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Deutsches Reich. — Der Kaiser hat, wie von vornherein angenommen wurde, Bismarck's Entlas sung sgesuch abgelehnt und zwar mit sol- gender Cabinetsordre: Auf Ihr Gesuch vom 6. April erwidere ich Ihnen, daß ich die Schwierigkeiten zwar nicht verkenne, in welche die Pflichten, welche Ihnen die Reichsversassung auferlegt, Sie mit der Ihnen obliegenden Verantwortlichkeit brin gen kann, daß ich mich aber dadurch nicht bewogen finde, Sie Ihres Amtes um deshalb zu entheben, weil Sie glauben, der Ihnen durch Artikel 13 und 17 der Reichs verfassung zugewiesenen Aufgabe in einem bestimmten Falle nicht entsprechen zu können; ich muß es Ihnen vielmehr überlassen, bei mir und demnächst bei dem Bundesrath diejenigen Anträge zu stellen, welche eine verfassungsmäßige Lösung eines derartigen Conflictes der Pflichten herbeizuführen geeignet sind. — Der Kaiser hat dem Fürsten Karl von Rumänieil den Schwarzen Adler-Orden verliehen. Diese Ordensverleihung ist gleichzeitig ein Sym ptom der wesentlich veränderten Beziehungen, in welche Deutschland zu dem rumänischen Staate getreten ist. — Nach einer vom Kriegsniinisterium aufge stellten Nachweisung hat die deutsche Armee ge genwärtig 378 Garnisonen mit Ausschluß der bairischen und würtembergischen. — Der Werth der Waarenausfuhr aus Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika vom 1. Octbr. 1878 bis 30. Sep tember 1879 beträgt 133,966667 M. (im Vor jahre nur 114,181716 M.). Die Ausfuhr be stand besonders in Wollen-, Webe-, Putz- und Posamentierwaaren im Werthe von zusammen 64,887521 M., daun Metallwaaren, Maschinen, Instrumenten, Uhrwerken im Werthe von 10,194761 M. und Droguen, Chemikalien und Farben im Werthe von 9,311715 M. — In Gera ist dieser Tage ein gewisser Karl Münzer, Kaufmann aus Ronneburg, der seit Jahren ein verhängnißvolles Geldgeschäft in Gera treibt, durch ein Erkenntniß der Straf kammer des fürstlichen Landgerichts als Wuche rer öffentlich proclamirt worden. Der Genannte hat eine Menge Menschen durch seine wucheri schen Gelddarleihungen an Bauunternehmer und sonstige Leute, die sich in Geldverlegenheit be funden, in Verlust und Ruin gebracht. Ein Bürger hatte endlich den Entschluß gefaßt, die ses Treiben unschädlich zu machen. Er insultirte am Bahnhofe den Münzer öffentlich und nannte ihn einen Wucherer und dergleichen, damit die ser selbst die Sache klagend an das Gericht bringe. Es geschah nach Wunsch. Der Beklagte trat für die Thatsache des Wuchers nunmehr den Beweis der Wahrheit an, und zwar mit vollstem Erfolg, so daß seine Freisprechung vor dem Schöffengericht erfolgte. Dies Erkenntniß hat in der Bevölkerung große Freude hervor gerufen. Frankreich. — Die Zersetzung in den bonapartistischen Kreisen tritt infolge des gestern erwähnten Brie fes des Prinzen Jerome Napoleon immer mehr zu Tage und zeigt eine scharfe Spaltung zwi schen den conservativen und den vorgeschrittenen Bonapartisten. Während Cassagnac im„Pays" die Hoffnung ausspricht, daß der Sohn des Prinzen andere Gesinnungen hege als sein Va ter, und das Blatt daran erinnert, daß der ver storbene kaiserliche Prinz nicht den Prinzen Je rome, sondern dessen Sohn als seinen Nachfol ger bezeichnet hätte, constatiren die bonapartisti schen Zeitungen „Ordre" und „Estafette", es gebe zwischen dem Imperialismus Cassagnac's und der Partei, deren Haupt der Prinz Napo leon sei, keinerlei Gemeinsamkeit. England. — Die Londoner Zeitungen besprechen das Entlassungsgesuch des Fürsten Bismarck. Die „Times" rechtfertigen seinen Protest gegen den Beschluß des BundeSrathS und hoffen, der Kanz ¬ ler werde die gewünschte Aenderung desselben durchsetzen, weil sonst die Politik der Großstaa- ten in den ernstesten Fragen vereitelt werden könnte. Der „Standard" meint, die Annahme des Abschiedsgesuches würde erschütternder wir ken, als der bevorstehende Ministerwechsel in England. Das Aussehen Europas würde un verzüglich eine Veränderung erfahren. — Der Wahlsieg der Liberalen gestaltet sich immer glänzender; auch die Grafschaften wähl