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große Anzahl von Montenegrinern sind von der Grenze in ihre Heimath zurückgekehrt. Asien. — In England eingetroffenen Nachrichten aus China zufolge scheint trotz aller diplomatischen Bemühungen der Krieg zwischen Rußland und China unvermeidlich. Letzteres soll keineswegs kriegsbereit sein. Vermischtes. * Ungeheuer ist die nun ermittelte Verhee rung der Kälte des vorigen Winters unter den Obstbäumen in der Rheingegend. Nach amt lichen Berichten aus dem Regierungsbezirk Wies baden über die dortige Obsternte wurden als durch Frost abgestorben im Juli und August gezählt 179 577 Aepfelbäume, 47 323 Birnbäume, 289 378 Pflaumen- u. s. w. Bäume, 11072 Kirschbäume, 724 Edelkastanien, 4973 Nußbäume, 425 sonstige Bäume, zusammen 533472 Frucht bäume. Nach dieser Zählung hat der Frost fast H des ganzen Bestandes an tragbaren Obstbäumen getödtetl * Von den in der Graf Renard'schen Kohlen grube bei Katlowitz verunglückten Bergleuten sind nach den letzten Meldungen 24 gerettet worden; wenn keine Betriebsstörungen bei Her großen, sehr kräftigen Wasserhaltungsmaschine eintreten, der Mangel an Luft, Ruhe rc. keine weiteren Opfer an Menschenleben fordert, so sei für noch mehrere der Verunglückten die Hoffnung auf Ret tung keine eitle. * lieber Linz ging am Sonntag Nachmittag ein furchtbares Gewitter mit Wolkenbruch und Hagel- fchlag nieder. Schloßen lagen nahezu fußhoch auf den Straßen. Die Umgebung von Linz glich einer Winterlandschaft. * Zehn äußerst gefährliche internationale Ver brecher haben nach einer aus New-Aork an die Wiener Polizeidirection gelangten Nachricht Ame rika verlaffen, um nach Europa zn gehen und dort große Fälschungen und Betrügereien zu verüben. * Die Haarernte in Frankreich ist gegenwär tig in voller Thätigkeit, und die Händler be suchen die verschiedenen Märkte, wo sie das zarte Geschlecht überreden, sich von ihren Zöpfen zu trennen. In verschiedenen Districten culti- viren die Mädchen ihr Haar regelmäßig zu Verkaufszwecken, so daß dasselbe in jedem drit ten Jahre zum Schnitte reif ist. Das Haar der normanischen Frauen ist das schönste; in der Bretagne findet sich das gröbste, während die längsten Locken von Limoges kommen. Das Haar im Norden Frankreichs wird durch die Seelust gebleicht; in den Berggegenden ist es dunkel und lockig. Die Amerikaner sind die Hauptkunden für alle möglichen Farben. Deutsch land bezieht viele Tonnen blonden Haares, und große Quantitäten von derselben Farbe gehen nach England. * Die Mannschaft eines kürzlich in Newyork angekommenen Lootsenbootes berichtet, daß es zwei Tagereisen vom Hafen entfernt dem briti schen Schoner „Gladiator", mit dem Kiel auf wärts, begegnet sei. Das verunglückte Fahr zeug befand sich in der Fahrstraße, weshalb eine Bootsmannschast ausgesandt wurde, um es zum Sinken zu bringen. Dieselbe fand jedoch den aus dem Innern des Schiffsraumes auf steigenden Gestank von verwesten Leichen so ent setzlich, daß sie ihr Vorhaben aufgebsn mußte. * Von der Demonstrationsflotte wird aus Gravosa folgende interessante Begegnung mitge- theilt: Der Commandant des französischen Aviso dampfers „Hirondelle" machte, den Regeln in ternationaler Courtoisie folgend, dem Comman- danten der früher angelangten deutschen Cor- vette „Victoria" seinen Besuch. Auf Deck ange kommen, stellte sich der französische Seeoffizier dem deutschen vor: „Fregatten-Capitän Hu mann!" Darauf der Deutsche: „Corvetten-Ca- pitän Valois I" — Beiderseitiges Lächeln folgt der Namensnennung, worauf der deutsche Com- mandant bemerkt: „Von Rechtswegen sollten wir unsere Namen austauschen!" * Das Telegramm, welches gelegentlich der Eröffnung der Ausstellung zu Melbourne um 12 Uhr 50 Minuten Mittag (Melbourne! Zeit) an die Königin von England im Ausstellnngspalaste aufgegeben wurde, ist uni 3 Uhr 48 Minuten Morgens (Londoner Zeit) an seine Adresse ge langt. Da nun die Zettdifferenz zwischen Mel bourne und London 9 Stunden 40 Minuten beträgt, so war es in London zur Zeit der Auf gabe der Melbourner Depesche 3 Uhr 10 Min. Morgens. Die Depesche von 66 Worten hat also um eine Strecke von mehr als 16000 Ki lometer zu durcheilen nur 38 Minuten gebraucht. VorlLaügv Veitervroxnosk äes wetvorologi- 8vkeo Lurerus in I-eiprig für ckea l4. Ovtdr.: Ls Ist Kolos veseotllvke ^enäerovx io gen be- stekeMso VkltteruoxsverkllltoisseL yo erwarten. Ailgekündigte Hauvtvcrhandlmlgen vor dem hiesigen König!. Schöffengericht, am 14. Octbr. 