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^irksa^ Amtsblatt -er Kömgl. Amtshauplmannschast Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es Lta-traths zu Frankenberg. Erscheint täglich, Init Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis viertcljahrl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit s Pf. für die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratcnbetrag 20 Pf, Com- plictrte oder tabellarische Inserate nach Ucberetnkommen, Diejenigen Eitern, welche wünschen, ihre Kinder einer anderen Schul- abtheilung, als der von diesen bisher besuchten, zugewiesen zu sehen, werden hierdurch ersucht, die Uebermeldungen bis spätestens zum 1. ^«K»ru«r ». «. in der Expedition des Unterzeichneten (Bürgerschul gebäude, Zimmer 1, parterre links) zu bewirken. Sprechstunde: Täglich 11—12 Uhr. Frankenberg, den 20. Januar 1880. Schuldirector Engert. geistiger Weiterbildung, beziehentlich selbständiger Erwerbsthätigkeit die nen kann. Wie bereits früher geschehen, soll auch in diesem Jahre der Versuch gemacht werden, die Fortbildungsklasse für Mädchen (9. und 10. Schul jahr umfassend) ins Leben zu rufen, und werden die Eltern, deren Töchter zu Ostern dss. Jahres das 8. Schuljahr vollenden, hierdurch ersucht, bis zum 1. Febr. o. diese für die genannte Klaffe bei unter zeichnetem Director anzumelden. Auch können solche Aufnahme finden, welche bereits Ostern 1879 die Schule verlaffen haben. Stundenzahl: Wöchentlich 14, welche in den späteren Nachmit tagsstunden gehalten werden. Unterrichtsgegenstände: Französisch, deutsche Sprache und Litera tur, Erdkunde, Kultur- und Kunstgeschichte, Naturlehre und Chemie. Das Schulgeld beträgt für Hiesige: 21 M. 60 Pf. — 48 Mark, für Auswärtige: 100 Mark pro Jahr. Frankenberg, den 20. Januar 1880. Viv Vlrvvti»» «Ivr vürKvrsvlkniv». Engert, Dir. graphisch zu thun, was denn auch am 14. No vember geschehen ist. Der Wortlaut der Petition ist per Post an das Neichskanzleramt abgegangen. Man kann wohl begierig sein, zu erfahren, welchen Bescheid die Petenten vom Reichskanzleramt er halten werden. — Die Wollindustriellen der Reichenbacher Gegend haben beschlossen, die in diesem Sommer in Leipzig stattfindende Wollindustrie-Ausstellung in Form einer Collectiv-Ausstellung zu beschicken. Man hofft auf eine zahlreiche Betheiligung, da es zu bedauern sein würde, wenn die vogtländi sche Wollindustrie, die sich eines Weltrufes er freut, nicht hinreichend vertreten wäre, so daß sie gegen die der Concurrenzplätze zurückstände. — Der schon früher zu sehr energischen Schritten gegen die Wucherer veranlaßte Stadt- rath zu Oschatz warnt in einer neuerlichen Kund gebung besonders vor vier in Oschatz wohnenden Personen, drei Männern und einer Frau. Drei von diesen Leuten, die ihre Zinsen von 60 bis 1200 Procent berechnen, scheinen gemeinschaft liche Sache zu machen, indem die eine Person das Opfer, welches sie sich auserwählt, aufsucht und ihre Hilfe geradezu aufdräugt, die fälligen Zinsen dann mehrfach gestundet, sich aber Wech sel, die wieder gegen hohe Zinsen prolongirt werden, geben läßt, schließlich auf Bezahlung dringt und den Schuldner einem zweiten Wucherer zumeist, der gegen noch höhere Procente zur Be friedigung des ersten Darleihers das Geld her- giebt und schließlich, wenn der Schuldner sich nicht mehr zu helfen weiß, seine Forderungen an einen dritten Wucherer zum Einklagen abtritt. — In den letzten beiden Jahren sind in Sachsen nicht weniger als 34 neue Schulgebäude erngeweiht worden. — Zu Ehren des verdienstvollen Gründers und langjährigen treuen Leiters der Allgemeinen Brandversicherungs-Gesellschaft sächsischer Lehrer, des verstorbenen Schuldirectors Louis Thomas in Leipzig, hat die genannte Gesellschaft dem Sächsischen Pestalozziverein die Summe von 3000 M. übergeben, mit der Bestimmung, daß die Zinsen dieser Stiftung, "welche den Namen- FortM-nnMasse für MS-chen. Der vollständige Kursus der höheren Mädchenbürgerschule ist nicht ein 8-, sondern ein lOjähriger (vom 6 bis zum 16. Lebensjahre der Schü lerinnen). Es erscheint daher durchaus wünschenswerth, daß