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Der Weltkrieg. Große Erfolge im Osten. Der Entscheidung in Polen rücken wir mit jedem Tage näher und dürfen an der Hoffnung festhalten, daß uns unser Feldmarschall v. Hindenburg dort eine gar herr liche Weihnachtsgabe beschert. Die Operationen südlich del Weichsel schreiten vorwärts oder entwickeln sich weiter, wie der Bericht des Großen Hauptquartiers sagt. Da es auch an der ostpreußischen Grenze gut steht, wie die Zurückweisung eines feindlichen Kavallerieangriffs bezeugt, wobei wir 350 Gefangene machten, und da auch In Südpolen jeder feind liche Angriff durch die vereinigten deutschen und österreichisch ungarischen Truppen abgeschlagen wird, so kann unsere Heeresleitung ungehindert ihre Operationen in der Front durchführen und wird sie hoffentlich recht bald zu einem guten Ende bringen. Die Widerstandskraft der Russen er lahmt sichtlich, ihre besten Truppen sind dahin, Waffen und Munition fehlen, und der Hunger tut weh. Uber österreichische Erfolge bei Krakau berichten Wiener Meldungen. Danach wurden die Russen nordöstlich, östlich und südlich von Krakau mindestens 40 Kilometer weit zurückgeworfen. Die Kämpfe in den Karpathen bringen den Merreichisch-unaarischen Truvven immer weitere Erfolge Das tzausreglment des Zaren, bas dort gekämpft Hai, ist fast ganz vernichte«; die Offiziere des Regiments be standen aus soeben erst ausgemusterten Kadetten. Wenn das bet einem Elite-Regiment geschieht, wie mögen die Offiziere bei anderen Truppenteilen beschaffen sein! Ein Sedan für Ruhland fürchten Petersburger Blätter. Der militärische Mitarbeiter eines der angesehensten dieser Organe schreibt nach einer der „Voss. Ztg." über Amsterdam zugegangenen Meldung: Die Gruppierung der feindlichen Mächte auf den Wegen nach Lowicz, Lodz und Petrikau, die alle gleichmäßig weit von einander entfernt sind, läßt darauf schließen, daß in jeder der Gegenden eine ganze Armee operiert. Diefe Beteiligung der Truppen ist charakte ristisch für einen Einkreisungsverfuch der Deutschen, nämlich ein stark befestigtes Zentrum in Czenstochau und starke Flügel in Lowicz und Krakau. Das ist eine ähnliche Aufstellung, wie sie Metz und Sedan vorausging. Das Elend in Serbien spottet jeder Beschreibung. Nach einem von den Londoner „Times" veröffentlichten Briefe einer Pflegerin aus Belgrad liegen die ver wundeten überall herum, selbst auf den Straßen. Die Rote-Kreuz-Depots werden von Hungrigen belagert. Tau sende warten auf die versprochene Hilfe vom Auslonde. Die Geschäftsleute sind bankrott. Niemand hat Geld. Es gibt Orte, in denen nicht ein einziger Einwohner sich satt essen kann. Griechenland wist Serbien unter gewissen Umständen beistehen. Unter Berufung auf den Bündnisvertrag hatte Serbien um die Entsendung eines Hilfskorps von 100 000 Mann gebeten. Griechenland hat sich einer Wiener Meldung zufolge dazu bereit erklärt unter der Bedingung, daß Serbien einen rechtmäßigen Anspruch Griechenlands auf die Stadt Monastir anerkenne, die durch den Bukarester Vertrag an Serbien fiel und nur wenige Kilometer nördlich öer neu griechischen Grenze, unweit Albanien, gelegen ist. Ferner soll Serbien seine Zustimmung zu einer Berichtigung der serbisch-griechischen Grenze durch eine griechische Kommission geben und bet den Mächten des Dreiverbandes durchsetzen, daß diese Griechenland gegen einen eventuellen Angriff Bul gariens schützen. Sollten die Dreiverbandsmächte Monastir den Bulgaren überlassen, so würde Griechenland dies mit Waffengewalt verhindern. Es ist fraglich, ob sich der