Volltext Seite (XML)
Uckenauer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Zeitung für Wrackt, Sriserckars, Klein- u. EraPlsa. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf-, für aus wärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 145. Ker»spreche»: Amt Deuben 2120 Dienstag, den 8. Dezember 1914 Fernsprecher: «mt Deubeu 212V 27. Jahrgang. Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 7. Dezember. der letzten Zeit waren erstens das Erscheinen von Hinde n- bis jetzt noch nicht vor. Nachrichten vor. In SüdPolen haben wir im langen Ringen um Lodz durch das Zurückwerfen der nördlich, westlich und süd westlich dieser Stadt stehenden starken russischen Kräfte einen Kirchennachrichten von Somsdorf. Mittwoch, den 9. Dez. halb 8 Uhr Kriegsbetstunde, auf Verlangen mit Abendmahl. N,d «nü lern. Rabenau, den 7. Dezember 1914. — Die am 1. Dezember in Nabenan vorgenommcne Viehzählung ergab das Vorhandensein von 30 Pferden (im Vorjahr 44 Pferde), 96 Rinder (90), 82 Schweine (107) und 40 Ziegen (39). — Von den im Verband der RabattsParvereine Deutschlands zusammengeschlossenen gemeinnützigen Nabatt- Spar-Vereinen sind im Anfang November für die verschie densten Kriegsfürsorgezwecke 243 000 Mark zur Verfügung gestellt worden. Der hiesige Rabatt-Spar-Verein, der eben falls Mitglied des Verbandes ist, hat dem Kriegshilfsausschuß einen namhaften Betrag überwiesen. — In der Schlacht bei Ipern fiel am 12. November Unteroffizier Fritz Göhler-H ainsberg (früher in Deuben), von Beruf Brauer. Zwei° Tage vorher war er mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet worden. Ter Berivaltuugsbollstreckuugsbeamte des König!. Amtsgerichts Tharandt. — Die „Frankf. Ztg." meldet aus Tokio: Der japane- sischc Ministerpräsident äußerte sich über die Bedeutung der Eroberung Tsingtaus einem Vertreter des „Hodschin" gegen über dahin, der Verlust Tsingtaus sei die erste Abschlags zahlung Deutschlands auf die Kriegskosten (!) und das erste greifbare Resultat des Krieges, denn andere lägen — Am Sonnabend versammelte sich die hiesige Frei willige Feuerwehr im Ratskeller, um Zeuge zu sein, wie zwei ihrer Mitglieder für langjährige treue Dienste aus gezeichnet und geehrt wurden. Ein Vertreter der Kgl. Amts hauptmannschaft, Herr Regierungsassessor v. Vroizem, über reichte nnter paffender Ansprache dem stellvertretenden Zug führer Herrn Robert Illgen das Kgl. Ehrenzeichen für 25 jährige Mitgliedschaft und ebenso Herr Bürgermeister Wittig das Diplom vom Landesausschuß Sächsischer Feuer wehren dem Zugführer Herrn Karl Kappner für 20 jähr, lobenswerte Dienste bei der Feuerwehr. Im Namen der nur cm 20 Mann starken Kompagnie, da eine gleich große An zahl entweder im Felde oder anderwärts in Beschäftigung steht, beglückwünschte Herr Branddirektor Kelling die beiden Glücklichen, sie den andern als nachahmungswertes Beispiel hiustellend. — Auf Blatt 172 des Handelsregister, die Firma Bruno Wätzig, Möbelfabrik, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Rabenau betr., ist eingetragen worden: Der Gesellschafts- Vertrag ist durch Beschluß der Gesellschafter vom 15. Juli — Der 31 jährige mit Zuchthaus vorbestrafte Klempner- Willy Heinrich Schmidt-Blasewitz und der 51 jährige Klemp ner Gustav Hermann König-H ainsberg sollen am 26. September in den sächsischen Glaswerken zu Deuben Messinghähne und Dachringe (für etwa 110 Mark) ent wendet und im eigenen Nutzen verwendet haben. K. erhielt vom Dresdner Landgericht 6 Monate Gefängnis, Sch. 