die Schü lerinnen nicht nach 8jährigem Schulbesuch die Anstalt schon verlaffen, sondern dieselbe 2 Jahre weiter besuchen, damit sie zu einem wirklichen Abschluß in den einzelnen Lehrfächern gelangen und sich in der That eine höhere Bildung aneignen, welche als Grundlage selbständiger Lom Landtage. Dresden, 20. Januar. Heute hielt nur die II. Kammer Sitzung; dieselbe war von sehr kurzer Dauer. Die Kammer genehmigte zunächst in Sachen der Jmmatriculations- und Disci- plinarordnung für die Universität Leipzig ohne jede Debatte den Antrag der Deputation: dem von der I. Kammer in der Angelegenheit ge faßten Beschlusse beizutreten, welcher dahin geht, die durch kgl. Decret geforderte Erklärung da hin abzugeben, daß zur Zeit zu Anträgen bez. der mitgetheilten Jmmatriculations- und Dis- ciplinarordnung für die Universität Leipzig kein Anlaß gesunden werde. Sodann referirte Käuf- fer über die Petition von Jacob Hantusch um „nachträgliche Gewährung der gesetzlichen Pen sion für die im Kriege 1866 verletzten Krieger (Invaliden), sowie die hinterlassenen Wittwen und Waisen der nachweislich infolge dieses Krie ges später Verstorbenen". Gesuchsteller führt in seiner Petition aus, daß noch eine Anzahl von Invaliden von 1866 und Wittwen rc. Sol cher, welche infolge dieses Krieges gestorben, der gesetzlich zustehenden Pension nicht theilhastig seien und demzufolge unter drückender Armuth zu leiden haben, und er bittet die hohen Stände kammern, „allen diesen, darunter auch ihm, die gesetzliche Pension noch nachträglich zukommen zu lassen". Dieser Petition gegenüber ist daran zu erinnern, daß durch das Gesetz vom 24. Jan. 1874 alle diese Betroffenen den Invaliden, Witt wen, Waisen rc. vom Kriege 1870j71 völlig gleichgestellt, eventuell deren frühere Pensionen zur Höhe der im Reichsgesetze vom 27. Juni 1871 bewilligten aus der sächsischen Staatskaffe ergänzt werden. Sollten, wie die Petition be hauptet, viele der Betroffenen von jenem Ge setze nichts erfahren haben, so kann, die Schuld davon liege an wem sie wolle, ein Anspruch auf nachträgliche Gewährungen hierauf nicht gegrün det werden. Das kgl. Kriegsministerium hat jedem angemeldeten begründeten Anspruch ge setzliche Folge gegeben; es ist aber allerdings möglich, daß einige Invaliden, Wittwen rc. die selben anzumelden unterlassen haben, wie denn auch constatirt ist, daß Jacob Hantusch zwar wiederholt, zum ersten Male 12 Jahre nach dem Feldzuge 1866, mit Erfolg um Unterstützung ge beten, sich aber noch nie als Pensionsberechtigler gemeldet hat. Die Deputation empfiehlt daher: die Petition, insoweit sie sich nicht, durch das Gesetz von 1874 erledigt, auf sich beruhen zu lassen. Diesem Vorschläge trat die Kammer einstimmig bei. Nächste Sitzung Donnerstag Nachmittag 5 Uhr. Sächsisches. Frankenberg, 21. Januar 1880. — Dem Landtage ist ein Gesetzentwurf zuge gangen, durch den für die Gemeinden des Lan des die Möglichkeit hergestellt werden soll, die Wanderlager und Waarenauctionen zur commu- nalen Besteuerung heranzuziehen. Er räumt das bisher in der gedachten Richtung bestandene Hin- derniß dadurch weg, daß er vorschlägt, in der revidirten Slädteordnung und in der Landge meindeordnung die Bestimmung, wonach selbst ständige Personen, welche sich nur vorübergehend im Gemeindebezirk aufhalten, nur dann, wenn die Dauer dieses Aufenthaltes mehr als drei Monate beträgt, in angemessener Weise zu den Gemeindelasten verpflichtet werden können, in Wegfall zu bringen. — Der zur Förderung der Interessen der sächsischen Industrie von den Handels- und Gewerbekammern des Landes nach Sidney ent sandte Specialcommiffar M. F. Bahse meldet diesen Kammern jetzt, daß er in einer Versamm lung des Zweigvereins für Handelsgeographie eine Meinungserklärung über die Wichtigkeit der Samoainseln von dem Consul Sahl provozirt habe. Nachdem auch Lieutenant Wachenhusen vom „Albatroß" über seine Erfahrungen referirt, stellte Bahse einen Antrag, beim Reichskanzler amte sofort um Annexion der Samoainseln zu petitioniren, was großen Beifall fand. Man beschloß, da der Fall dringlich sei, dies tele-