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WabenauerInzeiger Lokal- uad Aazeigeblatt für Rabenau und Umgegend des Bezugspreises. Gcmeinkeverbands-Giro-Konlo Rabenau Nr. 3S. r? DmnmtW, »ei LZ. ZM M1. A. IWlilg Drahtanschrift: «nzeiger W Anzeig Rau» im o Dies« Blatt «chSÜ die amtlichen Bekannt- machrmgen des Stadt^meinderats, sowie des Schul- imd Kirch envmstan des zu Rabenau. Schriftteitung, Druck und Verlag von Hermann Marbeck in Rabenau. 73. Fernsprecher: Amt Deuben 212» Amtlicher Teil. Donnerstag, den 23. Juni 1921, uachmittags 6 Uhr, MW Sitzung Ks SAMWkS im Ratssitzungssaale. Die Tagesordnung hängt im Rathause — Ratsbrett — aus. Donnerstag, den 23. Juni, abends 8 Uhr WlW SWg des PMnWMrWdes im Ratssitzungssaale. Die Tagesordnung hängt am Ratsbrett aus. Mehlverteilung. Abschnitt 17 der Mehlkarte ist zur Belieferung mit 350 Kr ausl. Weizenmehl für 2,63 Mark bis spätestens Mittwoch, den 22. Juni 1921 in einem zum Mehlhandel zugelassenen Kleinhandels- geschäft oder einer Bäckerei anzumelden. Die vereinnahmten Abschnitte sind von den Geschäftsinhabern am Donnerstag, den 23. Juni, vorm., mit Lieferschein an den Gruppen führer, Herrn Kaufmann Paul Brückner, abzugeben. Nachmeldungen sind ausgeschlossen. Rabenau, am 22. Juni 1921. Der Bürgermeister »NU iDlNhslschbS. Rabenau, 22. Juni 1921 * Die Zeit des Beeren- und Pilzesammelns, in welcher Kinder und Erwachsene an den Hängen und Wegrändern in den Schluchten des Rabenauer Grundes und seiner Umgebung auf der Suche sind, ist wieder da. Es sei deshalb auf das Vorhandensein der so giftigen Kreuzotter aufmerksam gemacht. Der Einsender dieser Zeilen hat am Montag, in der Nähe der Spechtritzmühle eine solche angetroffen. Die Kreuzotter ist leicht erkenntlich an der Zickzacklinie auf dem Riickeu. Sie liebt sonnige Plätze an steinigen Halden und sind solche immer mit Vorsicht aufzusuchen. Vor allen Dingen (nicht Barfuß gehen. Gefährlich wird sie nur, wenn sie getreten oder sonst gestört und angegriffen wird, im anderen Falle wird sie immer die Flucht ergreifen. Ihre Vernichtung ist der beste Schutz, und ein Schlag mit dem Stock genügt immer, sie unschädlich zu machen. Es ist aber nun nicht not wendig, daß man jeder Schlange, die einem in den Weg kommt, den Garaus macht. Mit Ausnahme der Kreuz otter, sind alle Schlangen unserer Heimat harmlos. Das selbe gilt auch von den Exsen und Molchen. So z. B. der schöne Feuersalamander oder der gefleckte Wassermolch mit der schwarzen Färbung und den gelben Flecken, der gerade in hiesiger Gegend heimisch ist. Nicht daß jemand sagen konnte: »Hätten sie doch das alte Vieh gleich „zer- latscht!", als ich einen solchen, der sich auf die Straße verirrt hatte, als Naturfreund, in den nahen Garten setzte. Sie sind nützlich und leben nur von schädlichen Insekten. 8. * Wir haben wiederholt von den Bestrebungen berichtet, die darauf hinausgingen, die Vereinigung der Gemeinden Deuben, Döhlen und Potschappel zu einem Gemeinde wesen herbeizuführen. Es sollte bekanntlich eine neue Stadt mit dem Namen »Freital" erstehen. Diese Angelegenheit stand auch auf der Tagesordnung der letzten Kreisausschußsitzung der Amtshauptmannschast Dresden. Nach langen Debatten beschloß der Kreisausschuß, jedoch gegen den Zusammenschluß zu einer Stadt finanzielle Bedenken geltend zu machen. — Weiterhin kam man zu dem Entschluß, den Namen „Freital" aus historischen Gründen nicht gut zu heißen. * Sammelt Arzneipflanzen und Tee kräuter! Von Apothekern wird geklagt, daß cs ihnen im vorigen Jahre nicht möglich gewesen ist, den notwen digen Bedarf an Lindenblüten und Kamillen zu beschaffen. So werden jetzt noch große Mengen Arzneipflanzen und Teekräuter zu hohen Preisen aus dem Ausland eingeführt, die durch fleißiges Sammeln sehr gut im Lande beschafft werden könnten. Es ist daher wünschenswert, daß im naturkundlichen Schulunterricht Kenntnis der