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1851 Dicnötaa, deti 8: Februor, 1. 2. S. der Oblaste» auf 175« Mark - Pf. in dem sich die Kirchenvorstände, die drei bei der Feier mitthärigen Geistlichen, die Herren ?. Fleischer in Aucrs- walde, I'. Unger in Niederlichtcnau, Diak. Ackermann in Chemnitz, Hr. Superintendent Vr. Michael und der Stiefvater des Kirchenpatrons, in Vertretung des letz- tern, Hr. Graf Otto Vitzthum v. Eckstädt, versammelten, um den eiiizuweisenden Hr». k. Spranger in feierlichem Zuge zu der dicht gefüllten Kirche zu geleiten und dann um und vor dem Altar Platz zu nehmen. Die tiefe, von heiliger Liebe zur Kirche getragene, den Ernst und die Hoheit des geistlichen Amtes verherrlichende, auf Grund von Ps. 123 aufgcbaute und auch des abgegan- gencn Geistlichen in pietätvoller Teilnahme gedenkende Weihrcde des Ephorus und die Darreichung einer Bibel nnd eines Kelches zur Versinnbildlichung der Hauptthä- tigkeit dieses Amtes, Predigt des Wortes Gottes und Verwaltung der heiligen Sakramente, sowie die Ucbcr- gabe der Vokation mit kurzen weihevollen Worten von seiten des Patrons bereiteten den Designaten zur Able gung seines Gelübdes für treue Amtsführung vor, für die er von den assistierenden Geistlichen entsprechende Se genswünsche in Bibelworten unter Handauflegung imd von den Kirchenvorständen das Versprechen treuer Hilfe durch Handschlag empfing. Aus dem zur Einführung — Uebcr den wesentlichen Anteil, welchen Se. Maj. König Albert bei dem Zustandekommen des Bündnisses zwischen Deutschland und Oesterreich gehabt hat, wird örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 7. Februar 1881. -f Der hiesige Geflügelzüchtcrverein, welcher im Jahre 1880 keine Ausstellung von Geflügel abgehalten hat, wird dies Jahr wieder eine solche, und zwar die dreizehnte, arrangieren. Dieselbe soll vom 26. bis 28. Februar im Schützcnhaussaale stattfinden und sind zu derselben Tauben, Hühner, Zier- und Singvögel zulässig. Der Verein achtet darauf, daß vorzugsweise reine Rassen zur Ausstellung gelangen. Wie gewöhnlich ist auch der Verkauf von Ausstellungsgegenständen an Ort und Stelle zulässig. Eine Verlosung, deren Ziehung am 1. März stattfiudet, bietet Gelegenheit, durch Fortunas Hand auch dem, der nicht Kenner und Züchter ist, wertvolles Ge flügel ins Haus zu bringen — vorausgesetzt, daß man cS nicht unabsichtlicher Weise fliegen läßt — was in Gcwinnfällcn oft vorkommen soll. —r Ebersdorf, 6. Febr. Der heutige für un sere Kirchengemeinde bedeutungsvolle Tag der Einwei sung des neuen Pfarrers ist durch eine erhebende Feier ausgezeichnet worden. Noch glänzten die Zeichen der Empfangsfeierlichkeit, Ehrenpforte mit Fähnchen und Krone, Guirlanden und Kränzen, vor dem Pfarrhause, Inserate werden mit 8 Pfg. für die gespaltene Korpus- Zeile berechnet. Kleinstet Inseraten- betrag, 20 Pfg. Kompltzierteuyota« , bellarische Inserate nach besonderem Tarif. Inseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis vormittag- ivUhr. Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Amtsgerichte soll den 14 März 1881 das dem Handarbeiter Carl Friedrich Knorr zugehörige Hansgrundstück Nr. 40 des Katasters, Nr. 33 des Grund- und Hypothekenbuchs für Garnsdorf, Au- erswalder Antheils, welches Grundstück am 16. December 1880 ohne Berücksichtigung Amtsblatt der König!. AmtsjMptlMMschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtrats M Frankenberg. - > ' —' -^Rudolf Moll« Inserat-Aufträge llb-rn-hm-n außer der V-rlags-Mditi°» auch deren Z-ilungsb°t-n, auswärts sämtlich- Bureaus und Filialstell-., der Annoncen-Expedition^ Haasenstem L Vogler — Ä. L. Daube L Co. rc. —; außerdem in FlSßa Hr. Buchbinder Rudolf Vogel, in Niederwiesa Hr. Matermlwarenbänmer 3. 4. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden; was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushäugenden Anschlag hierdurch bekannt gemach wird. Frankenberg, am 20. December 1880. Königliches Amtsgericht. Wiegand. Müller. Domlerstag, den 1«. Februar 1881, findet von Mittags 12 Uhr an öffentliche Bezirksansschnsffitznng im hiesigen Verhandlungssaale statt; Tagesordnung ist im Cauzleigebäude angeschlagen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 3. Februar 1881. von Weiffenbach.Dch. des neuen Pfarrers verlesenen Lebenslaufe war ZU ent nehmen, daß derselbe ein Leben sich hat; geboren 1835, ist er unmittelbar nach Vollen dung seiner Studien in Jena drei Jahre als Geistlicher der unter Katholiken zerstreut lebenden evangelischen Deutschen in Südamerika, in Brasilien, thatig gewesen, nach seiner Rückkehr nacheinander in Wcnnar, Drumrtzsch, Auma und seit 1874 in Gablenz. Die Antrittspredlgt, auf Grund von Hebr. 10, 23—25: Die Bedingungen eines gesegneten Zusammenwirkens zwischen dem geist lichen Amte und der Gemeinde darlegend: 1) lasset uns halte» an dem Bekenntnis der Hoffnung, 2) lasset uns ringen zur Liebe und zu guten Werken, 3) lasset uns ein Verlangen haben nach der Schönheit kirchlichen Le bens, erfaßte die trotz der sich geltend machenden Kälte ziemlich 3 Stunden in gespannter Aufmerksamkeit aus- haltende Gemeinde so, daß sie dem begeisterten Bekennt nis zustimmte, und in dem Darbieten herzlicher Liebe und in der dringlichen Bitte um Vertrauen schon die Zeichen einer neuen gesegneten Zeit für das kirchliche Leben erkennen konnte. Nalhabomements ÄrfL-NoÄ Boten und allen Postanstatten noch angenommen. Die LrpeMjon äes kiönkellbergsr isßkMLttvs. 1. SfsenMchc Sitz»», »es Dienstag, »cn 8. Februar 1881, ««-»»» " «»r. stangentcichcs betreffend. Ktadtwappens und die Ab- Ratsbeschluß: die Wiederherstellung des ursprünglichen Windisch. Sicherung der Stadtfarben betr., l^ v .^. Hamann, desgl. die Beleuchtung der Albertstraße i der freiwilligen desgl. die Mitbenutzung der städtlschen Schultur Y Bürgerfeuerwehr betreffend. Erledigung verschiedener Eingänge. Hierauf ^une Sitzung. Stadtverordneten-Vorsteher Krtedrich Aug. Berthow. 3!. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends für den fol genden Tag. Preis vierteljährlich ! M. bv Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. bPfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de- Tage blattes-an. In der Aasse. Kriminal-Novtll- von Ludwig Habicht. (Fortsetzung.) Es war der herrlichste Herbsttag, der Garten zu dieser Stunde noch ziemlich leer und so konnte SchmittS- dorf mit seiner Begleiterin zwanglos umherwandein, die für alles das lebhasleste Interesse zeigte und jetzt so geistreich zu plaudern