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1880 öffent werden ändere 1 bis emen worin Ofen, ;roße es aw erkau- ittet um >lster. rei» m die^ TageSgeschichte Deutsches Reich. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljährl. 1 50 Einzelne Nummern 5 d ohne ckleib- >n hier son zur Spanten. — Der Vertheidiger des Attenläters Otero hat hei dem Könige die Begnadigung des Ver- urtheilten nachgesucht. Der König erwiderte hierauf, daß er seinerseits zur Begnadigung be- OertlickeS und Sächsisches. Frankenberg, 26. März 1880. -j- Die Vormittagsgottesdienste in unsrer Stadt kirche beginnen vom 1. Osterfeiertage ab ^9 Uhr. — Ein dem Bundesrathe am 24. d. über reichter Antrag Sachsens auf Einführung eines Veredelungszolles normirt den Zollsatz aus 25 Proc. Hervorgerufen ist der Antrag durch die traurige Lage der Leinenindustrie Sachsens, aus deren Kreisen zahlreiche Petitionen in der Rich tung des Antrages an die kgl. sächsische Negie rung gelangt sind. Nach einer anderen Mel dung geht der Antrag dahin, daß von den aus Oesterreich eingehenden gewebte» Spitzen, Posa- menterien und Stickereien ein Veredelungszoll eingehoben werde mit 25 Proc. jener Zollsätze, welchen die eingehenden Waaren je nach der ta rifmäßigen Beschaffenheit bei der Einfuhr unter liegen. — Eine Versammlung des Reichsvereins in Leipzig, in welcher der Vertreter Leipzigs im Reichstage, vr. Stephani, über die wesentlichsten Reichstagsvorlagen berichtete, sprach sich für die Militärgesetznovelle und für die Verlängerung des Socialistengesetzes, dagegen wider die Aen- derung der Neichstagsperioden aus. — Die vorigen Herbst neu erbaute, bis jetzt aber noch nicht dem Verkehr übergebene Eisenbahn brücke, welche bei Oschatz über die Straße nach Zschöllau führt, hat sich bereits derart bedenklich gekrümmt, daß sie wieder eingerissen und von Neuem, aber haltbarer, wieder aufgebaut wer den muß. — In Adorf hat die Trichinose noch immer nicht ihre Endschaft erreicht, und es mögen bis- jetzt in der Stadt und Umgegend etwa 40—50 ErkrankungssäUe vorgekommen sein. Alle sind gutartig verlaufen, doch haben einige Kranke fürchterliche Schmerzen auszustehen gehabt. — Vergangenen Sonntag wurde in der Nähe des Dorfes Casabra bei Oschatz von einen, der Bezirksanstalt Strehla entsprungenen Detinirten «ine Strohseime iy der Absicht niedergebrannt, nn, dadurch sobald als möglich auss Zuchthaus zu kommen. — In Großenhain wurde am Mittwoch der vorigen Woche in der 9. Abendstunde aus dem Gehöfte einer Gastwirt hschaft ein zweisitziger Kutsch wagen ohne Deichsel entwendet. — Wie sich die Zeiten ändern! Vor mehre ren Jahren kaufte ein reicher Mann von einem Fuhrwerksbesitzer zu Dresden ein Paar präch tige Pferde für 900 Thaler. Vor einigen Ta gen kam nun derselbe Mann zu demselben Fuhr werksbesitzer und bettelte um — ein Paar ab getragene Stiefeln. — Der „Neichsanzeiger" veröffentlicht Erlaß des Kaisers an den Reichskanzler, der Kaiser allen , welche ihm den Geburtstag durch sympathische Begrüßungen versüßt haben, aus vollem Herzen dankt. Der Reichskanzler wird beauftragt, den Erlaß alsbald zu veröffent lichen. — Der Prov.-Corr. zufolge ergiebt das Ge- sammtresultat der anläßlich der goldenen Hoch zeit des Käiserpaares gesammelten wohlthätigen Stiftungen, abgesehen von werthvollen Natural leistungen, aus 686 einzelnen Zuwendungen, wovon 340 je den Betrag von 1000 M. über schreiten, die Summe von 5,200687 M. an ein maligen und 83236 M. an jährlich fortlaufen den Beiträgen. Darunter sind von den Provin zial- und communalständischen Verbändenl,319000 M. an einmaligen, 73040 M. an jährlichen Zu wendungen bewilligt. Die sämmtlichen Gaben sind für milde und patriotische Zwecke bestimmt, für Siechen- und Krankenhäuser, für Btinden- und Taubstummenanstalten, zur Unterstützung von Wittwen und Waisen, von Veteranen, zu Geschenken an bedürftige Jubel- und Brautpaare und zu ähnlichen Zwecken. — Nach den jetzt getroffenen Dispositionen werden in diesem Sommer dieLandwehrosfiziere in zahlreicherem Umfange als bisher zu Uebun- gen herangezogen werden. Namentlich werden hiervon solche Offiziere betroffen, denen gegebenen Falls die Führung von Compagnien obliegen würde, wie denn überhaupt die Landwehroffiziere mehr als bisher beschäftigt werden sollen. — Graf Herbert Bismarck, der älteste Sohn des Reichskanzlers, ist durch den Kaiser vom Legations-Secrelär zum Legationsrath befördert worden. — Das Gouvernement