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Sountag, den 1. Mi Fraunberger »VL^' EeFrr^saE^ Anltsblatt der Lönigl. Ämtshauptmannschast Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und des Ltadtrats M Frankenberg. !05r. 130. Spril: -SspoUY»» Inserat« werden m«I s Pf». Mr die .g-lpalien«^ »orpgr. MU derechM. «l-Instesgstfemtmf betrag so M. Komstlyterteundta« bellaeflch«, JysgiM ' noch brsonocrem , Jnl-ralen.«muchm» fllr du jem-ai^ «d end-Nummer »D vormttta^ loIHri ungehallen: „Sie meinen wohl meine Vettern, die kaiserlichen Hoheiten? Sie irren, Benedek! ES sind Soldaten, die sich dem Machtwort des obersten Kriegs herrn sowohl als jenem des von ihm eingesetzten Ober kommandanten unbedingt unterwerfen werden. Unter lassen wir weitere Erörterungen. Sie übernehmen das Kommando, ich wünsche es!" Benedek übernahm das Kommando. Die Urmee, das Volk Oesterreichs jubelte darüber, denn in ihm sahen sie einen zweiten Radetzky, die Säule der öster reichischen Generalität. Benedek hatte Mißerfolge, das wissen wir, und von dem Moment an, da er Mißerfolge hatte, war er geächtet. Benedek wurde Ungarns Görgey, er war Frank reichs Bazaine, — er wurde in die Kategorie jener unglückseligen Opfer gereiht, die der Franzose „truitrs" nennt, in die Reihe der Sündenböcke, die man braucht und die sich stets finden lassen. Benedek wurde leben dig begraben. Er war ein mit hoher persönlicher Tapferkeit aus- gestattetcr Reitergenerai, ein guter CorpSkommandant, nicht mehr, nicht weniger. Er war kein Moltke. Als Armeekommandant im Jahre 1866 fehlte ihm jene Energie, welche er als Oberstkommandierender gegen renitente Gintrale, mochten sie noch so hochgeboren sein, hätte in Anwendung bringen müssen. Die Ver« Reichsboten vollzählig herbeieilen, wenn „etwas wichti ges" auf der Tagesordnung steht, wobei zumeist irgend eine Prinzipiendebatte, eine „große Rede", ein Fraktions oder Personalstreit für „wichtiger" gilt, als die schließ liche Abstimmung. Der Etat, eine Verfassungsänderung, eine neue Steuer, eine politische oder wirtschaftliche Prin zipienfrage — das alles ist ja natürlich bedeutender als ein Küstenfrachtschifsahrts-, Reblausbeschränkungs- oder Nordpolar-Stationserrichtungs-Gesetz. Aber in einem großen Gemeinwesen, wie es das deutsche Reich reprä sentiert, ist. schließlich alles wichtig,- und wenn etwas nicht für alle wichtig ist, so ist es wichtig für weite beteiligte Kreise. Der Volksvertreter hat nicht das Recht, gleich dem Zuhörer auf der Tribüne, seinen Besuch der Si tzungen nach seinem Geschmack zu regulieren ; es ist eine seiner ersten Pflichten, anwesend zu sein, zumal oft bei unbedeutenden Anlässen, wie z. B. seitens des Fürsten Bismarck, wichtige konstitutionelle Fragen auftauchen. Indessen hat die gegenwärtige Teilnahmlosigkeit der Reichsboten immerhin in der allgemeinen Unbehaglichkeit und Verdrießlichkeit, die bei der Regierung, im Reichs tage und schließlich auch im Volke herrscht, mehr als je eine natürliche Erklärung. Man erwartet die Auflösung gewissermaßen als „erlösendes Wort", so sehr auch die Regierung zögern mag, sie auszusprechen. Sticht mehr im Reichstage, sondern in den neuen Wahlen liegt der Schwerpunkt aller Gedanken, aller Reden, aller politi schen Thätigkeit, und da dies nun einmal nicht zu än dern ist, da die Hoffnungen für die Zukunft allerseits das Interesse an der Gegenwart lähmen und zurück drängen, so mag man mit Recht sagen: „Wären nur die Wahlen schon dal" ! wir Ver- -rdurch, uiy gebeugt an- untag, den. der Behau« >ril 1881. lern inderich Zu den Reichstagsverhandluugen. Schauspiel bietet