1880. Um 9 Uhr gegen den Handarbeiter Theodor Robert Pertuch allhier wegen groben Unfuges und Ucbertretung au« 8 366 ' des R.-Str.-G.-B. Um HIV Uhr gegen den Seidenweber Jacob Bänzinger aus Heiden wegen Hausfriedensbruches unter erschweren den Umständen. Um 10 Uhr gegen den Handarbeiter Joseph Staab allhier wegen groben Unfuges. Um HU Uhr gegen die Korbmacher Emanuel Anton Carl Langer aus Patzschkau und Franz Alois August Herzog aus Breslau wegen Gewerbesteuerhinterziehung, Bettelns, Landstreicherei und Forstdiebstahl«. Um zl2 Uhr in Privatklagsachen des Maurers Fried rich Louis Böttcher in Sachsenburg gegen den Wirth- schaflSbesitzer Carl Gottfried Böttcher alldort wegen Be leidigung. Um 12 Uhr in Privatklagsachen des Handarbeiters Friedrich August Thiele in Lichtenwalde gegen den Hand arbeiter August Rudolph allda wegen Körperverletzung. Drei Gänse find entlaufen. Dem Wiederbringer angemessene Be- WM^slohnung. R. Nestler. Freiberger Straße. Ein Webergesclle, geübt auf Maschine, kann Arbeit, soivie Kost und Logis erhallen Töpferstraße 4. Ein Schuhmachergehilse kann sofort ausdauernde Arbeit erhalten bei August Gerlach, Freiberger Str. 22. Ein Dienstmädchen mit guten Zeugnissen wird zu Neujahr gesucht. Nachweis durch die Exped. des Tagebl. Eine Werkstatt, mit oder ohne Wohnung, womöglich in Mitte der Stadt, wird zu mie- then gesucht. Näheres durch Herrn E. Dobrentz, Stein- setzer, Altenhainer Straße. Ausgezeichnetes fettes Ochsenfleisch, desgl. Kalb-, Schweine- und Schöpsenfleisch em- MW wird in kleinen und grö- WW.EUM.Ml7M ßeren Posten gekauft. AI. 8»«Ii8v. Bekanntmachung. Viehstiinder, Gartensöulen, Pumpen- und Schleußen-ecker aus der Niederlage von Seidler, Merzdorf, und Rudert, Jrbersdorf, stehen zum Verkauf m Herrn Baumeister Hambsch'S Gehöfte, worauf wir geehrte Interessenten aufmerksam machen. Eine in gutem Zustande befindliche Näh- maschine — Wheeler u. Wilson — ist für 30 Mark zu verkaufen Markt 14, 1 Treppe. Vsroioo aller Lrt, wie fiehrer- unck Lcamton-Vorcino, bo^cn, Oamnos, Imväivirthsehaktl.-, varlchim- lra88cn-, Vor8edu88- unck Oreält-Vereine, 6c- 8a.n8-Vereine, llanckworkcrvereiuc, Ü62irk8- vereine, Lriegervereioe, 6eno88en8odaktoll etc., erhalten kür ihre Uitxlieäer H68onüer8 stünMZe kcru^bMuAunAOii — LnAro8- krcmc unck leichte AadlnvAeiveiW — meiner au8862eiehll6ten unck überall gerühmten vis verehr!. Voretäncke, 8oivie Mtgliecler erfahren 8<>fort Mlicrtz8 brieflich. 7K. WkiUenLlsufei', klLookortekLbrikLvt, Lsrliu, vorotkssnLtr. 88. Veränderungshalber steht 1 Flügel, kräftig im Ton, billig zu verkaufen. Wo? sagt die Ex pedition des Tagebl. Sonntag, den 17. Oktober: lilvinvr VortinMabemi (ohne festes Programm). Beginn Uhr. Der Vorstand. Billardelu» »ei Fritz Richter. Morgen, Freitag, Huuplvvr««»»»- Im»K, verbunden mit Theilung der an- gesammelten Kaffe. Um zahlreiches Er scheinen der Mitglieder bittet MW" Nur noch kurze Zeit! "WW der Ausstellung der Deutschen Wollen-Jndustrie Leipzig I88V. Preis des LooseS A MV Gewinne im Werthe von ^5,000 Nik. Die Loose sind zu haben bei den Herren (kl 33961) Eugen Francke im Roß, C. G. Roßberg (Expedition des Frankenb. Tagebl.) und Herren Böttger u. Lemcke. Wiederverkäufer wollen sich wegen den näheren Bedingungen wenden an das EAvwvruIUvibit: I. Leipzig, Dorotheenstroße. Die Ziehung der Gewinne beginnt unwiderruflich am 25. October n'. sind angekommen und bitte ich bei Bedarf um gütige Berücksichtigung. Anna Böhme, SchieMusstraße Nr. 8.