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4 Kirck boten nicht abhält, die Stuben zu fegen und auf den Kochofen zu achten! Zum Schluß sei noch benierlt, daß auf Antrag des Hrn. Dir. Engert der Schulausschuß beschlossen hat, daß von Ostern d. I. ab die Fortbildungsschule nicht mehr eine Massige Anstalt sein, sondern au» 3 Abtheilungen (-1, L und 6) bestehen soll, deren jede 3 aussteigende Klassen zählt. Durch diese Einrichtung wird dem 3jährigen Cnrsus der Fortbildungsschule besser Rechnung getragen als bisher, und es können die gleichaltrigen Schüler in einer Klasse vereinigt werden, was im Interesse der Disciplin sehr wünschenswerth erscheint. Ferner tritt mit Ostern eine gewerbliche Zeichentlassc in's Leben, in welcher Tischler, Schlosser, Zimmerleute u. s. w. Unterricht im Linearzeichnen erhalten. Um im deutschen Sprachunterricht in der Fortbildungsschule bessere Erfolge zu erzielen, wird weiter mit Ostern d. I. das Lesebuch von Richter>Döbeln, und zwar zunächst in den dritten Klassen, eingeführt. Endlich hat man in der letzten Sitzung des Schulaus schusses beschlossen, die zetzige nur nominell bestehende 8- klasstge mittlere Bürgerschule in eine 7tlassige umzuwan. dein, welche Einrichtung bereits für die höhere und die einfache Bürgerschule besteht. * Wie das indische Blatt „SchemS" meldet, hat Jacub Khan, der jetzt zu Merut in Indien in der Verbannung lebt, vor einigen Wochen seinem 6jährigen Sohne, Musa Kahn in Ghisni, den die Afghanen erst jüngst zu ihrem Emir und Fürsten ausgerufen haben, eine ganze Kiste sil berner Soldaten, Flinten, Kanonen u. dgl. als Geschenk übersandt. Bemerkenswerth ist, daß das sechsjährige Kind schon Todesurlheile unter fertigt, die ihm seine Minister unterbreiten. * In den Vereinigten Staaten Nordanierikas bestehen gegenwärtig 451 deutsche Zeitschriften, darunter 79 Tageblätter. genen Hausstand begründen, mit dem vollen Verständniß für Recht, Pflicht und Nothwendig keit brave Männer, tüchtige Hausfrauen werden, Änmelduitgelt keim Siankesamt zu -frunkeukerg in der Zeit vom 9. bis 15. April 1880. 8 GeVurtSfälle, und zwar 4 Knaben und 4 Mädchen. 3 Sterbefälle, und zwar 3 weibl. Ferner fanden statt 5 Wcaufgebote, nämlich zwischen Ligarrenarbeiter Friedrich Hermann Krüger und Au guste Anna Metzler allhier, — Schlosser Heinrich Julius Wackwitz und Auguste Amalie Müller allhier, — Schnei der Karl August Tippmann und Amalie Auguste Hachen- berger allhier, — Schneider Karl Traugott Winkler und Amalie Auguste Morgenstern allhier, — Weber Oswald Heinrich Weinhold allhier und Bertha Auguste Schmieder zu Niederlangenau, sowie 3 Eheschliessungen zwischen Handarbeiter Friedrich Ernst Otto und Amalie Emilie Geinitz allhier. Bäcker Gustav Adolf Leopold und Anya Maria Helbig allhier. Schuhmacher Friedrich Bernhard Schumann und Auguste Lina Winkler allhier. Zeit ein Wechsel über 2400 M. präsentirt wird, besten Accept derselbe nicht ableugnen kann. * Auch in Deutschland ist's eine hohe Ehre, in den Reichstag gewählt zu werden, und sie if auch in Deutschland etwas kostspielig; denn es giebt keine Diäten in Berlin. In England aber ist die Ehre noch viel kostspieliger. Viele Be werber um Sitze im Parlament lassen sich die Ehre der Wahl viele tausend Pfund Sterlinge kosten, im