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Rabenauer Anzeiger : 03.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-193305039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19330503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19330503
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-05
- Tag 1933-05-03
-
Monat
1933-05
-
Jahr
1933
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Aas neue Schulgesetz Eines der wichtigsten und ties in das Volksleben einschneidenden Gesetze, das vom Reichskabinett jetzt verab schiedet wurde, ist das Gesetz gegen die Ueberfremdung und Ueberfüllung deutscher Schulen und Hochschulen In der Be gründung zu dem neuen Schulgesetz wird ausgeführt, daß der deutsche Schulaufbau einer Begründung und Neugliede rung bedürfe, weil falsche Dildungsvorstellungen die Schule von ihrer Aufgabe, das Volk zu bilden entfernt und sie zum Selbstzweck für die reine Bildung der freien Einzelpersön lichkeit gemacht haben. Ferner wird unterstrichen, daß die Volksschule, der als der Hauptschule des Volkes der erste Rang im Schulwesen gebührt, zugunsten der höheren Schule arg vernachlässigt ist. Der Zudrang zu den über die Volks schule hinausführenden Bildungsanstalten bis hinauf zur Hochschule hat einen Umfang angenommen, der außer jedem Verhältnis zu der Kraft unseres Volkes und zu dem Bedarf der Berufswelt an höher vorgebildeten Kräften steht. Am schlimmsten wirkt sich diese Fehlentwicklung bei den Abiturienten, Studenten und Jungakademikern aus Diese Fehlentwicklung kann die Reichsregierung nicht sich selbst überlassen. Allgemeine Mahnungen und Warnungen bleiben ohne Wirkung, da die falschen Bildungsvorstellungen und das falsche Aufstiegsstreben sich zu tief in vielen Schü lern und Eltern fe tgesetzt haben. Daher müssen gesetzliche Maßnahmen getroffen werden, um den Schulaufbau und die Schullaufbahn in e n geordnetes Verhältnis zur Arbeitswelt des Volkes zu setzen. Die Begründung räumt ein, daß man che Maßnahmen des Gesetzes den betroffenen Einzelnen hart erscheinen mögen. Sie unterstreicht aber, daß sie vom Volks ganzen gesehen unerläßlich sind. Um wirksam zu sein, muß die Zulassungsbeschränkung von Maßnahmen innerhalb der höheren Schule und Hochschule und von allgemeinen Kultur- und volkspolitischen Maßnahmen begleitet sein, die vor al lem im Rahmen der wirtschaftlichen Maßnahmen des Vier jahresplanes eine besondere Bedeutung beanspruchen. Im übrigen ist dahin zu streben, die mechanische Regelung der Zulassungsbeschränkung möglichst bald durch organische Maßnahmen zu ersetzen. Weiter heißt es dann in der Begründung: Die allge meine Beschränkung des Zuganges zu den Schulen und Hoch schulen macht besondere Anordnungen bezüglich des Anteils der Personen nichtarischer Abstammung an den Besuch die ser Bildungsanstalten erforderlich. Es wird dann weiter ausgeführt, daß der Anteil von Personen nichtarischer Ab- tammung an den höheren Berufen in Deutschland weitaus zrößer ist, als ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung ent- pricht. Der wirtschaftliche und geistige Einfluß, den die Fremdstämmigen dadurch im deutschen Leben haben, schwächt die einheitliche Gesinnung und die geschlossene nationale Kraft des Volkes und Staates. Bei der Knappheit des deutschen Lebensraumes für gehobene Berufsarbeit haben die eigenen Volksgenossen ein natürliches Anrecht auf Vor rang und Bevorzugung. Das deutsche Volk und der deut- sche Staat sind vor allem durch die Ausgaben der deutschen Erneuerung darauf angewiesen, zum mindesten das Ver hältnis im Anteil der Nichtarier an den höheren Bernsen her zustellen, das sich aus ihrem Anteil an der GesamMoölke- rung ergibt. Es wird ferner bestimmt, daß das Gesetz auf öffentliche und private Schulen gleichmäßige Anwendung findet, und die Landesregierungen im einzelnen die Schulen und Hoch schulen bestimmen, aus die sich das Gesetz erstreckt. aus- geschiedenen Schüler können auf eine Schule übergehen. Die Landesregierungen können, um diese?: Schü lern einen angemessenen Bildungsabschlutz zu ermöglichen, besondere Einrichtungen und Anordnungen treffen. Die aus- geschiedenen Studenten sind von dem weiteren Hochschul studium ausgeschlossen. Bei Neuaufnahmen dürfen nicht mehr als 1,5 v. H. nichtarische Schüler bzw. Studenten aus genommen werden, und für die alten Schüler- und Studen tenbestände an den Schulen und Hochschulen, bei denen das Mißverhältnis zu groß ist und feststeht, daß die in Frage kommenden Verufsarten überfüllt sind, muß der Prozentsatz der nichtarischen Schüler auf 5 o. H. herabgesetzt werden. