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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung sie WmM, Seisttsdors) Stein- u. ErHtsu. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 146. Ker«sprech-r: «mt Deuben 2180 Donnerstag, den 10. Dezember 1914. Fernsprecher: «Mt Denbe» 2120 27. Jahrgang. an- des König!. Amtsgerichts Tharandt. Offizier u. der Unteroffizier durch Abspringen retten konnten und unsere Truppen Schulter an Schulter von neuem erfolg Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 9. Dezember. Bei Malancourt, östlich Barenues, wurde gestern ein sranzösischer Stützpunkt genommen. Dabei ist der größte Teil der Besatzung gefallen. Die Reste, wenige Offiziere und etwa 150 Mann, wurden gefangen. Ein französischer Angriff gegen unsere Stellung nördlich Nancy wurde gestern abgewiesen. Im Östen liegen von der o st p r e u ß i s ch e n Grenze keine besonderen Nachrichten vor. s geschleuderte Benzin entzündete sich, so daß im Nu Automobil und Straßenbahnwagen in Flammen standen. Die Fahrgäste des letzteren konnten sich, soviel bis jetzt bekannt ist, noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Von den Kraftwageninsafsen ist Dr. Lippmann von der Wetterstation des Dresdner Flug platzes tot, Oberleutnant Forstbeck schwer verwundet. Ein Unteroffizier und der Chauffeur erlitten leichte Verletzungen. — Weiter wird berichtet: Während sich der Chauffeur, der ^Straßenbahnwagen derart eingeklemmt, daß er nicht heraus- ! gezogen werden konnte. Dr. Lippmann verbrannte bei völligem Bewußtsein und konnte nur als verkohlte Leiche hervorgezogen werden. Die Schuld trifft den Chauffeur, der in Haft ge nommen wurde. Dresden. — In einem Kaffeehaus an der Prager Straße fiel ein in der Struvestraße wohnhafter Kaufmann plötzlich um und verschied infolge Herzschlags. Ferner wurde eine in den mittleren Jahren stehende Händlerin in der Schützenstraße, deren Wohnung behördlich geöffnet worden war, als Leiche vorgefuuden. — Wegen Diebstahls von Liebesgaben wurde der schon vorbestrafte Kuh melker Laver Wadewitz zu einem Jahr 6 Monaten Zuchthaus und fünfjährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt. Der Ange klagte hatte in der Zeit vom August bis 17. Oktober nach und nach für 175 Mark Waren, die für die Soldaten im Felde bestimmt waren, gestohlen. — Zur Einnahme von Lodz schreibt die „Tägl. Rundschau": Hindenburg und seine Truppen haben einen großen glänzenden Sieg errungen, der sich würdig den krieger ischen Großtaten der Geschichte anreiht und nicht nur für den Feldzug Rußlands, sondern auch für den ganzen Krieg von entscheidender Bedeutung sein kann. — Die französische militärische Presse schreibt laut „Berl.Lokalanz.": Ein gr. Teil ain Lodzer Erfolge kommt der Vorzüglichkeit der deut schen Verkehrsmittel zu. Der deutsche Bahnschaffner hat den deutschen Schulmeister siebziger Angedenkens abgelöst. — Auf Grund der vom russ. „Invaliden" zugegebenen Verl u st e betragen dieselben bis 4. Dezember insgesamt 1 300 000 Mann und mit Zurechnung der Kranken und Ge fangenen auf 2 bis 2 einhalb Millionen Menschen. Die Zeit sei daher nicht mehr fern, wo jeder Mann der Verbün deten nur noch gegen einen Russen fechten werde. — Es kann nicht bezweifelt werden, daß die deutschen Geschütze den englischen Kriegsschiffen im Kanal schwere Verlu st e zugefügt haben. Täglich werden zahl reiche Leichen englischer Seesoldaten an der belgischen Küste angeschwemmt. — Der bekannte Politiker Professor Miljukow schreibt in der Petersburger Zeitung „Rjetsch": Nach einigen Tagen optimistischer Erwartungen herrscht hinsichtlich der