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ft Lraul gelttN. Vorm. ^9 Diak. L Nachmittags confirm VorlauLxi Leden öi Ls Ist llvl «telivnävi» Vermischtes. * Trauriger noch als die Ueberschwemmungs- berichte Ms Oesterreich lauten die Nachrichten von den Ueberschwemmungen der Oder, der Warthe und der Weichsel; alle Feldfrüchte sind durch das Wasser vernichtet, viele Häuser, Straßen und Brücken demolirt. In den östlichen Pro vinzen ist die Ernte vollständig verdorben, das Stroh verfault, und die Körner treiben neue Keime, so daß sie nicht einmal mehr zur Aus- TageSgeschichte. Deutsches Reich. — Kaiser Wilhelm hat am Mittwoch den 50. Geburtstag seines Bundesgenossen, des Kaisers Franz Josef, durch ein glänzendes Festmahl in mitten der königlichen Prinzen und einer großen Anzahl von Würdenträgern geseiert. — Der „Boh." wird anläßlich der vielbe sprochenen Rede Gambettas in Cherbourg und seines wieder aufgesrischten Briefes von l871 (s. Wochenschau.) geschrieben: „Das Mißtrauen gegen Frankreich ist hier seit der Rede Gam- betta's in Cherbourg in hohem Maße gewachsen, wenngleich man ihr in Negierungskreisen sehr wenig actuelle Bedeutung beizumessen erklärte; aber auch in den obersten leitenden Kreisen hat die plötzliche Schwenkung der Politik Frankreichs in der griechischen Frage einen Eindruck gemacht, welcher mindestens starkem Mißtrauen gleick- kommt; man kann sich des Gedankens nicht er wehren, daß die plötzliche Zurückhaltung Frank reichs einen ernsten für Deutschland interessanten Hintergrund habe, nämlich entweder die Er- kenntniß Frankreichs, daß sich die griechische und orientalische Frage nicht mit Erfolg zur Bildung einer Allianz gegen Deutschland ausbeuten läßt, oder den namentlich seit dem 14. Juli hervor getretenen Wunsch, nur noch einen einzigen Ge danken, den der Revanche gegen Deutschland, zu haben. Welche Annahme auch richtig sein möge, in jedem Falle sind alle derartigen Auf fassungen, die gewiß nicht der Begründung ent behren, geeignet, in Deutschland eine gewisse Besorgnitz zu erregen, aber auch den Wunsch zu kuntlsertheUung aus den Gesichtern aller Räthe. Enol ch platzl der alle Herr v. Werlhof mit de» Worten heraus: „Meine Herren College«! Es ist ein wahres Glück, daß dieser Candidat Leonhardt nicht den Auftrag erhalten kann, uns Fünf zu eraminiren; wir würden wohl sämnulich schlecht vor ihm bestehen. «-UebrigenS bin ich der Mei nung, daß in Dem ein künftiger Justizminister steckt." Daß diese Ansicht wohl begründet war, hat Ler Erfolg gelehrt. Nach einer kurzen Advocatenlauf- bahn wurde Leonhardt zunächst in die juristische Eraminations » Commission in Hannover berufen, dann ernannte man ihn zum Oberjustizrath und später zum Justizminister des Königreichs Hanno ver; nach dem Untergange der welsischen Souverä- neläl wurde er Justizminister des Königreichs Preu ßen WaS er als solcher für Preußen und für Demschland geschafft und geleistet hat, ist Nieman dem unbekannt, und sein Name wird in der Ge- sagt benütz itt diesem gedenken n * Die jetzt noch < der schwer den erlege, Menschen!« wird von denen Seit denen Gr, macht wor Restauratil Kielten Ge unglückten zielten Erl * Von Frankfurt« ein Kind , Anlaß. E schwer dar Pippen ü die durch gelangen l * Benet wird genu das Wett« Mittel- m warmes 3 hier bis meterstand * Durck rades im stadt in 2! in Unmenx Eisentheile lieh verwr W — betrachtet werden kann. Kurz, dir zehnjäh rige Wiederkehr der Siege« tage wird in Deutsch land ernst und mit stolzem Bewußtsein, ohne . Rücksicht auf etwaige Empfindlichkeiten Frank reichs gefeiert. M — Preußen. Molge vielfacher an die Regierung gerichteter Gesuche um Berücksichti gung der durch Witterungsschäden und Miß ernten heimgesuchten Gegenden gegenüber deu bisherigen Manöverbestimmungen stehen vielfach Aenderungen der bisherigen Manöverpläne be vor. In einzelnen besonders schwer geschädigten Gegenden ist eine Abbestellung der Divistonsma növer in Aussicht genommen, in anderen ist daS. Möglichste geschehen, um die Landbewohner zu entlasten und an die Stelle der Verpflegung durch die Quartiergeber Magazinverpflegung ein treten zu lassen. — Nächstens wird eine Pariser Gesandtschaft nach Gotha kommen, um alle Anstalten und Einrichtungen zum Verbrennen der Leichen zu studiren. Die städtischen Behörden wollen die Verbrennung statt der Bestattung einführen und nur warten, bis das Gesetz, das dazu erforder lich, erlassen ist. — Nach der „Wes.