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Rlibemlm Anzeiger Zeitung für Ukeandt> HeiseeMes, Klein- u. Gkühölsn Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Rabenau, am 14. Dezember 1914. — Aus den V e r l u st l i st e n: Oswin Max Müller unseren Truppen abgeschlagen, Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 14. Dezember 1914. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Gesamtverluste können wir nach den früh. Schlachten ziemlich zuverlässig feststellen. Sie betragen in den bisherigen üur kab un<l fern. Rabenau, den 14. Dezember 1914. — Es ist ein erfreuliches Zeichen unserer wirtschaft lichen Stärke, daß soeben zwischen Preußen und Sachsen ein Staatsvertrag über die Herstellung einer Eisenbahn von Wur- z e n nach Eilenburg abgeschlossen werden konnte die offen bar schon in nächster Zeit in Angriff genommen werden wird. — Die diesjährige HauPtversam m lung des Mis sionsbezirksvereins „Plauenscher Grund und Umgebung" soll am kommenden Donnerstag den 17. Dez. abends 8 Uhr im Rabenau, zurück (L.-Jnf.-Reg. 102) — Grumbt-Possen- Noch nie sind in deu gesamten Kämpfens darf (63), st — Res.-Jnf.-Reg. 241: Wüst-Großopitz, vm. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps-, sür aus wärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Kämpfen in Polen mit Einschluß der von uns gemachten 80000 Gefangenen, die inzwischen mit der Bahn nach Deutschland befördert worden sind, minde st ens 150000 Mann. Wien, 13. Dez. In der Schlacht in Westgalizien wurde am Sonnabend von den Oesterreichern und Ungarn der süd liche Flügel der Russen bei Limanowa geschlagen. — Von den russischen Belagerungstruppen vor Przemysl wurden nach Wiener Berichten einige Bataillone wegen Ungehorsams gefesselt abtransportiert. — Als Vizeadmiral Graf v. SPee vor 2 Jahren die Heimat zur Auslandsreise verließ, wurde er von Verwandten gefragt, was er tun werde, wenn inzwischen Krieg aus bräche. Er antwortete: Dann hoffe ich, mich mit vielen Engländer n auf dem Meeresgründe wiederzufinden. Das ist ein tapferes Seemanuswort des gefallenen Graten. — „Daily Mail" meldet aus Newyork: Das britische Geschwader holte den „Nürnberg" nach einer aufregenden Jagd ein und forderte ihn auf, sich zu ergeben. „Nürnberg" wies dies ab und kämpfte, bis er unterging. Wien. Nach dem veröffentlichten Verordnungsblatte hat Kaiser Franz Joseph angeordnet die Betrauung des Generals der Infanterie Erzherzogs Joseph Ferdinand, Kom mandanten des 14. Korps, mit dem Kommando der 4. Armee, ferner des Feldmarschalleutnants Joseph Noth, Kommandanten der 3. Jnfanterietruppen-Division, mit dem Kommando des 14. Korps. Kirchennachricht von Somsdorf. Mittwoch, den 16. Dezember, halb 8 Uhr Kriegsbeil stunde, auf Verlangen mit Abendmahl, Kirchennachrichten von Rabenau. Mittwoch, halb 8 Uhr Kriegsbetstunde. Darnach Ad ventsabendmahlsfeier. — Donnerstag, einviertel 8 Uhr abends sammelt der Jungfrauenverein am Eckersdorfer Berg zum Besuch des Vortrags von Missionar Frölich im Miss.- Bez.-Verein „Plauenscher Grund u. Umgebung" über „Krieg und Mission" in Hainsberg (Eiskeller). Auch andere Gemeinde glieder herzlich willkommen! — Das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat der Schulgemeinde Seifersdorf zur Unterhaltung des Volkschulwesens aus Staatsmitteln eine einmalige außer ordentliche Beihilfe von 800 Mk. bewilligt. — Im Konkurse der Vereinsbank Dippoldiswalde findet demnächst wieder eine Abschlagszahlung von 5 vom Hundert statt, wie auch auf nachträglich festgestellte Forde rungen Abschlagszahlungen nachgezahlt werden. — Der Stadtrat Dresden erließ eine Strafverfügung auf 80 M. gegen einen Hainsberger