kluge griechische Ministerpräsident VenizoleS auf eine derartige Abenteurerpolitik einlassen wird. 150000 wann russische Verluste in Polen. Die Räumung von Lodz, so meldet ein weiterer Bericht des Großen Hauptquartiers, geschah heimlich nachts, daher ohne Kampf und zunächst unbemerkt. Sie war aber nur das Ergebnis der »orsusgesangen dreitägigen Kämpfe. In diesen hatten die Rusten gonz ungeheure Verluste. Die verlassenen russischen Schützengräben waren mit Toten buchstäblich angesästt. Noch nie, nicht einmal bei Tannen berg, sind unsere Truppen über soviele russische Leichen hin weggeschritten, wie in den Kämpfen bet Lodz und Lowicz. Obgleich wir die Angreifer waren, blieben unsere Verluste Vsim ckts Not am döcdstea. Origwal-Romau nach cmrr Ustvrischen Erzählung von G. Levin 31 So läßt es sich nicht ändern, so müssen die Leute zwei Pferde für die Gefangenen abgeben und Demoiselle muß einer der Reiter auf die Kruppe nehmen, das könnt Ihr Wachtmeister, Euer Pferd ist das stärkste Tier." „Mit dem größten Vergnügen," entgegnete der Wacht meister mit einem gutmütigen Kopfnicken; „Mademoiselle wird hoffentlich damit einverstanden sein, wenn der Sitz auch nicht gerate besonders bequem ist." Diese letzten Worte waren an Benedikte gerichtet, die aber gar keine Notiz davon nahm. Ihr schien es gleich- giltig zu sein, was man auch über sie beschließen mochte. „Aber sie kann doch nicht so, wie sie dasitzt, sich aufs Pferd setzen und dann mit fort durch die kalte Nacht rei ten, das kann ja einen Stein erbarmen," rief jetzt Frau Asra empört dazwisch, „Gehen Sie und holen Sie ihr einen Mantel," sagte der Verwalter, während Benedikte das mit Tränen über strömte Gesicht erhob und mit einem dankbaren Blick zu Afra aufsah. Frau Afra eilte davon; sie war gerührt durch diesen Blick, der eine Sekunde lang auf ihr geruht hatte. „Wir müssen Alles anwenden, um diesen Ausbruch zu verzögern," flüsterte Sztarrai in einem unbeobachteten Au genblick seinem Schicksalsgenossen zu. „Werden wir es so lange können, bis unsere Leute vielleicht herankommen," entgegnete General Teschen ebenso leise. „Wenn auch das nicht, so hindern wir durch irgend eine Verzögerung doch die Franzosen, einen so weiten Vorsprung zu gewinnen, daß unsere Leute sie nicht mehr einholen können." „Was sollen wir beginnen, ich sehe wirklich keine Möglichkeit sie aufzuhalten." „Verwünscht — sie führen schon die Pferde aus den Ställen." „Es läßt sich eben nichts dagegen machen." „Sie werden mir zugestehen, daß wir in eine verzwei felte Lage geraten sind — man wird mich in Wien vor ein Kriegsgericht stellen, weil ich zugegeben habe —" „Man wird dies nicht tun," fiel General Teschen ein — es fällt kein Schatten von Tadel oder Vorwurf auf Sie, Sie haben nur getan, was Ihnen befohlen wurde." „Ich hätte die kühne Verwegenheit, den Eifer zügeln müssen, der Sie so nahe an die Rllckzugslinie des Fein des — aber was ist das?" „Das sind die Unsrigen !" rief der General von Teschen aus. „Nein, das kann nicht sein — hören Sie nur!" „Nein — Sie haben Recht Sztarrai — dies Feuer wird nicht aus unseren Gewehren abgegeben." Diese Ausrufe wurden den gefangenen Offizieren durch ein plötzliches lebhaftes Kleingewehrfeuer entlockt, das von draußen her kam. „Alle Wetter!" rief auch Kapitän Lesallier aus und stürzte an eines der Fenster, welches er ausriß. „Heda, was ist das für eine Schießerei." Mehrere von den französischen Chasseurs kamen auf diesen Ruf ihres Kapitäns herbei. „Es sind Bauern, die in den Hof hereinschießen," er hielt er zur Antwort. „Die Pest über sie. Drei