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Rabenauer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung fir UmM Seisersdm^ Klein- u. WMa. Inserate losten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf-, für aus wärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Für die Dauer des Kriegszustandes wird in teilweiser Zuwiderhandlungen gegen diese Beiordnung werden mit länder sind. Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 4. Dezember. räten gefüllte Scheune wie das Wohnhaus in Asche. Es wird Brandstiftung vermutet. — Ein schwerer Unglücksfall trug sich in der Konz. Fleischzersetzungsanstalt in Tannenberg bei Annaberg zu. Der daselbst beschäftigte Fenermann Bie- — Wien. Kaiser Franz Joseph erhielt vom General Frank, Kommandanten der 5. Armee, eine Huldigungsdepesche, in der es heißt: „Ich bitte Ew. Majestät, am Tage der Vollendung des 66. Regierungsjahres die Meldung zu Füßen legen zu dürfen, daß die Stadt Belgradvon Truppen der 5. Amee in Besitz genommen worden ist." (Veröffentlicht). — Dem „L.-A." wird über die Kriegslage aus Genf gemeldet: Das noch in der Note Joffres vom Mittwoch als bedeutsamer franz. Gewinn bezeichnete Grurie im Argonner Walde ist dank den vereinten Angriffen der minenlegenden Genietruppen und des württembergischen Kaiser-Regiments ein deutscher Stützpunkt geworden. Zu spät er kannten die Franzosen, daß sie dort in eine Falle gegangen waren. An anderen Stellen des Argonner Waldes, nament lich bei Fontainemanade, Courtethaussc und St. Hubert, dauern die deutschen Anstrengungen, die französischen Lauf gräben zu nehmen, fort. Auffallend knapp äußert sich die Joffre - Note über die Vorgänge bei Dixmuiden; sie ver schweigt, in wessen Händen das westlich Dixmuiden gelegene Lampernisse geblieben ist. Der B ü r g e r mei st er. Bekanntmachung über bas Meldewesen in der Kriegszeit. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 6. Dezember, 9 Uhr Lesegottesdienst, Orts geistlicher amtiert in Hainsberg. 5 Uhr Beichte u. Abendmahl. Dresden. — In seinem auf der Pillnitzer Straße gelegenen Geschäftszimmer erhängte sich der in Sebnitz praktizierende Rechtsanwalt Endler, der Plötzlich in geistige Umnachtung verfallen war. Der 37 jährige Jurist erfreute sich einer ausgedehnten Praxis. — — In der Grünen Straße in Dresden, wo sich ein Akknmulatorengeschäft befindet, brach ein großes Fener aus, das einen Schaden von 150 000 M. verursachte. Ein Lehrling hat durch Fahrlässigkeit das Feuer verursacht, in dem er mit einem brennenden Fidibus durch einen mit Holz wolle gefüllten Raum ging. Durch kleine brennende Papier stücke ist die Holzwolle in Brand geraten, der sich schnell ausbreitete. — Centraltheater. Das Opern-Ensemble Petrenz führte diesmal Lortzings Jugendoper „Die beiden Schützen" mit bestem Gelingen und unter starkem Besuch auf. Mannig fach sind die Aufgaben, die das reizende Werk stellt, groß deshalb der Nutzen, den die sich versuchenden Kräfte dieser in ganz Deutschland rühmlichst bekannten Schule für Opern gesang finden. Es gewährt stets einen eigenen Reiz, dem Werden so mancher tüchtigen Begabung zuzusehen, wie sie kämpft gegen Unbeholfenheit, Teilnahmlosigkeit am scenischen Leben; wie sie sich frei macht von Angewohnheiten, Lampen fieber; wie sie im Verlauf des Abends zu immer freierem Touansatz vorn im Munde, zu gebundener Melodieführung, zu prächtigem Stimmglanz gelangt. Alles will eben mühsam genug gelernt werden, nicht in fleißiger Uebung allein, sondern auch öffentlicher Vorführung. Am weitesten hatten es Kurt Horst und Elisabeth Sattler gebracht; ersterer in Verwen dung seines herrlichen