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, 5 Jahre Ehrenverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht zudiktiert. — Die Maul- und Klauenseuche im Königreich Sachsen wurde am 1. Dezember in 253 Gemeinden und 420 Gehöften amtlich festgestellt. Am 15. November war der Stand 161 Gemeinden und 252 Gehöfte. — Aus den Verlustlisten: Leib-Gren.-Reg. 100: Vfldw. Engelmann-Deuben, ff — Haubold-Potschappel, -ff — Jnf.-Reg. 103: Pampel-Poffendorf, sv. — Utffz. Heintz-Hains- berg, in Gef. — Lotze-Hainsberg (108), i. Laz. — Res.-Jnf.- Reg. 244: Kunze-Seifersdorf, vm. — Naumann-Niederhäs- lich, vm. — Löschner-Höckendorf, ff — Vfldw. Siedler-Deuben, (20), v. — Einhorn-Dippoldiswalde (206), v. — Gren. d. R. Böhme- Rabenau, lv. — Das Landgericht Freiberg verurteilte den ehe maligen Rechtsanwalt Dr. Walter Kopsch aus Roßwein wegen Unterschlagung und Untreue zu 2 Jahren 10 Mon. Gefängnis uud 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. Kleine Notizen. — Ein Opfer seiner Unvorsichtig keit wurde der 11jährige Schulknabe Israel in Bautzen. Auf einem Spielplätze hatte er eine Patrone gefunden. Als er mit einem Ttein auf das Geschoß schlug, explodierte es und verletzte ihm die linke Hand so schwer, daß der Daumen und ein Glied eines anderen Fingers abgenommen werden mußte. — Auf dem neuen Exerzierplatz in Flur Ebersdorf bei Chemnitz sind die ersten Kriegsgefangenen angekommen. Es ist ein Trupp von etwa 60 Franzosen, Russen und Bel giern. Ein Teil der Gefangenen, die in Gebäuden der neuen Artilleriekaserne untergbracht werden, ist leicht verwundet. — Für die Erweiterung des Bahnhofs in Rochlitz sind vom Landtag 400 000 Mark als erste Rate bewilligt worden. Das Empfangsgebäude und die Bahnsteiganlagen sollen erweitert und ein Straßenübergang, der die Gleise iu Schienenhöhe kreuzt, durch den Einbau einer Straßenbrücke beseitigt werden. Mit dem Umbau konnte, wie in der letzten Reiches in Rom den Titel „Interimistischer Botschafter in besonderer Mission" führen. — Deutsche Vertreter der Geschichtswissenschaft und des Völkerrechts erheben Einspruch gegen die unwissenschaftliche Erklärung der Oxforder Hoch schullehrer. — Warschau ist nach einer Meldung der „Nowoje Wremja" neuerdings in die Gefahr einer ernsten feindlichen Umschließung geraten. — Der Erzbischof von Przemysl ist in Rom eingetroffen, um dem Papst über die Russengreneln Bericht zu erstatten. — Der „Manchester Guardian" schreibt in einem Leit artikel, nachdem er die deutsche Kriegführung kritisiert hat, folgendes: Bemerkenswerte Züge der Kämpfe Großes Hauptquartier, 6. Dezember. ! Heute nacht wurde der Ort Verm elles, südöstlich^ Bethune, dessen weiteres Festhalten im dauernden franzö sischen Artilleriefeuer unnötige Opfer gefordert hätte, plan mäßig von uns geräumt. Die noch vorhandenen Baulichkeiten waren vorher in die Luft gesprengt worden. Unsere Truppen besetzten ausgebaute Stellungen östlich des Ortes. Der Feind konnte bisher nicht folgen. Westlich und südwestlich Altkirch erneuerten die Franzosen ihre Angriffe mit erheblicheren Kräften ohne Er folg. Sie erlitten starke Verluste. Im übrigen im Westen keine nennenswerten Ereignisse. Au? dem Kriegsschauplatz östlich der masurischen Seen platte verhielt sich der Gegner ruhig. Der Verlauf der Kämpfe um Lodz entspricht nach wie vor unseren Erwartungen. In Polen keine