Mühlenbesitzer wegen Brotlieferung minderwertigen Gewichts. Der Mühlen besitzer beantragte gerichtliche Entscheidung; er fühlte sich un schuldig. Das Schöffengericht trat dem Stadtrat Dresden bei. Beim Landgericht, zu der geheimer Kommerzienrat Bienert als Sachverständiger geladen war, konnte die Beweis aufnahme nicht feststellen, ob ein (in Johannstadt) beschlag nahmtes Brot älter als 24 Stunden war; das Mindergewicht konnte nicht mit dem Verschulden des Angeklagten in Zu sammenhang gebracht werden. Das Urteil lautete auf Frei sprechung. — Kommerzienrat Bienert führte aus, es sei eine technische Unmöglichkeit, gleichschweres Brot zu erhalten, selbst wenn bei jedem Handgriffe die größte Aufmerksamkeit herrschte. Er habe mit seinem Personal die verschiedensten Experimente gemacht und sei doch zu den verschiedensten Resultaten ge kommen. Manko-Differenzen kämen bei jedem Handgriffe während des Herstellungsprozesses des Brotes vor; summier ten sich bei einem Brote mehrere Möglichkeiten, könne das Brot nach dem Ausbacken zu leicht sein. Ec habe sechs Brote verschiedenen Alters von seinen Brothändlern taxieren lassen und die verschiedensten Resultate erhalten. Seine Ausführungen belegte er mit Tabellen. Kleine Notizen. — Vom Landgericht Freiberg wurde der Fleischergeselle Alfred Walther aus Maxen" wegen falscher Anschuldigung zu zwei Woche» Gefängnis verurteilt. — In den Waldungen bei Liebertwolkwitz fand man bei einer Felddienstübung den Kopf einer Frau. Nicht weit davon sah man andere Leichenteile. Am 19. November wurde in Cröllwitz bei Halle der Leichnam einer Frau ohne Kopf zerstückelt vorgefunden. Man nimmt an, daß der jetzt dem westlichen Kriegsschauplätze im wesentlichen ruhig. In! NordPolen nahmen wir eine Anzahl feindlicher Stellungen. Dabei machten wir 11 000 G ef an ge n e und erbeuteten 43 Maschinengewehre. Aus Ostpreußen und Süd polen nichts Neues. Großes Hauptquartier, den 12. Dezember 19 l4. gefundene Kopf zu diesem Leichnam gehört. Vermutlich ist die Tote identisch mit der am 4. März 1876 geborenen, un verheirateten Alma Bennewitz, die in Leipzig vermißt wird. Wo das Verbrechen geschah, ließ sich noch nicht feststellen. — Im Hofe eines Grundstückes am Südplatz in Leipzig wurde ein 17 jähriges Mädchen bewußtlos gufgefunden. Die Feststellungen ergaben, daß das Mädchen aus einem Fenster der elterlichen Wohnung herausgestürzt war. Das Mädchen erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. — In der Nähe von Gottesgab wurde jetzt der Kartonnagenarbeiter Höll erfroren aufgefunden. Er hatte vor etwa drei Wochen mit noch einigen jungen Leuten von Oberwiesenthal aus einen Schneeschuh-Ausflug nach Gottesgab gemacht und wurde seitdem vermißt. Dresden. Vom Zug überfahren wurde früh auf dem Bahngleise nahe der Unterführung an der Ehrlichstraße der etwa 16 Jahre alte Tischlerlehrling Wolf aus Neusalza, der sich in einem Dresdner Gasthause einquartiert hatte. Er war sofort tot. — Ein Dresdner Blatt behauptet, in Wilsdruff sei unter dem Verdachte, sich an größeren Schulmädchen ver gangen zu haben, Lehrer Engel verhaftet worden. Er war erst seit kurzem ständiger Lehrer. — Mit dem Grafen Spee haben in der Schlacht bei den Falkland-Jnseln wahrscheinlich auch seine beiden Söhne den Heldentod gefunden. — Die Besatzung des „U 18", das am 23. November vor Edinburg gesunken ist, befindet sich in englischer Kriegsgefangenschaft. — Zum englischen Generalstabschef ist Generalleutnant Sir James Wolf Mur ray eruannt wordeu. — Der Präsident des Deutschen Handelstages richtete an den Bundesrat die Bitte um eine Verordnung über eine Verlängerung der V e r j ä h r u n g s f r i st. — Die General versammlung der Friedrich Krupp A.