zu Metz hat beschlos sen, für Besichtigung der Veste Friedrich Karl keine Eintrittskarten mehr zu verabfolgen. Die Veste liegt in dominirendcr Stellung auf dem St. Quentinsberg, dem größten Berge in der Nähe der Stadt, von wo aus sich sämmtliche Befcstigungswerke überblicken lassen. Wie man sich erzählt, ist diese Maßregel dnrch den Um stand herbeigesührt worden, daß die bisherige Erlaubniß zur Besichtigung des genannten Forts in letzter Zeit verscbiedene Male dazu benutzt wurde, genaue Aufzeichnungen zu machen, welche dann den Weg in die französische Presse, fanden. England. — Das Parlament ist am 24. d. mittels Bot schaft der Königin aufgelöst worden. Die Kö nigin dankt dem Parlamente für Unterstützung ihrer Politik, deren Zweck die Vertheidigung des Reiches und die Sicherung des allgemeinen Frie dens gewesen. Die Beziehungen zu den aus wärtigen Mächten seien durchaus freundschaft liche und für Erhaltung der Ruhe Europas gün stige. Die Königin hofft eine baldige Regelung der Angelegenheiten Afghanistans und weist mit Genugthuung auf die Besserung der industriellen Lage und das Aushören des commerciellen Dru ckes hin. reit sei, die. FragMedoch den Ministern unter breiten müsse. Auch die Königin hat ihre.Für sprache für den Verurtheilten eingelegt. —qSNSÄZ«*« P e r m i s ch t e S. * Der der Diöcese Breslau zugehörige junge katholische Missionar Fuchs kam auf der Reise von Kairo nach Chartum auf eine entsetzliche Weise ums Leben, indem er bei Berber, am obe ren Nil, einem Krokodil zum Opfer fiel. * Aus Florenz trifft die Nachricht ein, daß Frau Ludmilla - Assing - Grimelli, die bekannt^ Nichte Varnhagen's v. Ense und Herausgeberin seiner Tagebücher, irrsinnig geworden sei. * Der Rechnungsfehler beim Gotthardtunnell Der Breslauer „Morgen-Ztg." schreibt man: „Die glückliche Durchbohrung des Gotthard kann mit Recht ein weltgeschichtliches Ereigniß genannt werden, wie sie der deutsche Kaiser in der Be antwortung des an ihn gerichteten Telegramme- bezeichnet. Sie ist ein Triumph der Technik, insofern die beiderseitigen Theile des TumtelS so wunderbar genau in Richtung und Höhe zu- sammenpaßten. Um so unerklärlicher ist es, daß die Länge des Tunnels etwas zu groß berechnet worden war und die gegenseitigen Arbeiter frü her aufeinander stießen, als es der Rechnung nach hätte geschehen sollen. Wo liegt nun der Rechnungsfehler? Daß bei den Längenmeffun- gen Ungenauigkeiten vorgekommen seien, ist bei der sonstigen wunderbaren Genauigkeit nicht an zunehmen. Der Fehler liegt jedenfalls wo an- )ers und höchst wahrscheinlich darin, daß man sie Anziehungskrast des riesigen Berges nicht in Rechnung gestellt hat. Nach dem Gesetze der Anziehungskrast oder der Schwere strebt zwar jeder Körper nach dem Mittelpunkt der Erde, das Loth, wodurch die auf der horizontalen Ebene stehende Senkrechte gefunden wird, weist auch dahin. Aber am Fuße eines mächtigen Berges, dessen große Masse ebenfalls anziehend wirkt, fällt ein fallen gelassener Körper nicht ge nau nach dem Mittelpunkte der Erde, das Loth weist nicht genau dahin, sondern wird durch den es gleichzeitig anziehenden Berg nach diesem hin etwas abgelenkt, und alle auf die Schwerkraft begründeten Instrumente zeigen die Horizontale und Verticale nicht mehr ganz richtig an. Denkt man sich zwei Schächte lolbrecht hergestellt, den einen in der Nähe des nördlichen, den andern in der Nähe des südlichen Tunnelendes, so müs sen diese nach unten gegen einander etwas con- vergiren, die unteren Enden einander also etwas näher liegen als die oberen, namentlich wenn man sich die Schächte so hoch verlängert denkt, bis -ine meßbare gerade Luftlinie entsteht. Weil man nun von der Ablenkung des Lothes jeden falls keine Ahnung hatte, stellte man die Tun- uellänge der Lustlinie gleich und so ergab die Rechnung ein Plus der Länge, welches in der Wirklichkeit nicht da war. Daß im Niveau, ob schon auch dieses natürlich alterirt wurde, beide Tunnelhälften doch genau zusammenpaßten, hat Inserate werden mit S Pf. sstr die gespaltene EorpuSzeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseralenbetrag 20 Pf.' Cöm- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es Königl. Amtsgerichts un- -es Stadtraths zu Frankenbers. Erscheint täglich, init Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abend» M den folgenden Tag. - Jnscraten-AnnahMe für die jeweilige Abend-Nummer bi» Vormittag» io Uhr. SMmbttd, dm N. März. kenbcrgcr Sa^,