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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung M HmM, Seisersdörs, Stein- u. EHM. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps-, sür auS- wiirtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernamrdorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 149. SerksprsHex: «mL 8180 Donnerstag, den 17. Dezember 1914 Fernsprecher: Amt K-r-bev 2180 27. Jahrgang. Frankreich fallen. Die Offensivkraft der Franzosen und Kohlenausfuhrvcrbot zu erlaffen oder die Ausfuhr der ein zelnen Wecke erst dann znzulassen, wenn dieselben den Ver- in Hartenstein verübten Unterschlagungen, die bis 1890 zurückgingen, sind nunmehr auf 97 000 Mk. festgestellt worden. Kur Nsv uns fern. Rabenau- den 16. Dezember 1914. — Zur Erleichterung des W ei h n ach t sPersonen verkehrs wird die St'aatsbahnverwaltung neben der Ein- legnug von Vor- nnd Nachzügen schon vom 20./12. ab auf verschiedenen Linien Sonderzüge abfertigen. Auch aus den Linien Hainsberg-Kipsdorf und Mügeln b. Pirua-Geising-Altenberg werden solche verkehren. Die Sonder züge bieten an den einzelnen Verkehrstagen auch gute Ge legenheit zum Besuche der Wintersportplütze und zwar ver kehren einzelne dieser Züge nicht nur während der Weihnachts feiertage, sondern auch uoch am 1., 3. und 6. Januar. Alles Nähere ist aus einem Aushange zu ersehen, der am 17. De zember auf allen Stationen angebracht werden wird. — Ans den Verlnstlisten: Schützen-Reg. 108: Johs. Brnuo Borner- Rabenan, gefg. — Andrich-Deuben (102), gefg. — Bode-Dippoldiswalde (102), gefg. — Burck- Hardt-Paulsdorf (103), gefg. — Gefr. Eckhold-Grund (103), gefg. — Müller-Denben (104), vm. - Zschoche-Klingenberg (104), f - Suippes nnd ebenso ein feindlicher Angriff nordöstlich Ornes, nördlich Verdun, wurden unter schwere» feindlichen Verlusten abgewiesen. In der Gegend von Aslly-Apremont, südlich St. Mchiel, versuchten die Franzosen in viermaligem Au st u r m unsere Stellungen zu nehmen. Die Angriffe scheiter ten; ebenso mißlang ein erneuter feindlicher Vorstoß aus der Richtung Flirey, nördlich Toul. In den Vogesen sind die Kämpfe noch im Gauge. Bei der Zurückeroberung des Dorfes Leibach, westlich von Sennheim, machten wir 300 Gefangen e. Aus O st P r e u ß e n liegt nichts Neues vor. Die deutschen, von Soldan über Mlawa in der Richtung Ciechauvw vorgedrungenen Kolonnen nahmen die überlegenen feindlichen Stellungen wieder ein. In Russi sch-Poleü hat sich nichts Wesentliches ereignet. Ungünstige Witterung beeinflußt die Maßnahmen. — Das türkische Linienschiff „Mefsudije" ist auf seinem Ankerplatz infolge eines Leckes gesunken. Ein Teil des Schiffes befindet sich noch auf der Oberfläche des Wassers. Die ganze Mannschaft hat das Schiff verlassen können. Wien, 14. Dez. Die Verfolgung der Russen in Westgalizien wnrde fortgesetzt und gewann abermals unter kleineren nnd größeren Gefechten allenthalben nord wärts llkaum. Nun ist auch Dukla wieder in unserem Be- — Der Bundesrat stimmte dem Entwürfe einer Münster n. Umgebung 3000 Landsturmpflichtige im Alter von Bekanntmachung über Einigungsämter zu. — Die von Deutsch- 17 bis 45 Jahren nach Avignon gebracht. Ihre Lage sei land der l ux e m b u r g i s ch e n Regierung angewiesenen recht klüglich. Viele seien schwer erkrankt. — Auf- Entschädignugsgelder belaufen sich auf 1 900000 Btt. — Das ständische Marokkaner sind nach einer spanischen Meldung Pressebureau des sch weizerischen Geueralstabes Plaut in Marrakesch eingcrückt, das von den Franzosen geräumt ein Einschreiten gegen die Verbreiter falscher Gerüchte über ist. — Essad Pascha hat in Albanien den Heiligen Krieg angebliche deutsche Greueltaten, ! verkündet, dessen Folge der schon gemeldete Einfall von 25 