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48 Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljiihrl. 1 50 Einzelne Nummern 5»). Endcn"Ta^"-°^° der Sonn- und Festtage, Abend« ^»abcude^r To^/,/ Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Flöha, -es König!. Amtsgerichts und des Stadlraths zu Frankenberg. Inserate werden mit s Pf. für die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jni-rat-nbettag 20 Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. 1880. g >t , Freitag, den 21 Februar. Dv8 HVVKS» vr8«I»vL»tz MS »L«Il8HS FUU«»I»SS Ä. vrstz 8oi»iLttK»S»DL trul» 8 Vom Landtage. ^^Hs>?Emer erledigte in ihrer Sitzung .l.8°br. eine größer Zahl von Petitionen, welche theils tue Anlegung neuer Eisenbahnli- men, theils Verkehrserleichterungen bei bereits bestehenden Slaatsbahnen bezwecken. Die er stem Petitionen betrafen die Secundärbahnpro- jecte Dresden-Wilsdruff-Nossen, Dresden-Moritz- ^,^^^<"^°^önigsbrück-Kamenz, Berggießhü bel-Gottleuba, Dürrröhrsdorf-Dresden, Nieder- fedlttz-Lungkwitz, Mittweida-Rochlitz, Waldheim- Hartha-Gertngswalde-Nochlitz, Altenburg-Kohren- Frohburg - Lausigk ° Grimma, Altmittweida-Fran- kenberg, Annaberg Schönfeld-Thalheim-Stollberg, Mülsengrund, Schwarzenberg-Annaberg, Weiter- bau von Kirchberg nach der Chemnitz-Aue-Ador- fer Eisenbahn, Zittau-Reichenau, Löbau-Wilthen und durch das Müglitzthal. Nach langer De batte, m welcher die Abgeordneten der einzelnen in Frage stehenden Kreise die Projecle warni be fürwortet, beschloß die Kammer, gemäß dem An träge ihrer Finanzdeputalion, sämmtliche Peti tionen der erstgedachlen Kategorie der Regierung zur Kenntnißnahme zu überweisen ausgenommen die das Projecl Altmittweioa-Frankenberg be treffende. Dieselbe, vom Landwirthschaftlichen Verein zu Altmittweida eingesandt, geht dahin, eine Anschlußbahn an die projectirte Secundär- bahn Mittweida-Wechselburg von Frankenau ab über Altmittweida, Krumbach und Sachsenburg nach Frankenberg zu erbauen. Die Deputation hatte sich aber für das Project nicht zu erwär men vermocht, da dasselbe an eine eben auch erst projectirte Linie anknüpft, dagegen beantragte sie, die weiteren Gesuche des genannten Vereins: eine Gülerstation an der dermaligen Haltestelle der Chemnitz-Riesaer Staatsbahn zu Altmittweida zu errichten und den H9 Uhr Vorm, von Chem nitz abgehenden Zug nach Riesa in Altmittweida anhalten zu lassen, der Regierung zur Kennlniß nähme zu empfehlen. Die Kammer trat den, bei. Die übrigen Petitionen, die sich auf Ver kehrserleichterungen bei bereits bestehenden Staats- Lahnen bezogen, wurden theils der Regierung ebenfalls zur Kenntnißnahme überwiesen, theils auf sich beruhen gelaffen. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 26. Februar 1880. ff Die Collecte, welche in allen Kirchen des Landes am morgenden Bußtage beim Vor- und Nachmittagsgottesdienste gesammelt wird, ist dem vielseitigen Liebes- und Barmherzigkeitswerke der innern Mission gewidmet, das in den socialen Gebrechen unsrer Zeit so wohlthätig wirkt, und es ist zu wünschen, daß bei den großen Forde rungen, die an dies Werk gestellt werden, überall sich opferwillige Herzen und Hände finden möch ten, um ein der allgemeinen Sammlung würdi ges Resultat zu erzielen. — Man hat zuweilen den Glauben erwecken wollen, als ob die Festsetzung, welche dem Reichs gerichte seinen Platz in Leipzig anweist, keine definitive sei, als wenn das Gericht in der gro ßen sächsischen Universitäts- und Handelsstadt gleichsam nur eine Probezeit durchmachen sollte, um späterhin endgültig nach der Reichshauptstadt verlegt zu werden. Diesen Gerüchten hat der Präsident dieses obersten deutschen Gerichtshofes, Nr. Simson, bei dem kürzlich gefeierten Stif tungsfeste des großen Kaufmännischen Vereins zu Leipzig entschieden widersprochen, indem er nachdrücklich betonte, daß nach seiner Auffassung und nach derjenigen der andern Mitglieder des obersten Gerichtshofes derselbe für Jahrhunderte sein dauerndes Heim in Leipzig haben werde. — Bei Gelegenheit der goldenen Hochzeit König Johann's wurde bekanntlich „von einem guten Sachsen aus Leipzig" — wie er sich selbst m ber betreffenden Urkunde bezeichnete — eine Stiftung begründet mit dem Zwecke, „aus den Zinsen des Stistungs-Capitals alljährlich