ten überwiegend liberal. Bis zum 8. hatten die Liberalen bereits 83 Sitze gewonnen. Schott land wählte bis zu diesem Tage nur 2 Conser- vative, dagegen 43 Liberale. Schweden. — Die Erste Kammer hat am 6. d. nach sehr langer Discussion mit 88 gegen 41 Stim men den tz 1 der Militärvorlage angenommen, nach welchem das wehrpflichtige Alter' bis zu 40 Jahren ausgedehnt wird. Rußland. — Die Verwicklung mit China scheint ernster zu werden. Der „Petersburger Herold" meldet aus guter Quelle, daß in kürzester Zeit fünf russische Kriegsschiffe in die chinesischen Gewässer entsendet werden. Fünf andere Kriegsschiffe seien bereits dort, um die russischen Interessen in den dortigen Häfen zu wahren. — In Petersburg wurde die schöne Frau des Kuriers des Domänen-Minsteriums, welche der Anfertigung von 14000 falschen Pässen bin nen acht Jahren und der Beziehungen zu den Socialisten angeklagt ist, verhaftet. Gesunden wurden dabei 92000 Rubel, welche gerüchtweise die Hauptkasse der Socialisten bilden sollen. L e r m l s ch t e s. * Ueber einen Vorgang, der sich vor etwa Jahresfrist am Berliner Hofe abgespielt hat, der aber bisher geheim gehalten wurde, obwohl er für alle Betheiligten im hohen Grade ehren voll ist, weiß jetzt der Berliner Börsen-Courier Folgendes zu erzählen: Unmittelbar nach dem Tode de« kleinen Prinzen Walde mar nämlich ergriff die Kronprinzessin eine tiefe Sehn- sucht, sofort ihren zweiten Sohn, den Prinzen Heinrich, bei sich zu haben, der, wie man weiß, nicht sehr lange zu vor auf jene Uebungsreise um die Welt gegangen war, die sich jetzt allmälig ihrem Ende nähert. Vorausgeschickt muß nun freilich werden, daß, als der Kronprinz und die Kronprinzessin beschlossen hatten, den Prinzen Heinrich diese Reise machen zu lassen, der Kaiser seinerseits die Kron prinzessin darauf aufmerksam gemacht hatte, daß solche Reise ihre Gefahren mit sich bringe, daß der Prinz jung sei, daß sie sich vielleicht bei so langer Trennung nach dem Sohne sehnen würde und dergleichen mehr. Die Kron- Prinzessin aber war damals bei dem Entschlusse stehen geblieben, weil sie der Meinung war, daß nur solch eine Reise ihren zweiten Sohn zu einem tüchtigen Seemanne ausbilden. und zu seinem künftigen Beruf wirksam vor bereiten könne und nur deshalb gab der Kaiser seine Ein willigung dazu, seinen Enkel jene Reise, die ihn durch alle Meere der Erde führen sollte,- antreten zu lassen. Wenige Tage nach dem Tode des kleinen Prinzen Walde mar war es, als die Kronprinzessin den Kaiser bat, ihr zu gestatten, den damals 15jährigen Sohn zurückzurusen. Sie bat ihn mit Thränen im Auge, ganz unter dem Einfluß jenes Schmerzes, der sie wenige Tage zuvor getroffen hatte. Der Kaiser hörte sie gerührt und ernst an, aber er erklärte ihr, aus all jene Even tualitäten habe er selbst sie früher aufmerksam gemacht, er habe das besonders für seine Pflicht gehalten, aber jetzt könnte er leider ihre Bitte nicht erfüllen. Der Prinz Heinrich sei im Dienst, er sei zu jener Uebungs- reise beordert, dieselbe müsse zu Ende geführt werden, und o sehr er den Schmerz seiner Schwiegertochter mit em- -fände, so wenig sähe er sich in der Lage, jenes Macht wort zu sprechen, da« sie von ihm erbäte. Die Kronprin- essin sank in tiefster Erregung dem' Kaiser zu Füße» und mt ihn nochmals, seinen Entschluß zu ändern, den Sohn urückzurufen. In seiner Ergriffenheit aber erklärte hr der Kaiser, Hunderte von Müttern würden hier und da in ähnlicher Lage sich befinden, wie sie selbst. Als Mensch, al« Großvater des Prinzen, schmerze es ihn aus'S Tiefste, daß er als Kaiser jene Bitte durchaus abschlagen müsse, daß er nicht anders könne, als aus seiner Meige- rung bestehen! Müßten Bürgersrauen jenen Schmerz in ähnlicher Situation erdulden, so müsse auch die Kron prinzessin, so schwer ihr dies auch werden möge, sich zu fasse» wissen. Und in der That blieb e» dabei: Die Bitte der Kronprinzessin, so menschlich begreiflich, so erklärlich au» dem Schmerze der Mutter, welchen der Kaiser ganz und gar mitsühlte, konnte von dem greisen Monarchen doch nicht erfüllt werden. * Einen