Tenors voll Glanz und Kraft, letztere in Flüssigkeit und Lieblichkeit ihres von üblen Angewohn heiten freien Soprans. Alfred Clemens, schauspielerisch be deutender begabt als gesanglich, wird trotzdem manche Busso- Rolle zu bestem Gelingen führen. Lotte Bretonis temperament volles Soubrettentalent mit klarstem Stimmansatz kam in dem Stück gar nicht voll genug zur verdienten Geltung. Andreas Westermeyer singt einen senoren Baß von weit tragendem Klang, darstellerisch ist er aber noch nicht auf der Höhe ebensowenig als Beruh. Bräuner und Willy Dreßler. Otto Schott sitzt der Ton noch zu weit im Halse, verzieht auch den Mund fatalerweise beim Singen. Artur Kaiser kam in Konflikt mit seinem Gedächtnis, spielt auch noch zu unfrei. Volles Lob konnte man Orchester und Chor spenden. Herr Direktor Petrenz hielt auf flottes Tempo, hätte aber die Scene im Gartenhaus kürzen sollen, da sie eigentlich unmöglich ist. Die Aufführungen sind wegen ihres billigen Preises noch besonders zu empfehlen. — Die nicht vorhergesehene Zahl der Kriegsgefangenen macht die Errichtung einer Anzahl neuer Gefangenenlager im Reichsgebiet nötig. — Deutsche Unterseeboote haben nach einer englischen Meldung bisher sieben britische Kriegs schiffe und vier Handelsschiffe vernichtet. — Die indischen Truppen haben bei dem Sturm auf deutsche Laufgräben schwere Verluste erlitten. — Nach einer Meldung des „Matin" aus Petersburg nimmt die Schlacht zwischen Warthe und Weichsel einen immer weiteren Umfang an. Die Deutschen setzten ihre Verstärkun gen diesmal nicht auf einen Schlag, sondern stückweise ein. Die Verstärkungen sollen insgesamt aus 12 Armmekorps u. der 12. österreichisch-ungarischen Reservedivision bestehen. — Die „Times" schreibt: Petersburg wartet ungeduldig auf Nachrichten aus Polen. Die vorliegenden Meldungen tragen dazu bei, die Spannung zu erhöhen. Trotz der klima tischen Schwierigkeiten halten die Deutschen ihre Stellungen bei Lodz u. Lowitz. Sie haben den Russen sehr schwere Verluste zugefügt. Jetzt erwarten sie Verstärkungen. Auf die nachersichtliche Bekanntmachung der Königlichen Amtshanptmannschaft Dresden-Altstadt vom 17. dieses Mo- ! nates wird hiermit zur genauen Befolgung hingemieseu. Rabenan, den 24. November 1914. Kirchennachrichtell von Rabenau. 2. Advent, Sonntag, den 6. Dezember. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufen (und Donnerstag 3 Uhr). Abends 8 Uhr Jünglingsverein. Mittwoch, den 9- Dezember, halb 8 Uhr Kriegsbetstunde Darnach Beichte und Abendmahlsfeier — Donnerstag 8 Uhr Jungfrauenverein. Nummer 144. Fernsprecher: «mt Deul-kA 21LV Sonnabend, den 5. Dezember 1914 Fernsprecher: «mt Leube« 2120 27. Jahrgang - — Wie gemeldet wird, ist die Lage in Reims furcht- nert 'wnrd^ ^ seine am bar. Die deutschen Schützengräben sind bis 1800 Meter- Kopfe tot neben der Trommel, die zur Vernichtung der!an Vorstädte herangcrückt. Von der Beschießung bleibt Kadaver dient, aufgefunden. Man vermutet, daß B. der! kein Stadtteil verschont. Die reiche Textilindustrie der Stadt im Gange befindlichen Trommel zu nahe gekommen ist. — > ist auf viele Jahre vernichtet. Der bisherige Schaden wird Der aus Leubnitz bei Werdau stammende Landsturmann.ans 350 Millionen geschätzt. Wallich, der in Zwickau einquartiert war, wurde t o t aus — Das Schlußergcbnis der ö ster re i chis ch e n Kriegs- der Bk nlde gezogen Ob Wallich, der vollständige Uniform^anleihe dürfte die bisherigen Schätzungen von 1600 Millionen trug und seit einigen Tagen vermisst wurde, verunglückt ist übersteigen. — Die französische Regierung forderte oder Selbstmord begangen hat, ist noch nicht