dem jenigen Oberjäger des 1. Jägerbataillons Kron prinz 12, welcher sich bei der laufenden Ausbildung der Rekruten am zuverlässigsten, brauchbarsten und thätigsten bewiesen habe, für diesen anstrengenden und beschwerlichen, für die ganze Truppe aber so wichtigen Dienst eine Gra- lification zu gewähren". Diese patriotische Stif tung, deren Errichtung in den betheiligten Krei sen große Freude hervorgerufen, hat bereits sehr segensreich gewirkt und die guten Früchte getra gen, die der Stifter bei Errichtung der Stiftung im Auge gehabt. Es kann daher nur gewünscht werden, daß auch zu Gunsten anderer Truppen theile in Würdigung der Wichtigkeit einer gu ten, tüchtigen Rekruten-Ausbildung und zur För derung der letzteren in gleicher patriotischer Weise Verfügungen getroffen werden. — Zur Berichtigung der Muthmaßung, daß dem kürzlich aus Ratibor gemeldeten Selbstmorde eines in Mittweida studirenden Technikers W. ein sogenanntes amerikanisches Duell zu Grunde liegen möchte, wird den Dr. N. aus Mittweida geschrieben: „Um den Sachverhalt klar zu stellen, kann ich Ihnen mittheilen, daß am 14. Febr. an einen hier studirenden jungen Mann, welcher speziell mit W. befreundet, ein schwarz gerände- ter Brief kam, in welchem W. seinen traurigen Entschluß mittheilte und als Ursache sein Ge brechen, nur ein Auge zu haben, angab. Zum Schluß sagte er: bei Eintreffen des Briefes in Mittweida sei er nicht mehr am Leben. Hier auf fragte der Freund sogleich per Telegraph in Ratibor an, woraus man dort ein amerikani sches Duell-gefolgert hat." — Die Einwohnerzahl von Le,pz,g betrug bei Beginn dieses Jahres nicht, wie kürzlich gemeldet, 158000, sondern nach einer Mittheilung des Stadtverordnetenvorstehers 153000, die Bevöl kerungszunahme während der Periode 1875 bis 1880 ist trotzdem aber eine stärkere, als sie je mals in demselben Zeitraum stattgefunden. In welchem außerordentlich starken Maße das An wachsen Leipzigs vor sich gegangen ist, erhellt daraus, daß es vor 12 Jahren erst 91000 Ein wohner hatte. Bei den 153000 Einwohnern zählen die unmittelbar an die Stadt anstoßen den volkreichen Ortschaften, wie Reudnitz, Neu schönefeld, Volkmarsdorf, Thonberg, Gohlis, Connewitz, die von etwa 50000 Menschen be wohnt werden, nicht mit, sondern sie sind selbst ständige Gemeinden für sich, welche allerdings schon seit Langem den Wunsch hegen, von der Stadt annectirl zu werden. — Wie das CH. Tgbl. berichtet, wurde der Gemeindevorstand B. in Taura bei Burgstädt auf Requisition der Staatsanwaltschaft verhaftet und in das Landgerichtsgefängniß zu Chemnitz abgeliesert. Ueber die Veranlassung zu dieser Verhaftung sind die positiven Gründe noch nicht bekannt, doch hat dieselbe eine bedeutende Auf regung nicht nur in Taura, sondern auch in weiteren Kreisen hervorgerufen, da B. ebenso wohlhabend, als einflußreich gegolten hat. — Der Krankenbestand im städtischen Kran kenhause zu Leipzig ist gegenwärtig so groß wie noch niemals (690), und namentlich die Jsolir- räume für die Jnfectionskranken sind so voll ständig gefüllt (I^pdu8 r60urrtzN8 u. s. w.), daß, um Abhilfe zu schaffen, das Werkstätten gebäude des Krankenhauses nnd eventuell auch die Kirche zur Aufnahme von Kranken hergerich tet werden soll. — Wie zuverlässig verlautet, veranstalten die deutschen Wollzüchter, an der Spitze die hervor ragendsten Stamm-Schäfereien Schlesiens, Sach sens rc., eine Ausstellung lebender Thiere der verschiedensten Racen gegen Ende September bis Anfang October d. I. in Leipzig und zwar im Anschluß an die gleichzeitig da statlfindende Ausstellung der deutschen Wollen-Jndustrie. Die letztere erhält dadurch eine weitere Bereicherung und ein um so erhöhteres Interesse für die Be sucher, die sich nach eingelangten Nachrichten zahlreich aus allen europäischen Ländern wie aus den Vereinigten Staaten einfinden werden und unseren Fabrikanten besonders eine erhöhte Aussicht für Anknüpfung neuer Verbindungen bieten. — Die Duell-Affaire Roscher-Billig in Zittau »alle, wie noch erinnerlich sein wird, auch in Görlitz insofern ein Nachspiel, als ein Mitarbei ter der Zitt Morg.-Ztg., vr. Freund, beim Re- dacteur Krüger vom Neuen Görl. Anz. erschien, um diesen wegen feiner Äeußerungen über die Nedactwn der Morg -Ztg. mit einer Hundepeit-