Mann von Euch mögen sofort heraufkommen zur Bewachung unserer Gefangenen." Während diese drei Mann eintraten, stürmte der Ka pitän mit seinem Wachtmeister davon, um die Verteidi gung des Schlosses zu leiten." Die Angreifer hatten bereits zwei in der Allee von Goschenwald ausgestellte Posten von ihren Pferden herun ter geschossen. Dann suchten sie das Tor zu stürmen, als sie aber erkannten, daß dasselbe stark verteidigt wurde hinter denen der Austen welk zurück. Wir haben im Gegensatz zu ihnen ganz unverhältnismäßig wenig Tote ver loren, bei dem Durchbruch unseres 25. Reservekorps von diesem Heeresteil nur 120 Mann! Dagegen wurden z. B. auf einer Höhe südlich Lutomiersk nicht weniger als SSk lote Rusten gefundenund bestattet. Die russischen Gesamtoerluste betrugen nach unseren Schätzungen in den bisherigen Kämpfen in Polen mit Einschluß der bereits abtransportierten Gefange nen mindestens 150000 Mannt Lodz hat durch die letzten Kämpfe nur wenig gelitten, die elektrische Straßen bahn verkehrt nach wie vor; die Zeitungsmeldungen der uns feindlichen Staaten wollten bekanntlich von einem „Schutt haufen" wissen. Erfolge in Angriff und Abwehr haben wir auf dem westlichen Kriegsschauplatz zu verzeichnen. Gleich den Russen scheint auch den Franzosen und Eng ländern mit der Siegeszuversicht der Kriegsmut mehr und mehr zu schwinden. Das ist wenigstens aus dem Bericht unseres Großen Hauptquartiers herauszulesen, daß sich auch auf dem westlichen Kriegsschauplätze die Fälle mehren, in Lenen wir feindliche Mannschaften zu Gefangenen machen. Bei einem Angriff in der Richtung östlich Langemarck, das südlich von Dixmuiden gelegen ist, wurden die Franzosen von den Unseren zurückgeworfen und verloren etwa 200 Tote und 340 Gefangene. Auch in den Argonnen, wo der Feind nach wochenlangem rein passiven Verhalten, wieder einmal einen Angriff unternahm, verlor er 200 Ge fangene, während sein Verlust an Gefallenen und ver- schütteten sehr groß war. Die Franzosen werden nun wohl die Vergeblichkeit jedes weiteren Versuches, die letzten Reste des Argonnerwaldes zu verteidigen oder gar den Deutschen die von diesem eroberten Teile des Gebietes wieder abzunehmen, aufgeben, nachdem ihre jüngsten Vor stöße nicht nur überall leicht abgewiesen worden waren, sondern auch ein wichtiger feindlicher Stützpunkt durch Minensprengung in unseren Besitz gelangte. Von deutschen Fortschritten ln Flandern wird in Pariser Telegrammen, die über Genf etntrafen, berichtet. Danach konnte der in Flandern kommandierende General Foch trotz umfassender Befestigungen der französischen Stellungen nicht verhindern, daß den Deutschen, dank dem Zusammenwirken von Genietruppe, Infanterie und Artillerie, bei Npern ein Durchbruch der Linien gelang. Die Fran zofen wollen zwar einen kleinen Teil des verlorenen Ge ländes zurückgewonnen haben, aber der Haupterfolg ist, daß die Deutschen jetzt alle Stellen geringeren Widerstandes am Userkanal kennen und ihr ferneres Vorgehen danach ein richten werden. Der Stand der Deutschen bei Arras und Umgebung ist sehr günstig. Die Fortschritte, die wir bei Arras machen konnten, sind deshalb wichtig, weil der Ort ein bedeutsamer Eisen bahnknotenpunkt ist, und weil in dieser Gegend wiederholte und heftige Kämpfe stattfanden, die den Durchbruch durch die feindlichen Linien zum Ziel halten. Bei Souain, west lich der Aisne, auf dem Wege nach Reims, wo in der ver gangenen Woche zahlreiche Gefechte stattfanden, unter nahmen die Franzosen einen erneuten Angriff, der jedoch ebenso erfolglos blieb wie alle voraufgegangenen. Heftige