Veränderungen. — Lodz ist am 6. Dezbr. nachmittags von unseren Truppen genommen worden. Die Russen nach schweren Verlusten im Rückzüge. Wien, 6. Dez. Die Schlacht in Polen nimmt einen für die Waffen der Verbündeten günstigen Fortgang. Die nach Westgalizien vorgerückten russischen Kräfte wurden gestern von unseren und deutschen Truppen vom Süden her angegriffen. Die Verbündeten nahmen 2200 Rassen gefangen nnd erbeuteten einige feindliche Trains. In den Karpathen fanden Teilkämpfe statt. Der in die Beskiden-Stellung eingebrochene Gegner wurde zurückgeworfen uud verlor 500 Gefangene. Großes Hauptquartier, 5. Dezember. In Flandern und südlich Metz wurden gestern französische Angriffe abgewiesen. Bei La Bassee, im Argonner Wald und in der Gegend südwestlich Altkirch machten unsere Truppen Fortschritte. Bei den Kämpfen östlich der masurischen Seen ist die Lage günstig. Kleine Unternehmungen brachten dort 1200 Gefangene. In Polen verliefen unsere Opera tionen regelrecht. -- Kaiser Wilhelm hat den Fürsten v. Bülow mit der Führung der Geschäfte der deutschen Botschaft in Rom beauftragt. — Auf dem Kriegsschauplatz im Westen ist es iu der vergangenen Woche zu größeren Kämpfen nicht gekommen. Die Räumung des Ortes Vermelles in der Nähe von Be thune in Nordfrankreich hat natürlich keinerlei strategische Bedeutung. Die Franzosen werden den Ort schwerlich mehr als Stützpunkt verwenden können, jedenfalls scheinen sie durch die Kämpfe hart mitgenommen worden zu sein, da sie sonst nicht gezögert hätten, nachzurücken. Der Versuch der Fran zosen, im oberen Elsaß die Offensive zu ergreifen, hat ihnen außer starken Verlusten nichts eingetragen. 1914 lt. Notariatsprotokoll von diesem Tage abgeändert _ worden. Der Geschäftsführer Bruno Wätzig ist ausgeschieden. Stadtverordnetensitzung mitgeteilt wurde, noch nicht begonnen Die Gesellschaft wird nach dem lt. Notariatsprotokoll vom werden, weil die Vorarbeiten noch nicht erledigt worden sind, 15. Juli 1914 abgeänderten Gesellschaftsvertrage durch einen doch sollen diese beschleunigt werden. oder mehrere Geschäftsführer vertreten. Sind mehrere Ge- . — Oberbürgermeister Haupt in Freiberg wird in nächster schäftsführer bestellt, so kann die Gesellschaft nur durch zwei Zeit einen Liebesgabentransport ins Feld be- Geschäfsführer gemeinsam vertreten werden. gleiten. Die Weihnachtsgaben für die Freiberger Truppen — Eine seitens der hiesigen Stadtbehörde vor-sind in ganz ungewöhnlich hoher Zahl gestiftet worden. genommene Einsammlung von in Händen Privatpersonen! 3m Nittergute Bieberstein sind vierzehn russische befindlicher Goldstücke, ist erfreulicher Weise von bestem Er- Staatsangehörige verhaftet worden. Sie wurden nach folge gewesen. Gegen 2000 Mark sind eingesammelt worden, der Landesanstalt Sachsenburg gebracht. Jedes, auch das letzte der „kostbaren Goldstücke" muß in!„ .Fürst Bülow wird als Vertreter gegenwärtigen Tagen gegen gleichsicheres Papiergeld ein gewechselt werden. Das Vaterland erfordert dies! — Für besondere Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde der Jäger AntonZeiske aus Ober naundorf. Möge ihm eine gesunde Heimkehr beschieden sein. — Nachdem in Großölsa die Maul- und Klauen seuche ansgebrochen ist, bestimmt die Kgl. Amtshauptmannschaft die Gemeinde Kleinölsa als Beobachtungsgebiet. L. LsA. 307/14 Ueber die Firma Bruno Wätzig, Möbel fabrik, G. m. b. H., in Rabenau, ist die Geschästsanssicht m „,. . Zur Abwendung