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Mittwoch, den 18. Mai. Franti ^-zirksanz^ Heute, Mittwoch, den 18. Mai, Abends 8 Uhr haben sich im Rathhaus- Erscheint!ä,n«. MN Unrnadmr d» Sonn-und gestta«-, . admd-Mr den fol- grndeit Taz. P«ii dierteljishrltch i'p!. °0 M., monaütch do Psg., i LnjU-Nrn. SM/ . «kpellunem 1 n«m<n alle Post- aichalten, Postboten lind die iluigabe- stellen des Tage blattes an. Laster und Tugend, von Schönheit und Häßlichkeit gs- worden. Auf einmal hörten sie einen dumpfen Schlag, dem ein gellender Wehruf folgte. Dann bog die Besendore das Gebüsch auseinander und — da lag der Jäger, allem Anschein nach tot, auf dem Moosbett; sein Kopf war von dem Baumstrunke herabgesunken und eine dunkle Blutwelle rann von seiner Stirn auf die Erde nieder. Ueber ihn beugte sich — nur einen Moment — ein Mann in hohen Stiefeln, in einer grauen Joppe und einem breitrandigen Filzhut. Es war nur ein Augenblick. Mit einem raschen Satz war er dann im Gebüsche und noch lange hörte man das Knacken der Zweige unter seinen eiligen Füßen. Jetzt öffneten sich die Lippen der Kartengundel zu dem Wehruf: „Uri, Uri, was hast du aetban?" Di- Alte schrie nicht. Sie fand sich schnell in iede Situation am schnellsten in die schlimmste Es A den hochmütigen Haberhofer zu liefern! Zunächst aber "LL ^«u'7'„ da/«"»» « allein trägt nun zur Diskreditierung unseres Parlamentes das Gebühren der UltraMontanen bei, welche dadurch am klarsten beweisen, wie fern der deutsche Gedanke ih rem römischen Geiste steht. Nur die Ziele der Kune im Auge, prüfen sie jeden Gesetzentwurf in seiner Be ziehung zum Kulturkampf ; gleichgültig, ob sie nach rechts oder links schwanken, verfolgen sie nur die Politik des Vatikans, einer außerhalb unserer vaterländischen Gren zen stehenden Macht. Mit kleinen Freundlichkeiten (Bc- steuerungsgesetz der Dienstwohnungen) suchen Windthorst und Genossen die Gunst des Reichskanzlers zu gewinnen und bilden bei den großen nationalen Fragen (Militär gesetz, Sozialistengesetz) den Kern der Gegnerschaft des deutschen Reiches. Nur durch die Ultramontanen ward der Partikularismus so weit gekräftigt, daß er kürzlich einen zweiten Erfolg verzeichnete: an Stelle der Reichs versicherung ist die partikularstaatliche getreten. Die Reichsregierung hat in der Kommission erklären lassen, daß sie trotzdem das Gesetz" aufrechterhalte. Daraus dürfte erhellen, daß Fürst Bismarck für die Zukunft je der Beihilfe der national und liberal gesinnten Parteien .entratet, um mit den Konservativen und Ultramontanen seine Pläne auf diese oder jene Weise zu verwirklichen. Die Kartengundel. Eine Dorfgeschichte von August Butscher. (Fortsetzung.) Die Besendore war in Wut geraten, als ihr Lenz die Niederträchtigkeit des „Grünen" erzählte, aber nicht gegen den Jäger, sondern gegen ihren „dummen" Sohn, der ihr das Spiel verdorben. Sie verbot ihm, sich je wieder vor ihr blicken zu lassen, sie wolle nichts mehr von ihm wissen. . . . Am andern Tage war Lenz verschwunden, „auf und davon", wie seine Mutter sagte; aber man vermutete, daß er noch in der Gegend sei, um näch ich zu Aldern und sich ein Zehrgeld zu verschaffen für dis W-Uer- sahrt , deren Endziel wohl wieder dA Zuchthaus war. In Gundels klugem Kopf- regte sich «ber auch die Vermutung, der Bruder suche dem Jäger den langst versprochenen Denkzettel anzuhängen. Bald trat wirklich ein schlimmes Ereignis ein. Es war an einem Sonntag-Nachmittag. Der Wald war still wie ein Heiligtum. Nur zuweilen zog «in leiser Windhauch wie flüsternd durch die Tannen- nadeln. Zwischen den Stämmen lag unbewegt das. Sonnengold und an einem allen Baumstrunk- schlief Der Reichstag ^Förderung der Arbeiten derKom- mit Beginn dieser Woche 'nnnU?