zum Einsatz des Chores in g-Moll, der in langen Tönen cantus-firmus-artig streng liturgisch das Pange lingua intoniert - eine fahle, gespenstisch an mutende Szene, die schon auf die spätere Don-Gio vanni-Welt hinzuweisen scheint. Auch die anschließende Doppelfuge des Pignus ist ein kontrapunktisches Meisterwerk in der Verzah nung der vier Stimmen. Den Schluss-Satz (Agnus Dei) eröffnen konzertierend Solo-Flöte, Solo-Oboe sowie das Solo-Cello. Darüber ertönt, reich mit Ver zierungen ausgestattet, das Solo des Soprans. Der Satz endet mit der stark gekürzten Reprise der Ein leitung und verklingt zart im Pianissimo. Vorschau Der 2. Klavierabend der Reihe „Meisterpianisten 2010/2011“ findet am Montag, 25. Oktober 2010 um 20.00 Uhr im Beethoven-Saal statt. Lise de la Salle Chopin Liszt Drei Nocturnes op. posth. Ballade Nr. 2 F-Dur op. 38 Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52 Les Funerailles G 173/7 Fantasia quasi sonata d-Moll Ballade Nr. 2 h-Moll Nuages gris G 199 R 78 Carl Maria von Weber Missa sancta Nr. 1 Es-Dur Das Musikalische lag in der Familie: Der Vater Franz Anton war als Offizier, Beamter, Musiker und Kapell meister tätig; die Mutter Genovefa sang und spielte am Theater. Gemeinsam gründeten sie eine fah rende Truppe, die über die Dörfer und durch die Städte tingelte und dem Volk gegen Entgelt ihre Auf führungen als gern gesehene Abwechslung anboten. In diesem Milieu wuchs Carl Maria von Weber auf. In seinen Erinnerungen liest sich das wie folgt: „Ich bin am 18. Dezember 1786 zu Eutin im Holsteini schen geboren. Ich genoss der sorgfältigsten Er ziehung mit besonderer Vorliebe für die schönen Künste, da mein Vater selbst ausgezeichnet Violine spielte. Die eingezogene Weise, in der meine Fami lie lebte, der stete Umgang mit erwachsenen gebil deten Menschen ... lehrte mich früh, mehr in mir selbst und der Phantasiewelt zu leben und in ihr meine Beschäftigung und mein Glück zu suchen ... Eigenthümliche Neigung bestimmte meinen Vater zuweilen, seinen Aufenthaltsort zu wechseln ..." Eine freundliche Umschreibung der permanenten Reisen und Ortswechsel, die die Familie Weber sich und ihrem Kind zumuteten. Diese innere Unruhe und Rastlosigkeit scheint Weber von seinem Vater ge erbt zu haben, denn auch sein Lebensweg ist von Reisen, wechselnden Arbeitsplätzen in wechselnden Städten und Stellungen gekennzeichnet. Erste Unterweisungen im Klavierspiel, in Harmonielehre und Tonsatz erhielt der Knabe durch den Kammer musiker Johann Peter Heuschkel, der in der Kapelle des Meiniger Herzogs Friedrich als Organist, Pianist und Oboist angestellt war. Weitere Lehrer Webers waren in München Johann Evangelist Wallishauser im Gesang und Johann Nepomuk Kalcher in der