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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitluig M UlmM, SkiskMl's, Klein- u. GrsPlsn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf-, sür aus- . wärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Börlas, Spechtritz re. Nummer 135. Ke-«s-recher: Ami Leubeu 2120 Sonnabend, den 14. November 1914 Fernsprecher: LsKbru 2120 27. Jahrgang. — Am Donnerstag .hat niiscr nener Pfarrherr seinen v. Venz, statt. — Es wäre irrig, wenn man von der jeweilig bei uns eine Temperatur geherrscht hat, die es erlaubte, am Kamin- 1913 805 310 102 918 718 005 Nur Nab und 7er». Rabenau, deu 13. November 1914. Eispunkt. Die Gegend am Wysztytener See, wo vor wenigen Tagen 4000 Russen gefangen genommen wurden, gilt als die kälteste an der deutsch - russischen Grenze. Im Bezirk Meinel dagegen maß mau am Montag 9 Grad Wärme bei mäßigem West, der freilich reichlichen Regen brachte. — Ein Unglücks fall ereignete sich am Mittwoch abend gegen 8 Uhr unweit der Dresdner Felsenkeller-Brau erei. Ein Wagen der Firma Kallinich - H ai ns b e r g, stieß mit einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Straßen bahnwagen der Linie 22 zusammen, wobei der Kutscher so unglücklich unter seinen Wagen zu liegen kam, daß der Tod sofort eintrat. — Bei der Seeschlacht vor Chile befand sich auf der Scharnborst, die das Feuer gegen „Good Hope" mit einer Breitseite eröffnete, Oskar Dehmel, der Sohn einer Witwe in Dippoldiswalde. — Baumeister Faber von ebenda, der in Frankreich verwundet wurde und starb, sollte an sei nem Todestage das Eiserne Kreuz erhalten. Die Auszeichnung konnte ihm nicht mehr ausgehändigt werden. — Die Versam m luugderSaal inhaber Sachsens über welche wir bereits vor einiger Zeit berichteten, findet Dienstag deu 17. November 1914 nachmittags 2 Uhr in Meinholds Sälen, Dresden-Altstadt, Moritzstraße 10 statt. An die Generalkommandos des 12. und 19. Armeekorps sind ebenfalls Einladungen zu dieser Versammlung ergangen. Dresden. — In einem Neustädter Ladengeschäft wurde eine 63jährige Privata infolge innerer Erkrankung — wahr scheinlich Herzschwäche — plötzlich vom Tode ereilt. — Durch Vermittlung der japanischen Gesandtschaft in Peking ist folgende vom Gouverneur von Tsingtau ait den Kaiser erstattete Meldung nach Berlin gelangt: Tsingtau, den 9. November. Festnng nach Erschöpfung aller Verteidigungsmittel durch Sturm und Durchbrechung der Mitte gefallen. Befestigung und Stadt vorher durch ununterbrochenes zweitägiges Bombardement vom Lande mit schwerstem Geschütz bis 28 Zentimeter-Steilfener, verbunden mit starker Beschießung von See, schwer erschüttert. Artille ristische Feuerkraft zum Schlüsse völlig gebrochen. Verluste nicht genan übersehbar, aber trotz schwersten anhaltenden Feuers wie durch ein Wunder viel geringer, als zu erwarten. gez. Meyer-Waldeck. — Die Verluste der Belgier in den Schlachten bei Bixschoote und Ramscapelle beziffern sich auf 6000 Tote und über 8000 Verwundete. — Kitchener beabsichtigt nach einem Pariser Telegramm aus London, in nächster Zeit einen Gesetzentwurf über die allgemeine Wehrpflicht ein zubringen. — Dem Festmahl zum Geburtstag des Königs von Italien wohnten der französische, der englische und der japanische Botschafter nicht bei. — Das englische Ambulanzkomitee beim französischen Noten Kreuz hat eine dringende Bitte nach England gerichtet nm Motorwagen und Mittel für deren Betrieb, da Frank reich fast alle seine für Ambulanzzwecke verfügbaren Kraft wagen verbraucht habe und die Verwundeten infolge der dadurch verursachten Verzögerung der Rückbeförderung aus der Front furchtbar zu leiden hätten. — In El Arisch gingen bei der