ARAM KHATSCHATURIAN Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 46 Aram Khatschaturian, am 6. Juni (bzw. nach dem alten, in Russland da mals geltenden Julianischen Kalender am 24. Mai) 1903 in der grusini schen Hauptstadt Tbilissi geboren, galt schon in früher Jugend als ein enormes musikalisches Versprechen. Zunächst erhielt er in seiner Hei matstadt den ersten Unterricht, ehe er 1922 in das Moskauer Musik technikum Cnessin eintrat und dort Violoncello und Klavier studierte. Seine hohe Begabung erweckte bald das Interesse Michail Cnessins, der ihn als Schüler annahm und auch nach Khatschaturians Wechsel auf das Moskauer Konservatorium sein Lehrer blieb. Weitere Studien absol vierte der damals auch schon häufig als Komponist Hervortretende bei Nikolai Mjaskowskij. Khatschaturian zählte bald zu den gefeiertsten Tondichtern der Sowjetunion, bereits 1939 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Komponistenverbandes, 1951 folgte die Ernennung zum Professor für Komposition am Moskauer Konservatorium. Auch als Dirigent tätig, war der Künstler gerne gesehener Gast in den Musik zentren vornehmlich Europas und der USA. Am 1. Mai 1978 starb Khat schaturian in Moskau, bis zuletzt an großen Projekten arbeitend. Aram Khatschaturian zählt zu jener Reihe sowjetischer Komponisten, die trotz ihrer Vertrautheit mit traditionellen Techniken westlicher Provenienz die typische Tonsprache ihrer engeren Heimat nie ganz aufgegeben haben. In seinem Falle war es die armenische und kaukasische Folklore, die sein Schaffen von Beginn an prägte, sowohl seine Melodik als auch seine Harmonik und Rhythmik durchzog und mit unverkennbarer Eigenart ausstattete. Beliebte Stilmittel des Meisters waren stete Wiederholungen kleingliedriger Motive, Ostinato-Bildun- gen und scharf akzentuierte rhythmische Wendungen von hoher Präg nanz. Allen diesen stilistischen Merkmalen begegnen wir auch in dem 1940 für David Oistrach geschriebenen Violinkonzert, einem der belieb testen Werke Khatschaturians. Am 16. November 1940 in Moskau durch