Durchschnitt 5-—6000 Pfund, und manche Lords haben sich die Ehre schon 50000 bis 100000 Pfd. St. (2,000000 M.) kosten lasten. Auch die Parteien wenden viel Geld auf. Zu den Wahlkosten der liberalen Partei bei dem jüngsten Wahlkampf steuerten Lord Roseberry 60000, Lord Derby 30000 und der Fabrikant Morley 10000 Pfd. St. bei. * In Paris macht jetzt ein Wettkampf viel Aufsehen, der zwischen dem großen amerikanischen Billardspieler Slosson als Herausforderer und dem französischen Vorkämpfer Vignaux sich ab spielt. Es handelt sich, abgesehen von der Ehre, um einen Einsatz von 5000 Frcs. Die mannig faltigsten Wetten werden natürlich über den Er folg des Einen oder Andern gemacht. Das amerikanische Journal „Sportsman" in New- Aork hat sogar einen besonderen Berichterstatter hingesandt. Es handelt sich um 4000 Caram- bolagen, von denen 800 seitens des einen oder anderen Spielers an jedem der aufeinander folgenden fünf Abende gemacht werden müssen. Ist Das geschehen, so wird die Parthie am an dern Tage bei demselben Stand der Bälle wie der ausgenommen. Am ersten Abend hat Vig naux zuerst die 800 gemacht, sein Gegner blos 625. Es gab 15 Reprisen. In einer einzigen Serie machte Vignaux 422 Carambolagen, der Amerikaner blos 292. * Eine höchst aufregende Scene ereignete sich am vorletzten Dienstag in Madrid. Ein wild und wüst aussehender Mensch mit einer Axt in der Hand, dem Alles ausweicht, stürzt in Hast ^ach dem löatro äel Oireo, dringt auf die Bühne und die Axt schwingend kündigt er sich als Rä cher der Menschheit an. Ein Beamter will ihn zur Rede stellen, wird aber sofort niedergestreckt; Vie Stadtsergeanten, die auf ihneindringen, hält der Rasende mit der Axt von sich fern. Endlich rückt ein Detachement Soldaten auf die Bühne. Man versucht ihn durch einige blinde Schüsse zu erschrecken; aber er gerälh in noch größere Wuth und droht, in den Zuschauerraum zu springen. Da giebt der Offizier Befehl, ihn zu erschießen, und der Wahnsinnige fällt, in den Kopf getroffen, mit zerschmettertem Schädel. * In einer Creosotfabrik unweit Woolwich ! brach am 12. d. infolge der Explosion einer De- ftillirblase ein Feuer aus, welches von traurigen Folgen begleitet war. Nachdem man theilweise des Feuers Herr geworden, wurden 12 Leichen herausgeschafft, und man glaubt, dbß noch meh- i rere unter den Trümmern des eingestürzten § Schuppens gefunden werden dürften. * Nach dem Berner „Journal Tölegraphique", , dem amtlichen Organ des Welttelegraphenver- i eins, wurden im vergangenen Jahre nicht weni ger alK 11933 Seemeilen (2983 geographische Meilen) Seekabel, also etwa halb so viel als der Erdumfang, versenkt. Eine noch nie da- < Gewesene Leistung! Die Kosten dieser Leitungen > ^schätzt das Blatt auf etwa 60 Millionen Mark. , * Um einem „dringend gefühlten Bedürfnisse" abzuhelfen, erscheint in Berlin vom 1. April ab eine „Gesinde-Zeitung, Organ für die Interessen des Gesindes". Im Prospecte heißt es: „Ge lingt es uns, unsere Köchinnen, Hausmädchen, Kutscher, Diener u. s. w. derart zu unterrichten, daß sie in späteren Jahren, sobald sie . einen ei lironkeukerger Nircheimuchrichleu. Sonntag Jubilate. Vormittags z9 Uhr: Predigttext: Joh. 12 , 24—26; Hr. Diät. Lange. Nachmittags H2 Uhr: Katechismusunterredung mit der coufirm. Jugend; Herr