« ausgenommen. MN«s welche unser Parlamentaris- bildet zweifellos die jetzige die und dürfte sie dadurch, daß sich ihre Exi- stenz noch länger hinauszögert, weder an Interesse, noch an Bedeutung gewnmen. Sie ist eben das Produkt un serer volltg zerfahrenen Zustände; der Reichstag ist qe- »eme Versammlung politisch geschul ter Männer, welche mit Aufopferung ihrer Sonderinter essen nur das Wohl des gesamten Volkes im Auge ha ben, sondern der Tummelplatz des Fraktionsgetriebcs, wo man um dl-Machterw-ltcrungbei den nächsten Wah len kämpft. Nimmt man hierzu die unentschlossene und gewissermaßen planlos erscheinende Handlungsweise der Regierung, so liegt cs auf der Hand, daß sich diese Session zu einer fruchtbaren nicht zu gestalten vermag. Die erfreulichen festen Zustände, welche einen gesunden Entwickelungsgang der Legislatur ermöglichten, sind ver schwunden und das gute Verhältnis der nationalgesinn- ten Parteien Mit dem Reichskanzler, wo man freudig im Einverständnis mit einander schaffen konnte, ist zerstört. Wie der Abg. v. Bennigsen in seiner letzten Auseinan dersetzung mit dem Fürsten Bismarck treffend bemerkte, wird der Reichstag mit unannehmbaren, schon früher abgelehnten Vorlagen befaßt, eine Verständigung versucht man gar nicht zu erzielen und alles wird überstürzt. Der Präsident kann gar keine Dispositionen treffen und das Material nicht übersehen. Er weiß nicht, auf welche Vorlagen legt die Regierung entschiedenes Gewicht und auf welche nicht. Möge die Regierung, und diesem Wunsche Bennigsens kann man sich gern anschließen, hierin eine AenderUng eintretcn lassen und dem Reichs tag vollständig durchgearbeitete und mit statistischem Ma terial genügend versehene Vorlagen unterbreiten, dann werden wir aus den jetzigen unerquicklichen Verhältnissen herauskommen. Dem deutschen Volke darf und kann es nicht gleich gültig sein, wenn seine Vertreterschaft, der Reichstag, im öffentlichen Ansehen herabgesetzt wird; er ist eine der Hauptstützen unseres deutschen Einheitsstaates, deren Schwächung den ganzen Bau in Gefahr bringt. Vor U 'SAL HfL Mm «»-»<» Ä, 'M -m W. L SnA MAL -F R-L'S-, >7- betreffend die Fixation der AtcidMi-n und Slolgebtihttn das Kirchenregiment die Fixation der Stolgebühren Nccidentien zur Durchführung S°brM, dem wärmfttn Danke Ausdruck zu geben. Ein Antrag Sup. vr. Kunzes eine Revision der Fixation Eintreten zu lassen, wenn die Zahl der d-r Fixation zu Grunde gelegen Fälle um 50« überschritten Ede, wurde von dM Antragsteller zurückgezogen, der Präsident dtzs Landeskonsistoriums tue einer so frühzeitigen allgemeinen Aenderung der betreffenden Bestimmungen entgegenstehen- den Bedenken geltend gemacht, gleichzeitig aber darauf hingewiesen hatte, daß in einzelnen besonders bringenden Fällen auf geeignete Weise das Erforderliche verfügt werden könne. Auch Lei Besprechung des zweiten, die Regelung der finanziellen Lage der Geistlichen betreffen den Erlasses sprachen eine Anzahl Synodalen dem Kir- chenregiment und den Ständen den wärmsten Dank aus für die nach Maßgabe des Möglichen den Geistlichen bewiesene Fürsorge. Gleichzeitig fand ein von Prof. Vr. Fricke und 12 anderen Synodalen gestellter Antrag die Genehmigung der Synode, demzufolge