Die Wende 1990 Eine neue Ära begann 1990 nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Das künstlerische Niveau des Klangkörpers war zwar selbst unter den eingeschränkten Bedingungen der DDR ständig ge stiegen und ermöglichte dem Orchester zahlreiche Tourneen in die ganze Welt. Doch verhinderten fi nanzielle Gründe - das Fehlen einer frei konvertier baren Währung - einen internationalen künstleri schen Austausch. Mit der so genannten „Wende“ ergaben sich nun völlig neue Möglichkeiten, das Potenzial der Dresdner Philharmonie wirklich zu nutzen und konsequent auszubauen. Michel Plasson - Marek Janowski 1992 wurde erstmals an die Stelle eines früheren Di rektors, der vornehmlich wirtschaftliche Aufgaben zu erfüllen hatte, mit Dr. Olivier von Winterstein ein künstlerisch ambitionierter Intendant eingesetzt. Er holte zur Saison 1994/1995 mit Michel Plasson ei nen international gefeierten Chefdirigenten an die Philharmonie, der mit dem Orchester vermehrt auch die Werke der großen französischen Komponisten aufführte. Michel Plassons Amtszeit endete 1999. 2001 trat mit Marek Janowski ebenfalls ein weltbekannter Di rigent die Nachfolge an. Tief in der deutschen Tradi tion verwurzelt und vertraut mit der Spielweise der großen Orchester der Welt, war er ein besonderer Glücksfall für die Dresdner Philharmonie. Rafael Frühbeck de Burgos Zu Saisonbeginn 2003/2004 wurde Rafael Früh beck de Burgos zum Ersten Gastdirigenten ernannt und übernahm ein Jahr darauf die Position des Chef dirigenten. Seine Erfahrungen mit den besten Or chestern der Welt und seine persönliche Ausstrah lung haben zu einer äußerst erfolgreichen Partner schaft mit dem Orchester geführt - zu Hause im Konzertsaal, auf Tournee wie auch auf dem interna tionalen Tonträgermarkt. Die gewachsene künstleri sche Leistungsstärke seines Dresdner Orchesters präsentiert Rafael Frühbeck de Burgos vor allem mit dem großen deutschen sinfonischen Repertoire, bei dem das zur Geltung kommt, was den hervorragen den internationalen Ruf des Orchesters begründet hat: der legendäre „sächsische Klang“. So entstand gleich zu Beginn seiner Amtszeit eine von der Kritik hochgelobte Aufnahme von Richard Strauss, Don Juan, Till Eulenspiegel und Don Quixote. Ihr folgte eine Einspielung von Strauss’ Alpensinfonie und der Rosenkavalier-Suite, die ebenfalls von der Kritik überschwänglich gelobt wurde. Weitere Aufnahmen mit Orchesterauszügen von Richard Wagner, Anton Bruckners 3. Sinfonie und Johannes Brahms’ Sin fonien Nr. 1 und Nr. 3 sowie eine Aufnahme mit berühmten Encores komplettieren die Edition „Dresdner Philharmonie“. Darüber hinaus stellt die Dresdner Philharmonie ihre künstlerische Leistungsfähigkeit Jahr für Jahr auch auf zahlreichen Gastspielen und Tourneen un ter Beweis. So führte Rafael Frühbeck de Burgos das Orchester im Jahre 2004 unter anderem nach Spa nien, wo die Zeitung ElDiario Montanes die Dresdner Philharmonie als „eines der besten deutschen Or chester aller Zeiten“ bezeichnete. Auch die dreiwö chige Reise durch die USA wurde von jubelnden Kri tiken begleitet: Die gefürchtete New Yorker Presse lobte die Dresdner Philharmonie als eines der bes ten Orchester der Welt. Ebenso wurden auch die mehrwöchige Südamerika-Tournee 2005, die Schweiz-Tournee 2006, die USA-Tournee und die Tournee nach Korea und Japan (beide 2008) über wältigende Erfolge.