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1881 Dienstag, den 25. Januar Jxserale werd« mit « Psg. ftlr dtt grlpallnre S-rpr» zett« denquet. Kleinst cr JnsemMi- ««tra« »« PK «rnriplizierl-nnatil- dellarilch« Inserat« muh d«s»><d«r-m r«q. Inserat«. Kemahe»« für di- te»«tlis« klbend-Namurer btt »ormttla^ lo Uhr. «rscheün täglich, . WM»k-"bc>V «eftellungen p I AvM «chmm all« Post- anstatt«, Postb»t-a // »» t , >N>I> dti «lu»s-tr- PL// »>«0V ^ez Amtsblatt der Löntgl. Amtshanptmannschast Flöha, des Lömgl. Amtsgerichts UN- des Ltadtrats M Frankenberg. J«sera»-Austräg« übernehmen außer der V-rlagSerp-dition auch deren Zeitungsboten, auswärts Hliche Bur-ausund Filialstellender Annoncen - lkxpebiti°uen:Ju°alid«nda^-- Rudolf Moffe Haofmstein L Vogler - G. ?. Laube L So. -c. -; außerdem in AlSha Hr. Buchbinder m„n.n Lorkei. Novelle von Karl W. Heina». (Forts-tzung.) Graf Otto trat zurück; sein Herz pochte zum zer- hämmtrn, wild strömte ihm das Blut zu Gesicht; fast vermochte er fein Glück nicht zu ertragen und mit fieberhafter Ungeduld erwartete er den Verlauf der ver abredeten Sturde. Der Pater wurde indessen von zwei alten, sehr from men Dame» gefesselt, die sich über die Verbreitung der Mission des Ordens Jesu in Hinterasien bis ins kleinste Detail orientieren wollten; Pater Arno, der den mäch tigen Einfluß der beiden Frauen kannte, mußte Rede stehen, wiewohl er kaum fähig war, seine Besorgnis um Irma zu bemeistern. „ Graf Otto suchte mit seinen Blicken die Baronesse, sie war verschwunden. Unbemerkt enteilte er, mährend die Gesellschaft zu einer Quadrille antrat, die sie alles andere vergessen ließ. , - .. Hastig eilte der Graf den Corridor, die Seitenlreppe hinab; mit wenig Schritten befand er sich im Karten haus«, durch dessen Glassenster der Mond sein Helles Ächt ergoß Graf Otto war nicht im stand sein Blut zu beru higen, glühende Liebe, feuriger Wein übten ihre Wirkung -, " begeben, findet dort nicht do» gewünschte Entgegenkommen. — B-r- stöße gegen Garibaldi bei Dijon. örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 24. Januar 1881. f Der Vortrag, den am Freitag Abend im Bene- dirschen Lokale Hr. Reichmann aus Dresden hielt, be handelte die Resse, welche der Genannte als wandern der Schneider in einem Zeiträume von 18 Jahren durch Ägypten, Abessinien und Palästina auSgeführt, und nahm durch die wenn auch auch hier und da mit Sttl und Grammatik kollidierende, aber die verständnißvolle Beobachtung des Reisenden zeigende Schilderung die Auf merksamkeit des wohl der an diesem Abende herrschenden Kälte, wie der jetzigen Saison der BereinSvergnügungen wegen leider nur sehr wenig zahlreichen Publikums völ lig in Anspruch. f Wider die am 25. Novbr. v. I. aus der Anstalt "Sachsenburg geflüchteten Korrektionäre Beckert aus Dres den, 21 Jahr alt, und Joly aus Lommatzsch, 20 Jahr* alt, welche am Tage ihrer Flucht beim Gutsbesitze? Bekanntmachung. ^kferungsverbandc der unterzeichneten Amtshauptmannschaft (Hauptmarktort ^trug lm Monat Deeember 188» der Durchschnittspreis für 1 Stroh 2 M 75 Pf für 1 Zentner He» 2M. 90 Pf. und für 1 Zentner Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 21. Januar 1881. von Weiffenbach. All die Herren Gemeinde-BorMnde und Guts-Vor steher im Stenerbezirke Flöh^ Nach wiederholten Wahrnehmungen bestehen nicht blyS-^n den Kreisen der be treffenden Gewerbtreibenden, sondern auch bei den betheM'ken Behörden und Aufsichts beamten noch vielfach Zweifel über die Steuer- und-Mewerbescheinpflichtigkeit des