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2. musterte ;r. ^^irksaR^ M 41 Lsi>»ttHa<i, den iS FkbiM. 1880. sckel. !ÜUs. zugs- lster. Pilz. » wn er, Gute. geson- mit 3z and zu !chen. jer^ erfah- er An - ist S 2. e 13. n das tt. hen um 1. Aus- - 2. i. orf. welche n Ge bigem 6Nt- oiäon ^ator, > äie 880. a. Amtsblatt der König!. Amtshanptmannschaft Flöha, des Röntgt. Amtsgerichts und -es Stadtraths ;u Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends sür den folgenden Tag. — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nunimer bis Vormittags 10 Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis viertcljiihrl. 1 50 Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit s Pf. für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnferaienbelrag 20 Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebercinlommen. Bekanntmachung. Nachdem die regulativmäßige Ausstellung des diesjährigen Gemeinde- anlagencatasters erfolgt ist, wird hierdurch zur Kenntnis; der Anlage pflichtigen gebracht, daß einem Jeden derselben durch Steuerzettel, deren Austragung bereits begonnen hat, der Einzel- und Gesammtbetrag der von ihm im laufenden Jahre zu entrichtenden Anlagen mitgetheilt wer den wird, daß auch außerdem das Kataster von heute an bis zum 24. Februar ds. IS. in der Stadtsteuereinnahme (Rathhaus, 2 Treppen) während der Expe ditionszeit für einen jeden Anlagepflichtigen zur Einsicht in Bezug auf die Abschätzung seines eigenen Einkommens bereit liegt. Reklamationen gegen die erfolgte Einschätzung sind bei Verlust -es ReclamationSrechtS von heule an bis zum 24 Februar -S. IS. möglichst schriftlich bei der Stadtsteuereinnahme hier anzubringen. Einer jeden Reclamation ist der Anlagenzettel beizufügen. Die durch ein etwaiges Necursverfahren entstehenden Kosten haben die Betheiligten, dasern sie mit ihrem Rechtsmittel abgewiesen werden, selbst zu tragen. Nach den Steuerzetteln sind die Gemeindeanlagen auf den ersten dies jährigen Termin mit 12 Anlagen bis zum 1. März 1880 zur Stadtsteuereinnahme pünktlich abzuführen. Frankenberg, den 31. Januar 1880. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. Zur Eröffnung des NeicystngeS. Die Thronrede, mit welcher der Reichstag eröffnet wurde, ist in demselben kühlen und ge schäftsmäßigen Ton, wie die früheren, abgefaßt. Lnser Reichskanzleramt liebt es nicht, schöne Worte zu machen, um so weniger, wenn die That- achen eine zwar nüchterne, aber leicht verständ liche Sprache reden. Die Phrase hat in unse ren Regierungskrcisen nur selten eine Nolle ge- pielt, und so ließ sich auch diesmal erwarten, )aß man sich nicht hinter dieselbe verstecken würde. Um das Unangenehme zu verhüllen, greift man da lieber zu einem andern Mittel, man läßt es einfach unerwähnt. So werden die neuen Steuer vorlagen, denen das deutsche Volk mit banger Erwartung entgegensieht, von der Thronrede todt geschwiegen, sie betont nur die Pflicht der ver bündeten Negierungen, der im vorigen Jahre begonnenen Reform der Finanzgesetzgebung des Reiches eine weitere Ausdehnung zu geben. Die Rede, welche weder der Kaiser noch Fürst Bis marck, sondern dessen Stellvertreter, Graf Stol berg, verlas, wurde von den allerdings nur in geringer Zahl versammelten Abgeordneten unter lautloser Stille angehört, und ist damit gewis sermaßen der Eindruck, den sie in größeren Krei sen Hervorrufen wird, im Voraus gekennzeichnet. Schluß und Anfang der Rede reichen sich die Hand, indem ersterer das „si vis pacom", letz terer das „para bellum" illustrirt. Gewiß wird jeder patriotisch gesinnte Deutsche die Schlußsätze der Thronrede, welche die geachtete Stellung un seres Reiches und die uneigennützige, aus die Erhaltung des europäischen Friedens gerichtete Politik unseres Kaisers betonen, mit Genugthuung vernehmen, jedoch lassen die Vordersätze, welche die Belhatigung dieses Machtbewußtseins ermög lichen, keine rechte Freude auskommen. Trotz der Berücksichtigung der finanziellen Erträgnisse, welche die vorjährigen Reformen „voraussichtlich" ergeben werden, Hal es sich als „unerläßlich" ge zeigt, in einer Erhöhung der diesjährigen Ma- tricularbeiträae und in einer Anleihe Deckungs mittel für Aufwendungen vorzusehen, welche ihre überwiegenden Nachcheile nicht zurückgestellt wer den können." Dieser Passus dürste geeignet sein, unsere kühnen Propheten auf wirthschastlichem Gebiet stark herabzustimmen, da nach demselben die von ihnen verkündete