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— Nach einem Berliner Privattelegramm des gn, da ein Mchi^gestorben > H »ui Dienstag ngkeit verunglückt. Häute und Felle in jüngster Zeit zu sehr hohen Preisen für das Ausland aufgekauft werden. Der Tuchmarkt war, obwohl die NeujahrSmesscn nie von Bedeutung sind, ziem lich stark befahren, und da die Preise sehr gedrückt waren, wurde auch viel gekauft. So mancher der Fabrikanten hat billig verkaufen müssen, um nur zu Hause sortarbeiten lassen zu können, denn von Verdienst war keine Rede. Auch in wollenen Strumpswaaren, sowohl schwere Socken al« auch Phantasieartikel, wurde ziemlich viel umgesetzt, da der strenge Winter diesen Artikeln recht günstig war, und e« wäre noch viel mehr verkauft worden, wenn nicht die milde Witterung emgetreten wäre. Da« Geschäft in rein Leinen, namentlich aber in Halbleinen, Baumwollen- waaren und Bettzeug-«, war diese Messe denjenigen Fa brikanten, welche ausschließlich EngroS-Geschäfte betreiben, günstiger al« im verflossenen Jahre, und e« dürfte der Grund darin zu finden sein, daß das Rohmaterial bedeu tend im Preise gestiegen ist. Jnsolge solcher PreiSstcige- rung hat wohl mancher Grosfist verschiedene Posten auf Speculation gekauft. Dagegen haben Fabrikanten,. die nur Detail-Geschäfte betreiben, wieder sehr schlechte Ge- schäfte gemacht, doch dürste auch für diese recht bald eine Geschäftsbesserung eintreten, da dem Publikum doch mehr und mehr die andauernde Preissteigerung des Rohmaterials nicht unbekannt bleiben und es daher wohl den Vortheil wahr nehmen wird, zu den gegenwärtig noch niedrigen Preisen seinen Bedarf zu decken. Aothstandsfrage ausgehen. Was insbesondere den „geistlichen Nothstand" betreffe, so stellte der Cultusminister eine möglichst gulde und schonende Handhabung der kirchenpolitischen Gesetze in Aus sicht, soweit sie die Krankenpflege und die Spen dung religiösen Trostes erschwerten. Die Grün dung neuer Ordensniederlaffungen könne Me dings nach dem Gesetze nicht gestattet werden, der Einrichtung einer ambulanten Krankenpflege und der Aushilfe benachbarter Pfärrer in er- lchigtm Pfarreien werde hie Regierung äW Entgegenkommen zeigest. Das obeWestsche Schulwesen bilde seit langer Zeit einen Gegen-' stcmd ganz besonderer Fürsorge der Regierung. Die Rot^staMvotläge wmde, MchMm^nöch sich'sofort das Genick hbNb und die Hirnschale zerschmetterte. — In der Magäjinstraß-H Dresden gerieth am Dienstag Abend ein Iljährizer Knabe zwischen ein in ein dortiges Grundstück einpasstrendes Fuhrwerk und den Thorpseiler und wurde dabei, dermaßen gequetscht, daß die Gehirnmaffe zu Tage trat. Der unglückliche Knabe war durch einen von einem Spielgefährten erhaltenen Stoß an den Wagen geschleudert worden. — Ueber ein Rencontre zwischen preußischen und russischen Offizieren in der Stadt Kalisch gehen der Augsb. „Allg. Ztg." folgende Mit- theilungen Hu. Entsprechend dem bisherige freunoschaftlichen Verhältnis zwischen der preu ßischen und her russischen Armee, ist der Auß- tausch von Besuchen zwischen den Offizieren her Grenz-Garnisonen nichts Seltenes- Kürzlich nun waren Offiziere einer Garnison der Provinz Po- Einladung sMns russische OfstjW der Kalischer Garnison gefolgt. Nach dem Dt- ner begannen einige von den Gastgebern, vom Weingenuß angeregt, eine politische Discussion, bei der die Undankbarkeit dir Deutschen Ruß land gegenüber ganz in derselben Weise, wie das ip her panslavistischen Presse zu geschehen pflegt, kritistrt wurde. Em PZort gab, das andere, und schließlich drangen einige von den russischen Of fizieren mit gezogenem Degen auf die preußischen Gäste ein , so daß der Oberst alle Mühe hatte, die bedrohten preußischen Offiziere vor thatsäch- lichen Insulten zu schützen. Unter Aufbietung aller seiner Autorität brachte der Oberst die Of fiziere aus dem Local, wo das Mahl stattgefun den hatte, in seine in der Nähe gelegene Woh nung, und ließ sie auf dem Heimwege nach dex Grenze von einer größeren Anzahl vonCavalle- risten begleiten, in der Furcht , haß die aufge regten russischen Offiziere seinen Gästen unter wegs auflauern möchten. Dies soll angeblich der Vorgang sein,^ yue er in militärischen Kres sen erzählt wird. Wie die Angelegenheit