Volltext Seite (XML)
M Freitag, den ZV. Mai Frauenberger Tage-i^ ^ezirksan^^ Amtsblatt der Lönigl. Amtshauptmannschaft Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und -es Stadtrats M Frankenberg. Ersch-ini tSgltch. mit «»«nahm« d-r «mn- und Msltagc, abend, für dm f°I- gmdm Laz. Preis vterteljichrlich I M. so M., monatlich so Pfg., Ttnj«I-Nrn. »Pfg. Bistelun-M «chmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen bei Tage blattes an. ' Inserate werde» mU s Pfg. für dte gesstaltme SochUS. setle berechnet. , M-Insttr Inseraten« betrag eo Pfg. Komplijierte undta- bellarlsch« Inserat« nach besonderem Tarif. Inserat«-Annahme stsr dte fewetNg« Abend-Nummer hi» vorinttmg» td uhr. Gründet Jugendsparkaffe«! Es bedarf wiederholter öffentlicher Anregungen, um nützlichen sozialen Einrichtungen Eingang zu verschaffen. Eine solche Anregung ist am 15. dsS. Mts. in Dres- den auf der Generalversammlung des sächsischen Landes verbandes der Gesellschaft für Verbreitung von Volks bildung m betreff der Jugendsparkassen erfolgt. Auf der Tagesordnung stand das Thema „Verbesserungen im Sparka senwesen" Der Referent hätte in einem stoff- reichen Vortrage die modernen Anforderungen an die Sparkassen behandelt und dabei besonders die Notwen- dlgkelt einer größeren Ausdehnung und Zugänglichkeit derselben betont, sowie auch die Gründe für und wider Schul- und Postsparkassen beleuchtet. Im Gegensatz zu dem Vorschläge, m betreff der Schulsparkassen erst noch weitere Erfahrungen abzuwarten, wurde die sofortige allgemeine Einführung dieser Institute sowohl von pä dagogischer, als auch von volkswirtschaftlicher und stati stischer Seite lebhaft befürwortet, zugleich aber zur Ver meidung von Mißverständnissen der Name „Jugendspar kassen" vorgeschlagen. Ein Dresdner Schuldirektor be richtete über zweijährige praktische Erfahrungen mit einer von ihm eingerichteten Jugendsparkasse, wobei sich alle so häufig dagegen erhobenen Bedenken als hinfällig ge zeigt haben. Sparsamkeit ist eine Tugend, an welche man sich, wie zu allem Guten, schon in der Jugend ge wöhnen muß. Man gelangt dazu weit eher und sicherer durch Uebung und Beispiel, als durch theoretische Be lehrungen und Ermahnungen. Das Zurücklegen von Sparpfennigen von feiten eines Kindes ist ein Erzie hungsmittel zur Ordnung, Einfachheit, Selbstbeherr schung und Schonung des Eigentums. Man verdankt der durch Uebung gewonnenen Sitte des Sparens ge steigerte Ordnungsliebe, größere Mäßigkeit, entschiedene Kräftigung des Willens und insbesondere das Verschwin den der so gefährlichen Naschhaftigkeit. Es ist ein Irr tum, daß das Sparen erst mit dem Zeitpunkte des ei genen Erwerbes beginnen soll. „Sparen" heißt nicht Die Kartengundet. Eine Dorfgeschichte von August Butscher. (Fortsetzung.) Lore besann sich einen Augenblick und legte dabei den mit Ringen überladenen Finger an die Stirne. Dann berichtete sie: „Ich bin im Wald gesessen, an dem Weg, der vom Haberhof hereinführt —" „In dem Eigentum des Angeklagten also?" „Nein —, ja, ja, aber es war ganz zufällig. Da stand er vor mir, auf einmal, machte mir einen Hei« ratSantrag, ich aber wies ihn ab, weil ich dem Herrn Forstg-hiif-n von Herzen gut sei. Dann sprang er wie wahnsinnig davon und gleich darauf Hörre ich die Gundel schreien, lief dem Schrei nach und fand das große Unglück." , , » „Hat der Herr Verteidiger noch eme Frage zu fiel- len?" fragte der Präsident. „Welche Richtung schlug der Angeklagte ein, nachdem er Ihren