festgestcllt. — vom Kriegsgericht in Paris die Akten im Prozeß gegen Auf dem Ostbahnstcig des 5>ruptbahnhofs Meißen wurde die deutsche Militärärzte uud Krankenpfleger ein. — In A e- Ehefran des Bäckermeister Beuchler tödlich ü b e r f a h r e n.B y p t e n weilen seit einigen Tagen portugiesische Offiziere, Sie hatte im Gespräch die Abfahrt des Zuges übersehen,! die Vorboten für größere portugiesische Hilfskräfte der Eng- wollte im letzten Augenblick noch aufspringeu, glitt ab und kam unter^ die Räder zu liegen, die ihr den Kopf zermalmten. Samariter fanden in der Neuen Straße in Pirna ein etwa 20 Jahre altes Mädchen mit einem doppelten Schädelbruch, den es anscheinend bei einem Absturz von der Brückenstraße erlitten hatte. Im Krankenhaus starb die Schwerverletzte, die mehrere Visitenkarten mit dem Namen Rosa Köckeritz bei sich trug. — Schwerverletzt wurde der Maurer Gruner aus Friedersdorf bei einem Unfall auf dem Neubau des Gymnasiums in Zittan. Wahrscheinlich in folge der Einwirkung des Frostes löste sich am Ostflügel des Baues der Hauptsims ab und durchschlug das Gerüst. Aus Nab unü fern. Rabenau, den 4. Dezember 1914. — Auf der Linie Hainsberg-Kipsdorf verkehrt ein neuer Sonutagszng. Er verläßt Dippoldiswalde 6,22 abends, Malter 6,34, Seifersdorf 6,40, Spechtritz 6.48, R a - bcnau 6H5, Coßmannsdorf 7,12 uud erreicht Hainsberg 7,17. — Eine hohe Auszeichnung, die nicht nur die Eltern sondern unsere gesamte Einwohnerschaft ehrt, wurde dem dauernden Patrouillenreiter und Befehlsempfänger, Unter- offizier Rudolf Ralle, Sohn des Herrn Kaufmann Nqlle, aus Nadenau zu teil. Für besonders tapfere Taten, über die wir vielleicht später berichten können, erhielt Unteroffizier Ralle neuerdings das E i s er n e K re uz 1. Klasse. Möge dem jungen Helden eine gesunde Heimkehr beschieden sein. ,„W e ih nach ts b r i e f e" für unsere Soldaten im Felde, wie sie nach der letzten Kricgsbetstnnde verteilt wur den, können noch im Pfarrhaus oder nach dem Gottesdienst in der Sakristei abgegeben werden, damit jeder unserer Krieger einen solchen von daheim erhalte. Ebenso liegt für- alle Gemeindeglieder der allwöchentlich erscheinende „Griff; ans der Heimat an ihre treuen Wächter" zur Abholung und zum Beilegen iu Briefe bereit. — Eiue Kompagnie Iäge r der Dresdner Garnison hielt heute Freitag unter Führung des Herrn Oberleutnants H ofma n n auf den Fluren bei R a b e u a u F el d dien st ab. Nach demselben bezogen die Mannschaften den früheren Turnplatz hinter dem Rathause, wo abgckocht wurde. Eine große Anzahl Kinder und Erwachsene hatte sich dort ein- gcfunden und verfolgte mit Interesse das Leben uud Treiben der Vatcrlaudsvcrtcidiger. — Unter dem Klanenviehbestande des Gutsbesitzers Oskar Dietze in G r o ß ö l s a ist die M a u l- und Klauenseuche ausgebrochen. Die Kgl. Amtshanptmannschaft bestimmt da her ' die Gehöfte Großölsa zwischen der nach Seifersdorf u. Pvsscndorf führenden Straße und dem alten Schulhanse als Sperrbezirk, alle übrigen Gehöfte in Größölsa als Beobachtungsgebiet. — Bei der Gemcindcverbandssparkasse Seifersdorf wurden im Monat November 39 Einzahlungen im Betrage von 4246 M. bewirkt, dagegen erfolgten 24 Rückzahlungen im Betrage von 2057,62 Mark. — Nach brieflichen Mitteilungen ans Belgien ist vor etwa 14 Tagen der frühere Bürgermeister von Dippoldis walde, Dr. Fritz Weißbach, auf dem Felde der Ehre gefallen. Ans dem westlichen Kriegsschauplätze wurden fran zösische Angriffe gegen unsere Truppen inFlander n wieder holt ab gewiesen, ebenso in der Gegend nordwestlich A l t-! ki rch, wo die Franzosen bedeutende Verluste erlitten hatten.! Auf dem ö st