-Ztg." steht die Veröffent lichung des Aufrufs, der von Forckenbeck, Stauf fenberg und Rickert zur Bildung einer liberalen Partei erlassen werden soll, noch im Laufe die ses Monats bevor. Der Aufruf soll auch auf dem Gebiete der Wirthschaslspolitik entschieden Stellung nehmen gegen die mit dem Zolltarif gesetze eingeschlagene Richtung. Frankreich. — Bei der Reise nach seinem Landsitze im Jura wurde Präsident Grevy auf dem Bahn hofe zu Dijon von den Spitzen der Behörden und einer zahlreichen Bevölkerung begrüßt und erklärte in seiner Antwort auf die Bewillkomm nungsrede des Maires, nachdem er für den sym pathischen Empfang gedankt und sein Vertrauen auf die Weisheit Frankreichs ausgesprochen: „Wir lassen uns weder zur Ungeduld, noch zur Uebertreibung, noch zur Gewaltthätigkeit Hinrei ßen. Die glückliche Aera, in welche wir einge treten sind, wird sich nicht schließen." Belgien. — Ein weiterer Hauptpunkt der Jubiläums festlichkeiten, der historisch-allegorische Festzug, ist am Mittwoch von, schönsten Wetter begünstigt, unter sehr zahlreicher Betheiligung der Bevölke rung äußerst glänzend verlaufen. Namentlich erregte die allegorische Gruppe, welche Belgien und Leopold I. darstellte, stürmischen Beifall. Abends fand zu Ehren der anwesenden Vertre ter der europäischen Hauptstädte Gala-Oper statt, welcher der ganze Hof beiwohnte. England. — Nach der Regierung zugegangenen Depeschen hat die Lage der Dinge in Irland einen ernsten Character angenommen. Der Obersecretär. für Irland, Forster, ist in Folge dessen sofort nach Duluin abgereist. Rußland. — Eine Correspondenz der „Schles. Pr." bringt die sensationelle Mittheilung aus Peters burg, daß vor wenigen Tagen in tiefster Stille und nur im Beisein zweier Minister und eines Generaladjutanten der Czar sich morganatisch (zur linken Hand) mit der Fürstin Dolgorukow ehelich verbunden habe; sein Verhältniß mit ihr, dem 5 Kinder entsprossen, ist längst bekannt und wurde diese Verbindung trotz der kurzen seit dem Tode der Kaiserin verflossenen Zeit schon früher erwartet. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 20. August 1880. ff Der längst und heiß ersehnte Umschwung der Witterung ist endlich eingetreten: nachdem es am Mittwoch nur noch wenig geregnet, spendet seit diesem Tage die Sonne ihre lange entbehrten Strahlen wieder. Auf den Feldern zeigt sich denn auch schnell rühriges Leben, das seit Wo chen in Puppen gebundene und so lange dem Regen ausgesetzt gewesene Getreide wird umge setzt und gelingt es hoffentlich nun, die noch auf dem Stocke stehende Frucht glücklich zu schneiden und einzubringen. — Am 10. Jahrestage der Schlacht von Gra- velotte hat Se. Maj. der Kaiser den an dersel ben betheiligt gewesenen sächsischen Truppen und ihrem ritterlichen Führer aufs Neue ein glän zendes Ehrenzeugniß ausgestellt. Er sandte an diesem Tage von Babelsberg aus an Se. Maj. den König Albert folgendes Telegramm: Mit mir ücaehen Ew. Majestät heute Sen 1ü- jährmen CrinnerunstStag des alorreiche», aber vlntiäe» Schlachttags von St. Privat-Gravclotte, wo Sie a» der Spitze Ihrer brave» Truppe» einen so ruhmreichen Theil an dem ewig denk würdige» Stege nahmen. Ich kann cs mir da her nicht versagen, Ew. Majestät und den säch sischen Truppen von Neuem meine Anerken nung und Dankbarkeit auszusprechen für die ho he» Lcist«»ge« am 18. A»g»st 187tj. Wilhel m. — Wie aus Dresden gemeldet wird, hat Se. Majestät der König am vergangenen Sonnabend in besonderer Audienz eine Deputation der Töpler von Kamenz, Bischofswerda, Elstra, Königsbrück