im Umherziehen Mm Zwecke des Wiederverkaufs betriebenen Aufkaufs von Verzeh- VUUSSgegenstandeu des Wochcnmarktvcrkchrs und begegnet man namentlich häufig der Ansicht, als ob ein derartige;;,-Gewerbebetrieb in jedem Falle schon deshalb, weil cs dazu nach dem Schlußsätze von^H 55 und nach 8 63 der Rcichsgewerbe-Ord- nung vom 21. Ium 1869 in Verbindung mit 8 36 der Ausführungs-Verordnung September 1869 keines" LegitimationsscheilicS bedarf und weil nach 8 2 Punkt 7 des Gesetzes vom Juli 1878, die Besteuerung des Gewerbebetriebs im Umherziehen betr., der ipk'Umherziehen betriebene Verkauf der bezeichneten Gegen stände Ler Steuer v^m Gewerbebetrieb im Umherziehen nicht unterworfen ist, auch steuerfrei und somzt^uch nicht gewerbescheinpflichtig sei. Diese AnsM ist jedoch eine irrige, indem die Bestimmungen in 8 1 Punkt 2 des iS. Januar: Die Pariser Besatzungstruppen unternehmen in der Störte von ION 000 Mann ihren letzten großen Au»sall unter persönlicher Führung de« General Trochu, werden aber mit bedeu- tenden Verlusten noch vor Abend von Truppen de« V. und später auch des IV. Korps zurückg-wi-s-n. — Großer Sieg bei St Quen tin: Gäben vernichtet die französische Nordarmee unter Faidherbe«, welche an IbOOO Mann (einschließlich 3000 Gefangene) einbüßt. — Truppen der 2. Armee besetzen Tour«. Werder verfolgt die flüchtenden Truppen der französischen Südarmee entlang der schwei- zer Grenze. 20. Januar: In Pari» steigt die Aufregung über den aber mals mißlungenen Ausfall vom vorigen Tage; General Trochu tritt von seinem Poften al« Generalgouverneur von Pari» zurück und überläßt dem General Vinoy da« Kommando über die Trup- pen. Der Mangel an Lebensmitteln ist in der belagerten Stadt in bedenklichem Grade gestiegen, nachdem bereit« die öffentliche Brodverteilnng angeordnet worden. — General Göben verfolgt mit der 1. Armee die Trümmer der französischen Nordarmce, welche sich in der Richtung ans Eambray und Donay, sowie auf Arra» flüchten. L1. Januar: Im Norden von Pari« wird die Fortsetzung de« Bombardement» auch auf St. Denis ausgedehnt. Die von außen wieder in die belagerte Stadt zurilckkehrenden Truppen be gegnen dort einer überaus gedrückten Stimmung und steigender Mutlosigkeit, gefördert durch den wuchtenden Mangel. — Gam betta, dec sich zur neuen Belebung des Widerstandes nach Lille zitternd zählte er die Sekunden, zitternd durchmaß <r den engen Raum, dessen blumendustersüllle Lust ihn noch mehr berauschte. Die Paimen warfen eigentümliche Schatten an die Wand, fast wie Niesenarme, die sich dem Grafen ent- argenstreckten, um ihn zu umschlingen ; an den Fenstern schwirrte surrend ein Nachtfalter; von droben klang ge dämpft die Musik, sonst war alles still ringsum, feierlich, ernst; ernst auch der Graf, dessen Schicksal in den nächsten Minuten sich entscheiden sollte. Die kleine Thür öffnete sich und in einen dunklen Mantel gehüllt trat die Baronesse ein. „Meine Irma, mein Glück!" rief der Graf und küßte glühend die Geliebte, die selig lächelnd in seinen Armen ruhte. Einige stumme Minuten enteilten, Minuten, die zu genießen Zn ganzes Leben lohnt, Minuten, in denen die Seele weit entrückt der Erde ist. Irma wand sich los aus Ottos Umarmung und auf einen kleinen Sessel deutend, nahm sie selbst auf einem Divan Platz, an derselben Stelle, an welcher ihr der Jesuit heut gegenübergestanden. Sein Schatten stand ihr auch jetzt gegenüber; und fester Ottos Hand erfassend, beugte sie sich nahe zu ihn, herüber und ihre Augen versenkten sich in einander in