zwi schen Berlin und St. Petersburg beigelegt wird, .st von geringem Jntexesse. Bedeutungsvoller rst das Schlaglicht, welches dieser Vorfall auf die Stimmungen in der russischen Armee wirft. Die Siege über die Türken sind den russischen Militärs offenbar zu Kopf gestiegen, und oben drein machen sie Deutschland dafür verantwort lich, daß Rußland auf dem Berliner Congreß auf einen Theil der Erfolge, welche Gesteral Jgnatjeff durch den Präliminarfrieden von San Stefano gesichert zu haben glaubte, verzichtest mußte. ' ' " — In diesen Tagen findet in Braunschweig die große Conferenz der Eisenbahnperwaltungen zur Feststellung des Fahrplanes für die diesjäh- kige Sommerperiode statt. Neben allen deut- chen und österreichisch-ungarischen Bahnen wer den auf dieser Conferenz auch verschiedene fremd ländische Bahnen, wie schweizerische, belgische, niederländische, französische und englische vertre ten sein. — Zur Ergänzung der gestrigen Berliner Mittheilung über das miLher beginnend^ GrM dungsfieber fügen wir eine weisere Nachricht,, welche güswärtigen Blättern aus Perlin zD- gangen, an: Ein Abgeordneter, der der Eisen industrie angehört, schildert in einem Privat schreibefl die augenblickliche Lage der Industrie wie folgt: „Sie machest sich von dem Drängen und Treiben in d?r Eisenindustrie gar leinest Begriff; es gleicht dem Spiel vyn 1871 >72 auf esn Haar. Die Preise yon gesterst gelten heute nicht mehr, morgen kastst ich schon sticht mehr Essen zu hem Preise kaufen, den Han mir heute teilte. Das -msstöst Wörtchen „Freibleibend" pielt in den Offerten wieder eine Rolle, so toll wie jemgls. Ehe ich in Berlin auf eiye Offerte ingehen kann, sind dje Preise schon wieder gS- seM. Bevor meine Verkyflssofierten Antwort , ißden, Haden, sich die Mnkaufsstreise, stuf destest t netne Berechstunsten fußten, Meder gänzlich — Unglüchsfälle und Verbrechen. Eine an Si- eine Reihe anderer Redner gesprochen, dem lien erinnernd Geschichte, werd ausLaubegast bei Dre«. BudgetauSschusse zugewiesen. dings noch keineswegs die ungetheilte Anerken nung der Fachleute zu gewinnen vermocht. Nach plvdiren, sich aber , natürlich im trockenen Zu stände, an WM ROM' Entzündung weiter fortpflanzSn; kommt jedoch eist kleiner Theil Grubengas hinzu, so wirst das Äemeflße explosibel und zwar genügt ein Gehalt üon um ein explosibles Gemenge herzu- stelleu. Dieser Kohlenstaub ist nun in den Bauen des 4. Flötzes beim 2. Brückenbergschachte in peichlichster Menge vorhanden, Bedenkt mast «Mex, daß bei der schön längere Zeit vor der Katastrophe sehr niedrigen Temperatur üb^r Tage die in den Schacht einfallende und hier in den Bauen erheblich erwärmte Luft im Stande war, bedeutend meht Feuchtigkeit qpfzunehmen und hie an und für sich schon sehr trockenen Gruhen- räume noch weiter auszutrocknen oder wenigstens im trockensten Zustande zu erhälten, so wird MN sich die Möglichkeit nicht verhehlen können, daß, auch abgesehen von her eipgetretenen Wet- terstörung und vielleicht sogar unabhängig von derselben, die Verhältnisse so lagen, daß ein Astfwirbeln von Kohlenstaub — sei es durch dgs Arbeiten, sei es durch irgend welche kleine Vorkommnisse, wie das Hereinbrechen einer Koh- lenparthie — eine Explosion auch an Punkten hetbeisühren konnte, an welchen von Schlagwet tern nicht einmal eine Spur zu bemerken war. Wurde aber durch eine solche Explosion erst ein mal das Aufrühren größerer Mengen von Koh lenstaub bewirkt, so waren ferner die Bedingun gen für eine Weiterausdehnung der Explosion im vollsten Maße gegeben. — In dem Berichte des Dr. I. über die nun beendete Leipziger Neujahrsmesse h'eißt es: Die Ledermesse nahm einen sehr günstigen Verlaus. Die Preise aller Ledergattungen sind im Steigen begriffen. Da» lebhafte Herbstgeschäft 1879 hat sich auch auf das Neujahr 1880 übertragen, und es sind die Bedingungen vorhanden, welche die Preissteigerung rechtfertigen. Eine weitere günstige Entwickelung der Garlederbranche für das lausende Jahr steht deshalb wohl zu erwarten. Da die Preise sür sämmtliches Leder in Amerika während der letz ten 3 Monate um ein Bedeutendes gestiegen, z. B. eichen, gegerbtes- und Havelockrohleder ca. 25 Z, so ist eine Zu fuhr von dieser Seite unterbunden, und