liehen Kriegsschauplätze sind feindliche Angriffes... < ... . , - ..v - < - .e östlich der masurischen Seenplatte unter großen Verlusten ^bandciungdev Re C-mwohner- u. Meldc- für die Russen abgeschlagen worden. Unsere Offensive in d-^ Königlichen Anitvhanptmanuschaft Polen nimmt normalen Verlauf. Unser Kaiser ist^^'^"'*. ' 14. Januar 1896 lolgendev verordnet: gestern abend zu kurzem Aufenthalt in V erliu ciugetrofsen.M , ^uer Gemeinde dem hiesigen meznM znziehcuden -in Personen sind, gleichviel ob sie zu dauerndem oder voruber- Großes Hauptquartier, 3. Dezember. Behendem Aufenthalt zuziehen, verpflichtet, sich, sotvie die ihren c,, c s o Hansstand teilenden Familienangehörigen und Bediensteten , B beiden eg s f ch a n p l atze n hat sich und spätestens binnen 3 Stunden nach der An- inchts besonderes ereignet. Se. Majestät der Kaiser hatte^^ ^^>1 sie in der Zeit nach 8 Uhr abends bis 7 Uhr gestern in Bres au eine Besprechung mit dem Ober omman- früh eintresfen, bis spätestens 10 Uhr vormittags bei der dwrenden des österreichisch ungarischen Heeres E Ortsbehörde unter Vorlegung ansreichender Legitimations- Z" '?der von dem Thronsolger Karl Fra nz p^re zu melden. c- m Generalstabe-o Ko n r adv o n Die Vermieter von Wohnungen, Gastwirte und sonstigen < begleitet war. Spater besuchte er Kaffer Quartiergeber sind für die rechtzeitige Anmeldung der bei i w ndeten in den -azaietten der Ltadn ihnen zugezogenen Personen mitverantwortlich. — Se. Majestät der Kaiser besuchte am 3. Dezember o.o » , > Teile der in der Gegend von Czenstochau kämpfenden öster reichisch-ungarischen und deutschen Truppen. (Amtlich). Geldstrafe bis zu 150 M. bez, entsprechender Haftstrafe ge ahndet. Die durch diese Verordnung nicht berührten Bestimmun gen des oben erwähnten Melderegulativs vom 14. Januar 1896 sind von den Beteiligten genau zu beachten und von den Ortsbehörden zu überwachen. Dresden, am 17. November 1914. Die Königliche Amtshanptmannschaft Dresden-Altstadt. — — Das Imperial-Theater, Deuben bietet seinen Besuchern ein Niesenprogramm, enthaltend 11 Num mern, darunter einen der Jetztzeit entsprechenden Schlager „Kciegsgetraut". Ferner gelangt ein packendes Weihnachts bild, die neuesten Berichte von den Kriegsschauplätzen, sowie vieles andere Interessante zur Vorführung. -- Die unerlaubte Entfernung eines aus dem Felde zurückgekehrten bildete den Gegenstand einer längeren Ver handlung vor dem Kriegsgericht Dresden. Der Reservist Otto Hähnel war am dritten Mobilmachungstage bei seinem Truppenteil, dem Schützen-Regiment Nr. 108, eingetroffen, mit dem Regiment ausgezogen und hat die schweren Tage von Dinant, Rethel, Chalon-sur-Marne usw. mitgemacht. Auf dem Rückzüge nach der Aisne wurde er durch einen Prellschuß in die rechte Hüfte verwundet und nach dem Laza rett in Wesel abtransportiert. Nach seiner Wiederherstellung am 30. September kam er nach Dresden und wurde dem Ersatz-Bataillon Nr. 108 zugeteilt. Um eiue Kindtaufe in Spechtritz mitmachen zu können, fuhr er am 23. Oktober ohne Urlaub dorthin und begab sich später zu Bekannten nach Oelsa. Erst am 3. November kani er nach Dresden zurück und meldete sich dort freiwillig bei seinem Truppen teil. Wegen unerlaubter Entfernung im Felde wird Hähnel zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Untersuchungshaft wird mit 3 Wochen angerechnet. Kleine Notizen. — In Sschorlan brannte die Scheune des Gutsbesitzers Fischer völlig nieder. Während das gefährdete Fischersche Wohnhaus gerettet werden konnte, griff das Fener auf das benachbarte, dem Schuldirektor Weiß gehörige Gut über und legte hier sowohl die mit Erntevor