000 — Nach den „Hamb. Nachr." waren in der Zeit vom. Albaniern in Serbien ist. 4. August bis 1. Dezember von den belgischen Soldaten^ — Aus einem französischen Feldpostbriefe geht hervor, 25 000 tot, 30 000 verwundet in Frankreich, 22 000 ver-daß unter den im Ueberschwemmungsgebiete stehenden belgi- wundet in England, 35 000 gefangen in Deutschland und scheu Truppen Typhus, Ruhr und Dysenterie herrschen und 32 000 interniert in Holland. Rechnet inan einige Tausend surchtbare Opser verlangen. Acht Soldaten sind in den letzten dazu, so dürften von der 200 000 Kämpfende umfassenden Tagen als choleraverdächtig in Sonderbaracken hinter die belg. Streitmacht kaum mehr als 40 000 Mann übrig bleiben. Front gebracht worden. ... . , gegenüber Deutschland und Oesterreich ist bedeutend ver- 203 Kälbern, 651 Schafen nnd 4389 Schweinen bei dem! mindert worden. letzten Schlachtviehmarkte, wurde der größte Auftrieb erzielt,! — Die sranzösifche Regierung hob die Vollstreckung der der jemals auf dem Dresdner Schlachtvichmarkt zu verzeich-! Todesurteile m a r o k k a u i s ch e r Kriegsgerichte gegen dent- neu war. Trotz der ungeheuren Zahl von Schlachttiereu/sche Konsulatsvertreter telegraphisch auf. — Mailänder Blätter welche die Landwirtschaft ausbrachte, wurde fast der gesamte! melden, die Türkei werde die italienische Forderung nach Auftrieb verkauft. Wurden doch allein für die Armeever- Genugtuung für den Zwischenfall in Hodeida sicher annehmen, waltuug 1505 Schweine, 562 Ochsen, 271 Bnllen und 143 — Im Kaukasus hat eiu großer Mohammedaneranfstand Kalben und Kühe angekauft. begonnen; etwa 50 000 bewaffnete russ. Mohammedaner sind — Das Schwurgericht Dresden hatte am 10. z» den Türken übergetreten. — Das neue portugiesische Juli d. I. den Eisenbahngehilfen Arno Becker wegen schwerer Kabinett ist gebildet worden; es wird das Bündnis mit Amtsunterschlaguug zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Englaud aufrechtcrhalten. — Gegen den griechischen Der Angeklagte hatte, um die Unterschleise zu verdecken, in Ministerpräsidenten V e nize l o s wurde ein Revolveranschlag den von ihm geführten Rechnungsbüchern vorsätzlich unrichtige verübt; Venizelos blieb unverletzt. Abschlüsse vvrgenommeu. Die von Becker gegen das Urteil — Der französische Kriegsminister wird ein Gesetz eingelegte Revision ist vom Reichsgericht auf Antrag des vorlegen, wonach jeder waffenfähige Franzose von 18 bis 52 Neichsauwalts als unbegründet verworfen worden. Jahren dienstpflichtig ist. — Die Franzosen haben aus Maß- pflichtungen ihrer inländischen Abnehmer gegenüber nach gekommen sind. — Das stellvertretende Generalkommando des 19. (2. süchs.) Armeekorps hat auf verschiedene Eingaben hin erklärt, daß cs in seinem Korpsbereiche vorläufig, gleichviel um welche Tage es sich handelt, Gesuche um Freigabe von Tanz musiken seine Zustimmung versagt. — Der Gemeinde Neugersdo rf ist ein reiches Vermächtnis zugefalleu. Der frühere Fabrikbesitzer Carl !Hermann Rudolf in Eibenstock, ein Neugersdorfer Kind, der >am 25. Oktober verschied, hat der Gemeinde 100 000 Mark zur Errichtung einer Carl-Hermann-Rudolf-Stiftung ver macht, deren Zinsen armen, alten, arbeitsunfähigen Leuten beiderlei Geschlechts zugute kommen sollen. Vom Zinserträgnis sollen 1000 Mark jährlich dem Kapitale zugeschriebeu werden. — Der Unteroffizier und Schutzmann Reitzmann in Zeulenroda, der in zahlreichen Fällen Liebesgaben- Pakete plünderte, wurde vom Kriegsgericht Erfurt zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis, Degradation und Ver setzung in die 2. Klaffe des Soldateustaud-s verurteilt. Kleine Notizen. — In Hetzdorf sind der Frau des im Felde stehenden Alfred D. zwei Sack Hafer gestohlen worden. Der Gendarm stellte die Spur eines Handwagens fest, die zur Wirtschaft der verw. I. führte. Als die Tochter !ins Verhör genommen wurde, habe sich herausgestellt, daß der Sohn der Bestohlenen dem Mädchen selber die Säcke auf den Wagen geladen habe. — Tot aufgefunden wurde in Ruppersdorf, O.