insolge der ver größerten Nachfrage sür unsere heimischen Fabrikate blei ben die letzteren in aussteigender Bewegung. Rohe« deut- sche» Leder nimmt an diesem Ausschwung Theil und hat gleichfalls eine wesentliche Preissteigerung ersahren. Lei- der wird das Material dabei sehr knapp, weil deutsche Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. — Zwischen dem Reichskanzler und dem Kaiser Wilhelm findet, wie aus Berlin berichtet wird, in der auswärtigen Politik eine völlige Ueber einstimmung statt. So schwer es auch damals dem Kaiser in Baden-Baven geworden ist, die Wendung in der deutschen Politik zu Oester reich zu machen, so hat er sich doch völlig in diese neuen Verhältnisse gefunden. An den friedlichen Beziehungen zu Rußland ist nicht zu zweifeln, wenn auch Wiener und Berliner Blätter aufs Neue Nachrichten über ungewöhn liche Truppenänhäufungen an der russischen Grenze bringen mit vielen Einzelheiten, die sich natürlich schwer controliren lasten. Indessen ist Rußland zu erschöpft, als daß man ihm kriege rische Absichten anderswo als etwa in Central asien zutrauen könnte. — Prinz August von Württemberg, seit fast 22 Jahren commandirender General des preu ßischen Garde-Corps, beauftragt mit Wahrneh mung der Functionen als Oberbefehlshaber in den Marken, wird am 24. d. die Feier seines 50jährigen Dienstjubiläums begehen. — Das preußische Abgeordnetenhaus verhan delte in seiner Sitzung vom 12. dss. über das Nothstandsgesetz für Schlesien. Ein Redner des Centrums sprach für die Vorlage, konnte aber nicht umhin, wiederholt den Kulturkampf in hef tigem Tone in die Debatte zu ziehe«, ohne des sen Aufhören er eine dauernde geistige und auch materielle Hebung jenes Landestheils für un möglich erklärte. Insbesondere klagte er über die Zurücksetzung der katholischen Geistlichkeit bei der Bildung der Nothstandscomilees, über den Mangel an Krankenpflege und geistlichen Zu spruch in Folge der Aushebung der Orden und der Vacanz so vieler Pfarrstellen, über die ge ringen Leistungen der oberschlesischen Schulen in Folge ihrer Loslösung von der Kirche. Der Finanzminister und der Cultusminister legten in eingehender Weise die Gesichtspunkte und Grund sätze dar, von denen sie bei Behandlung der örterung der Umstände, welche das Unglück her beigeführt haben können, ist von Jnteresse die Erklärung, daß die Wahrscheinlichkeit, daß ledig lich die in den Banen vorhandenen Schlagwetter die Explosion in ihrem vollen Umfange hepbei- geführt haben, eiM niW sM gvM und De genügende Erklärung dH KnMGrG zu gebem sein würde, GM nM 't Vorgänge niit. ist HMM ziehen . welche dep enMD Bergingenieur Galloway durch seine in Deutschland wohl auch in den bergmän nischen Kreisen noch nicht allgemein bekanntem!,« Versuche Licht verbreitet hat. Dieselben beziklM W sich auf die Mitwirkung des Kohlenstaubes bei M Explosionen in Kohlengruben, haben aber aller- jh, zwischen der preußischen Krone und dem Herzoge von Cünfberläntz gescheitert. Der Herzog von -CWbeMnd, MweM,^ Erbansprüche auf Hannover nnd BWmschwe^ gegen die Herausgabe des Welfensonds. Nachrichten aus Kopenhagen bestätigen, der König von Däne mark habe bei seinem Besuche ln Berlin dem ldUch mitgetheilt, daß der Herzog von Cumber- unnachgiebig sei und er (der König) keine daß Vorschläge machen könne. cilien erinnern« Geschichte, wird au« Laubegafi bei Dre«- den erzählt. Dort kam am Montag Abend in ber neunten Wahrscheinlichkeit, daß ledig- Munde zu einem Brodhändler ein Mann, verlangte ei« , " sBrod, zog darM ejumReE Leip,. Tagebb ynd neuere Ausgleichsversuche tA denselben auf d-n HSndler. Kaum war die« gescheht, imiicken der vreubiicken Krone und dem .kerroae al» noch drei andere bewaffnete Männer herbeilamefl, bu aber Wmt den, Ästcg in Folge-der lgyten WerG de» iMerMenen rasch wieder verdufteten. Obwohl im Diete nun die ganze Nacht die Lampen brannten und die Wache verstärkt worden war, gelmeg.eS.aber dock nicht, der Strolche habhaft zu wcrdem—' In Hartmanysgrün bei Treuen schoß am Sonntäg^eip 17jähriger WirtLschaftsbesitzerSsohii einen 16j8AWä Handarbeiter «MM mit einem Revokvio in da» linke Auge, hefiM Sehkraft dadurä lAren- ist. — Einem UWep! -G^MMeiner. Gari -«Mse.HU Sonnabend LiM:'öoB Mem Mr« im Sl