schrecklichen Anblick hatten in Berlin am Sonntag Nachmittag die zahlreichen aus dem Friedrichshain heimkehrenden Spaziergänger in der Koppenstraße. Daselbst befand sich an dem geöffneten Fenster der zweiten Etage eines Hauses eine Gesellschaft junger Leute und unterhielt sich eifrig. Auf dem Fensterbrett saß, den Rücken nach der Straße gekehrt, ein junger Mann, der plötzlich im Uebermuth ohne Rücksicht auf die Gefährlichkeit der Situation — das Fenster hat kein Kreuz — mit einem im Zimmer ihm gegen überstehenden Freunde handgreiflich zu scherzen anfing und zum Entsetzen der Freunde bei dem Versuche, einem Griffe des Gegners auszuweichen, kopfüber herabstürzte. Die erschrockenen Pasian ten eilten zu Hilfe und waren nicht wenig er staunt, als der junge Mann sich erhob, und, wenn auch an der Hand blutend und etwas hinkend, doch anscheinend nicht erheblich verletzt, ins Haus ging und gleich darauf wieder am Fenster erschien, durch Pantomimen dem Publi kum bemerklich machend, daß der gefährliche Sturz leidlich gut abgelaufen war. * Frau Lucca ist am 7. d. nach jahrelanger Pause im Berliner Opernhause unter ganz un erhörten Huldigungen aufgetreten. Bei ihrem Auftritt mußte die Musik pausiren und auf den Wunsch des Publikums einen Tusch blasen und jubelnder Beifall begleitete die Heldin des Abends durch die ganze Vorstellung. Zu dieser Vor stellung hatte man 3700 Gesuche um Billets zu rückweisen müssen und Vormittags an der Börse war mehr Handel in Lucca-Billets als in an deren Effecten gewesen; der Cours derselben soll sogar die Höhe von 100 Mark erreicht haben. * Unbestrafter Diebstahl! Der verstorbene Herausgeber und Eigenthümer der „Gartenlaube", Ernst Keil, hatte über seinem Pulte ein Blatt mit der Inschrift aufgehängt: „Zeit ist Geld" — ein Wink mit dem Zaunpfahl für solche Be sucher, welche nach Erledigung ihres Geschäftes gern noch einen kleinen oder großen Schwatz zu halten beliebten. Eine andere Inschrift derselben Tendenz, doch in metrischer Forni, hat sich Emil Rittershaus in Barmen über sein Contorpult (er ist bekanntlich Kaufmann) angebracht, und bei seiner kürzlichen Anwesenheit in Offenbach einem Freunde daselbst auf Ersuchen niedergeschrieben; — wir theilen sie zu gemeinem Nutzen und From men hier ebenfalls mit: „Sog', was Du willst, kurz und bestimmt, Laß alle schönen Phrasen fehlen! Wer nutzlos unsere Zeit uns nimmt, Bestiehlt uns — und: „Du sollst nicht stehlen!" * Der Werth der durch den Frost des letzten außerordentlich strengen Winters vernichteten innerhalb des Stadtweichbildes Coburg stehenden Obst-, Rosen- und anderen Bäume ist vom dor tigen Gartenbauverein auf 16000 Mark geschätzt worden. * Die Diphtheritis greift in dem Jenifleisk- schen Gouvernement (Rußland) in bedrohlicher Weise uni sich. Besonders stark tritt diese Krank heit in den an der großen Landstraße gelegenen Dörfern auf; sie ist wahrscheinlich von dem eu ropäischen Rußland durch Gefangene dahin ver schleppt worden. Diese Epidemie kann demnach auch aus weiter Ferne übertragen werden. * Den Magnetiseur Hansen scheint seine mag netische Kraft auch neuerdings in Stich gelassen zu haben. In Köln mißglückten seine Experi mente und im Thalia-Theater entstand ein sol cher heilloser Lärm, daß Hansen von der Bühne verschwinden mußte und die Direction, um Ruhe zu stiften, das Gas verlöschen ließ. Die Polizei hat weitere Vorstellungen verboten. * Glänzendes Honorar! Professor Hermann, welcher die Pariser- seit Jahren durch seine Zau berkunststückchen entzückt, hat soeben für die Städte Rio, Montevideo und Buenos-Ayres ei nen Contract für 48 Vorstellungen gegen ein Pauschalhonorar von 300000 Frcs. unterzeichnet. * Der Prozeß gegen den Geistlichen de Mat tia in Neapel wegen betrügerischer Vorgänge, wodurch er einen enormen Gewinn in derStaats- lotterie erzielte, hat endlich vor den Gerichten seinen Abschluß gefunden. De Mattia wurde als Haupturheber des Betruges zu zehnjährigem Kerker, und vier seiner Mitschuldigen zu sieben und fünf Jahren Kerker und Alle solidarisch in die GertchtSkosten verurtheilt.