Angriffe unternahmen die Franzosen bei dem vielgenannten Apremont, südöstlich St. Mihiel am rechten Maasufer, sowie in dem Voaesenkamm in der Gegend westlich von Markirck Diese Angriffe wurden von unseren Truppen ausnahmslos zurückgewiesen. Aeber die Beziehungen Frankreichs zu Natten wird der Minister des Auswärtigen Delcassee in der ver traulichen Sitzung des Ausschusses der französischen De putiertenkammer sprechen, die am Dienstag der neuen Woche zu kurzer Beratung in Paris zusammentritt. Der Len leitenden italienischen Kreisen nahestehende Vertreter eines Lausanner Blattes warnt die Franzosen aber jetzt schon vor überschwenglichen Erwartungen. Die kleine lärmende Kriegspartei Italiens, so sagt er, hat seit der Richtung gebenden Rede des Ministerpräsidenten Salandra keine Fortschritte mehr gemacht. Im Anschluß hieran sei erwähnt, daß der Ministerpräsident die Annahme von Interpellationen wegen des Bündnisvertrages mit Deutsch land und Osterreich-Ungarn in der italienischen Kammer aus Rücksicht auf die Verbündeten Italiens ablehnen zu müssen erklärte. Der türkische Krieg. Die türkische Kriegsleitung zu Lande wie zu Wasser liegt im wesentlichen in den Händen deutscher Heer, und Flottenführer, so daß wir ein Recht zu besonderem Ver- trauen auf die Waffentaten unseres Verbündeten haben dürfen. Kurz bevor der allseitig jubelnd begrüßte General feldmarschall Freiherr v. d. Goltz in Konstantinopel einzog, hatte General Liman Pascha eine lange Bestirechung mit dem Sultan. Der türkische Kriegsminister Enver Pascha weiß die außerordentlichen strategischen Fähigkeiten der deutschen Lehrmeister nach Gebühr zu schätzen und ordnet sich diesen willig unter, so daß ein volles und herzliches Einvernehmen zwischen den verbündeten Heerführern besteht. Unaufhaltsam geht der Siegeszug der Türken vorwärts. Sie stehen vor Bakum, das sowohl von der Land- wie von der Seeseite her angegriffen wird. Die türkische Flotte beschoß amtlicher Konstantinopeler Meldung zufolge die Umgebung der berühmten Petroleumstadt am Schwarzen Meer und beantwortete damit die Petersburger Lügen meldung, daß die osmanischen Kriegsschiffe vom Schwarzen Meere weggifegt und außer Gefecht geseP worden seien. Vermischte Nachrichten. Vas „Schwarze Hundert" ln Ruhland. Im Zaren reiche herrscht nicht der Zar, sondern der Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch, der Führer der ruffischen Kriegspartei und der grimmigsten Deutschenfeinbe. Schon vor Wochen war bekannt geworden, daß der Zar den Krieg nicht gewollt habe, sondern dazu von einem Mächtigeren gezwungen worden sei. Inzwischen hat bas ursprüngliche Gerücht wiederholt Bestätigungen erfahren, und jetzt erzählt ein deutscher Kaufmann, der zwanzig Jahre lang in Rußland lebte und dort mit den maßgebenden Persönlichkeiten ver kehrte, daß tatsächlich der Großfürst Nikolaus der Allmächtig« ist, dem der Zar sich ohne weiteres beugen muß. Die Zarin und sogar die den Altruffen nahe stehende Zarin-Mutter bemühten sich vergebens, die Allmacht des Großfürsten zu brechen. Unter der Führung dieser beiden Fürstinnen hat sich am Petersburger Hofe, wie der unbedingt zuverlässige Gewährsmann einem Vertreter des „B. T." mitteilte, eine Partei gebildet, die einen baldigen Friedensschluß herbei führen möchte und die es als unbegreiflich bezeichnet, daß Rußland gegen Deutschland und im Bunde mit dem Rivalen England kämpft. Der Zar ist kriegsmüde, leibet unter den Schrecken des Krieges entsetzlich, sieht sich dem brutalen Großfürsten gegen über jedoch zur Willenlosigkeit verurteilt. In Moskau