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Sonntag, den 8. Februar. Taget/, ^hirksav^ warten. Niger. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadlraths M Frankenberg. adt und 'ich mein wer noch ? gegen, nmenden gütigen >, r«atL, ,Deut- -4 Uhr Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Jnftrate werden mit S Pf. für die aefpaltene C°rpuSze,le oder deren Naum berechnet. Gcrinaster Jnseratcnbetrag 20 Pf. Com- Plicirte oder tabellarische Inserate nach Ueberemlommen. Erscheint täglich, mit AuSnabme der Sonn- und Nesttage, Abends für den folgenden Tag. — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr. IN en. drang ihm ihn gab. m M !s V Septbr. v. I. der Buchhalter einer Ulrramarin- fabrik, welcher 832 Ultramarinblau unter einem dem geschützten Zeichen eines Dessauer Fabrikanten ähnlichen Zeichens nach Berlin ver kauft hatte, zu 300M. Strafe verurtheilt worden. — Unglücksfälle und Verbrechen. In der Umgebung von Dresden nehmen die Diebstähle und nächt- sichen Einbrüche mehr und mehr überhand, die von einer nmherstreifenden Bande verübt zu werden scheinen. — Ein ebenso eigenthümlicher als gräßlicher Unglücksfall traf beim Schlittenfahren einen Kaufmann ans dem der 0 enteil" >rg, ida, r Ge- rantie reise zu. c Seite, lrnold O. Bekanntmachung. Auf Grund des Wahlprotocolles vom 22. November 1879, der Re gistratur vom 2. rind 3. Februar 1880 sind am heutigen Tage im Ge- nossenschastsregister für den hiesigen Amtsgerichlsbezirk auf Folium 6, Lie AlterSrentcnbank der Webertnnung zu Frankenberg betr, in III. Rubrik unter Nr. 3 nach erfolgter Neuwahl u) Herr Fabrikant Eduard Pelz, Vorsteher, und b) Herr Privatmann Ebregott Leberecht John, Stellvertreter, Grenze nahen böhmischen Städtchen Preßnitz: sein Schlit ten stürzte und ein Pfeifenrohr, das er bei sich hatte, durch den Kopf, so daß es keine Rettung für Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. — Der den, Bundesrathe vorgelegte Reichs haushallsetat pro 1880^81 balancirt in Ein nahme und Ausgabe mit 544,888184, die fort dauernden Ausgaben betragen 467,409487, die einmaligen 77,478697 Mark. , — Die Sitzung des preußischen Abgeordneten hauses vom 5. d. gestaltete sich zu einer beson ders bedeutsamen dadurch, daß in ihr der Abg. vr. Falk zum ersten Male nach seinem Rücktritt vom Kultusministerium sich an der Debatte be- theiligte, um die vielfach vom Centrum gegen ihn gerichteten Angriffe und erhobenen Beschul digungen zurückzuweisen. Zur Berathung stand der Etat des Cultusministeriums. Windthorst betonte die bekannten Klagen der katholischen Bevölkerung, erkannte den Wechsel im Cultus- ministerium mit Befriedigung an, verlangte aber völligen Bruch mit den bisherigen Grundsätzen. Cultusminister v. Puttkanier bedauerte die be- Sächsisches. Frankenberg, 7. Februar 1880. — Der österreichische Kronprinz ist dem zu erst mitgetheilten Reiseprogramm gemäß am Freitag früh I Uhr von Dresden nach Prag zurückgereist. Eine offtcielle Verabschiedung fand nicht statt, weshalb bei der Abreise am Bahn hofe nur das österreichische Gesandtschaftsperso nal und die dem Kronprinzen zum Ehrendienste beigegebenen sächsischen Offiziere anwesend waren. — Zu Neu-Gersdorf beging am 3. d. das große C. G. hofmaun'sche Etablissement in fest licher Weise die Feier des Tages, au welchem vor 2b Jahre» seine erste Dampfmaschine in Be trieb gesetzt und daniit die Veranlassung zur Entwickelung der mechanischen Weberei in der Gemeinde, zum großartigen Aufschwung der In dustrie, zum Aufblühen und zur Vergrößerung des Ortes gegeben worden war. Der Jubi läumstag hat für die Gemeiuden Alt- und Neu- Gersdorf eiue besonders wichtige Bedeutung da durch erlangt, daß die Chefs der genannten Firma in hochherziger Weise dem Ort ein Legat von 30000 Mark deponirt haben, welches nur dann zu Gemeindezwecken verwendet werden kann, wenn beide Gemeinden sich zu einer Gemeinde unter dem Namen Neu-Gersdorf verschmelzen. Ist dies binnen 3 Jahren nicht erfolgt, dann behalten sich die Stifter weitere Disposition vor; für einen milden Zweck bleibt das Kapital ge sichert. — Die städtischen Kollegien von Meerane ha ben sich am 5. d. in geheimer Abstimmung für die Nichtwiederwahl des derzeitigen Bürgermei sters vr. Klotz ausgesprochen. — Wie schon früher, ist auch in den Jahren 1877 und 1878 wieder von der sächsischen fis- calischen Straßenbau-Verwaltung