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1880 M 2VV k-nbcrgcr >er e an Albend allem lions l zur g eo ffelbe littag isttage, Abends ' die jeweilige lligen Herrn ckeren Bekanntmachung, Auf die diesjährigen Commuuaulagen ist der m. Termin bis um 1. September d. I. an die Stadtsteuereinnahme (Rathhaus 2 Lreppin) zu berichtigen. Wir machen die Anlaqenpflichtigen darauf hierdurch noch besonders Don- Uhr Iheili- run<» Klei- ellen. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljährl. I 50 H. Einzelne Nummern 5 ergriffen und dabei wiederum die Unterstützung der Vereine gesunden, welche sich so oft schon bei vaterländischen Festfeiern bereit- und opfer willig gezeigt haben: Sängerbund, Turn- und dramatischer Verein. Die diesjährige allgemeine Feier soll in erweitertem Maße die Gestalt eines Volksfestes erhalten, welches sich auf der sogen. Pfarrwiese beim Bürgerschulgebäude abspielt. Von Nachmittags 3 Uhr ab wird dort, abwech selnd mit Vorträgen patriotischer Lieder vom Sängerbünde, Freiconcert des Stadtmusikchors abgehalten und während desselben werden Frei übungen und Neigen mehrerer Knaben- und Mädchenklaffen der Bürgerschulen, Freiübungen und Volkswettturnübungen vom Turnverein statt finden, an welchen letzteren (Hoch- und Weitsprin gen, Steinstoßen und -Stemmen, Ringen) sich auch Nichtmitglieder betheiligen können. Den Schluß der Unterhaltungen aus diesem Platze, die gewiß ein zahlreiches Publikum aus Stadt und benachbarter Landschaft herbeiziehen werden, bildet eine Festvorstellung des dramatischen Ver eins auf improoisirter Bühne. Eine gleiche Vor stellung bietet der rührige Verein auch bei dem am Abende im Benedix'schen Saale unter Mit wirkung des Sängerbundes und des Stadtmusik chors staltfindenden Festcommers und ist nach all dem hier Erläuterten wiederum eine würdige Feier des Festtages zu erwarten. -f An Stelle einer gewöhnlichen Hauptübung der freiwilligen Turnerfeuerwehr hatte dasCom- Jnlerate werden mit g Pf. für die gespaltene Eorpuszeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag 20 Pf. Com- plictrte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. denn der Fremde halte lhr süße Worte gegeben und auS leuchtenden Augen war feuriger Blick auf sie gefallen, der daS schlummernde LiebeSverlangen zu heißer Gluth entfacht. Geschickt wußte der Freier die Werbung beim Oheim anzubringen, der freilich bedenklich den Kopf schüttelte, daß der schwarzhaarige Fremdling in seines Schwähers An. wesen nun als Herr schalten sollte; aber Jutta war volljährig und hatte sich stet- umsichtig und klug gezeigt, so daß er kaum sein eignes Unheil dem ihren entgegen zu stellen wagte; sie hielt den Mann für treu und brav, da war er'S gewiß, und ehe die ersten Schneeflocken fielen, saß der Fremdling als einheimischer HauSwirth am behaglichen Herde. Und wie hatte die lange Jutta sich wunderbar verwandelt! AuS dem sonst so ernsten oft mür- rischen Gesicht strahlten jetzt ein Paar Helle glück liche Augen, die »inen verklärenden Schimmer auf die unschönen Züge warfen, und die kurze Art, mit der sie früher Jedermann begegnet, war milder Freundlichkeit gewichen, die herzgewinnend Nach barn und Bekannte berührte, die wohl staunend einander gestanden, wie sie wirklich «ine hübsche Eine Strnnüblume. Von Brigitte Klein. (Fortsetzung.) Der Fremde hatte Jutta nicht selten getroffen, war nie ohne freundlichen Gruß oder ein theil- nehmendes Wort an ihr vorbetgegangen, und das Herz schlug ihr höher, wenn sie den Blick zu ihm wandte und Antwort auf seine Rede gab. AIS nun der Erntekranz im Dorf gefeiert, und der Ohm, der lhr Schutz und Stütze war, ihr ermun ternd zuredete, an dem Tag» mit den Andern fröh lich zu sein, lehnte sie eS nicht schroff ab wie sonst, sondern schmückte sich gern und sorgsam wie noch nie. Sie fühlte sich wohl unter der lachenden Mädchenfchaar, die sie sonst mied, und der Fremde hatte nur Luge und Sinn für Jutta, trotzdem ihm die hübscheste Dirne den Tanz nicht versagt hätte; denn er war vor den Andern stattlich und schön, und man meinte verstohlen, er sei wohl von besserer Herkunft als eS scheine und lasse sich nur leutselig zu den Dörflern herab. Jutta aber ging mit glühenden Wangen und bebendem Herzen heim; OertlichrS und Sächsisches. Frankenberg, 25. August 1880. -s- Wie in den