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, trifft es übrigens nicht zu, daß, wie in den ersten Mitteilungen vnge- deutet worden ist, besondere Ausschließungsbestimmungen gegen die sogenannten Ostiuden, d h. diejenigen, die nach — ,»!.!.. oem 1. August 1914 aus dem Osten nach Deutschland einwan- dertem vorgesehen sind. Diese fallen unter die allgemeinen Bestimmungen üls Nichtarier. Schüler nichtarischer Abstam mung, die mit Beginn dieses Schuljahres in die Schulen neu einaetreten sind oder eintreten, gelten in jedem Falle als noch nicht ausgenommen. Auf sie finden die vorliegenden Bestimmungen Anwendung. Das gleiche gilt entsprechend für die Studenten, die mit dem Sommersemester 1933 erst malig eingeschrieben worden sind oder eingeschrieben werden. Perlins früherer Oberbürgermeister Böß, der im Zusammenhang mit den gegen ihn erhobenen Vor würfen festgenommen wurde. Die Arbeit«Marktlage im Strich Weiteres Absinken der Erwerbslosenziffer. Nach dem Bericht der Reichsanstalt kür Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung für die Zeit vom 1. bis 15. April 1933 ist die Zahl der bei den Arbeitsämtern ge meldeten Arbeitslosen in der ersten Aprilhälste weiter ge sunken. Sie verminderte sich um rund kg Ü00 auf 5 530 Ü00. Vom Höchststand der winterlichen Arbeitslosigkeit ist bis Mitte April eine Entlastung um rund 518 000 oder um 8,6 v H eingetreten gegenüber einer vorjährigen Entlastung von nur 195 000 oder 3,2 v. H. Die Besserung in der Be richtszeit ist im wesentlichen in den Außenberufen zu ver zeichnen, die durch die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Regierung eine wichtige Stütze erhielten. Die Entwicklung in den übrigen Berufen war uneinheitlich. Stärker als die Zahl der Arbeitslosen überhaupt geht die Zahl der hauptunterstühungsempfänger m der Ar beitslosenversicherung und Krisenfürsorge zurück. Der Abgang betrug hier 148 000 oder 6,9 v. H. Die stärkere Abnahme der Unterstützungsempfänger innerhalb der Ge samtbewegung der Arbeitslosenzahl ist ein weiteres Zeichen dafür, daß Neumeldungen zum Ostertermin die Abgänge in Arbeit teilweise überdeckt haben. Am 15. 4.1933 waren noch rund 2 0lEsO hauplunler- stühungsempsänger in der ArbeistlosenWrsicherung und Krisenfürsorge vorhanden; davon entfielen 580 vüü auf die Arbeitslosenversicherung und rund 1 437 OO^aus die Krisen fürsorge. Zahlen über den Bestand an vlWfahrtserwerbs- losen liegen für die Monatsmitte nicht Hilfe für die Landwirtschaft Neue Maßnahmen der Reichsregierung. Die Reichsregierung Hot aus Vorschlag von bre.chsminister Dr. Hugenberg weitere für die Landwirtschaft bedeutsame Maßnahmen beschloten. Es handelt sich 1. um ein Gesetz zur Senkung der Gebühren an den Vieh- und Fleisch Märkten und die Ermächtigung für die allgemeine Einführung des Schlußscheinzwanges. Diese Maßnahmen dienen vor allem der bäuerlichen Vieh- wirtschaft; 2. um ein Gesetz zur Versorgung des Wein-, Obst-, Ge müse- und Hopfenbaues und der Forstwirtschaft mit Schäd lingsbekämpfungsmitteln und Hopfenbindematerial, durch 13. Fortsetzung Nachdruck verboten Oh, es war ein gewagtes Spiel! Aber sie war überzeugt, und sie hatte sich gut genug umgesehen und die Entfernung abgeschätzt, daß Klaus rechtzeitig zur Stelle sein würde. Dessen Arm umfaßte sie jäb. Seite an Seite galoppierten die Pferde. Klaus reagierte das seine mit den Schenkeln, während er mit der Rechten den Zügel des Schimmels faßte und ihn zurückriß. Keuchend hemmten die Tiere den Lauf. Ihre Flanken bebten. Ina lag mit dem Oberkörper an Klaus' Brust. Er hielt sie fest und fragte mit zitternder