Balkan verhandlungen wiederum Entäuschung. Der alte unüberwind liche Gegensatz zwischen den Balkanmächten sei wieder her vorgetreten. Der ganze Artikel Miljukows verrät die tiefsten Sorgen über die fehlgeschlagenen Hoffnungen. Rabenau, den 9. Dezember 1914. Allgemeine Ortskrankenkasse Rabenau n. Ein Bein wurde vollständig zerfahren, außerdem erlitt P. noch schwere Kopfverletzungen. Nachdem dem Verunglückten von einem Pirnaer Arzt die erste Hilfe zuteil geworden war, erfolgte seine Ueberführung ins Johanniter-Krankenhaus Dohna-Heidenau. — In der Nähe des Bahnhofes Seitschen bei Bautzen wurden der Landsturmmann Schumann und der Landwehrmann Frenzel, die dort Bahnhofswache hatten, vom Schnellzug überfahre n, der 9 ff« von Bautzen nach Dres den verkehrt. Beide wollten jedenfalls dem von Dresden kommenden Personenzuge ausweichen und haben dabei das andere Gleis betreten. In dem Augenblick ist von Bautzen her der Schnellzug gekommen, der beide tödlich überfuhr. — Die Vigognespinnerei der Firma Max Schnitzer in Warnsdorf ist nachts von einem erheblichen Schad e n- feuer betroffen worden. Der Brand entstand im oberen Saale und vernichtete große Vorräte von Rohmaterial. 100 000 Kilogramm Wolle und 50 Kisten mit Garnen sind den Flammen zum Opfer gefallen. Die Maschinen sind vor läufig unbrauchbar geworden. Der Schaden wird auf drei viertel Million Kronen geschätzt. — Ein sehr schweres Autom obilunglück ereignete sich Dienstag abends in der 7. Stunde auf der Leipziger Straße an der Ecke der Rehefelder Straße in Dresden. Das Personenautomobil der Luftschifferabteilung in Kaditz wollte auf der Fahrt nach der Stadt einen ebenfalls stadt- würts fahrenden Straßenbahnwagen überholen. Um noch rechtzeitig vorbeizukommen und einem von der Stadt her- fahrenden Wagen auszuweichen, fuhr der Chauffeur mit großer Schnelligkeit. Es gelang ihm jedoch nicht mehr, an den stadt- wärts fahrenden Wagen vorbeiznkommen, und so wurde das Automobil zwischen den beiden Wagen zer drückt. Durch den Anprall wurde der von der Stadt her- kommende Straßenbahnwagen samt Anhänger aus den Schie nen gehoben nnd weit auf den Bürgersteig gedrückt. Der Benziubehälter des Automobils explodierte. Das heraus- Dic für Freitag, den 11. Dezember 1914 gesetzte Versteigerung findet nicht statt. Tharandt, am 9. Dezember 1914. Kur Nad untl fern. Rabenau, den 9. Dezember 1914. — Lehrer Max Kelling, Sohn des Herrn Brand direktors F. Kelling, wurde für besondere Leistungen mit der silbernen Friedrich - August - Medaille ausgezeichnet. Er ist 1883 in Rabenau geboren und amtiert seit 1908 in Meer ane. Zurzeit liegt er verwundet im Lazarett in Dessau. — Zur Beseitigung des starken Arbeiterma ngels finden gegenwärtig zwischen den mitteloentschen Braunkohlen industriellen und der Staatsregicrung Verhandlungen statt, die in großem. Stile die Ueberlassuug von Kriegsgefangenen zur Beschäftigung in den Tagebauen und zu Abraumarbeiten bezwecken. — Zur Einnahme von Belgrad schreibt die bulgar. „Kambana": Der Fall Belgrads bedeutet nicht bloß den Untergang einer räuberischen Dynastie und eines Banden- staates, sondern zugleich den Fall von Schranken, welche die westeuropäische Kultur bei ihrem Vordringen nach Osten jahrzehntelang aufgehalten haben. Für Bulgarien be deutet der Fall Belgrads die Aushebung eines alten Ver schwörernestes, in welchem zahllose Attentate gegen Bulgarien und Mazedonien ausgeheckt worden sind, außerdem bedeutet der Fall Belgrads einen schweren Schlag für die russische Diplomatie, welche an all den Verschwörungen beteiligt war, sowie einen Schlag für die einfältigen Köpfe der