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lsdorf. ie. onntag und en und Ge- gebenfi ein. Ludwig. I». »gs Abends Gäste stets »rstand. Pilz, ch die »gerberei fehle mich. n hier und in, sie auf l. Felle D. L>. nder ekannten Stt Pf. en, sowie über- Westen ) werden Hardt, X, lUt. ibrik von (neuest. mtl. fer- aschinen- st gegen Erfolg g u. Zu- m streb- zesicherte res auf »dank" I e^i» ein aus mit an- 1880 248 TonnMg, den Li October k-nbcrger Sag^,, ^irksa Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtraths M Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- nnd Festtage, Abends für den folgenden Tag. — Jnseratcn-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags u> Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstaltcn. Preis Vierteljahr!. 1 ^8 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit s Pf. für die gespaltene Corpuszcilc oder deren Raum berechnet. Geringster Jnscratenbetrag 20 Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. schüre vor, welche im Auftrag des Kultusmini OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 20. October 1880. ff Es wurde s. Z. erwähnt, daß die Ortho- graphiefrage auch für Sachsen in Fluß gekom men sei. Jetzt liegt das Resultat in einer Bro Steichenbach. lich — nur solche Lehr- und Lesebücher neu eingeführt werden, welche die neue Rechtschreibung einhalten. 6) Die Bestimmung de» Zeitpunktes, von welchem ab die schon vorhandenen und seither im Gebrauch befindlichen Schul- bücher mit abweichender Rechtschreibung zu beseitigen sind, bleibt Vorbehalten. Da somit die Orthographie eine einheitliche Gestalt gewinnt, werden wir dieselbe vom Be ginn des nächsten Jahres ab für den redactio- nellen Theil unsers Blattes als Norm dienen lassen. — Ihre Majestäten der König und die Königin sind am 18. in Monza eingetroffen und dort vom König und der Königin von Italien, ihrer Nichte, auf dem Bahnhofe erwartet und mit königlichen Ehren empfangen worden. — Nach den dem Leipz. Tgbl. über die gestern im 22. Reichstagswahlkreise stattgefnndene Er gänzungsmahl zugegangenen telegraphischen Mit- theilungen erhielten in Reichenbach Geh. Negie- ZedeMiige aus großer Zett. 19. October: König Johann von Sachsen spricht in einem Tagesbefehle dem sächsischen Armeecorps seine Zu- friedenheit und seinen Dank für treue Pflichterfüllung aus. — Würtembergische und badische Minister reisen ins große Hauptquartier zu Versailles zu Berathungen über die deutsche Verfassung. 20. October: Auch bairische Minister begeben sich ins große Hauptquartier zu Versailles zu Berathungen über die deutsche Versüssung. — Rencontre sächsischer Caval- lerie und reitender Artillerie bei Breteuil. 21. October: Ausfall vom Mont Valerien zurückge- wiesen. — Gefecht sächsischer Truppen bei Draincy und Gagny vor Paris. irungsralh Schmiedel (Candidat der vereinigten 'Ordnungsparteien) 788, Müller (Soc.-Dem.) GrmidstmkMrsteMUllg und Auktion. Erbtheilungshalber soll das zum Nachlaße des verstorbenen Gutsbe sitzers Carl Heinrich Delling in Kockisch gehörige Viertelhufengut unter HZ 13 des Brande, und unter Fol. 13 des Grund- und Hypo- thekenbuchs für Kockisch, welches Gut ein Areal von 14 Hect. 13, o Ar oder 25 Acker 164 m-Rth. umfaßt, mit 503,2- Steuereinheiten belegt und am 12. Oclober 1880 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf »430« Mark — - ortsgerichllich taxirt worden ist, den 2. November 1880 Vormittags 10 Uhr im Delling'schen Nachlasthaufe HZ 13 des Brandcat. für Kockisch durch das unterzeichnete Amtsgericht unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. An demselben Tage soll sofort nach der Versteigerung des Delling' schen Nachlaßgutes das vorhandene Vieh, bestehend in 2 Pferden, 6 Kühen, 2 Kalben, 1 Ziege, 2 Läuferschweinen, 12 Hühnern und 1 Hahn, 1 braunem Dachshunde durch die Ortsgerichtspersonen öffentlich versteigert werden, wogegen das übrige Gutsinventar nebst Haus- und Wirth- schaftsgeräthen, insbesondere ein sogen. Spazierwagen, 1 Nüstwagen, 2 Stockwagen, 1 Handwagen, verschiedenes Aäergeräthe, 1 Dreschmaschine, 1 Reinignngsmaschine, 1 Trespenmühle, 1 Kulschgeschirr, 1 Schlitten, Spann-, Hemm-, Streck- und Deichselketten, Pferdekummte, 3 Ncker- pflüge, 1 Hakenpflug, 2 Pfluggezinke, Wirthschafts- und Haushaltungs gegenstände aller Art, nach Befinden auch Möbel und Kleidungsstücke rc., am nächstfolgenden Tage von Vormittag 9 Uhr an an Ort und Stelle Seiten der Ortsgerichten an den Meistbietenden öffentlich verstei gert werden sollen. Eine Beschreibung des Grundstücks nebst den Versteigerungsbedingun gen ist in der Beilage zu dem im Gerichtshause und in der Teucher'- schen Schankwirthschaft zu Kockisch aushängenden Anschläge zu ersehen. Mittweida, am 13. October 1880. Das Königliche Amtsgericht. Verordnung vom 9. Oclbr. offiziell als Norm der Rechtschreibung anerkannt ist. Der billige Preis von 25 Pf. wird das Büchelchen bald in die Hände aller Derer führen, welche mit Schrift stücken aller Art sich zu befassen haben. Die erwähnte Verordnung bestimmt: 1) Die gedachte Schrift hat von nun an als Norm für den orthographischen Unterricht und für die in den schrift lichen Arbeiten der Schüler einzuhaltende Rechtschreibung zu dienen. 