letzten Wochen vom Wetter, so berichten jetzt, je näher der Sedantag heran rückt, alle großstädtischen wie kleineren Local blätter von Vorbereitungen für das festliche Be gehen des Nationalgedenktages. Alle diese Mit- theilungen lassen das Bemühen erkennen, die 10. Wiederkehr des mit seinem gewaltigen, die ganze Welt bewegenden Ereignisse allen Zeitgenossen immerdar unvergeßlichen Tages in würdigster Weise zu begehen, um namentlich auch in der Heranwachsenden Generation die Bedeutung des selben zu wecken und wach zu erhalten. Wie alljährlich, hat auch diesmal wieder unsre Sladt- behörde die Initiative zur Verbreitung der Feier Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und für den folgenden Tag. — Jnseraten-Annahme Abend-Nummer bis Bormittags lg n»lle Fruu sei, die man gewiß auch ohne HauS und Hof gern hätte haben mögen. Nach der um schattete:! Jug nv hatte ungeahntes sonniges Glück die sanften und weichen Regungen deö WeibeS zu warmem Leben entfallet, und daS schroffe ver schlossene Mädchen wurde zur liebevoll sich hin gehenden Frau Ja, ihr Loos war nicht zu theuer erkauft durch eine sreudenarme Jugend und manche bittre Stunde harier Arbeit und innerer Verein samung; jetzt fühlte sie sich reich und beneidenS- werih; denn sie durfte Alles theilen mit dem Mann, den sie frei gewählt, dem sie sich willig und freudig untervrdnete. Sie begnügte sich gern mit der dürftigen Auskunft, die er über seine Vergangen heit gab; er war ja ihr für alle Zeit, und sie dachte nur darauf, ihm daS Leben im Heim wohl und behaglich zu machen. Nicht ungerührt war auch der Gatte bei der liebevollen Sorgfalt; ihn batte neben der verlockenden Lage auch die Tüch tigkeit des ernsten Märchens angezvgen; heimath- los und fremd war er wohl durch'S Land ge- schweift, den am friedlichen^Herd Wohnenden still beneidend. Jetzt war er Weith gebettet und allen mando dieser Corporation im Einverständniß mit Stadtbehörde und Brandmeister eine Nachtübung, deren Statifinden vorher unbekannt war, anbe raumt. Gestern Abend ^9 Uhr wurde plötzliches Hornsignal gegeben, die Mannschaften der Tur nerfeuerwehr sammelten sich rasch imRathhaus- gehöite uno nach genügender Bemannung der Spritzen und des Geräthewagens wurde unter Laufschritt nach dem angenommenen Brandplatz — Turnplatz — geeilt. Der Angriff auf das durch Pechpfannen und Rothfeuer erleuchtete St igerhaus, die Herbeischaffung von Wasser auf das Dach des .Hauses und die Rettungsarbeiten wurden präcise ausgeführt und zeugten vom wil ligen und entschlossenen Arbeiten der einzelnen Abtheilungen. In dem anschließenden Commers in Benedix's Saal, an dem sich auch mehrere Mitglieder des Stadtverordneten-Collegiums und der städtischen Brandcommission betheiligten, wurde manch ernstes und heiteres Wort ausge wechselt und bewährte sich das altgewöhnte ka meradschaftliche Verhältniß aufs Neue. -f Der zeityerige Anstaltsinspector an der Lan desanstalt zu Hochweitzschen, Hr. Paul Otto, ist als Rendant und Stellvertreter des Dirigenten an die Landesanstalt Sachsenburg und der zeit- herige Kaffenasfistent Rüdinger an letzterer in gleicher Eigenschaft an die Landesanstalt Grün hain versetzt worden. — Die Meldung der „Geraer Ztg." vom Abschluß eines Staatsvertrags seitens der kgl. >eten rran- aufmerksam mit dem Bemerken, daß gegen Säumige 8 Tage nach Ablauf des Termins mit den cxecutivischfn ZwangSmaHregeln verfahren werden wird. . Hierüber bemerken wir noch, daß gegen die Restanten des 1. und 2. Termins der diesjährigen Communanlagen und des Schulgeldes die Zwangsvollstreckung bereits verfügt wordea ist. Frankenberg, den 20. August 1880. Der S t a d t r a t h. Kuhn, Brgrmstr. H, Gedenktage aus großer Zeit. 25. August. Königliches Hauptquartier in Bar-le-Duc. — Festung Vitry ergiebt sich ohne Widerstand. — Napoleon und Mac Mahon mit dem neuen, zum Theil aus den Resten der geschlagenen Corps de Failly, Douai und Lebrun ge- bildeten, 150 OVO Mann starken Heere in Rethel. — In Paris verweigert die Regierung Mittheilungen über die militärische Lage; in stürmischer Sitzung constituirt sich die Kammer als geheimes Tomitee. General Trochu weist alle Personen ohne Subsistenzmittel aus Paris ans. 26. August. Scheinausfälle Bazaine'S von Metz in der Richtung nach Courcelles und Pont-L-Moufson abgewiesen.