer Abcndsitzung zu Ende geführt, der Rest des Gesetzes nach den Beschlüssen der zweiten Lesung und dann der ganze Gesetzentwurf in namentlicher Abstimmung mit 145 ge gen 108 Stimmen angenommen. Der Präsident gab darauf die übliche Uebersichr über die in dieser Session erledigten Arbeiten und das Haus sprach dem Präsiden ten und dem Bureau den üblichen Dank für die Ge schäftsführung aus, worauf Staatsminister v. Bötticher die aus Ems vom 13. Juni datierte kaiserliche Ordre verlas, durch welche der Reichstag für geschlossen erklärt wurde. Unter dreimaligem Hochruf auf den Kaiser wurde die Session »ach 9 Uhr abends beendet. Grundstück am 2P. Juni 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 18164 Marf8OP?' wag unter Bezugnahme gewurdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert w-roe«, bekannt gemacht auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag Y wird. Frankenberg, am 9. Juni 1881. , . , . Amtsgericht.. ÄmtsUM d" MM Amtshauplmmmschast MH«, des MM. Ämtsgenchts und des ZtadtrM M MnKenberg. Jnserat-AuftrSne Übernehmen außer der B-rlaasexp-diNon auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Malstellen der Annoncen vaasenstem L Vogler - G. L. Laube L To. -c. außerdem in «u-rSwald- tzr. Gaftwirt Anton Richter ttm Gericht)? in Al-Ha Hr. Buchbinder Ruoou in Niederwiesa Sr. Matmalwarendändl-r Nttmonn »- 1 , Kin Aart aks Aämon. Humoristische Erzählung aus der Gegenwart von Walter Ilsen. (Fortsetzung.) So nahte der festliche Tag heran, schon in der Frühe vom Donner der Geschütze und einer Reveille begrüßt, der sich -in feierlicher Auszug sämtlicher Schützen in ihren Galauniformen anschloß. Fünfzig weißgekleidete Jungfrauen mit einer neuen, selbstgesticklen prachtvollen Schützenfahne eröffneten de^ Zug, dann folgten sämtliche Gewerkschaften, die Schul kinder, verschiedene Korporationen und endlich die Schüßengilde selbst mit zwei HalipMt-n zu Mrd- . Auf dem Marktplatze wurde der Zug von samt- lich-nMusikchören, die dort Aufstellung genommen Hal- ten, empfangen, worauf der .Bürgermeister die Fest rede hielt. AlSdann erfolgte die seieMeMrgabe der neuen Fahne an die Schiitzengilde,, begleitet von einer poe tischen Ansprache des schönen Bürgermeister-Mrchen, und Abfingen eine» Lizdes, womit dieser Teil der Feier abWoß. - gleichzeitig auch die Frauen- und Jungfrauen-Schützen ihr großes Vogelschießen eröffneten. Ganz Wundershausen war hinaus geeilt auf den Plan, um seinen Anteil an dem Feste sich zu sichern und aus allen Gesichtern las man die fröhlichste Stim mung, zumal auch der Himmel dem Feste seine Gunst durch ein wahres Prachtwetter ausdrückte. Auch Assessor Schönfuß befand sich unter den Schüt zen. Doch sonderbar genug, das Auge des sonst so sicheren Schützen schien heute umflort, denn er, der im vorigen Jahre sich die größte Zahl der hölzernen Klein odien .erbeutete, hatte heute jeden Schuß gefehlt und blickte gedankenvoll hinüber nach dem mit bunten Wim peln geschmückten Zelte, von wo aus die schönen Wundsrshausenerinnen sich gleichfalls bemühten, dem doppelhalsigen Ungeheuer den Rest zu geben. „Sie sind an der Reihe, Herr Affeflor," flüsterte der Hofjagdriemermeister diesem wiederholt zu, der erst beim dritten Zuruf, wie aus tiefem Traume erwachend, ausfuhr, die mächtige Armbrust packte und mit energischer Armbewegung aus den Vogelrest anlegte. Geräuschvoll schwirrte der schwere Bolzen durch die Luft, sich mit wuchtiger Eisenspitze gegen den mächtigen Rumpf de» hölzernen Ungetüm» bohrend und mit dröh nendem Schlage diesen mitte» von einander berstend. Ein hundertfacher AuSrus des Erstaunens erscholl, als die beiden kolossalen Holzstücke herniedersausten, sich lief in den leichten Sandboden einbohrend und eine mächtige Staubwolke auswirbelnd. Seit Menschenge denken war ein so gewaltiger Königsschuß nicht erlebt worden, denn der Vogelrumpf hatte einen Durchmesser von fast einem halben Meter und überragte deshalb an Größe und Gewicht alle seine Vorgänger. Ein betäubender Trommelwirbel erscholl, dem ein brausendes Hochrufen folgte, dann dis Lösung dreier Böllerschüsse, welchem sich ein stürmisches Hochrufen anschloß, dann ein furchtbares Drängen, Schieben, Hochrufen und Händeschütteln und ein hundertfache», dann tausendfältiges Verkünden des großen TageS- ereignisseS: „Assessor Schönfuß ist Schützenkönig!" Noch hatte sich die Aufregung nicht gelegt, welche die unerwartele Kunde von dem unerhörten KünigSlchüfle allenthalben verbreitet hatte, als von dem Damenzeste her ein Brausen von Stimmen, begleitet von einem langanhaltenden Trommelwirbel, erscholl der eü. neue« Ereignis von höchster Wichtiokeitkün^ unglaublichen Siegesbotschaft: ' ^er fast „Bürgermeisters Klätchen ist Königin I"