diese den drm- genden Wunsch ausspricht, hinsichtlich der Aufbesserung geringer dotierter Pfarrstcllen und der Alterszuläg-n für Geistliche die diesbezüglichen, von der zweiten Landes synode gestellten Anträge, sobald die finanzielle Lage des Landes es gestatte, der Ausführung zuzuführe«. — Die am Sonntag im Stadtverordnetensitzungs saale zu Dresden abgehaltcne Generalversammlung des sächsischen Landesverbandes der deutschen Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung war beschickt durch Dele gierte der Gewerbe- und sonstigen Btldungsvereine von Hofe einzufinden: die Mannschaften der I behuf- dienstlicher Eintheilung. Her Brandmeister. örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 17. Mai 1881. 1' Am gestrigen Tage beging die hiesige Bäcker-In nung einen Gedenktag: am 14. Mai 1781 waren durch den Kurfürsten und nachmaligen König Friedrich August den Gerechte» die jetzt noch giltigen, wenn auch nicht in allen Punkten mehr durchführbaren „Artikul" der Bäcker innung bestätigt worden. Durch ein auf den 16. Mai anbcraumtes Fcstquartal in den Lokalen der Hochwarte fand der Tag seine Auszeichnung. Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten, Lehrlings-Aufdingungen rc. wies der Obermeister, Herr R. Raschke, auf die Bedeu tung des Tages für die Innung hin, erwähnte di- wesentlichen Umwandlungen, die ein Jahrhundert im Jnnungswesen mit sich gebracht, und sprach die Wünsche für das Wcitergcdeihen der Innung in einem freudig aufgenommenen „Hoch" auf diese aus. Ein eigens dem Tag und der Sache angcpaßtes Festlied, vom Stadt musikchor gespielte Concertmusik und ein Tänzchen ver- der rote Jäger. Ein Gebüsch Umlief den moosigen Strunk, wo das Plätzchen wie abgeschlossen war von der übrigen Welt. Es war so lauschig hier bei Moos und Blumen, bei dem leisen Knistern der Käser im Moosbelt. Aber die Stirnabern des Schläfers waren hoch aufgetrieben, seine Lippen bewegten sich und die Finger zogen sich zuweilen krampfhaft zusammen im bösen Traum. Ganz in der Nähe des Jägers knackten jetzt einige Zweige, aber sie weckten ihn nicht. Die Besendore mit der Kartengundel kam hierher, denn die Alte lieble den Wald — in ihrer Art — und die Tochter wieder — auch in ihrer Art. Die beiden gewahrten den Jäger nicht, der hinter dem Gebüsche lag. Jede hing ihren Gedanken nach. Die Alte spähte nach Tollkirschen, die sie für di« Apotheke sammelte. Es war immer Gist in ihrem Leben. Sie mußte es in den Händen haben, so gut als auf der Zunge Und im Herzen. Die Tochter suchte nach Blumen. Hätte man die beiden gemalt, die Alte, Verwitterte mit den schwarzen Beeren der Belladonna, die so gut zu ihren stechenden Augen paßten, di« Junge mit einem Strauße von Ehrenpreis, der wie ihre blauen Augen schimmerte: es wäre ein treffendes Symbol von Amtsblatt der Lönigl. Amtshauptmannschast Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und -es Stadtrats M Frankenberg., Jnserat-Austrä^^nVhme^^ auch deren Zeitungsboten, -EUs lämMche Bureaus und MlialsteÜen der AnUoN«n-^dM°NM: E Moffe vuienuem k Vogler - G. L. Daube L Co. -c. -; außerdem m AucrSwalde Hr. Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in SM« Buchdmd-r muo . in Niederwiesa Hr. MaterialwarenyLndler Tittmann. 1881. ' Inserate werde« mit s Pf», fitr »t- gestaNene Norp«-- Me bcrechnrt. Nelnsier Jnseraten- betra, 20 M. Nomplijtertenkdta- beäartsche Inserate nach besonderem Tarif. Inseraten. «NaahtNe sür die t-wettig« MmdMummer bi» »ormtttaO rovhr.