rosige Zukunft noch durchaus keine Anstalten trifft, zu erscheinen. Die Anleihe wird bekanntlich eine Höhe von 35 Millionen Mark erreichen und ist vom Bundes- rathe bereits genehmigt. In ihren übrigen Theilen bietet die Thron rede noch Aufgaben genug und werden sich die Reichslagsabgeordneten nicht über Mangel an Arbeit zu beklagen haben. Neben einer Ver längerung des Socialistengesetzes (bis zum 31. März 1886), einem Gesetzentwurf über die Ab wehr und Unterdrückung dec Viehseuchen wer den noch das Gesetz über das Faustpfandrecht für Pfandbriefe, der Entwurf über das Pfand recht an Eisenbahnen und die Zinsgarantie sür die Samoa-Gründung namentlich aufgeiührt. Bei Ansührung der beabsichtigten Verfassungs änderungen hat man es vermieden, an die mit inbegriffene Aufhebung der jährlichen Reichstags berufung zu erinnern und sich mit dem Hinweis auf die Nothmendigkeit zweijähriger Elatsperio- den genügen lassen. Auffällig bleibt an der Thronrede, daß sie des im vorigen Jahre mit Oesterreich-Ungarn geschloffenen innigen Bünd nisses mit keiner Sylbe Erwähnung ihut, wäh rend die österreichische Regierung bei Eröffnung des Reichsrathes dasselbe auf das Lebhafteste betonte. Wahrscheinlich wollte man das kaum beruhigte Rußland durch die Mahnung an diese Doubsialliance nicht von Neuem erregen und beschränkte nian sich aus diesem Grunde darauf, die Beziehungen des deutschen Reiches zu allen auswärtigen Mächten als friedlich und freund- schasllich zu constaliren. Obgleich die Einzelparlamente in Preußen, Sachsen, Baiern und Baden (nur der König von Würlemberg hat seinen Landtag sofort nach dem Zusammentritte wieder entlasten) noch forttagen, war die erste Sitzung des Reichstages bei An wesenheit von 221 Mitgliedern doch eine be schlußfähige. Die Stellungnahme der einzelnen Parteien zu der Militärvorlage wird für die zukünftige innere Gestaltung des Reichstages von Bedeutung sein, denn der Reichskanzler wird nicht umhin können, der zur Annahme des Gesetzes erforderlichen Majorität Concessionen auf einem andern Gebiete zuzugestehen. Oertlickes und Sächsisches. Frankenberg, 18. Februar 1880. ff Mehrtägigem heftigen Sturme ist seit ge ¬ stern gelinde Erhöhung der Temperatur mit Re gen gefolgt, der den Schnee- und Eisbeständen das Ende zu bringen verheißt. Möchte nach der Strenge, mit der der diesmalige Winter aufgetreten, die durch Meteorologen erfolgte An kündigung eines zeitigen Frühjahres in Erfüllung gehen! —r Oberlichtenau. Vorige Woche ist durch zwei Secretäre der Generaldirection der Staatseisenbahnen mit den Vertretern der Otten dorfer Gemeinde und dem Pfarrer, der bisher die Verhandlungen wegen einer Haltestelle ver mittelt hatte, eine contractliche Vereinbarung getroffen worden, wonach die Gemeinde 1270 M. zu den Bauten beiträgt. Dieses Geld wird meist durch freiwillige Beiträge aufgebracht, da mit die ärmeren Glieder der Gemeinde, die we niger Nutzen von der Haltestelle haben, nicht be lastet werden. Nun ist aber noch ein Weg zu der Haltestelle zu erwerben, der alle Tage theu- rer zu werden scheint. Auch die benachbarte Gemeinde Nöllingshain betheiligt sich. — Wiederum ist einer der verdienstvollsten sächsischen hohen Militärs, wenn auch nicht mehr der acliven Armee angehörend, aus dem Leben geschieden: am 16. d. starb in Dresden Generallieutennnt z. D. Heinrich v. Abendroth nach kurzem Krankenlager. 1819 zu Wurzen geboren, trat v. A. 1831 in das Cadettenhaus ein und wurde 1836 zum Portepeesähnrich er nannt. Er avancirte zum Secondelieutenant 1837, Premierlieutenant 1846, Hauptmann 1849, Major 1862, Oberstlieutenant 1866, Oberst 1868, Generalmajor 1871« und Generallieutenant und Commandeur der 1. Infanterie-Division 1877; 1878 trat er zum Leidwesen seiner Truppe, bei der er wegen seiner strengen aber gerechten Hand lungsweise in hohem Ansehen stand, ebenso wie wegen seiner militärischen Eigenschaften bei seinen Vorgesetzten, in den Ruhestand. Sowohl in dem Kriege von 1866 als im französischen Feldzuge hatte sich der Verstorbene rühmlichst hervorgethan und Verwundungen vor dem Feinde erlitten. Ein Sturz von dem Pferde während der Be lagerung von Paris bereitete ihm längeres, wohl bis zu seinem Tode nicht geheiltes Leiden. — Die Universität Leipzig beging gestern ein eltsnes Jubelfest: das der Leipziger Promotion des Geh. MedicinalratHS vr. moä. st pdil. JustuS Radius, Seniors der medicinischen Fa« cultät, Professors der Hygiene und der Pharma-