heimischen Arzneipflanzen und Teekräuter gefördert und zum Ein sammeln angeregt wird. Unerläßliche Pflicht ist es aber, daß beim Sammeln die Fluren geschont werden. * 4. Sächsisches Kreisturnftst 16. bis 18. Juli 1921 in Dresden. Seitens des Turnfahrten - Ausschusses ist ein handliches, mit 8 hübschen Bildern geschmücktes Büchlein herausgegeben worden, enthaltend nicht weniger als 68 Turn- und Kletterfahrten, die unter kundiger, sachgemäßer Führung im Anschluß an das Turnfest aus geführt werden sollen. Zum Teil wird dabei das Dampf schiff (bei ermäßigtem Preise) als Beförderungsmittel benutzt — ein Anreiz mehr für die Turner des Westens und Ostens, die dazu selten Gelegenheit haben. Bekanntlich ist Dresden in landwirtschaftlicher Hinsicht von der Natur mit großen Reizen ausgestattet: an die auserlesensten Punkte sollen die Festgäste geleitet werden. 6 Wande rungen führen in das Gebiet Loschwitz-Pillnitz, 3 nach Meißen-Moritzburg (Teichlandschaft), deren 8 in das zwischen Tharandt und Kreischa liegende Gelände (Weißeritz- und Müglitztal), 5 in die schöne Lausitz (da von 2 zweitägig und 1 dreitägig) und nicht weniger als 38 in die Sächsische Schweiz, der beliebteste Ausflugsort der Dresdner. 4 dieser Turniahrten dehnen sich auf 2 und 3 auf 3 Tage aus. 12 weitere Wanderungen sind mit leichter, mittelschwerer und zum Teil auch schwerer Felskletterei verbunden. Für ganz besonders zuverlässige und erfahrene Führer ist dudei gesorgt. 2 von den Kletterfahrten sind zweitägig. In das herrliche Erzgebirge führen 8 Turnsahrten, die Hälfte davon zweitägig. Bei diesem großen Blütenstrauße v?u Naturgenüssen dürste jeder auf seine Rechnung kommen. Wohlauf zum frohen Mlirch-Nll Bern Heil> LyarQuot. Lie vlswc w diswalde untergebcachten landwirtschaftlichen Schule in die hiesige Schule ist nun vom Schulvorstand endgültig beschlossen worden. Der landwirtschaftliche Kreisverein zu Dresden als Errichter dieser Schule hat die zunächst erbetenen drei Räume zugesagt erhalten, ein viertes in Aussicht gestellt werden. Für 3 Räume ist ein Miet zins von 5250 Mark, für 4 Räume ein solcher von 7000 Mark ausbedungen worden. In dieser Miete sind Heizung und Beleuchtung sowie Reinigung eingeschlossen Der Schulvorstand hat mit 9 gegen 2 Stimmen dem Abschlusse eines diesbezüglichen Vertrages zugestimmt. Statt einer erbetenen Vermietung aus 10 Jahre, kommt nur eine solche von 5 Jahren in Frage; doch wird die Stadtgemeinde, falls ja die Schule ihre Räumlichkeiten selbst brauchen sollte, besorgt sein, andere geeignete Räume zu beschaffen. Edle Krone. Mehrere Einbrecher versuchten in der Nacht das dem Pächter Linke gehörige Auto zu stehlen. Anscheinend wußten sie aber nicht so recht mit dem Auto umzugehen. Um kein Aufsehen zu erregen, mußten sie es schließlich einige hundert Meter von der Garage entfernt stehen lasten. So konnte das Auto seinem recht mäßigen Besitzer wieder zugeführt werden. Deuben. Die Sammlung für das Missionsnotopfer ergab einen Gesamtbetrag von 2820,55 Mark. Dresden. Bei den am Sonntag stattgefundenen Elternratswahlen wurden 473 Vertreter der christlichen Elternvereine und 444 Vertreter der weltlichen Schule gewählt. Die Wahlbeteiligung schwankte bei den einzel nen Schulen zwischen 50 und 75 Prozent. Dresden. Von der Kriminalpolizei wurde der Ar- ;eiter Mar Talkenberg aus Dresden wegen zahlreicher Fahrraddiebstähle festgenommen. Talkenberg suchte die gestohlenen Räder unter verschiedenen Namen an den Mann zu bringen. Nur ein Teil der gestohlenen Räder rannte den Geschädigten bis jetzt zurückgegeben werden. Graupa bei Pirna. Hier beschwert sich der Toten- rettmeister, weil niemand stirbt, ein Zeichen sür die Ge- undheit der Gegend. Von den 1200 Personen, die zum Standesamt gehören, starben von 1914—1920 einschl. Totgeburten 113. Hiervon waren I I Personen über 80 und 90 Jahre und 19 über 75 Jahre