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Beilage zu Nr. 221 des Frankenberger Tageblattes 1880. le von ik ix 6. hr an l», er. -r an durch Ob. zen. M. r an ein- e. usik. Die Typhus-Epidemie in Geifing, wie sie sich nach bezirksärztlicher Untersuchung entwickelt hat, bietet so lehrreiches Material für andere Orte und zeigt namentlich auch, von welcher Bedeutung für die gesundheitlichen Verhältnisse einer Stadt die correcte Anlegung der Dünger stätten ist, daß wir in der Rückerinnerung an die vor nahezu 1j Jahrzehnt hier aufgetretene gleiche Epidemie die wesentlichsten Punkte des vom kgl. Bezirksarzt vr. Riedel zu Dippoldiswalde veröffentlichten Gutachtens hier wiedergeben: ... Dem Lharacter nach ist der Typhu» als der ge- wohnliche Unterleibstyphus, nicht als Flecktyphus ausge treten, wenn auch in einzelnen Fällen außergewöhnlich viele, der dem Typhus charakteristischen Roseolen am Rumpfe ausgetreten waren »nd so jedenfalls die Krank heit leichter übertragbar auf Andere gemacht hatten. Trotz der allerseits, d. h. bei allen bekannt gewordenen Kranken sofort angeordneten und ausgeführten Vorsichtsmaßregeln (Jsolirung der Kranken, allgemeine Desinfection, sowie solche der Excremente rc.) ist die Krankheit langsam und stetig vorwärtsgeschritten, wenn auch nicht derartig, wie die famosen Alarmartikel fremder Blätter, auch unter An gabe ganz falscher Gelegenheitsurlachen, meldeten. MS die diese stetige Ausbreitung am meisten begünstigende Ursache glaube ich (ebenso Herr Med.-Rath Ur. Erdmann) die höchst ungünstige Beschaffenheit des Erdbodens, aus dem die bisher zumeist besallenen Häuser stehen, annehmen zu müssen. Durch die — übrigens säst in ganz Geising gefundenen — undichten Abtritts- und Düngergruben hinten oder seitlich an den Häusern ist der Boden neben und unter denselben im Lause der Jahre mit Jauche durch tränkt und gesättigt worden, und ist von solchen Gruben ans auch Aufsteigen der Jauche im Mauerwerk vielfach erfolgt. Der Boden ist hierdurch ganz unrein (nahezu kloakig) und deshalb für die in ihn zufällig gelangten An- steckungSstoffe (sei eS des Typhus, der Diphtherie oder an derer sog. ansteckender Krankheiten) höchst günstig zur Weiteremwickelung geworden. JedensallS hat auch die letzte warme Witterung ein Zurücktreten des Grundwassers hervorgerusen und letzteres hat das Ausströmen der mit Ansteckungskeimen erfüllten BodenauSdünstnngen wieder umsomehr begünstigt. So mag es kommen, daß trotz aller Vorsichtsmaßregeln der Weiter-Verbreitung der Krank heit bisher kein eigentlicher Halt gesetzt werden konnte. Um die« aber möglichst gründlich thun zu können, müssen die alten, den Manern der Häuser dicht anliegenden, meist weder auSgemauerten, noch überhaupt wasserdichten, ebenso wenig überdeckten Abtritls- und Düngergruben möglichst schnell entfernt, d. h. ihr Inhalt nach vorheriger Desinfi- cirung aus die Felder geschafft, neue Mauern unter Cement- anwendung, ebenso cementirte Sohle hergestellt und die etwas über den Fußboden zu erhöhenden Gruben über deckt werden. Nur durch eine solche, freilich mit Kosten verknüpfte Maßregel kann dieser und übrigen Seuchen der günstige Boden entzogen, damit für die Zukunft die Häuser gesund gemacht werden. Letztere Maßregel ist deshalb bereits der Stadt ausgegeben worden. Wem daher daran liegt (und wem sollte dies nicht?), sein Haus ge sund zu machen und vor gefährlichen Krankheiten zu be wahren, möge die ihm dadurch entstehenden Geldopser nicht fchcucn und ungesäumt das Seinige thun! ... Nach dem 7. Septbr. sind in Geising wieder 2 neue Typhusfälle, 1 Todesfall an Diphtherie, ebenso in einer Familie der 3. Diphtheriefall vorgekommen. E« scheint sich die Diphtherie neben dem Typhus in Geising breit machen zu wollen. Letztere für Kinder so bösartige Krank heit hat sich in letzter Zeit leider auch in Geising häufig gezeigt und meist in Häusern, die typhuSbesallen waren und besonder» starke Bodmvernnreinigung darboten. Auch dies ist zu beachten und gleichzeitig die Mittheilung aus Geising richtig zu stellen, wonach sich Herr Med.-Rath vr. Erdmann und der Kgl. Bezirksarzt über die gesunde Lage des OrtS und die in demselben herrschende Reinlich keit anerkennend ausgesprochen hätten. Thatsächlich aber haben wir un» über jene Reinlichkeit nicht ausge- sprachen. Zugegeben zwar, daß in den Krankenstuben Reinlichkeit nicht zu missen gewesen ist, so fanden wir eben die oben speciell im Berichte erwähnte allgemeine Unreinlichkeit des Bodens um die Häuser herum, bez. in der Nähe der undichten, theilweise übersüllten, daher über- laufenden rc. Abtritts- und Düngergruben, deren Zustand dringend Abhilfe erheischt. Änmeldungeu kein» 8tande8amt zu /rankeukerg in der Zeit vom 10. bis 16. September 1880. 10 Geburtsfälle, und zwar 7 Knaben und 3 Mädchen. 11 Sterbefälle, und zwar 5 männl, und 6 weibl. Ferner fanden statt 5 Eheschließungen zwischen: Weber August Bernhard Köhler und Emma Leibner allhicr, — Zimmermann Gustav Hermann Eckhardt und ' Lina Marie Schneider allhier, — Weber Gustav Otto Koch und Marie Ida Hering allhier, — Bahndiätist Karl August Thiemig und Marie Sophie Lehmann allhier, — Lausmann Friedrich Wilhelm Hauck zu Chemnitz und Alma Friederike Reuther allhier. (Eingesandt.) 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