-G. in Esten beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 70 Millionen auf 250 Millionen Mark. — In Berlin wurde ein Kriegsausschuß für Konsu- menten-Jnteressen gegründet, hinter dem bereits Verbände mit über 6 Millionen Mitgliedern stehen. — Am 11. Dez. abends ist ein von Saarbrücken kom mender und nach Karlsruhe bestimmter, mit 260 Verwun deten besetzter Lazarettzug in der Station Rohrbach bei St. Ingbert auf einen Güterzug aufgelaufen. Vier Wagen des Güterzuges wurden zertrümmert. Ein Lokomotivführer wurde leicht verletzt. — Der italienische Ministerpräsident Salandra lehnte die Beantwortung einer Anfrage über den Dreibunds vertrag ab. — Griechenland hat sich nach Meldungen aus Sofia bedingungsweise zur Entsendung eines Hilfskorps von 10OOOO Mann nach Serbien bereit erklärt. — Die rumänische Regierung wird zukünftig der Durchfuhr bulgarischer Waren durch rumänisches Gebiet keine Schwierig keiten bereiten. — Die ersten zwei Züge der aus Medina in den Heiligen Krieg ziehenden Krieger sind unter gr. Begeisterungskundgebungen der Bevölkerung abgegangen. — In Petersburg fand eine außerordentliche Sitzung des Kollegiums der Handels- und Industrie-Vertreter zur Beratung der Einführung außerordentlicher Militärsteuern statt. Graf Witte kritisierte in einstündiger Rede den Plan, dem er ablehnend gegenübersteht, worauf er die bemerkens werte Aeußerung tat: „England ist kein Beispiel für uns, weil es auch mit diesem Kriege ein g ute s G es ch ä f t macht und Reichtümer sammelt." Hier spricht ein guter Kenner der englischen Politik. — Prächtige Fest ge schenke. Die freudige Auf nahme und ebenso die täglich einlaufenden Nachbestellungen beweisen, wie gern unsere geschätzten Leserinnen und Leser die wechselvollen Schicksale der im „Buch-Roman" ge schilderten Personen verfolgen. Wir glauben deshalb auch allseitigen Dankes sicher zu sein, wenn wir darauf Hinweisen, daß eine Reihe früher in Heften erschienener gleich fesselnder Romane in den prächtigen Leinendecken mit goldener Titel prägung fix und fertig gebunden zu äußerst mäßigen Preisen durch uns bezogen werden kann. Das nahende Weihnachtssest dürfte für manchen willkommene Gelegenheit bieten, seinen Lieben den einen oder anderen schmucken Baud als will kommenes Geschenk auf den Gabentisch zu legen. Wir ver weisen deshalb gern auf den der heutigen Nummer beiliegenden Bestellschein und bitten, diesen recht bald ausgefüllt an die Aus träger oder die Geschäftsstelle unserer Zeitung zurückzugeben. Nummer 148. Fernsprecher: «mt Leube« 21SS Dienstag, den 15. Dezember 1914 Fernsprecher: «ml Leube« 2120 27, Jahrgang Amtlich. Noch nie sind in den gesamten Kämpfen darf (63), st — Res.-Jnf.-Reg. 241: Wüst-Großopitz, vm. des Ost Heeres, nicht einmal bei Tannenberg, unsere. Prezewowsky-Niederpesterwitz, st — Vfldw. Bruch-Frauenstein, Truppen über so viel r u s fische Le ich e n hinweggeschritten, P — Steinbach-Glashütte, st — Utffz. Zschern-Nippien, st wie bei den Kämpfen um Lodz undLowicz^— Budich-Wilsdruff, st — Alfred Aehlig- Großölsa, lv. überhaupt zwischen Pabianize und der Weichsel. Die russ.! — Die Gemeinde Seifersdorf zahlt an ihre be- "" -' —------ -----— c-.