das schon durch andere Pianisten dort bekannt gemacht worden war. Mit dem Konzert Nr. 3 hatte er jedoch ein echtes Meisterwerk im An gebot, vielleicht sein bestes Werk überhaupt. Es ist abwechslungsreicher und vielschichtiger als das populärere 2. Konzert. Der erste Satz beginnt direkt mit dem weit aus gesungenen Hauptthema im Klavier, das einen scheinbar unendlichen Atem hat. In dem Mo ment, wo das Klavier aus dem gesanglichen in virtuoses Spiel übergeht, greifen die Bratschen und ein Solo-Horn das Thema auf. In ähnlicher Weise versteckt Rachmaninoff oft die melodi sche Hauptstimme in einem vielschichtigen Gewebe. In der Fortspinnung meldet sich kurz ein keckes Hörner- und Trompetensignal, das auf die Seitenthemen vorausweist. Es sind näm lich zwei, die beide das Signal als melodischen Kern enthalten. Das erste wird im Dialog zwi schen Streichern und Klavier vorgestellt und unterbricht durch die trockene Tongebung das vorherrschende breite Strömen. Anschlie ßend spielt das Klavier ein Gesangsthema. Die Durchführung setzt ganz klassisch mit dem Rückgriff auf den Satzanfang ein. Sie kulminiert in der großen Solo-Kadenz, die Haupt- und gesangliches Seitenthema enthält. Rachmani- noff ist nicht der erste, der in die Kadenz, die ja ursprünglich vom Solisten improvisiert wur de, einzelne Orchesterinstrumente einbezieht, trotzdem hat das eine besondere Wirkung. Wenn am Ende der Kadenz das ganze Orchester wieder einsetzt, kehrt Rachmaninoff scheinbar zum Anfang zurück, er lässt das Hauptthema in seiner reinen Gestalt wiederauferstehen. Der langsame Satz, das Intermezzo, besteht aus freien Variationen eines Themas, das am Anfang von den Bläsern vorgestellt und von den Streichern fortgeführt wird. Rachmani noff paraphrasiert dieses Thema und führt es