-L., in einem Wasserloche bei seiner Wohnung der Gutsbesitzer Döring. Wahrscheinlich war der Greis, der Veteran von 1870/71 ist, in der Dunkelheit vom Wege abgeraten. — Die vom früheren Stadtkassierer Cramer — Der „New Jork Herald" meldet, daß die Verluste der Engländer in dem Seegefecht bei den Falklandinseln über 100 Tote betragen. Die Engländer bezifferten bekannt lich ihre Verluste auf nur 7 Tote und einige Verwundete. Nach einer Meldung des „Dai'y Chronicle" aus Buenes Aires hätten die Engländer bei den Falklandinseln nach Mitteilungen von Offizieren der „Dresden" schwere Verluste erlitten. Ein Offizier habe Funksprüche ausgenommen, wo nach die Engländer drei Schiffe verloren und be trächtliche Verluste erlitten hätten. — Die bei den F a l k l a n d - In s c l n verwundeten Engländer sollen nach einer Funkspruchmeldung iu Monte video gelandet worden sein. Englische Schiffe verfolgen die deutschen Kriegsschiffe „Prinz Eitel Friedrich", „Karlsruhe" und den Hilfskreuzer „Kronprinz Wilhelm". Nach einer englischen Quelle sollen diese Schiffe bereits ihre Kohlen schiffe verloren haben. — Eine amtliche russische Mitteilung vom IO-Dezember erklärt, daß gegenwärtig die russische Heeresleitung außer stande sei, genaue Daten über die Zahl der in den letzten Kämpfen Gefallenen, Verwundeten und Gefangenen anzugeben. Es erregt in Rußland besonders Mißstimmung, daß gleich zeitig mit dieser Mitteilung die Veröffentlichung der Verlust listen im russischen amtlichen und im Militärblatte, die bis her nur die Verluste au Offizieren mitteilteu,, eingestellt worden ist. — Die Mailänder „Perseveranza" führt in Besprechungen aus, die Stellungen der Deutschen seien ausgezeichnet und der Mißerfolg der Russen in Nord-Polen müßte zur Zurücknahme der ganzen russischen Linie führen. — General La Croix schreibt im „Temps": Die Rnhe auf dem Kriegsschauplatz im Westen sei wahrscheinlich der Verschiebung von Truppen nach Polen znzuschreiben. Die Kämpfe im Osten seien ein Beweis für den Offensivgeist und den unbestreitbaren Kampfesmut der deutschen- Truppen. — Nach Meldungen aus Petersburg glaubt mau, daß vorläufig ein deutscher Angriff auf Warschau nicht erfolgt. Das Ziel der deutschen Angriffe sei Lowitsch als Knotenpunkt der Bahnlinien nach Thorn, Warschau, Lodz und Wien und fünf Landstraßen, sowie wegen seiner moralischen Bedeutung als der Hauptstadt eines gleichnamigen ehemaligen polnischen Fürstentums. Die deutschen Kräfte um Lowitsch werden von den Russen auf fünf bis sechs Armeekorps geschätzt. — Die russische Zeitung „Rußkoje Slovo" erklärt, daß Rußland keine Truppen mehr habe, um Serbien zu helfen. Bulgarien verlange zu viel für einen solchen Dienst, Das zweckmäßigste wäre, wenn einige französische Divisionen bei Ragusa landeten, um von dort gegen Serajewo mit den Montenegrinern vorzugehen. Für Polen habe Ruß land noch Verstärkungen. Dort stehe die größte Schlacht aller Zeiten bevor. — Nach der „Köln. Ztg." äußert sich Generalmajor von Gatti im „Corriere dell Sera" über die militärische Lage dahin: Die Entscheidung wird voraussichtlich nicht in Neueste Meldungen. ! — Eine Kriegskredit- und Gewerbebank Großes Hauptquartier, 16. Dezember, wurde in Kötzscheubroda ins Leben gernfen, die den kleinen Im Westen versuchte der Gegner erneut einen Vor- Gewerbetreibenden mit Darlehen zu 5^ Prozent aushelfen stoß über Nienport, der durch das Feuer seiner Schiffe von soll- Das notwendige Kapital soll vom Gemcinderate be- der See her unterstützt wurde. Das Fen er blieb gänzlich schafft werden, der 50 000 Mark zur Verfügung stellen will, wirkungslos. Der Angriff wnrde abgewiesen. 