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auf den Monat März werden noch uns, unseren Boten und allen Postanst von König li von Weiffenbach. Dch. konnte ; man repariere jetzt, so gut es ginge, dann würden wir im langsamen Tempo bis zur nächsten Station zu fahren versuchen. Im stillen war ich doppelt glücklich, einmal darüber, daß wir der Gefahr entronnen, das andere Mal, daß ich um so länger mit meiner Begleiterin zusammen bleiben konnte. und seit 1866 vermählt mit Prinzessin Dagmar von Dänemark. Bis zum Schlüsse des Blattes werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Als der Kaiser Nachmittag 2 Uhr von einer Truppenparade zum Winterpalais heimkehrte, wurde am Katharinenkanal gegenüber dem Stallhofge bäude eine Bombe geworfen, welche zwei Tscherkessen traf. Der Kaiser verließ sofort den Wagen, um nach den Verwundeten zu sehen, obwohl der Kutscher in ständigst bat, ihn nach dem Palais fahren zu dürfen. Eine zweite Bombe platzte unmittelbar vor dem Kaiser und zerschmetterte ihm beide Beine unterhalb der Knie; auch der Kopf wurde verwundet. Von der Begleitung wurden etwa 10 Personen teils getötet, teils tödlich ge troffen, mehrere leichter verwundet. Zuerst zur Stelle waren der Thronfolger und der Großfürst Michael Nikolajewitsch, welche den schwer verwundeten Kaiser auf den Wagen trugen und mit ihm zum Winterpalais fuhren. Hier wurde sein Zustand durch die Aerzte in folge des Blutverlustes für hoffnungslos erklärt. Die Kunde von dem schrecklichen Attentat durchlief die Stadt alsbald. Unzählige Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung strömten nach dem Wintcrpalais, Kunde über den Zustand des geliebten Kaisers erwartend. Nach Empfang der Sterbesakramente verschied Alexander II. um 3 Uhr 35 Minuten, ohne wieder zum Bewußtsein gekommen zu sein. Bei der Nachricht von dem Tode des Kaisers wurde die Menge vom Schmerze überwältigt. Alles weinte Von zwei sofort verhafteten Schuldigen wird einer als Zögling der Bergakadeinie bezeichnet. Die Aufregung über das schauderhafte Verbrechen ist eine unbeschreib liche. Die Menge begrüßte den Großfürsten Thronfol ger auf seinem Wege mit stürmischen Zurufen. Die Truppen haben bereits dem neuen Kaiser den Eid in den Kasernen geleistet. Morgen findet im Win terpalais die feierliche Vorstellung und die Eidesleistung der Civilbehörden statt; alsdann beginnen die Trauer- fcierlichkeiten. Das Winterpalais ist von einem Trup- pencordon umgeben. ch^S äch^ « « ts - nwalt. Schubert, Aff Regen noch toller herabgoß, als vorher. „Mein Fräulein, anscheinend doch ein Eisenbahnun- sall, wiewohl glücklicher Natur", das waren die einzigen Worte, di« ich herausbringen konnte, und bei denen ich an meinen Freund Arthur von Züttwitz dachte. Das Mädchen war leichenblaß geworden; ihre großen dunklen Augen sahen mich wie hilfeflehend an, und um der beiderseitigen Unruhe ein Ende zu machen, rief ich einen Schaffner heran, und fragte nach der Ursache unseres Haltens. Tausend wahrscheinlich ähnliche Fragen wurden von den polnischen Paffagieren der dritten und vierten Klaffe an die Schaffner gerichtet, man hörte unterschiedliche derbe Ausrufe, die mir mit Flüchen große Sehnlichkeit zu haben schienen, und ich erfuhr