die geringe Teil- an den Reichstagssitzungen. Der deMsche Reichstag schloß vor Ostern seine Sitzungen we- gen BeWußunfählgkeit, und ex beginnt sie nach dem Feste beschlußunfähig. Würde ein boshafter Antrag auf Auszahlung des Hauses gestellt, so könnte vorläufig keine S>tzung stattftnden. Nun fehlt es natürlich nicht an Entschuldigungen für die geringe Teilnahme der Volks- vertreter an der legislatorischen Thätigkeit des Reiches, aber stichhaltig find sie im Grunde nicht. Verlangt man von dem Volle die gewissenhafte Teilnahme an der Wahl und an der Agitation, so muß man noch mehr verlangen, daß der Volksvertreter auf seinem Posten sei, selbst dann, wenn die Aussichten auf gedeihliche Resultate der Gesetz gebung gering sind, Verstimmungen zwischen Reichstag und Regierungen, ungesunde Parteiverhältnisse und Aus sichten auf eine baldige Auflösung das Verweilen im Reichstage ungemütlich oder, wie das jetzt der Fall ist, langweilig machen. Wohin soll es führen, wenn die Fraktionen Urlaub erteilen, statt des Präsidiums, wenn die Parteien nur eine bestimmte Anzahl Delegierte in das Plenum abfen- den, etwa so viele im Verhältnis, daß eine gegenseitige Ueberrumpelung nicht stattfinden kann? Es kann schwer lich die Würde eines deutschen Parlaments stärken, schwer lich das Vertrauen auf die Macht des konstitutionellen Systems im Volke stärken, wenn Angelegenheiten des Reiches frisch, froh und frei von einem Häuflein Volks vertreter entschieden werden, deren Beschluß nur darum ein gesetzlicher genannt werden kann, weil niemand die Ungesetzlichkeit durch Konstatierung der Beschlußunfähig keit 'anregt. Auch der Einwand ist unzutreffend, daß die Aetdzeugmeister Mtter v. Menedek f. (Bon -!nim österreichischen OWer.) Es war am 14. Juni 1866. Benedek war von Verona nach Wien berufen worden. Im Sitzungssaal der Generaladjulanlur schritt Kaiser Franz Josef mit umwölkter Stirn aus und nieder. Benedek war zu- ^Frei heraus mit der Sprach-, F-ldzeugmeist-r, was bewegt Sie, das Oberkommando über dis Nord- ärmee abzulehnen?" „ . .... „Majestät", war die Antwort Bened ks, „ich ant worte als ehrlicher Soldat, — ich ^hie mich dieser Ausgabe nicht gewachsen." „General, Sie haben sowohl 1849 wie auch 1859 Ihre Tüchtigkeit bewiesen, die Armee und Ihr Kaiser fetzen ihr ganzes Vertrauen in Sie. Ich wünsch-, daß Sie das Kommando übernehmen. Noch einmal, welchen Grund haben Sie zur Ablehnung?" Benedek zögerte. „Nun, sprechen Sie, General", drängte der Kauer. „Majestät befehlen- ich bin gehorsam. Ich sülchte, daß die Majorität der CorpSkommandanten nicht ge neigt ist, dem Ritter v. Benedek, dem Sohn des Schul meisters, wie der hochgestellte Verfasser der jüngsten ArweebroMre bemerken zu müssen glaubt, unbedingt Subordination zu leisten." Der Kaiser schien über diese Antwort erstaunt und — W. r. Daube L To. rc. —; außerdem m Auerswalds Hr. Bastwm Anion Richter (im Erbaericht)', in AlöVa Hr. BuaMnoer in Niederwiesa Hr. Materialwarenyändler Tittmann. «egm»»»« in mm ». v. Rtaen. d. V. ÄchNee. rühle. iachmittags ufik, wozu rsdorf. he Tanz- aubold. Walde. hr an aufgewar- ichst ein lichter. M. iachmittags ufik, wözü wnifch. Ubach. ttagsSUHr vozu erge- Haept. MU. achmitfagS »Mill wozu er- agner. lau. i gutbesetz- anMuyk iebers. darf, iachmittags ufik, wozu flücke unter Anderm: 1 Schuhmacher-Nähmaschine, Schuh Strümpfe-Strich Kanapee, 1 Rahmenuhr, 1 Garndruckmaschine, woüneAnder ch^- und Hutblumen garn, Zackenlitze, Maschinenzwirn, 1 Rolle Gummibettunter a gebracht wird, meistbietend versteigert werden, was hiermit zur öff-ntluM Kennwlg geormyr Frankenberg, am 30. April 1881. . . -.Gerichts daselbst DerGerichtsvollzieher ^^mgl. Amtsgerl-yrs 3300 M. hat vom 1. JiM^an'imGaWM odtt theilweise zu 4j § auf miin- delmäßige Hypothek auSzulei^en «^»Erstand zuOb-rwi^m iffenUiche inladet Eckert, negis. he Tanz- Laase^ bliche Hin- raße 98. llen für die betroffenen :n über Sie nzscher. Preiß«. n verschied äst und' in ite Tochter örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 30: Apttl 1881. 