4 5 0 Franzosen Zu diesem Zwecke sollen Wertpapiere in entsprechender Höhe wurden zu Gefangenen gemacht. Auf der übrigen Front lombardiert werden. Hierzu ist noch die Zustimmung des ist nur die Erstürmung einer vom Feinde vorgestern besetzten Ministeriums des Innern notwendig. Höhe, westlich Sennheim, erwähnenswert. — Von der ost-^ — Kohlen werden teuer und knapp durch Ver- prenßischen Grenze ist nichts Neues zu melden. In Nord- känfe der mitteldeutschen Kohlenwerke nach dem neutralen polen verliefen unsere Angriffsbewegnngen normal. Es wnr- Auslande zu guten Preisen. Es ist schon soweit, daß einzelne den mehrere starke Stützpunkte des Feindes genommen und Werke ausgemachte Abschlüsse nicht liefern. Hier ist es un dabei etwa 3000 Gefangene gemacht,'4 Maschinen-Mingt PfliG der zuständigen Reichsstellcn, entweder ein gewehre erbeutet. In Südpoleu gewannen unsere dort gemein- ---- sam mit den Verbündeten kämpfenden Truppen Boden. Großes Hauptquartier, 15. Dezember 1914. Die Franzosen griffen gestern an mehreren Stellen vergeblich an. Ein Angriff gegen unsere Stellungen östlich Ipern brach unter starken Verlusten für den Gegner zu sammen. Ein feindlicher Vorstoß aus der Gegend nordöstlich sitz. Unsere über die Karpathen vorgerückten Kolonnen machten gestern und vorgestern 9000 Gefangene und erbeuteten 10 Maschinengewehre. Die Lage an unserer Front von Rajbrot bis östlich Krakau in S ü d - „ „ „ . . . „ . polen unverändert. Nördlich Lowitsch drangen Von der Sparkasse hat er allein 91 000 Mk. unterschlagen, unsere Verbündeten im Angriff weiter gegen die untere Als Deckung sind nur durch die Kaution und Vermögen Vzura vor 16 000 Mark vorhanden. W i e'n, 15. Dezbr. Die Offensive nuferer Armeen in — In ein Juweliergcschäft in der Hainstraße in Leipzig Westgalizicn hat hier den Feind zum Rückzug gezwungen u.ffmd Einbrecher nachts cingedrungen und haben dort goldene auch die russische Front in Südpolen znm Wanken gebracht. Ringe, Manschettenknöpfe nnd Armbänder, Uhren, Ketten, Unsere den Feind in Westgalizien vom Süden her uncrmüd-! Spazierstöcke und dergleichen mehr gestohlen. Die Diebe haben „ „ , o - lieh verfolgenden Truppen gelangten gestern bis in die Linie, sich wit Nachschlüssel Zutritt zu den Geschäftsräumen ver-Engländer reicht zu einem kräftigen Vorstoß nicht mehr ans. Jaslo-Rajbrot. Bei dieser Verfolgung und in "der letztens schosst,, nachdem sie die Alarmsicherung zerschnitten hatten. Falls den Deutschen im Osten ein entscheidender Schlag ge- Schlacht wurden nach den bisherigen' Meldungen 3 1000 Der Geschäftsinhaber steht im Felde, weshalb der Umfang länge, würden die deutschen Armeen sofort auch im Westen Russen gefangen genommen, .freute liegen Nachrichten überles Diebstahls noch nicht festgestellt werden konnte. sinehr Beweglichkeit gewinnen. Das russische Heer befiudet die rückgängige Bewegung des Gegners von der gesamten! Dresden. Mit dem Auftrieb von 6967 Tieren und sich in einer Krisis. Seine zahlenmäßige Ueberlegenheit Front Rajbrot bis Petrikau vor. In dem Karpathen-Wald-!Mor von 620 Ochsen, 598 Bullen, 506 Kalben und Kühen,! gebirgc wurden gegen das Vordringen feindlicher Kräfte in """ > das Laborcza-Tal entsprechende Maßnahmen getroffen. — Vom südlichen Kriegsschauplätze wird amtlich gemeldet: Die durch das notwendig gewordene Zurücknehmen des eigenen rechten Flügels geschaffene operative Lage ließ es ratsam erscheinen, auch Belgrad zunächst aufzn geben. Die Stadt wurde kampflos geräumt. Die Truppen haben dnrch die über standenen Strapazen und Kämpfe wohl gelitten, sind aber vom besten Geiste beseelt.