angeblichen Korb empfangen hatte?" fragte der Verteidiger. .... „Links hin — so hin eben." Sie machte eine be zeichnende Handbewegung. „ . „Also nach Weste», gut. Die That aber geschah sohin, ntchtwayr?" Er machte gleichfalls eine Hand- Jnserat.Austr^e llbe^ der B-rlUs-kpedMon auch deren Z-lümgSb°trn, auswärts sämtliche Bureaus uud Malstell-n der Annoncen °^Ation«.J^ Vogel, VMiennem L Bögler — G. L. Daube L Lo. -c. —; außerdem in Auerswalde Hr. Gastwirt Anton Richter (im Erbaericht), in MöSa Hr. IN Niederwiesa Hr. MaterialwaremMdler Tittmann Kuhpocken-Lym-he. Frankenberg, den 18, Mat 1881, Itr. Bezirksarzt. Bekanntmachung. Nächsten Tonnabend, als Angeklagten deutlich erkannt zu haben, bevor er den Schlag mit dem Gewehrkolben that. ... Das Verhör sollte geschloffen werden, da räusperte sich die Besendore, erhob sich und meldete sich noch einmal zum Wort. Man staunte, aber das Wort wurde ihr verstattet. „Ich bin vergeßlich", begann sie etwas verlegen, „rmd da fällt es mir eben erst ein, daß ich das Ge sicht von dem jungen Haberhoser dortmals nicht recht gesehen habe, ja eigentlich gar nicht, richtig gar nicht. Ich mag den braven Leuten nicht umsonst Prügel zwi schen die Füße werfen. Es kann am Ende doch ein anderer gewesen sein, meine Augen sind auch nicht mehr so ganz besonders." „Vorhin behaupteten Sie, ausgezeichnete Augen zu haben und den Angeklagten genau im Gesicht erkannt zu haben", bemerkte der Vorsitzende streng. „Abe ich das gesagt?" erwiderte die Me. ,;Da sehen Sie, wie vergeßlich ich bin; ich sage hie und da «ovfe°nickll" alles °msb Äeben in meinem alten g " ' h 2Ut, daß es Mit den Zeugenaussagen „Güter erwerben", sondern „Güter zu Rate halten für die Zukunft". Wenn der Schüler ein Geldgeschenk er hält mit dem Recht, damit nach Belieben zu schalten, so kann er das Geld entweder für Näschereien und unnü tzen Tand ausgeben, oder er kann es, indem er seine Gelüste siegreich bekämpft, dem Lehrer für die Jugend sparkasse überbringen. In dem letzteren Falle hat das Kind wirklich gespart und damit etwas Verdienstliches gethan. Der Einwand, daß die Anleitung der Jugend zum Geldsparen Sache der Familie sei und die Schule nichts angehe, wird schon durch den Hinweis auf die Pflicht der allgemeinen Menschen- und Nächstenliebe und durch die Auffassung der Schule als eines Mittels zur Erziehung des ganzen Volkes widerlegt. Wird die Uebung der Sparsamkeit der Familie überlassen, so wer den nur die Kinder wirtschaftlicher Eltern in dieser für die ganze menschliche Gesellschaft notwendigen Tugend geübt. Wenn dagegen die Schule die Uebung übernimmt, so können sich daran alle Kinder beteiligen und in einem sür alles Gute noch warm empfänglichen Alter volles Verständnis für die Bedeutung des Sparens erlangen. Hierzu kommt, daß sich nur von der Schule eine päda gogisch richtige Anleitung zum Sparen erwarten läßt. Es darf nämlich bei der Erziehung zur Sparsamkeit kei neswegs die materielle, sondern nur die sittliche Seite des Sparens in Betracht kommen. Nicht um des Geld- bcsitzes willen, sondern zur Erreichung höherer ethischer Zwecke soll gespart werden. Das Kind soll einem au genblicklichen Genüsse entsagen lernen, um mit dem er sparten Geldc sich Bücher, Kleider und andere nützliche oder notwendige Dinge anschaffen zu können, um seine Ausbildung und ökonomische Zukunft oder auch diejenige der Eltern sichern zu helfen. So aufgefaßt, ist in jedem Quantum sauer verdienten oder ersparten Geldes eine Summe von „Charakter und Willen" verkörpert und jedem Lehrer wird durch Ein führung einer Jugendsparkasse ein tieferer Einblick in die Willensrichtung und ein Einfluß auf die Charakter bildung seiner Schüler gesichert. Nur der Lehrer ist bewegung. „Es wird so sein", meinte sie leichthin. „Nach Süden also, gut. Wie lange mochte es wohl sein von diesem Weggange an, bis Sie den Schreckens ruf hörten?" „Hm, so zehn Minuten, oder so etwas." „Wie lange brauchten Sie, bis Sie zur Unglücks- stell« kamen?" „Ich bin gelaufen wie ein Pferd, aber so fünf Minuten wird es wohl gedauert haben." „Können Sie sich vielleicht erinnern, wie Herr Hor- mayer an jenem Tage gekleidet war?" „Er hat eben seinen Sonntagsanzug angehabt, dunkle Hosen und einen braunen Rock und auf dem Kopse einen weißen oder gelben Slrohhut." Dem Jäger stand der Helle Schweiß auf der Stirne und ein Gemurmel durchlief den Saal. „Er hat wohl eine Flinte bei sich getragen?" fragte der Advokat weiter und lächelte. „Gott bewahre", lautete die Antwort. „Er hatte nichts in der Hand als ein kleines Rütchen, mit dem er in der Luft herumfuchtelte." Die Zeugin durfte sich setzen. Unter den übrigen ZeugenaMagen war pur noch die des verwundeten Jägers seihst erheblich, welcher eidlich behauptete, dtn Frankenberg, am 18. Mai 1881. . ««-saerichts daselbst Der Gerichtsvollzieher des Konrgl. AmtSgeriyr» i i ' Grützner. _ eignet und wird zuwnlcn auch e . Zahlreiche das Ansammeln von Gelb ^fehlen M ech L-brsr welche auf dem Gebiete wirtschaslUwer ^rzieyung der ibnen anvertrauten Seelen praktische Erfahrungen gesammelt haben, sprechen die höchste aus und bestätigen namentlich, daß von allen schäd lichen Einflüssen, welche man hier und davon Jugend sparkassen befürchtet, wie Neid, MÜdgier, Mißgunst, Heu- chelei, in der Praxis auch rem gar nichts und vielmehr häufig gerade der entgegengesetzte Einfluß hervorgetre- Außer den vorstehenden pädagogischen Gründen, welche die Zeitschrift „Der Arbeiterfremld", Organ des Cenftal- verems für das Wohl der arbeitenden Klaffen, in dem neuesten Heft ausführlicher entwickelt , spachen für eine rasche Einführung von Jugendsparkassen m Deutschland noch zahlreiche andere volkswirtschaftliche und statistische Momente. Wenn die gährenden sozialen Fragen befrie digend gelöst werden sollen, so muß schon »n der Volks schule der Grund zu einer tüchtigen Charakterbildung auch nach der wirtschaftlichen Seite hin gelegt werden. Die Jugend muß ernstlicher, praktischer, als bisher, zur Sparsamkeit, zur wirtschaftlichen Tüchtigkeit und zu Men damit zusammenhängenden Tugenden angeleitet werde». Sie bedarf nicht bloß der Lehre, sondern auch der that- sächlichen Uebung. , - Andere Nationen haben in diesem Punkte der Er ziehung einen großen Vorsprung vor Deutschland. Pie Jugendsparkassen sind in umfassender Welse seit 1866 in Belgien eingeführt. Professor Laurent hatte dieselben in den Jahren 1866—1867 in 4 Schulen in Gent ein geführt, und schon nach 7 Jahren waren dort von 15000 Schülern mehr als 13OM zu Sparbüchern gelangt. Die Stadtbehörden von Antwerpen, Löwen, Charleroi und anderen belgischen Städten sind rasch mit der Ein führung von Jugendsparkassen gefolgt und der Erfolg hat alle Erwartungen übertroffen und namentlich auch Eltern und Erwachsene weit mehr zum Sparen ermun ^Impfung'Freitag, de« 20. Mai, soll anderweit im Webermeisterhattse hier eine Partie 1" » " « » Neubau statt^ , . „ . „ meistbietend versteigert werden, was hiermit bekannt gemacht wlro.