Stimme: „Was fehlt Ihnen? Sie sind so blaß?" Er fühlte den Duft ihres Wesens, sah das weiche Oval ihrer Wange. Sie atmete hastig. O, sie war eine gute Schau spielerin. ' , , Noch enger schmiegte sich ihr Körper an ihn. Ihr Kopf wandte sich ein wenig. Mit einem eigens in seiner Wirkung längst ausprobierten Augenaufschlag blickte sie zu ihm auf. Ganz nahe war ihm ihr Gesicht und ihre Lippen standen ein wenig offen. . . „O, Sie haben mich gerettet, Klaus," sagte sie mit schein bar bedrängtem Atem. „Gott sei Dank, daß ich nahe genug war, Baronesse, Es hätte schlimmer werden können." Eine leichte Verwirrung befiel ihn. Er verspürte die Weichheit und Wärme ihres Körpers. Eine tolle Sehnsucht sprang in ihm auf. Diesen Mund küssen, der so sehnsüchtig lockte, dieses stolze Mädchen an sich reißen. Ihr Blick ruhte in dem seinen. War es nicht, als ob eine Frage darin war: Warum küßt du mich nicht? Warum zögerst du noch? Drängte sie nicht mit ihrem ganzen Wesen ganz nahe zu ihm? Ah, warum nicht? Wie die Augen lockten! War nicht ein leises Funkeln darin? Er beugte sich tiefer. Ganz still standen nun die Pferde, atmeten ruhig. Roter Mund, roter Mund, rauschte es in Klaus. Blut roter, stolzer Mund. Da fuhr es wie ein elektrischer Schlag durch sein Herz. Verwandelte sich nicht das Gesicht plötzlich? Wurde weicher, keuscher, zarter — mit blondem Haargelock, blauen, tiefen Augen? Hanna Bergner! Irrte nicht plötzlich eine Melodie durch sein Blut? „Spiel mir mein Lieblingslied " Dies alles taumelte blitzschnell wie eine Vision durch seine Seele. Riß ihn zurück. Machte seinen Blick klar. Riß Rausch und Lust des Augenblicks aus seinen Adern. Er sah das Zucken um den roten Mund, das Blitzen in den eben noch so sehnsüchtigen Augen. Ina schnellte mit einem Ruck zurück. „Aber warum halten Sie mich denn so fest?" Ihre Stimme hatte mit einem Male einen harten Klang. Mit Mühe bewahrte die Baronesse Ueberleguna. Sie fühlte: der Trick war mißglückt! Irgend etwas hatte Klaus in letzter Minute zur Besinnung gebracht. Was war es? Ah, hätte er nur einmal ihren Mund geküßt, er wäre ihr verfallen gewesen. „O, verzeihen Sie! Ist Ihnen nun besser?" Klaus hatte sofort den Arm zurückgenommen. In tadelloser Haltung saß er nun. „Ja, danke!" Ina verriet ihre innere Erregung mit keiner Miene. „Vielen Dank, Graf Klaus. Eine kleine Uebelkeit, Ich weiß selbst nicht —" Sie setzte sich im Sattel zurecht. Sie lächelte sogar schon wieder. „Es ist vielleicht doch ratsam, Baronesse, wir gehen das Stück zu Fuß." das das F r ü ch t e p s a n d r e ch t zur Sicherung der not wendigen Kreditierung in gleicher Weise eingeführt wird, wie dies bei Düngemitteln und Originalsaatgut bereits früher geschehen ist. 3. um ein Gesetz über die Zwangsverwaltung landwirt schaftlicher Betriebe. Dieses Gesetz verfolgt das Ziel, die entstehenden kosten der Zwangsverwaltung gering ;n halten. Deshalb ist in Zukunst im Falle einer Zwangsverwaltung grundsätzlich der landwirtschaftliche Detriebsinhaber zum Awangsverwalter zu bestellen. Außerdem legt das Gesetz fest, daß im Falle der Iwanasverwaltung eines landwirt- schastlichen Betriebes der Schuldner Anspruch aus Gewährung des notwendigen Lebensunterhaltes für sich und seine Fa milie hat. Ferner werden neue Bestimmungen getroffen über die Angleichung des Vollstreckungsschutzes für Pächter gegenüber dem Verpächter und dem Pächterkreditinstitut. Wesentlich für die Landarbeiter ist die Ausdehnung des Vollstreckungsschuhes aus Landarbeiter eigenheime. Diese genießen in Zukunft ohne Rücksicht auf die Größe des zugehörigen oder zugepachteten Ackerlandes den Voll streckungsschutz. Bei Zwangsversteigerungen von Land arbeitereigenheimen in letzter Zeit erteilte, aber noch nicht rechtskräftige Zuschläge werden aufgehoben. Die Verord nung findet auch für noch anhängige Zwangsvollstreckungen Anwendung. MaeDouald verzeichnet Fortschritte Presser mpfang. Der Besuch des englischen Ministerpräsidenten MacDo- nald in Washington ist beendet Vor seiner Abreise führte MacDonald beim Empfang der Pressevertreter u a aus: Dir sind ein gutes Stück