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1880 Dienstag, den 2? Januar. Mittags iwirth >ter. el em- >er. ide und )en. llirung krand- chaft- schäft ror, US 8. !80. L mle von l'te. ! Uhr an lichst ein- Zeber. ach. Zirthin hr. ng für ach. R, gUt Inserate werden mit S Pf. für die gespaltene Corpuszetle oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratcnbetrag 20 Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. Zu beziehen durch alle Postanstaltcn. Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 jedoch auswärts sich aufhalten, sind durch die Eltern, Vormünder u. j. w. anzumelden; ebenso sind auswärts geborene, hier nicht aufhältliche Militärpflichtige, dafern deren Eltern hier wohnen, durch letztere anzumclden. Die Unterlassung der vorgeschriebenen Anmeldung wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Frankenberg, am 29. December 1879. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. Cl. Tag../,/ Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es Stadtraths M Frankenberg. Gefahr innegehalten werden können, sei gekom men. Es bedürfe einer Vermehrung der Zahl und der innern Kraft., um den Anstrengungen der Friedensausbildung auch für künftige Even tualitäten den verdienten -Erfolg zu sichern und denselben nicht an einer zu erheblichen numeri schen und organisatorischen Ueberlegenheit der entgegentreteuden Streitkräfte scheitern zu lassen." - Was die Beurtheilung der Vorlage in der deutschen Presse angeht, so fehlen Stimmen der conservativen Presse bis jetzt noch, die fortschritt lichen Organe verhalten sich ablehnend, die mei sten der liberalen Zeitungen aber stimmen darin überein, daß die projectirte Vermehrung des Ar meebestandes angesichts der politischen Lage nicht ohne Weiteres von der Hand zu weisen sei, viel mehr durch den Reichstag eingehend geprüft werden müsse. Die Köln. Ztg. meint, es sei nicht wegzuleugnen, daß Deutschland, um mit den großen Nachbarreichen militärisch auf glei chem Fuße zu bleiben, die projectirte Vermeh rung gulheißen müsse. „Mögen die Zeiten auch noch so friedlich aussehen", sagt das Blatt, „es gilt stets gerüstet zu bleiben. Hätten die Fran zosen uns vor zehn Jahren gefürchtet, wahr scheinlich hätten sie uns in Ruhe gelassen!" Was die Opfer anlange, die wir sobald der Entwurf Gesetz geworden an Personen dem Staate brin gen müssen, so seien dieselben im Vergleich zu Frankreich gering, da das Nachbarland seine be deutend höhere Heeresziffer aus einer Bevölke rungsziffer von knapp 37 Millionen aufbringen müsse, während Rußland über das doppelte Menschenmaterial verfüge. — Die Magdeb. Ztg. glaubt, der Reichstag werde nicht umhin können, die Veränderungen des Militärgesetzes anzuneh men. Das militärische Septennat, d. h. die im nächsten Jahr abgelaufette feste Bewilligung für das Reichsheer, habe sich wohl bewährt und so lange die Sache so bleibe wie sie gegenwärtig ist, möge der Militäretat von 7 zu 7 Jahren wei ter festgestelli werden, auf eine Aenderung zum Bessern sei so wie so auf lange Zeit hinaus kaum zu rechnen. Eins aber dürfe der Reichs tag nicht thun: sich für immer die Hände bin- den lässen,, es würdest auch wieder einmal gesichertere Zeiten kommen und dann werde eine - - <--.t NIV . .< Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festlage, Abends für den folgenden Tag. — Jnscraten-Annahme sitr die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags io Uhr. Die Vermehrung des Reichsheeres, welche die in voriger Woche dem Bundesrathe zugegaugene Vorlage bezweckt, hat — wie die Nat.-Ztg. bemerkt — mit der Kraft einer gro ßen Ueberraschung gewirkt; bis in hohe mili tärische Kreise hinauf hatte man von der be vorstehenden Einbringung des Entwurfes keine Ahnung. Die Ansicht, daß erst die Frühjahrs session des Jahres 1881 mit der Ordnung der Sache nach Ablauf des Septennats besaßt sein würde, war fast allgemein angenommen; die Nachrichten einzelner Blätter, daß schon die be vorstehende Session wesentlich erhöhte Anforde rungen'für das Heer sehen würde, fanden einen unausgesetzten Widerspruch, der sich als officiös gab. Die diesjährige Frühjahrssession des Reichs tages erhält schon im Voraus ihren Charakter aufgedrückt durch diese Vorlage, gegen deren po litische, wirthichastliche und finanzielle Bedeutung alle anderen Gegenstände, die berufene zweijäh rige Legislaturperiode einbegriffen, vollständig in den Hintergrund treten. Die Idee, die am 12. Februar zu beginnende