bulgarischen Nussvphilen. Darum hört man in Bulgarien nicht ein Wort des Mitleids für das schwere Schicksal Serbiens, sondern allgemein nur eitel Freude. Ruhm sei den Helden, die Bel grad eingenommen haben! — Der „Morn. Post" wird aus Petersburg gemeldet: Die Russen wünschen nun nicht mehr, die Deutschen über die Grenze zu treiben. Sie wollen sie in Polen festhalten, um sie dort, wenn es möglich ist, zu vernichten, oder sie doch zu zwingen, so viel Verstärkungen nach Polen zu bringen, daß der Kampf den Bundesgenossen im Westen erleichtert wird. — Der „Daily Chronicle" aber meldet aus Paris: Einer militärischen französ. Autorität zufolge hat Joffre volles Vertrauen in das, was er seinen „mathematischen Sieg" nennt. Bisher hätte Deutschland ihm dadurch, daß es die Truppen von Osten nach Westen sandte, einen schweren Stand geliefert, jetzt aber, meinte er, werde Rußland kräftig vordringen und so Joffre in den Stand setzen, seinerseits auf der westlichen Front mit Deutschland abzurechnen. — Den Russen hängen die Trauben zu hoch, deshalb „wünschen sie nicht mehr die Deutschen über die Grenze zu treiben" und überlassen großmütig die Hauptarbeit „den Bundes genossen im We ten". Herr Joffre erwartet alles von den Russen. — Hoffen und Harren .... Westlich Reims mußte Pellegroue-Ferme, obgleich auch hier die Genfer Flagge wehte, von unseren Truppen in' Ter Vertvaltttngsootlstreckungsbeamte reich angegriffen. Großes Hauptquartier, 8. Dezember. An der flandrischen Front bereiten die durch die letzten Regengüsse verschlammten Bodenverhältnisse den Trup penbewegungen große Schwierigkeiten. Nördl. Arras haben wir einige kleine Fortschritte gemacht. Das Kriegslazarett in Lille ist gestern abgebrannt. Wahrscheinlich liegt Brand stiftung vor. Verluste an Menschenleben sind aber nicht zu beklagen. Die Behauptung der Franzosen über ein Vor wärtskommen im Argonner Walde entspricht nicht den Tat sachen. Seit längerer Zeit ist dort überhaupt kein franzö sischer Angriff mehr erfolgt. Dagegen gewinnen wir fortgesetzt langsam Boden. schnell zurückweichenden Feind unmittelbar. Außer _ - . - den gestern schon gemeldeten, ungewöhnlich starken, blutigem Böttcherei mir Feldwirtschaftsgebäude nieder. — In dem Verlusten haben die Russen bisher etwa 5000 G e- Stalle eines Grundstückes der Gerberstraße in Leipzig brach fangene und 16 Geschütze und Munitionswagen ver-ein Brand aus. Hierbei erlitt der dort heimlich nächtigende loren. In Südpolen hat sich nichts Wesentliches ereignet. 71jährige Schmied August Menzel so schwere Verletzungen, - Verli n, 8. Dezember. Der Kaiser hat seine daß er tags darauf im Krankeuhause v e r st a r b. Ein eben- sür heute geplante Wiederabreise zur Front infolge einer nächtigender Handlungsgehllse erlitt Erkrankung an fieberhaftem Bronchialkatarrh um einiges Brandwunden und mußte mv Krankenhaus gebracht Tage verschieben müssen. Er konnte aber gestern und heute ^rden. Alv m der Nahe der EiseiMhnhaltesie^ den Vortrag des Chefs des großen Generalstabes des Feld- etwas schwerhorM aus Zehista auf Heeres über die Kriegslage entgegeunehmen. dem Wege zur Haltestelle kurz hinter seinem Gute das Bahn- .. Iqlers überschritt, wurde er von dem emlaufenden Zuge erfaßt, rc l e n, 7. Dezember 1914. Dav Ringen um weit mitgeschleift uud unter die Näder gestoßen. Entscheidung auf dem russischen Kriegsschauplatz dauert an. — - - - -- - - Oesterreichisch-ungarische und deutsche Truppen wiesen im Angriff im Raume südwestlich Petri kan die über Nowo-Radomsk nordwärts vordringenden russischen Kräfte zurück, indes deutsche Truppen den Feind znm Weichen