vorwärtsgekommen aus dem Dege, Möglichkeiten für spätere Abmachungen auszuarbei ten. Roosevelt und ich sind genau so frei wie zuvor, aber ich verstehe die Schwierigkeiten Amerikas besser als am Frei tag, als ich ankam. wir haben jetzt „Tuchfühlung" genom men. und wir sind setzt entschlossen, Schulter an Schulter zur Hebung der Bürden der ganzen Well deizutragen. Amerika schließt keine Bündnisse und mischt sich nicht durch vertragliche Bindungen In die europäischen Probleme, aber sicherlich erkennt jetzt auch die amerikanische Regierung die Schwierigkeiten meiner Regierung besser und sieht ein. daß keine Ration abseits stehen kann, sondern den anderen Völ kern die Hand reichen muß. Ein gemeinsames CommuniquL verzeichnet die ausge arbeiteten Vorschläge, die nunmehr auch den Vertretern der übrigen nach Washington eingeladenen Regierungen vorge- legt werden; diese Vorschläge betreffen die Hebung der Warenpreise, die Ausdehnung der Kreditgewährung, die Revision der Handels- und Währungspolitik mit dem Ziele: Abbau der Handelshemmnisse, sowie die spätere Wiederher stellung des Gleichgewichtes der Devisen. Evangelische Einheit-Kirche Vollmachten für Prüfioent Kapler. Der Deutsche Evangelische Kirchen-Ausschuß trat zu be deutsamen Beratungen in Berlin zusammen Ueber das Ergebnis der Beratungen dieses obersten Pertretungsorgans des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes wird folgendes mitgeteilt: Der Deutsche Evangelische Kirchen-Ausschuß be-t kannte sich zu der Notwendigkeit einer neuen Verfassung des deutschen Protestantismus mit dem Ziel der Schaffung einer deutschen evangelischen Kirche aus der Grundlage des vorhandenen Bekenntnisstandes. Er stellte sich hinter die von ieinem Präsidenten getroffenen Maßnahmen und billigte insbesondere die Berufung des lutberiichen Landesbiichoi D Mahrarens-Hannover und des reformierten Studiendirektors Pastor D Hesse-Elberfeld zu enticheidender Mitarbeit sowie die Heranziehung anderer in der kirchlichen Bewegung führender Persönlichkeiten. Der Kirchen Ausschuß erteilte seinem Präsidenten wei testgehende Vollmacht, für die Gesamtheit des deutschen Protestantismus zu sprechen und zu handeln. Er begrüßt es, daß schon die Ankündigung des Reformwer kes ein großes zustimmendes Echo im Lande gefunden hat, u a bei zahlreichen freien Verbänden, namentlich auch der Jugend." „Aber warum denn?" Sie lachte hell auf. „Es ist doch nichts geschehen. Ah da kommt ja auch der gute Egon, der Sonntagsreiter. Alfa vorwärts, gleich sind wir an Ort und Stelle." Ein kleiner Gertenhieb durch die Luft, die Pferde setzten sich in Schritt. Bald darauf erreichten sie den Eulenstein. „Nun? Wer hat gewonnen?" fragte Egon von Holty. „Keiner," sagte Ina lachend und klopfte ihm leicht auf die Wange. Und Detter Egon war überrascht, wie liebenswürdig seine Kusine mit einem Male zu ihm war. 7. Kapitel. „Ich liebe Sie." Hanna saß vor dem geöffneten Schrank. Mit einer fast feierlichen Gebärde entnahm sie ihm das teuerste und einzige Erbstück, das ihr Vater ihr hinterlassen hatte: seine Geige. Es war ein außerordentlich wertvolles Instrument eines alten italienischen Meisters. Zaghaft strichen ihre Finger über die Saiten; es gab einen feinem zarten Klang, der weich durch das Zimmer ver- schwebte. Hanna lauschte ihm mit einem kindhaft verträum ten Lächeln. Vergangenheit stand langsam auf. Sie erinnerte sich der Zeit, da sie mit ihrem Vater durch die Welt vaga bundiert war, nachdem sie die Kinderjahre bei der Tante ver lebt und ihre Mutter kaum gekannt hatte. Dann, als die Mutter tot war, nahm der Vater sie sich. Damals war er gerade in Spanien, dort liegt auch Mutter begraben. O, wie hatten die Menschen dem Vater zugejubelt, r er im Konzertsaal auf dem Podium stand und die spielte, die schluchzen und weinen und jubeln und jai konnte wie eine Menschenstimme. Welche Triumphe! konnte darüber beinahe die rheinische Heimat vergesst Und die Stunden, da der Vater ihr selbst Unterrick O, wie liebte sie die Geige! Das Instrument aller mente. - (Fortsetzun
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