und Pulsnitz empfangen, welche ihm den Druck schilderten, der seit Eintritt der neuen Zölle in Deutschland auf unserer Töpferei liegt. Be kanntlich haben deren Erzeugnisse einen großen Abfluß nach Böhmen und Oesterreich; nun wer den aber jetzt die Waaren durch den Grenzzoll so vertheuert, daß diese Abflußquelle, wenn nicht ganz einzugehen, so doch bedeutend vermindert zu werden droht. Mser König ließ sich auf das genaueste informiren und entließ die De putation mit der Zusage, daß das Möglichste gelhan werden solle, um dem geschilderten Uebel stande baldigst Abhilfe zu schaffen. — Die in Köln preisgekrönte Dresdner „Lie dertafel" hatte die Kaiserin Augusta telegraphisch vo» der erfreulichen Entscheidung der Preisrich terjury benachrichtigt und erhielt darauf von der hohen Frau folgende Antwort: „Ich bin hoch erfreut, meinen Ehrenpreis der „Uchertafel" ge widmet zu wissen, welche durch ihre Leistungen, wie durch ihre heimathljchen Beziehungen für- mich so besondere Veranlassung zur Theilnahme darbistet. Kaiserin - Königin." — In Anbetracht der traurigen Ernlever- hältnisse werden im „Meißner Tageblatt" von anonymer Seite die von dem diesjährigen Manöver und der damit verbundenen Einquar tierung betroffenen Ortschaften aufgefordert, sich an einer Massenpetition zu betheiligen, um eine gänzliche Aufhebung der Manöver zu veranlassen. Die Gutsvorsteher und Gemeindevorstäude sollen schleunigst eine Petition in diesem Sinne mit möglichst viel Unterschriften versehen an ihre Amtshauptmannfchaft einsenden und dieselbe um Unterstützung des Gesuches, resp. Weiterbeför derung an das königl. Generalcommando bitten. — Der Commandant der freiwilligen Feuer wehr zu Döbeln, Maurermstr. Gelbhaar, hat für die von ihm wie erinnerlich beim Dresdner Feuerwehrtage mit eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrin kens in der Elbe die Lebensrettungsmedaille in Silber erhalten. — In der letzten Zeit wiederholt vorgekom mene Brände haben die Gemeinderäthe von Alt- und Neugersdorf in der Lausitz zur Aussetzung einer Belohnung von 300 M. für Ermittelung des Brandstifters veranlaßt. Italien ist mit Steuerfragen beschäftigt, in seiner äußeren Politik macht sich eine Schwan kung nach Mitteleuropa hin bemerkbar. Das Land braucht und wünscht den Frieden und die ser wird weder von Gambetta noch von Glad stone sehr gefördert, und Rußlands friedlichen Versicherungen ist niemals sonderlich zu trauen. In dem Czarenreiche beginnt übrigens wieder ein regeres Leben. Die Nihilisten haben ihre Mordversuche wieder ausgenommen. Die Regierung setzt ihre Unterhandlungen mit dem chinesischen Gesandten Marquis Tseng fort und verhehlt nicht, daß sie -einen Krieg mit China sehr gern vermeiden möchte. In mehreren rus sischen Provinzen herrscht Nothstand. Im Orient giebt es überall Hader, überall Wirren, insbesondere sind Rumänien und Bul garien, die sich erst so kurze Zeit einiger Selbst ständigkeit erfreuen, einander feindlich gesinnt. Die Griechen fahren fort zu rüsten, sind aber bemüht, keinen Streit hervorzurufen. Karl Hugi stav Kreutzer' Eduard Pre Wilhelm Reb dor Eger'«, Schneck'«, S Rothe'«, Ku Webers h., < h., T. - A liu« Richter' Hermann P Emilie Bert Gustav En Karl Gottlol M. 1 T. - T., 11 T. - Gunnersdor B. ». Web, Schilde'«, A Lange, B. r Heinrich Wil h., S-, 1 I. B. u. Webei Heimer'«, W Tippmann'», Am 12. Som Ernst Sc Friedrich Er berg b. Noss « L- « S einer um so rückhallsloseren Feier der zehnjäh rigen Wiederkehr der Siege gegen Frankreich zu beleben. Eine allgemeine und glänzende Feier wird diesmal den Tag von Sedan (2. Septbr.) verherrlichen, eine Feier, wie sie glänzender und allgemeiner bisher wohl nicht gewesen sein dürfte. Gerade alle vorhin angedeutelen Umstände haben überall den Gedanken hervorgerufen, dieses Na tionalfest in diesem Jahre so glänzend zu ge- schichle des Reiches stet» als ein wohlklingender stalten, daß es als eine würdige Antwort auf den 14. Juli — das französische Nationalfest