des Konkursverfahrens angeordnet worden Vom westlichen Kriegsschauplätze und dem östlichen 1 Bekanntmachung vom 4. August 1914), da die Be- der masurischen Seenplatte liegen keine besonderen Hebung der Zahlungsunfähigkeit nach Beendigung des Krieges in Aussicht genommen werden kann. Als Aufsichtsperson ist Herr Fabrikbesitzer Ernst Albert Bischoff in Rabenau bestellt worden. Tharandt, den 3. Dezember 1914. Königliches Amtsgericht. — Dem „Hann. Anz." sendet ein Offizier folgende Mitteilung: „ G ot t st rafe E n g lan d!" „Er strafe es!" Dies ist der neue Gruß unserer Truppen. — In Lübau wurde es durch eine Haussammlung ermöglicht, die im Felde stehenden Soldaten durch ein Weih- - -. , . . - „ nachtspaket zu erfreuen. Einige 80 Mark sind hierzu ein- barg als eines Generals von wirklich großer origineller gegangen. — Jeder frühere Einwohner von S P e ch t r i tz, Befähigung im Gegensätze zur bloßen militärischen Bildung, der jetzt im Felde oder noch in der Garnison steht, erhält deren Niveau in diesem Kriege sehr hoch war, zweitens die ein Weihnachtspaket. Ihr Inhalt ist Speck, Zigarren und ganz unerwartet hohen Qualitäten der deutschen Neserv e- Schokvlade. Drei Vermißten konnte die Gabe nicht zugestellt truppen. Diese Männer schnitten mit ihrem Mut und werden Wünschen wir den Kriegern, daß sie die Gaben bei ihrer Anpassungsfähigkeit an die neuen Bedingungen ebenso bester Gesundheit verzehren können. g»t oder besser ab als die Truppen der ersten Linie zu An- — Die Vorarbeiten zu der Wasserleitung der Gemeinde fang des Krieges. Wir haben nicht mehr allein mit der Spechtritz sind soweit hergestellt, daß man jetzt mit denn militärischen Bureaukratie zu tun, wir kämpfen gegen den Legen der Sickerrohre und Sammelschrote beschäftigt ist. Patriotismus und die Intelligenz der Durchschnittsdeutschen, Die Arbeiten werden von durch den Krieg arbeitslos geffdie sich gefährlicher erweisen können, als die Maschinerie der wordenen Einwohnern unter fachmännischer Leitung der Fa. Militür-Bnreankratie. Der „M.G." sagt: Niemand glaubt, El. Mende in Seifersdorf ausgeführt. Das Wasser wird daß der Krrc^g drei Jahre dauern^werde oder könne, den Seifersdorfer Fluren unterhalb Borlas entnommen. Vom Tale aus soll es dann mittels Elektromotors nach Spechtritz getrieben werden. — Der „Reichsanz." veröffentlicht eine Kaiserl. Ver ordnung, durch die der aus dein Landsturm 1- Aufgebots übergetretene Landsturm 2. Aufgebots zur Anmeldung zur Stammrolle aufgerufen wird. Gleichzeitig wird in einer Bekanntmachung des Reichskanzlers bekannt gegeben, daß der Aufruf des Landsturms zunächst lediglich die Herbeiführung der Eintragung in die Listen bezweckt. Die Anmeldung hat in der Zeit vom 16. bis einschließl. 20. Dez. 1914 zu erfolgen. durchgreifenden Erfolg errungen. Lodz ist in unserem Besitz. Die Ergebnisse der Schlacht lassen sich bei der den 11. Dez. 1S14, sollen in Rabenau nachstehend verzeichnete Gegenstände, als Ausdehnung des Kampffeldes noch nicht übersehen. Die z Geldschrank, 2 Klubsessel, 3 Schreibtische, 3 russischen Verlnste sind zweifellos sehr groß. Bücherschränke, 1 Schreibmaschine, 1 Büffet, 2 Versuche der Russen aus Südpolen ihren bedrängten Lederstühle, 1 Zeichentisch, 1 Photogr. Apparat Armeen im Norden zu Hilfe zu kommen, wurden durch nebst Zubehör meistbietend versteigert werden, dusche- KM- in der Gegend südwestlich Piotrkow vereitelt. Ter Berivaltuuasbollstreckuuasbeamte