verstand, daß der junge Bankier immer mehr von der Unterhaltung der schönen Frau angezogen wurde. Zu seiner Ueberraschung entfaltete sie dabei ein weit reicheres Wisse», als er bei der vor nehmen Frau vorausgesetzt hatte; ja er mußte vor ihr bald mit seine» zoologischen Kemitnissen, die ohnehin dürftig genug waren, die Segel streichen. Ihre dunklen blitzenden Augen bemerkten die kleinsten Unterschiede bei den Tieren, und wie witzig waren die Vergleiche, die sie anstellte. Die Stunden verflogen ihm wie Minuten. Da blickte Frau v. Bukowsky auf ihre Uhr „Schon halb drei; dann ist es Zeil, daß wir den Ausgang suchen", sagte sie in einem so entschiedenen Tone, daß ihr Be gleiter nicht zu widersprechen wagte. Im heitersten, harmlosesten Geplauder traten sie den Rückweg an; als sie den freien, großen Platz vor der ÄusgangSpforte erreicht halten, schien die schöne Witwe plötzlich ihre alte vornehme Zurückhaltung wieder- ,zufinden; denn sie begann in höflichster Form: „Und uuii danke ich Ihnen, mein Herr, für das Zeilopfer, das Sie mir gebracht haben." „Dars ich nicht wenigstens dis Ehre haben, Sie nach Hause zu geleiten?" ' „Nein, ich gehe, wie ich gekommen bin", sagte sie sehr entschieden und lächelte dann, als wolle sie damit die etwas schroffe Zurückweisung wieder gut machen. „Und werde ich nie wieder das Glück haben, Sie wieder zu sehen?" fragte Schmittsdorf hastig. „Vielleicht führen mich Geschäfte bald wieder zu Ihnen", war die ruhige Antwort. Der junge Bankier wollte seinen Vorteil nicht so leicht aus der Hand geben. Das kleine Abenteuer be gann ihn zu interessieren. Er beging ja an seiner Braut keine Untreue, wenn er di« Gelegenheit benutzte, mit einer schönen Frau so zwangslos zu plaudern — wenigstens wußte er sein in diesen Dingen weites Ge wissen leicht zu beschwichtigen. „Nein, daraus kann ich nicht warten", erwiderte er lebhaft. „Gönnen Sie mir bald wieder das Vergnügen Ihrer angenehmen Gesell schaft. Sie sagten ja selbst, daß Sie hier keine Be kannten hätten. Was werden Sie morgen anfangen ?" „Ich will morgen Nachmittag das Mausoleum in Charlottenburg besuchen." „Ah, dann dürfen Sie mir nicht das Glück versagen, Sie dahin zu begleiten. Es ist noch dazu so unsicher in Charlottenburg", und als die Witwe dazu nur un ¬ gläubig lächelte, fuhr er eifrig fort: „Wirklich, Sie brauchen da einen Beschützer." „Ich kann doch nicht verlangen, daß Sie mir wie der Ihre kostbare Zett opfern." „Sagen Sie das nicht! Das Vergnügen ist ganz aus meiner Seite. Glauben Sie mir, daß jeder Ge schäftsmann sich einmal nach einer Erholungsstunde sehnt, und wenn man das Glück hat, sie in so ange nehmer Gesellschaft zuzubriugen, ist man doppelt zu frieden." Sie drohte ihm graziös mit dem Finger: „Schmeich ler! Nun gut, ich nehme Ihr großmütiges Anerbieten an. Wie ich gehört, geht eine Pferdebahn nach Char lottenburg und ich werde um 4 Uhr am brandenburger Thor sein." „Wollen Sie mir nicht gestatten, Sie in meinem Wagen abzuholen!" „Nein, es bleibt bei unserer Verabredung", sagte sie und es prägte sich in ihrem blühenden Antlitz ein ge wisser U-bermut aus, daß sie seinem hartnäckigen Drän gen ebenso hartnäckig Widerstand leistete Si- hatten unter, diesem Geplauder den Ausgang F 1 ' (Fortsitznng folgt.)