allein liegen etwa eine Million Verwundeter, zwei Millionen wur den bereits außer Gefecht gesetzt. Auf die Äußerung des Zaren, es wäre gut, bald Mieden zu schließen, äußerte Großfürst Nikolaus, der Oberbefehlshaber des russischen Heeres, jedoch: Wenn Du Frieden machst, dann geht es um Deinen Thron und um meinen Kopf. Sieh Du zu, wie Du mit den deutschen Weibern (die Zarin ist eine deutsche Prin zessin) fertig wirst, ich werde mit den Deutschen fertig werden. Obwohl Großfürst Nikolaus als Feldherr nicht ohne Be deutung ist, besitzt er infolge seiner Strenge doch keine Popu larität; er ist gefürchtet, aber nirgends beliebt, nicht einmal in den Kreisen des deutschfeindlichen Stockrussentums, besten Führer er ist. Manche Anzeichen lasten erkennen, daß Groß fürst Nikolaus schon heute begriffen hat, wie sehr er die Deutschen verkannte, als er freventlich den Krieg gegen sie heraufbeschwor. Die schweren Verluste und Niederlagen deS russischen Heeres konnten ihren Eindruck nicht verfehlen. Dazu kommt der große Mangel an Geld, Munition, Waffen und Bekleidungsgegenständen, namentlich an Stiefeln, worüber der Großfürst persönlich sich bitter beklagte, Vie Fürsorge für die blindgeschoffenen Krieger hat in den Blindenheimen schon lebhaft eingesetzt. Gerade die Sorge um diese Unglücklichen ist auch das erste Gebot. Es genügt nicht, daß für sie nach dem Kriege materiell aus reichend gesorgt wird. Es muß vielmehr dahin gewirkt werden, daß die Erblindeten einer regelrechten Beschäftigung zugeführt und in den Stand gesetzt werden, sich durch Lek türe, Musik usw. die Nacht ihres Daseins freundlicher zu gestalten. In Dresden werden die im König Georg-Gym nasium untergebrachten Erblindeten schon jetzt von dem Leutnant a. D. Gübler im Lesen und Schreiben der Blinden schrift. im Gebrauch der Schreibmaschine und ^nanchtzM wichen sie zunächst zurück und nahmen gedeckte Stellung hinter Baumstämmen ein und unterhielten ein lebhaftes Gewehrfeuer. Kapitän Lesallier gab rasch die nötigen Be fehle und zog sich dann in das Gebäude zurück, aber er mußte bald einsehen, daß seine Leute gegen die unsichtba- ren, versteckten Angeiser nichts machen konnten. „Diese vermaledeiten Bauern, woher diese nur auf ein mal kommen!" rief er aus und sah besorgt aus dem Fen- ster auf den Kampfplatz. „Wenn man nur wüßte wie viel eigentlich hinter den Bäumen stecken. Mademoiselle, haben Sie den Mut, Goschenwald jetzt mit zu verlassen? Sie werden ihn wohl nicht haben — wir befinden uns in einer satalen Lage; aber ich muß ausbrechen — ich muß! Wachtmeister! Wo ist der Wachtmeister?" Dieser war auf dem Hofe, wo er die Reiter aussitzen ließ. , „Wachtmeister!" rief ihm der Kapitän aus dem offe nen Fenster zu, „nehmen Sie fünfzig Mann als Spitze, damit reiten Sie in schärfsten Trab aus dem Hof. Man wird Sie angreifen, die Aufmerksamkeit unserer Feinde wird dadurch von uns abgelenkt und es wird mir dadurch möglich werden, mit dem Rest der Leute, den Damen und den Gefangenen durchzukommen." „Wäre es nicht besser, wir verschanzten uns hier im Hof und warten ab, ob die draußen Mut haben uns an zugreisen." „Wir wissen nicht, wieviel es sind und ob sie nicht noch Verstärkung erhalten." „Ein gemeinsamer Durchbruch ist auch in diesem Falle der sicherste Weg, um uns aus einer gefahrdrohenden Lage zu befreien; das ist meine Meinung, Kapitän." Der Kapitän sah nach der Uhr. „Fast sieben Uhr," sagte er; „dann vorwärts, ich will einmal aus Ihre Meinung hören. Wir wollen abrücken, lassen Sie aussitzen, dann wollen wir sehen ob wir uns durchschlagen können,"