1- Da bei dem täglichen Erscheinen W die seither in den Sonnaöendnummern gebrachte Wochen- schau im großen und ganzen nur emo RekapttMatw» schon berichteter Vorkommnisse auf polnischen biete sein kann und da andererseits der dem redaktümel- len Teile trotz der Formatverarößeruna verbrechende Raum oft auf Kosten des lm einem großen AUW besonders beliebten rem unterhaltenden Testes vMräNN werden muß, lassen wir Zunächst die Mbnk „Wochen schau" eingehen und sichern zu, daß mr fortbestrebt sein werden, mit größter Schnelligkeit die Tagesereignisse re ferierend' mitzuterlcn. ... . -i- Von nächstem Mittwoch an wird im Hotel zu« Roß hier das interessante Verfahren der Glasbläserei und Glasspinnerei gezeigt werden, welches bis jetzt in allen größeren Städten und Otten mit großem Beifall vo« Publikum aufgenommen wurde. Das Nähere wird das in nächster Nummer d. Bl. befindliche Inserat besagen. — In Hainichen hat sich am Mittwoch der 38 Jahr- alte Wbrmstr. Fr. Emil Rudolph in einer Kammer durch Erhängen entleibt. Derselbe, allgemein als ei» ordent licher Mann bekannt, hinterläßt eine Frau und ist kinder los. Als Motiv dieser unglücklichen That wird, da er in seinem Geschäfte mehrfache Verluste gehabt hat, Schwer mut angenommen. — In Rothenfurth bei Freiberg wurde am Mitt woch die Wirtschaft eines Hüttenarbeiters durch Feuer total zerstört, welches gestandigermaßen das erst jetzt konfirmierte Dienstmädchen des Kalamitosen böswilliger weise angelegt hatte. — Dem „Kamerad", dem offiziellen Centralorgon proviantierung und die Kommunikation waren di denkbar schlechtesten. Man schickte ihm aus Italien Mannschaften, die halbtot vor Hunger und Erschöpfung ankamen, und er mußte sie direkt ins Feuer schicken. Dre Reserven hatten alte Musketen, deren Ladung zwei Minuten in Anspruch nahm und die schließlich nicht losgingen. Benedek war vielfach am selbständigen Handeln durch da- Generalkommando in Wien gehindert, von wo er sich Instruktionen holen mußte. Ein großer Teil der Truppen bestand aus Ungarn, die nur wider willig in den Kampf zogen und damals, vor dem D-akschen Ausgleich, Oesterreich selbst als ihren Erb feind betrachteten. Viele Lausend Ungarn desertierten bei und nack Königgrätz zu der Klapkaschen Legion. Und sollten etwa die venetianischen Regimenter freudig kämpfen tn dem Augenblicke, als Oesterreich ihren lom bardischen Brüdern mit der Waffe entgegentrat? Dit Italiener warfen die Gewehre weg, wo eS nur anaiNa In Italien hätte Benedek gesiegt; dem aefchulten und gebildeten Preußen war n nicht gew^ Brecht aus seiner Tasche 400000 »und ckafttr?nu^ °us; Bentdek konnte seinen E NHL M ChLneL^ IVI, aqchnm Muchs mit Auruahm« der Sonn-und Festtage, adend« für dm sol- grnden Tag. Preis »ierteljtihrltch l M. °i> Pf»., monatlich dt> Pfg.. Etnjel -Nrn. d M. Bestellungen I nehmen alle Post anstallen, Postboten und dte Surgabe- stellen der Tage blätter an. auf de« Monat Mai werden von uns, «»seren Boten «ud allen Postanstalten «och angenommen. LrpMiM äes krsvkevbergsr Isgeblaites. Mai dieses Jakros, .,, Bormittags V «Hr Men im Itlicnonslocale des hiesigen Königlichen Amtsgerichts verschiedene Pfand-