denn, daß an der Lokomotive irgend welche Beschädigung des einen Rades Das Berfaffmgsgesetz, wie man der Kürz- h-lb-r dck Verfassung abändernd- Vorige bEs Ei MY g z jähriger Budget»^ ^Mtag vom R-°A perroden benannt hat wur^e am^ Kommission tage nach dem Antrag >> nm, 21 Mitaliedern verwiesen. Am ^ge zuvor harre d7e Abstimmung ein beschlußunfähiges HauS gefunden; nachS^ «UN i-m- SchW und die Säumigen herb-lgerufcn, ergab sich für die «om- missionsberatung des Ges-tzes em- Mehrhe t von 127 Stimmen. Die Minorität (111 Stimmen) setzte sich aus den Nationalliberalen, Sezesstonisten, der Fort schrittspartei, einigen Freckonservatwen und W aus einzelnen Mitgliedern b-zw. HosW trums zusammen. Das Schicksal des ^^"iwurfs P aber durch diese Abstimmung noch keineswegs entschieden, denn trotz der zweitägigen Beratung weiß man noch nicht, wie sich das Centrum in Wahrheck zu demselben stellt. Windthorst sprach sich, um das Gewicht der ul- tramoutanen Partei noch augenscheinlicher zu machen und Zeit für ein weiteres Entgegenkommen der Regie rung zu bieten, für die dilatorische (verzögernde) Be handlung aus, indem er hervorhob, wie man so wichtige Abänderungen reiflich überlegen müsse. Warum Fürst Bismarck den Gesetzentwurf abernials und unverändert eingebracht hat, ließ sich im Verlauf der Debatte bald gcnua erkennen, denn während der Entwurf in der vo rigen" Session von allen Parteien zurückgewiesen wurde, erklärten sich jetzt die Deutschkonservativen geschlossen für ihn und auch die Freikonservativen stimmten in ihrer Mehrheit für die KommWonsberatung. Gelingt es also dem Reichskanzler noch, durch irgend ein Angebot die Stimmen des Centruins zu gewinnen, so ist der bedeu tungsvolle Schritt in unserer nationalen Entwickelung rückwärts gethan, denn unbestreitbar handelt es sich hier bei um eine Schwächung unseres einheitlichen Volks lebens. Die einzige Initiative, bemerkte denn auch Abg. Hänel, die der Bundesrat aus sich selbst heraus gegen über dem Reichstag ergriffen hat, bestand in Versuchen, die verfassungsmäßigen Rechte der Vertretung der Na tion zu verkürzen. Die Regierung bemühte sich, den Bald kehrte die Rote auf das liebliche Antlitz des Mädchens zurück, sie atmete hoch auf und ein leises: „Gott sei Dank" entfloh ihren Lippen. Sie griff nach ihrer Uhr, und kopfschüttelnd meinte sie zum Schaffner, der an unserm Waggon stand: „Ich werde wohl in S. de» Anichluß nach B. mcht erreichen?" „Nein, mein Fräulein", antwortete der Biedermann; , w>r werden sroh sein, wenn wir in einer Stunde überhaupt S erreichen; der Zug nach B aber aebt L LLL" und wartet nicht" Wiederum zu meiner Freude hatte ich ersabren daß die pmge Dame und ich noch längere Zeit Reisegefährten der neuen Woche ist leider die «'m» fluchwürdigen Verbrechen, Monarchen zum Opfer i^°k"uber von Rußland, vom Joche der Leibeigenschaft, W» ruchlos-Mörderhand er- Nr " durch Sprengbomben getö- zunächst die heute früh schon durch Extrablatt verbreiteten ersten Nachrichten: beute*Nmbmittnn" AIS »er Kaiser Al«ander W dem MinUuHÄ? Uhr von der Michaelis-Mausge ? « znrütkkehrte, wurde durch Werfen Der«a»e?wM aE Attentat aus thnmisgeübt. unb Beinen verwundet. Ein Offizier » e sind tot, mehrere Polizetbeumte und Privatpersonen verwundet. März. Der Kaiser Alexander ist gestorben " """ ^hr an den erhaltenen Verletzungen .