Reichstagssession Ende März bereits zu schließen, ist damit voll ständig abgethan. Die Mehraushebung der Re kruten wird sich jährlich auf 8- bis 9000 Mann belaufen. Aus den Motiven theilen wir noch die folgenden Betrachtungen mit: „Seit dem Erlaß des Militärgesetzes hat dasselbe dem deut schen Heere keinen Machtzuwachs, sondern im Wesentlichen nur die gesetzliche Bestätigung vor handener Einrichtungen gebracht. Außerhalb Deutschlands sind umfassende Heeresreformen eingetreten, welche nicht ohne Einfluß auf die Militäreinrichtungen der benachbarten Mächte bleiben können. Von maßgebender Bedeutung werden dieselben für Deutschland, welches auf weite Strecken von 3 Groß- und 4 Mittelstaaten begrenzt, an einer ausgedehnten Meeresküste zu gänglich, jederzeit auf Vertheidigung seiner Frei heit und Sicherheit bedacht sein muß. Dieser gebotenen Bereitschaft werde nicht genügt, wenn die Entwickelung der deutschen Wehrkraft auf die, unter anderen Voraussetzungen festgestellten Grenzen dauernd beschränkt sein sollte. Der Zeitpunkt, wo diese Grenzen nicht ohne ernste Bekanntmachung, die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Ausnahme in die Militär-Stammrolle betreffend. Geniäß HZ 20 und 23 der deutschen Wehrordnung vom 28. Sep- > tember 1875 werden alle diejenigen im hiesigen Orte aufhältlichen mili tärpflichtigen Mannschaften, welche 1. im Jahre 1880 geboren, 2. den früheren Altersklassen zwar angehören, jedoch zurückgestellt worden sind, bez ihrer Militärpflicht noch nicht Genüge geleistet haben, hierdurch aufgefordert, sich innerhalb der Zeit von» IS. luitiiur k»l8 1. 1880 zum Zwecke der Eintragung ihrer Namen in die Recrutirungsstammrolle in hiesiger Polizeiexpedition (Rathhaus, 1 Treppe) anzumelden. Auswärts geborene Militärpflichtige haben dabei Geburtsschein, zurückgestelltc Mannschaften LoosungSscheine zu produciren Militärpflichtige, welche hier geboren, zur Zeit der Anmeldefrist Erleichterung der Rüstung in Aussicht genommen werden können. Es gelte eben für die Sicher heit des Vaterlandes zu sorgen und da dürfe auch kein Opfer, das wir zu bringen im Stande sind, zu groß und zu schwer sein. Das „Berl. Tgbl." sagt in einer Besprechung der Vorlage: Man wird mit uns wohl gern annehmen, daß die Vermehrung unseres stehen den Heeres um ca. 26000 Mann keinerlei Be ziehung auf einen Krieg für heut und morgen Haden soll. Bei den ungeheuren Menschenmas sen, welche jetzt als Kriegsmaterial benöthigt werden, spielen 26000 Mann keine irgend inS Gewicht fallende Rolle. Diese 26000 Mann sollen zum 1. April 1881 eingestellt werden, sind also frühestens im Jahre 1882 zu felddiensttüch- tigen Soldaten ausgebildet. Weny man den Versicherungen Derer glauben dürfte, die eine dreijährige Dienstzeit zur Ausbildung des Sol daten für unumgänglich nöthig halten, so wären die im Jahre 1881 über die jetzige Präsenzzif- fer einzustellenden 26000 Mann erst im Jahre 1884 als geschulte und kriegsfähige Soldaten zu betrachten. Die neue Wehrvorlage deutet also nicht nothwendig auf eine unmittelbar bevorste hende Kriegsgefahr — denn dieser wäre wohl nur mit dem seil 12 Jahren und darüber hi naus vorbereiteten Menschenmaterial zu begeg nen —, sie beweist aber, daß man an maßge bender Stelle sich keinen Täuschungen über eine etwa bevorstehende dauernde Friedensaera hin- giebt. Die neue Rüstung gilt lediglich zukünf tigen Gefahren und ihrer zukünftigen Abwehr. — Die Berl. Börs.-Ztg. erblickt keinen Grund, die augenblickliche Weltlage wegen dieser militä rischen Mehrforderungen in einer düstern Be leuchtung zu sehen. Der Reichstag werde die Ausgabe haben,.die Pflichtender Vorsicht gegen Außen mit denjenigen der Schonung der Volks kraft im Innern in das richtige Verhältniß zu setzen und gegen einander abzuwägen. — Auch eine Aeußerung Moltke's in einem Privatge spräche über die Vorlage wird citirt: „Besser, wir bringen diese Opfer- jetzt und haben nicht nöthig, sie praktisch zu verwerthen, als daß wir später unvorbereitet angetroffen werden und dann viel schwerere Opfer zu träges haben."- Bekanntmachung. Die Grundsteuerbeiträge auf den ersten Termin d. IS. sind mit zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit spätestens bis zum 18 Februar dS. IS. an die Stadlsteuereinnahme (Rathhaus, 2 Treppen) abzuführen. Frankenberg, am 24. Januar 1880. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. Gr. lille. lalde. lanuar hierdurch eachtung. teber. thal. Uhr an ich st ein unke. edix ILÜ8