Archiv. Wolf. Wochenamt: Herr Archid. Wolf. Getaufte: Johann Adolf Berthold'«, B. u. Schänkwirths h., S. — Friedrich Heinrich Domm'S, B. n. Webers h., S. — Friedrich Hermann Hofmann'», Handarb, h., S. — Ro- >ert Hermann Ulbricht's, Webers h., T. — Robert Eduard Liebhaber's, Fleischers h., S. Getraute: Friedrich Ernst Otto, Han'- h., mit Amalie Emilie Landwirthschaftliches. — Um schwerkeimcnde Samen zum baldigen Keimen zu bringen, nehme man auf ein gewöhnliches Trinkglas voll Wasser einen starken Eßlöffel voll Salzsäure, mische die Flüssigkeit gut durcheinander und lasse die Samen in derselben 24 Stunden weichen. Bei mehr weichschaligen Samen nehme man nur j Eßlöffel voll Salz, säure und lasse dieselben nur 12 Stunden weichen. Nach dieser Zeit werden sie in gehöriger Weise gesäet und müssen bis sie aufgepangen sind, feucht gehalten werden, da bei stärkerem AuStrockuen die so angekeimten Samen zu Grunde gehen würden. Samen von Hundsrosen, Stechpalme, Weißdorn u. A., deren Samen gewöhnlich 2 Jahre im Boden lie gen, waren, auf die angegebene Weise behandelt, nach 2—3 Monaten vollständig aufgegangen. Carotten, Zwiebeln, Sellerie, Rüben u. s. w., die sonst 4—8 Wochen im Bo den liegen müsse», bevor sie ausgehen, keimten sowohl in Frühbeeten, al« auch im Freien bereit» nach 8 Tagen. — ES ist eine alte, aber wenig bekannte Tsatiache, daß einige Tropfen Salmiakgeist, dem Gießwasser zugesetzt, ei ne» der besten und billigsten Düngemittel für Topfpflan zen sind, das viele der gerühmten sogenannte» „concen- trirten" Düngemittel vollständig ersetzt. Kühe, die beim Melken nicht stehen wollen und dadurch die Milch verderben, giebt es häufig. Durch Spannen und Knebeln, wie man die» hie und da thut, werden sie nur noch toller gemacht. Man Hilst aber diesem Uebel ;anz sicher aus eine leichte Art dadurch ab, wenn man ein n kalte« Wasser getauchte« Stück Leinwand der Kuh aus'» Kreuz legt, woraus sie dann gewiß stehen wird. — Riemen und Lcderzeug werden in Ställen durch die daselbst stattfindenden Ammoniakausdünstungen verhältniß- mäßig schnell brüchig, und da« Einreibcn von Fetten hat ich unzureichend erwiesen. Dem kann aber abgeholsen verden durch den Zusatz einer kleinen Menge Glycerin, wodurch das Lederwerl stet» in gutem geschmeidigen Zu- >and erhalten wird. Die Bürgerschulen z« Frankenberg im Schuljahre 1879^80. (Schluß). Der Bericht über die F o r tb i l d u n g S s ch u l e knüpft an an die Schlußworte de» die mit diesem Institute gemachten Erfahrungen betreffenden kgl. Decretes vom 3. Novbr. v. I.: „Nach dem, was seither in Unterricht und Disciplin ;eleistet worden ist, erscheint eS zweifellos, daß da» Jn- tilut ein wichtige« Glied im Zusammenhänge der auf die ittlichc und intellektuelle Bildung de« Volke« wirkenden Linrichtungen ist, dessen Pflege und stetige Weiterentwickc- lung zu wohl begründeten Hoffnungen berechtigt" — und jügt hinzu: „Da« ist bei all den Anfeindungen, welche das Institut zu erfahren hat, ei» trostbringendes Wort, das sich aufThatsachen der Erfahrung stützt und den wah ren Freund des Volte« mit neuer Hoffnung erfüllt. Wie berechtigt da« Wort ist, da« beweist auch die hiesige Fort bildungsschule, die im letzten Jahre sowohl nach der er- iehlichen, wie nach der unterrichtlichen