2) Dieselbe ist in denjenigen Gymnasial- und Realschulklafscn, zu deren Lehraufgabe der orthographische Unterricht gehört, in den Seminaren und soweit möglich auch in den oberen Klassen der Volksschulen als Schulbuch einznführen; von der Einführung anderer Leitfäden für die Hand der Schüler lediglich zu dem Zwecke des ortho graphischen Unterrichts ist abzusehen. 3) Die Schüler sind innerhalb der für den deutschen Sprachunterricht an gesetzten Lehrstunden unverweilt mit den hauptsächlichsten Abänderungen der bisherigen Schreibweise bekannt zu machen. 4) Schüler der Gymnasien, Real- und Volksschu len, deren Schulentlassung Ostern 1881 bevorsteht, sowie die derm. Fortbildungsschüler können von der Erlernung .- „ .der neuen Rechtschreibung dispeusirt werden. 5) Von stermms herausgegeben und nach einer General-' Ostern 1881 ab ist darauf zu achten, daß — soweit mög. ent, >net. . Tgbl. nElsa 'ch UN-.: frau. er Tod lotz. ; Silke ß'roun- etodor tvr Wegen Lelm Munem! Gulöen. (Fortsetzung.) V Heimgekehrt, wagte er kaum, sich um das Besin- den der alten Frau zu erkundigen. Man beruhigte ihn, sie befinde sich schon wohler. Ein eigenthümlicheS Gefühl erfaßte Linder, bei- nahe wie ein electrischer Strom »durchlief eS ihn. Er hätte nicht genau sagen können, ob es die Be- wegung der Freude oder der Enttäuschung gewesen fei. Vielleicht Beides. „Es ist doch besser so — doch besser," murmelte er still. Die Kranke war erschöpft, das Gesicht blaß und noch mehr runzelig, ihr Haupt stützte sie halb erhoben auf die Hand, während der Ellbogen auf den Polstern gestützt auflag. Den Eintretcnden empfing sie wortlos. Linder schien, als hätte die Tante jetzt einen mil deren Gestchtsausdruck, auch zog sie die Hand nicht unwillig zurück, wie sie es vor wenigen Stunden gethan, als er diese küssen wollte. Sie schien un gemein matt und erschöpft, obgleich sie behauptete, sich nun ganz wohl zu befinden. Linder setzte sich neben das Bett nieder und begann über Verschie- deneS zu sprechen, um die alte Frau aufzuheilern, zu zerstreuen. Sie hörte ihm ruhig zu, nickie ab und zu mit dem Kopfe, schlummerte vielleicht auch, wählend er sprach. Plötzlich aber sagte sie: „Gut, gut, aber hast Du schon für das Geld Sorge ge tragen? Das Geld, welches ich unbedingt zurück haben will?" Ein heftiger Stich durchfuhr das Herz deS jun gen Mannes. Vor kaum wenigen Stunden entriß er die alte Frau den Armen deS Todes, und jetzt war daS der Dank dafür, daß sie ihm neuerdings Verlegenheiten bereitete. DaS erste Wort, welches sie über die erschlafften Lippen brachte, war die Zu- rückforverung deS Geldes. Linder war im Innersten der Seele empört, aber er kämpfte seine Bewegung nieder und sagte mit unterdrückter Stimme: „Liebe Tante, lassen wir daS auf morgen." Hierauf trachtete er dem Gespräche eine andere Wendung zu geben, was ihm große Anstrengung kostete; er blieb in einem fort stecken und wußte nicht wovon und worüber zu sprechen. Die alte Zrau stützte ihr Haupt auf die Hand und sah wort- Ss, starr vor sich hin. Man sah, daß sie sich fort während nur mit ihrer firen Idee beschäftigte. Linder blickte unstät hin und her, und in diesem Blicke waren all' die Unruhe, die Furcht, der Zorn concentrirt, welche die Seele deS unglücklichen Apo thekers erfaßten. Die alle Frau merkte von alledem nichts, nur ab und zu wiegte sie ihr Haupt hin und her; vielleicht überzählte sie im Geiste jenen Betrag, den sie zurückforverte. Die Lippen und GesichtSmuSkeln deS jungen Mannes zuckten krampf haft. Vielleicht wollte er etwa» sagen; er unter- drückte eS aber. Zu waS auch? Einen Fel- er weichen zu wollen war vielleicht eben so möglich, als die alte Frau auf andere Gedanken zu bringen. Gereizt erhob er sich, dann setzte er sich wieder eben so unmuthig nieder. Er überlegte, was zu thun sei; in der Nähe der alten Frau aber duldete es ihn nicht länger. Haß und Zorn erregten seine Galle, er fühlte, als würgt ihn «twaS, als versagte ihm der Athem. Er verlieh endlich das Zimmer. Linder ging in die Apotheke, dort wog der Ge- Hilfe eben Arsenik. Mit gerunzelter Stirn, mürrisch den Blick zur Erde gesenkt, wandte sich Linder zur Seite; er wollte vermeiden, daß man seinen unstä- ten Gang bemerke. s