zwangen. In Westgalizien sind gleichfalls größere Kämpfe im Gange. Ihr Ergebnis steht noch aus. In diesem Raume nahmen unsere und deutsche Truppen weitere 1500 Russen gesangen. In den Karpathen wird weiter gekämpft. An manchen Stellen hat der Feind starke Kräfte wieder- hinter den Gebirgskamm zurückgezogen. ' Wien, 8. Dezbr. Die Kämpfe in Westgalizien nehmen an Heftigkeit zu. ^llunmehr auch von Westen her angreifend, verjagten unsere Truppen den Feind aus seiner Stellung Dobczyce—Biliczkm Der eigene Angriff dauert an. Die Zahl der Gefangenen läßt sich noch nicht übersehen. Bisher wur den über 5000, darunter 27 Offiziere, abgeschoben. In Polen erneuerte Angriffe der Russen im Raume südwestlich Piotr- kows wurden von unseren und den deutschen Truppen über all abgcwiesen. In den Karpathen hat sich nichts von Ve- deutnng ereignet. Brand geschossen werden, weil durch Flieger-Photographie! einwandfrei festgestellt war, daß hinter Ferme eine schwere Batterie sich verbarg. Französische Angriffe in der Gegend! OklKNNlMukyUNg. Souain und gegen die Orte Barennes und Aucuois anff Der Ausbruch des Krieges hat das Ausscheiden vieler „ , .v westlichen Nrgonnenrande wurden unter Verlusten für den Mitglieder bei hiesiger Ortskrankenkasse M Folge gehabt, st,leichten Verletzungen davonkamen, wurde Dr. ( eguer zuruckgeworfeu. ^m Argonuer Walde selbst wurde^daher fft ev notig, zum Wahlvoychlag I eine von Lippmann mit dem Hinterteil des Autos zwischen die beiden an verschiedenen Stellen Boden gewonnen u. dabei machten gliedern unterzeichnete Erganznngsksie aufzustellen, die 36. q. wir eine Anzahl Gefangene. — Bei den gestern gemeldeten Namen enthalten und bis zum 28. Dezember 1914 an den! Kämpfen nördlich Nancy hatten die Franzosen starke Vorstand eingereicht werden muß. Zugleich werden alle Verluste. Unsere Verluste sind verhältnismäßig gering. sHausväter in Stadt und Land aufgefordert, ihre Versicherungs- Aus Ostpreußen liegen keine weiteren Nachrichten pl^llgen und Töchter sofort bei der Kasse anzu vor. In N o r d p o l e n stehen unsere Truppen in enger melden, oder aber emen Antrag nach §56 Fühlung mit den Russen, die in einer starken befestigten Befreiung ihrer sämtlichen m der Landwirtschaft Stellung östlich Miazga halt gemacht haben. Um Lowitz bAckMigten Kinder und Dienstboten an den unterzeichneten wird weiter gekämpft. In Südpolen haben österr.-ung. Borgtand bis zum 12. dieses Mon. gelangen zu lassen. Umgegend in Rabenan. Der Vorstand. Költzsch, Vors. — Aus den Verlustlisten: Wildfeuer-Niederhäs- lich (104), vm. — Göhler-Tharand (105), sv. — Günthcr- Seifersdorf (105), v. — Mantzsch-Potschappcl (241), ff — Fiebig-Glashütte, ff — Herm. Dittrich-B o r l a s (Ldst.), sv. — Gefr. Schöne-Höckendorf (Jäg. 12), vm. — Zimmer mann-Reichstädt (12), vm. — Baumgart-Höckendorf (12), ff — Alfred Heber-Spechtritz (Res.-Jüg.-Bat. 26), v. — Krebs-Wendischcarsdorf (20), lv. — Ein Diebstahl wurde in Höckendorf an einem Dienstknecht verübt. Ein auf demselben Gut Beschäf tigter nahm Anzug, Mautel und Schuhe seines Mitarbeiters an sich und verschwand damit. Der Bestohlene erstattete sofort Anzeige und den Dieb ereilte in Uebigau das Geschick in dem Augenblick, als er mit den gestohlenen Sachen spazieren gehen wollte. — Von der 1. Strafkammer des Kgl. Landgerichts Frei- berg wurde der Kutscher Hermann Linke aus Oberwiesenthal . In Nord p v l e n wegen schweren Rückfalldiebstahls zu 1 Jahr 6 Monaten folgen die deutschen Truppen dem östlich und südöstlich Lodz Zuchthausund dreijährigem Ehrenrechtsverlust v e r u r t e i l t. Kleine Notizen. — Ju Bannewitz brannte iene