Seite wiederum Fortschritte gemacht hat. Mögen die Erfolge dazu bet ragen, daß auch die Stimmen, welche zur Zeit selbst in gebildeten Kreisen noch gegen diese Institution laut wer den, nach und nach verstummen!" Im Laufe des Schuljahres sind bis zuni 20. Febr. 1880 bei einer Schülerzahl von 261 einschließlich des Zeichen unterrichts folgende Versäumnisse nolirt worden: 76l,5 entschuldigte, 227 nnentschuldigte, inSgesammt 988,5 Ver- änmnißtage, d. i. pro Schüler 3,17 entschuldigte und 0,97 »»entschuldigte. Wenn auch im Vergleich mit den Ver- äumnissen des vorigen Jahre» die Durchschnittszahl der Hrn. Brgrmstr. Kuhn — die der unentschuldigten wiederuni eringer geworden. Die Versäumnisse steigerten sich von bis zu 21 Tagen. 66 Schüler haben den Klassenunter, ichl, 27 den Zeichenunterricht überhaupt nicht versäumt. sehr interessanten Blattes nur die verehrten Dienst-1 Werkstatt rechtzeitig verlassen, damit diese pünktlich in der - - ' - - Schule sein können. Nicht verspätet haben sich beim Klas. I senunlerricht 141, beim Zeichenunterricht 92 Schüler. Ueber das sittliche Verhalten der Schüler im letzten Jahre hat die Schule im Allgemeinen wenig Klage zu führen, und wo sich Ungehörigkeiten zeigten, entstammten sie weniger einem böswilligen Herzen, sondern waren viel mehr ein Ausfluß jugendlichen Uebermuthe« und kindischen Wesens. 27 Schüler erhielten in 32 Fällen 138 Stunden Larcerstrafe, also 4,31 Stunden durchschnittlich pro Fall. Ein Schüler mußte mit 12 Stunden Larcer bestraft werden. Der Schülerbestand betrug zu Anfang des Schuljahres 291 und stieg in den einzelnen Klassen von 22 bis 38; bis zum 20. Febr. 1880 gingen 56 ab, 26 traten ein. Am Zeichenunterricht nahmen zu Anfang des Schuljahres theil 210 Schüler (auf die Klassen sich von 27 bis 40 ver theilend); im Lause des Jahres traten 47 aus und 17 ein. Von den 261 Schülern der Anstalt standen 82 im 3., 91 im 2. und 88 im 1. Schuljahre, 158 waren Hiesige, 103 Auswärtige. Wirst man einen Blick auf die Beschäftigung der Schü- ler, so stellt sich heraus, daß die Zahl derer, welche in Fabriken arbeiten, abermals abgenommen hat; sie beträgt zur Zeit nur 25. Die übrigen 236 Schüler vertheilen sich auf 48 Berufsarten, wie folgt: Schuhmacher 35, Bä cker 29, Fleücher15, Schneider und Tischler je 13, Schlos ser und Weber ze 10, Maler 8, Buchbinder, Musiker, Satt ler und Schmiede je 7, Glaser und Klempner je 6, Ma schinenbauer 5, Maurer und Schreiber je 4, Stellmacher, Töpfer und Zimmermann je 3, Barbier, Böttcher, Conditor, Drechsler, Färber, Friseur, Kellner, Müller und Steindrucker je 2, Bildhauer, Feilenhauer, Graveur, Hutmacher, Korbmacher, Kupferschmied, Landwirth, Laus- bursche, Photograph, Röhrenleger, Schieferdecker, Schrift setzer, Siebmacher, Stuhlbauer und Uhrmacher je 1; fer ner Handarbeiter 4, Pfcrdejunge 2, Hausknecht und Packer je 1. entschuldigten Versäumnisse sich als eine etwa» größere hcrausstellt, so ist doch — Dank der kräftigen Unterstützung der Schule durch den hiesigen Sladtrath, insbesondere durch Geinitz h. — Friedrich Augv ... . ryn, WirthschastSbes. u. Maurer in Berthel»»"- Kristiane Juliane Hofmann aus u. Bäcke--"^ Schön dann wollen wir in ver- MZW" d.- Le^ ach üb-, ^inM- geblich gearbeitet zu h' ^/«re Misten LoLn'' 'M" - unstr-E /