„u^bnt^n" Aürz. Ein Extrablatt des „Regie- . Gottes Wille ist geschehen! heute Rach- o1«""^.^dr 35 Minuten ^ der Allmächtige den ojewitsch ab. Einige Minuten vor den empfing der Kaiser das Abendmahl. . März. Zwei Verbrecher find »er- T Mörder trugen Bomben in Weltzen Tüchern ruMchrn GesandtschaftS-Kapclle zu DreS- den b°ute, Montag. vormittags 11 Uhr auS Anlatz Webens »es Kaisers Alexander H. von Aukland -In feierlicher Trauergottesdienst und hiernach 1L Uhr mittags ein Requiem statt. Kaiser Alexander II. war als ältester Sohn des Kaisers Nikolaus I. und der Kaiserin Alexandra (Toch ter Friedrich Wilhelms III. von Preußen) am 29. April 1818 geboren und bestieg am 2. März 1855 den Thron inmitten des Krimkrieges. In den Reformen, welche er im Innern ausführte, steht obenan die Befreiung der Bauern von der Leibeigenschaft (Ukas vom 3^ März 1863), die Armeereorganisation, die Justizreform und die Anlage eines großartigen Eisenbahnnetzes. 1841 ver mählte sich Alexander mit der im vorigen Jahre ver storbenen Kaiserin Maria Alexandrowna (geb. 1824), Tochter des verstorbenen Großherzogs Ludwig II. von Hessen-Darmstadt. Den Thron besteigt nun sein älte ster Sohn, Großfürst Alexander, geb. 10. März 1845 Unterwegs. Novelle von Karl W. He in an. (Fortsetzung.) Auf der Station, die wir eben verließen, war glück licherweise kein neuer Passagier in unser Coupö hinzu- getreten; so unterhielten wir uns denn weiter, während draußen der Regen noch immer in vollen Mulden her- abgoß. „Wie sehnsüchtig habe ich diesen Regen erwartet", sagt- die junge Dame. „Ich bin da freilich anderer Ansicht, als mein gestrenger Papa, den, der Regen ge rade in die Ernte kommen wird; aber ich vermochte es kaum noch anzusehen, wie im Garten meiner Freundin alle Blumen wie verbrannt die Köpfchen hangen ließen, es war ein wahrer Jammer!" Ich hörte genau zu; im Men wußte >ch b-recks, daß der Nater meiner Begleiterin Gutsbesitzer sein müsse, hütete mich aber wohlweislich, von dieser Ent deckung Gebrauch zu machen, und überlegte eben, wie Ich «S anstellen sollte, um durch verfängliche Fragen meine Begleiterin mit Erfolg inquirienn zu können, als die Lokomotive einen langen gellenden Pfiff von eingelceten sei, welche leicht die schlimmsten Folgen haben sich gab, einen Pfiff wahrer Verzweiflung ; gleich darauf ' ' ' " ' ... kam «ln gewaltiger Ruck, die Schaffner zogen die Brem sen an, als wollten sie die ganze Welt zum Stillstehen bringen, man Hörle ein wirres Durcheinanderrufen und auf einmal hielten wir mitten im Freien, während der I88l. DitMM, de» lä. Mrx Erscheint »it »M. für die nq»mi om Pog- . .MM > . Amtsblatt Ler Lönigl. Amtshauptmanuschast Flöha, des Lönizl. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg. Inserat-Austräge^L^m«^^ Dnla^Se^ebition auch bereu Zeitungsboten, auswärts lämtlicke »ur»u« .... : Jnvalidendanl^ k ff- Verbandlunaslaal^sä^ Sffetttliche BezirkSauöschtchfitztMg im hiesigen niß abzuliefern. Königliche ist im Canzleigebäude angeschlagen. Frankenberg, am 10. März 1881. Nmtsanwalt. xontgtiche Amtshauptmannschaft Flöha, am 10. März 1881. Königlich S ä ch » m t s a .