alt. Werdau. Unter Mitnahme eines Geldbetrages von 2300 Mark, sowie Schecks in Höhe von 23 000 Mark, st der 16 Jahre aUe Lehrling einer hiesigen Spinnerei- irma flüchtig geworden. Löbau. Maßnahmen gegen das frühe Heiraten wurden in der letzten Stadtgemeinderatssitzung angeregt Es wurde betont, daß der Wohnungsmangel in erster Reihe aus das frühzeitige Heiraten junger Leute zurück zuführen ist. Ein Heiratsverbot könne die Stadt nicht erlassen, wohl aber könne sie verfügen, daß Leute, die unter 25 Jahren heiraten, eine Wohnung nicht erhalten. Zwickau. Die hiesige zweitgrößte Automobilfabrik, die Audi-Werke A.-G., die im Jahre 1909 von August Horch und Hermann Lange gegründet wurde, stellten am 7. Juni ihren 3000. Motor fertig. Aus diesem An laß errichtete der Aufsichtsrat eine Stiftung von 200 000 Mark sür die Beamten und Arbeiter des Werkes. Plauen. Infolge von schweren Mißhandlungen, die ihr durch ihre Stiefmutter zuteil wurden, vergiftete sich am 1. Februar ds. Js. die 18 jährige Martha Vietz hier mit Gas. Polizeiliche Erhebungen führten zur An- zeigeerstattung gegen die Stiefmutter Joseva Bietz. Das hiesige Schöffengericht verurteilte das herzlose Weib zu 1 Jahr Gefängnis. Mittweida. In unserer Stadt ist ein Bierkrieg entbrannt. Der Preis sür drei Zehntel Friedensbier wurde von den Gastwirten auf 2 Mark festgesetzt ; außer dem soll ein Bedienungsgeld erhoben werden. Das Gewerkschastskartell fordert nun alle Biertrinker aus, nur 1,50 Mark zu zahlen. Wilthen. Ein aufregender Vorfall trug sich auf dem hiesigen Bahnhose bei dec Einfahrt eines von Zittau —Ebersbach kommenden Zuges zu. In das Gleis, aus dem der Zug eben einfuhr, lief eine schon ältere Frau, während die Maschine nur noch einige Merer entfernt war. Die Lokomotive pfiff, aber sofortiges Halten war unmöglich. Im Augenblick höchster Gefahr sprang der Fahrdienstleiter, Eisenbahnassistcnt Garth, unter eigener Lebensgefahr in das Gleis und riß die wie gebannt da- r in rück. Sie entkam fu dem sicheren Tode. Zittau. Die 6jährige Tochter des Straßenbahnfahrers Bräuer wurde von einem wütenden Hahn angegriffen. Der Hahn flog an dem Kinde, daß den Vater in der Arbeit besuchen wollte, in die Höhe und hackte nach dem Gesicht. Ein Auge ist so schwer verletzt, daß es noch fraglich ist, ob die Sehkraft des Auges erhalten bleiben wird. Thalheim. Große Unterschlagungen, die schon seit längerer Zeit begangen wurden und in die Hunderttausende von Mark gehen sollen, haben sich der Leiter und einige Beamte der hiesigen Kasfenstelle des Textilarbeiter- Verbandes zuschulden kommen lassen. Der Leiter der Kassenstelle ist seit einigen Tagen verschwunden. Kurse der Dresdner Börse vom 2l. Juni 1921. mitgeteilt von der Spar- und Girokasse Rabenau. 3"/o Deutsche Reichsanleihe 5°/g Deutsche Sparprämienauleihe 30/0 Sächsische Rente 30/0 » Staatsanleihe 1855 3-/2 0/0 » » 1852/68 4O/o „ „ 1919 30/g Preußische Konsol. Anleihe 3V2O/0 „ 4°/o 4°/g Anleihe der Weißeritztalsperren-Genossenschast in Hainsberg, staatlich garantiert 3V2V0 Dresdner Stadtanleihe 1905 40/g „ ,, 1913/18 4°/g Chemnitzer Stadtanleihe 1907/14 40/g Leipziger Stadtanleihe 1908 40/g Kommunal-Kred.-Briefe Kreditanstalt Säch sischer Gemeinden 40/g Landwirtschaftliche Pfandbriefe 30/0 Landwirtschaftliche Kreditbriefe 3'/« 0/0 Lausitzer Pfandbriefe 40/g Lausitzer Kreditbriefe 40/g Mitteldeutsche Bodenkr.-Anst. Psandbriese 40/0 Sächs. Erbländische Pfandbriese Aktien. Sächsische Bank Hasferöder Papierfabrik Thodesche Papierfabrik A.-G. Hainsberg Chemnitzer Zimmermannwerke Sächsische Gußstahlsabrik Döhlen Sächsische Maschinenfabrik Hartmann Sachsenwerk Seidel L Naumann W. Hirsch, Glasfabrik, Radeberg Glas-Industrie Siemens 74,50 77,375 85,625 57,50 86,— 88,— 74,- 56,25 60,50 69,75 66,- 76,25 73,50 85,— 95,50 102,3/s 96,75 85,— 99,50 94,75 101,25 278,— 329,50 315,— 267,— 825,— 529,90 282,— 327,80 449,— 890,50