-.l. dürftigen Kriegerfamilien monatlich für die Frau 5 Mt. u. für jedes Kind 2,50 Mk. in Naturalien bezw. Wertmarken. luste von 500 Gefangenen und einer großen Anzahl) von Toten und Verwundeten. Unsere Verluste betrugen da-st bei etwa 70 Verwundete. Im übrigen verlief der Tag auf der Em ragung Saale des „Eiskeller" in Hainsberg stattfinden. Herr Missionar In Flandern griffen gestern die Franzosen in der Frölich wird einen Vortrag über „Krieg u. Mission" halten, Richtung östlich Langemarkh an. Sie wurden zurückgeworfen der umsomehr interessieren dürfte, als sich die Nachrichten und verloren etwa 200 Tote und 340 Gesänge ne. von der Unterbringung unserer afrikan. und indischen Mcs- Unscre Artillerie beschoß den Bahnhof Aper» zur Störung fionare in englischen Gefangenenlagern häufen. — Zum Be- feindlicher Truppenbewegungen. suche dieses Vortrags sammelt der Iu n g f ra u e nv e r ei n Bei Arras wurden F o r t schritte gemacht. In der abends einviertel 8 Uhr am Eckers dorfer Berg; alle Ge- Gegend Souain - Pethres griffen die Franzosen ohne jeden meindeglieder, die sich anschließen wollen, sind Herzl, willkommen. Erfolg an. Im Argonner Walde versuchten die Franzosen — Um allen Gelegenheit zu bieten, weihnachtliche Liebe nach wochenlangem rein passiven Verhalten einige V o r stöße. und Dankbarkeit gegen unsere Krieger und Arbeitslosen mit Sie wurden überall leicht abgewiesen; dagegen nahmen die einer Gabe sür ihre Familien, denen sie diesmal ein frohes deutschen Truppen wiederum einen wichtigen Stütz- Weihnachten nicht selbst bereiten können, zum Ausdruck zu punkt durch Minensprengung. Der Gegner erlitt starken bringen, veranstalteten die Ortsvereine von Großölsa Verlust an Verschütteten. Außerdem machten ^wir 200 und zwar der K. S. Militärverein, der Turnverein „Frisch- Gefangene. Bei Ap rem ont, südwestlich St. Mihiel, auf" sowie die Gesangvereine „Liederkranz" und „Freie wurden mehrere heftige Angriffe der Franzosen abgewiesen, Sänger" im dortigen Gasthofe eine den Zeitverhültnisfen an- ebenso auf dem Äogefenkamm in Gegend westlich Markirch. gemessene Abendunterhaltung. Die Darbietungen, die von deu An der o st P r e uß isch e n Grenze warf unsere sehr zahlreich Erschienenen mit großem Beifall ausgenommen Kavallerie r u s s i s ch e Kavallerie zurück und machte 30 0 wurden, bestanden in lebenden Bildern, turnerischen Hebungen Gesänge n e. Südlich der Weichsel in N o r d p o l e n und Liedervorträgen. Der ansehnliche Reinertrag des Abends entwickelten sich unsere Operationen weiter. In Sü d Polens wird ungekürzt für die Kriegshilfe in Oelsa Verwendung finden, wurden russische Angriffe von österreich-ungarischen und - ' "" ' - -- - - — Bekanntmachung ! Nachdem durch Kaiserliche Verordnung vom 27.Novem- ^.. ... ber 1914 der unausgebildete Landsturm 2. Atlf- schwächere Angriffe gegen unsere Truppen m den aufgerufen worden ist, erhalten die hier wohnhaften wurden leicht abgewiesen. Im übrigen ist vom west- „„ausgebildeten Landsturmpflichtigen 2. Auf- cchen Kriegspchauplatz^ aus Ostpreußen und cuw Lud- — das siud diejenigen, die aus dem 1. Aufgebot Pole» Nichte' wesentliche^ zu melden. In Nordpolen nehmen -^ergetreten sind und im Laufe dieses Jahres das 39. Lebens- unsere - peratwneu ihren Fortgang. ^jahr erreicht haben bezw. noch erreichen, aber bis zum 27. No- Großes Hauptquartier, 13. Dezember, chember 1914 das 45. Lebensjahr noch nicht überschritten Nachdem am 11. Dezember die französische Offensive lMMick^chstrdeui^ ^ auf Aprömont, südöstlich St. Mihiel, gescheitert war, griff einschließlich 20. ds. Mts. der Feind gestern nachmittag in breiterer Front über Vorlegung ihrer Mckitarpaprere auf HM Flire y, Halbwegs zwischen St. Mihiel und Pont L-Mousson, ? ^ppe) wahrend der gewöhnlichen Geschaftsstunden zur an. Der Angriff endete für die Franzosen mit dem Ver- ^"dsturmrolle auzumelden. - - . o.o! . .. Nichtanmeldungiststrafbar. Der Aufruf bezweckt zunächst lediglich die Herbeiführung Der Bürgermeister. ' Ein Schlüssel ist als Fundgegenstand abgegeben worden. Rabenau, am 12. Dezember 1914. Der S t a d t r a t.