ein umfassender Versuch mit der Zerkleinerung des zur Straßen- ausschütlung nöthigeN Gesteins durch Maschinen und zwar in dem großen fiscalischen Steinbruche zu Döbitz bei Taucha gemacht worden. Im Ganzen haben sich hierbei die Kosten gleich hoch wie bei dem Schlage mit der Hand gestellt, es ist aber mehr Steinmehl und dadurch eine ge ringere Quantität von Schottersteinen hierbei erlangt worden, auch waren, was besonders in das Gewicht fällt, die letzteren von weniger gu ter Form, als bei dem Handschlag, weshalb von Anwendung der Maschinen wieder abgesehen worden ist. Es liegt hier also der Fall vor, daß sich die Maschinenarbeit der Handarbeit nicht gewachsen herausgestellt hat. — Vom Bezirksgericht Zwickau ist am 17. den. Er habe dem Centrum oft genug die Wege des Friedens gezeigt und Versöhnlichkeit bethä- ligt. Er trat namentlich dem Vorwurfe entge gen, daß seine Wirksamkeit eine rein negative gewesen, indem er auf seine Erfolge auf dem Gebiete der Schule, der evangelischen Kirchen- versassung, der Kunst und Wissenschaft hinwies. Gegen den Vorwurf, daß er durch seine Amts führung die Socialdsmokratie gefördert habe, erinnerte er das Centrum daran, daß viele sei ner Mitglieder mit Hilfe der Socialdemokraten in den Reichstag gelangt seien. Der evangeli schen Kirche habe er die volle Freiheit gewahrt. Wenn die Gesammtsituation aller Verhältnisse ihn zum Rücktritt bestimmt hätte, so sei als be sonderes Moment seine Ueberzeuaung hinzuge kommen, daß er für die Herbeiführung eines Friedens nicht der geeignete Mann sei. Er habe wiederholt geltend gemacht, daß große Bevölke rungskreise ein Friedenshinderniß in ihm er blickten. Das sei doch kein Beweis von Fried losigkeit. Die gegenwärtige Lage sei nicht durch die Gesetze, sondern durch den Widerstand gegen die Gesetze verschuldet, jetzt befinde sich der Staat in der Vertheidigung. stehenden Conflicte und gab die bedeutsame Er klärung ab, daß die Regierung, wenn sie gezwungen gewesen sei, die Rechtsordnung des staatlichen Lebens gegen Uebergriffe der Kirche zu schützen, niemals die Hoffnung aufge geben habe, den Frieden wieder herzustellen, daß aber der Ausgleich nur auf dem Boden der preußischen Landesgesetzgebung erfolgen und un ter Schonung der kirchlichen Interessen und Be dürfnisse als unverrückbares Endziel die Inter essen und Rechte der Monarchie haben, werde. Es sei unbestreitbar, daß die Kirche über ihre legitime Sphäre mehrfach hinausgegriffen und den Staat zur Abwehr genöthigt habe. Die Conservativen erklärten, sie würden den Verlauf der Ausgleichsverhandlungen abwarten und de- .. , ren Resultat glatt acceptiren; die Freiconserva- übermäßig hohen Steuer gänzlich unmöglich zu tioen erklärten die Geneigtheit, zu einer Ver- - - - - ständigung mit Rom die Hand zu bieten, vor- als Vertreter der Altersrentenbank eingetragen morden. Königliches Amtsgericht Frankenberg, am 4. Febr 1880. Wiegand. Seidler. Sitzung des Stadtverordnetencollegiums (am 10. Februar 1880) auS. Der Stadtverordneten-Vorsteher vr. Meding. —— ausgesetzt, daß unverbrüchliche Rechte des Staa tes gewahrt blieben. Gegenüber Loewe-Bochum, welcher auf die protestantische Kirche Bezug nahm und der Generalsynode Mißachtung der Wissen schaft und Beschränkung der Gemeinderechte vor warf, erklärte der Cultusminister, nach Erlaß der Kirchenversassung sei der Staat der Kirche gegenüber in ganz bestimmte Grenzen gewiesen, die Synodalordnung solle innere Kämpfe im Schooße der evangelischen Kirche ausgleichen; wenn die Generalsynode sich fast einmüthig auf den festen Standpunkt des alten Bekenntnisses stelle, so werde die überwiegende Mehrheit der evangelischen Bevölkerung den Standpunkt der Generalsynode theilen. vr. Falk wies die sei tens der Centrumsredyer ihm gemachten Vor würfe zurück, insbesondere denjenigen einer ge wissen Feindseligkeit. Unerschütterlich halte er an der Ueberzeugung fest, daß der Kern der von ihm vertretenen Grundsätze die allein rich tigen seien und, wenn auch jetzt zurückgedrängt, dennoch unzweifelhaft zum Siege gelangen wer- machen. Die Steuersätze väriiren für Wanderla ger zwischen 30 und 50 M. pro Woche oder — Das Gesetz über Besteuerung des Wander lagerbetriebs hat ohne nennenswerthen Wider spruch im preußischen Abgeordnetenhause die dritte Lesung passirk. Es geht daraus aus, die betreffende Betnebsform durch Einführung einer