stummem Entzücken. „O Irma, sprich endlich jenes kleine Mönchen aus, das mir mein Glück vollständig besiegelt; sprich es aus, ob du die Meine sein willst für ewig, und befreie mich endlich von den Qualen, den unsäglichen Qualen der letzten Monate." Und Otto schlang seinen Arm um sie, und leise flüsterte sie: „Mein Otto!" Seine Seele jauchzte auf, fester preßte er das schöne Weib an seine Brust; ernster und feierlicher, stiller und stiller war es draußen; flüchtige Wolken verhüllten den Mond. — Da sprang Irma auf; wie eine Fürstin stand sie da, und ihren Blick stolz auf Otto gerichtet, fragte sie mit fester Stimme: „Otto, kennst du meine Vergangenheit?" Unruhig schaute der Graf auf, eine Gegenfrage schwebte auf seinen Lippen. „Otto, könntest du ein Weib lieben, welches eine Verbrecherin ist? Könntest du «in Weib lieben, da- täglich und stündlich von seinen Gewissensqual-n gemar- tert, täglich von -m-m Zeugen seiner Sünde und Schmach b-obachw , belauscht wird? Ein Weib, das stündlich eine» Priester um Stillschweigen anflehen muß?" ... Otto entsetzt aufschreien, doch ""d als höre er unmögliches,, heftete er sein« Aug«n auf di« Baronesse. Metzes vom 1 Juk 1878 verbunden führungs-Verordnung vom 12. November <8 "en Zweff-l nicht blos auf un Umherziehen und zwar ohne vorgängige'Besttllun^ den Ort der gewerblichen Niederlassung-Mt lA beM z Wochenmarktvcrkehrs der triebene Auflauf auch von VerMungsgegenständen de u? H 5 des zuletzt Steuer vom Gewerbebetrieb imUmherziehen und M'A" b»rchei«es unterwor-- erwähnten Gesetzes der Verpflichtung zur Lösung eines Getvervesiy 'Die Herren G-memdev°rstände und Gutsvorsteher werden Nachachtung und zur behufigen Verständigung der betreffenden Gewervrrewenoen m Kenntniß gesetzt. Gröftei. 3. öffentliche Sitzung desSlad^ Dienstag, den 2S. Januar 1881, abends 6 Uhr. 2) Ratsbeschlch^d^ der Zinsen des Verschöne^ und M- werbefonds der Gnauckschen Stiftung betreffend. 3) Erledigung verschiedener Eingänge. Der Stadtverordneten-Vorsteher Friedrich Aug. Berthold. Gedenktage aus großer Zeil. 17. Januar: In Pari» richtet da» fortgesetzte Bombardement der deutschen BaUrrun immer beträchtlicheren Schaden an. Die Beschwerde d-r sr-mde» Diplomat-», b-tr-ff-nd du B-schi-ßung von Pari«, w-ist Gras Bismarck in -in-r Not- an den schw-iz-r Ge sandten -verasch und mit dem B-m-rken zurück, daß längst vor der Beschießung wiederholt die in Paris anw,senden Ausländer ge- warnt worden seien. — General Göb-n rückt mit der l. Armee gegen Faidherbes in d-r Richtung aus St. Qu-Min vor. — 3. Lag an dec Lisaine: titzte Kämps- der taps-rn Trupp-n Werder« unter großen Witterungsschwierigkeiten (starke Kälte, eisbedeckte Wege) gegen die numerisch w-itüberlig-nen Streitkräste Bourbakis. Dieser ordnet nach wiederholt-n verg-blich-n Angriffsv-rsuch-n den Rückzug iu d-r Richtung auf B-sanpon und unternimmt au« Ver zweiflung über da» Mißlingen aller seiner Operationen, bei wel chen er über 10 OM Mann verloren, einen Selbstmordversuch. — Festung Longwy bombardiert. 18. Januar: In Versailles feierliche Proklamierung de» Kö nig« Wilhelm von Preußen zum Kaiser d<« Deutschen Reiche«, unter Anwesenheit der im deutschen Hauptquartier weilenden Für- Pen, der Generale und Diplomaten, sowie Deputationen der ein zelnen vor Pari» lagernden Regimenter. — Faidherbe» durch Eö- beir bei Vermand aus St. Quentin znrückgeworsen. — General Lhanch zieht sich unter fortwährender Verfolgung und beständigen starken Verlusten durch Truppen von der 2. Armee aus Renne» zurück.