Einnahme des Ortes sämtliche ägyptischen Gendarmen zu den türkischen Truppen über. Die Umfassungskämpfe an der kaukasischen Grenze dauern weiter in günstiger Weise für die türkischen Waffen fort. — Wie über Rom gemeldet wird, beziffert die römische „Italia" die Verluste der Japaner von Tsingtau auf nahezu 10 000 Mann. Der japanische Botschafter in Rom, dem die auf Grund japanischer Zeitungsberichte vor- genommcne Zusammenstellung vorgelegt wurde, soll sich außer stande erklärt haben, sich amtlich über die Verluste zu äußern. Dagegen wird der „Italia" von Mitgliedern der japanischen Kolonie in Rom die Verlnstangabe als zutreffend bezeichnet. — Die Oesterreicher setzten die Verfolgung der Serben auf der ganzen Front fort; der Gegner, der in vollem Rück züge ist, verlor 4 Geschütze und 14 Munitionswagen. — R n m änien hat das Ansinnen Rußlands, ihm den Truppen durchmarsch gegen die Türkei durch rumänisches Gebiet zu gestatten, bündig zurückgewiesen. — Der Sultan hat ein Jrade mit der offiziellen Kriegserklärung gegen England, Frankreich und Rußland erlassen. —Türkische Kanonen boote gerieten mit englischen Kanonenbooten in einen Kampf, in dessen Verlauf ein englisches Kanonenboot sank. — In Konstantinopel und in der Provinz finden fortgesetzt patrio tische Kundgebungen für den Krieg und die Waffenbrüder schaft mit Deutschland nnd Oesterreich statt. — Non der belgisch-holländischen Grenze wird gemeldet: Kaiser Wilhelm weilte bei seinem Bestich auf dem Kriegs schauplätze iu Nordwest-Belgien einige Zeit in Kortryk. Ec empfing bei dieser Gelegenheit die Gemeindebehörden der Stadt und sprach ihnen seinen Dank für die gute Versorgung der Truppen aus. , — Czernonitz war das Ziel russischer Schrapnells, doch wurden die Russen zum Schweigen gebracht. Ein Vor- postengefccht um Czernowitz endete mit Rückzug der Russen. — Wieder fiel in Feindesland ein junger Krieger aus Rabenau. In Belgien bei Ghelnveld fand den Helden tod fürs Vaterland der Soldat Paul Schramm vom Jnf.-Rcg. Nr. 105. Der Heimgegangene diente im 2. Jahre. Ehre seinem Andenken! — Zu einer erhebenden Feier gestaltete sich am Mitt woch in unserem Gotteshaus die Gedächtnisfeier für die auf dem Felde der Ehre letztgefallenen Kämpfer aus der Parochie Rabenau. Das Gotteshaus war bis gnf den letzten Platz gefüllt. Der Königl. Sächs. Militärvercin, der M.-G.-V. „Apollo", die Turnvereine „I" und „Vorwärts" waren mit Fahnen erschienen und nahmen vor dem Altar Aufstellung. Herr Pastor Phenn spendete den Trost der Kirche in ergreifenden und zu Herzen gehenden Worten. Zum Schluß richtete er wehmütige Worte des Abschieds an die Gemeinde, der er für das große Vertrauen, das diese ihm in der kurzen Zeit seiner hiesigen Amtiernng so reichlich entgegengebracht habe, herzlichst dankte. Er sprach den Wunsch ans, die Gemeinde möge ihm ein gutes Gedenken bewahren. Die Feier wnrde durch ein vom Kirchenchor gesungenes Lied verschönt. Möge der große Schlachtenlenker, der Herr über Leben und Tod uns vor schwerem Verluste gnädig be wahren. — Die Namen der bisher Gefallenen sind: P. Seifert, Ldw.-Jnf.-Rcg.Nr.1O2, Paul Schramm, Jnf.-Reg.Nr. 105, R. Schimmrohn, Jnf.-Reg. Nr. 102, Kurt Artur Kästner, Jnf.-Reg. Nr. 105, Paul Leschikar, Jnf.-Reg. Nr. 177, Artur Oswald Schmidt, Nes.-Jnf.-Reg. Nr. 101, Serg. Max Faust, Ulaneureg. Nr. 8. — Nach dem Gottesdienste marschierten die Vereine an das Kriegerdenkmal auf dem Marktplatze. Liedervorträge des „Apollo", eine packende Ansprache des 2. Vorsitzenden des Militärvereins Herrn Paul Bürger, sowie die Nieder legung je eines Kranzes der genannten Vereine am Denkmal, gab der Feier einen ergreifenden Verlauf. — Von den Schmalspnrlinien unserer Gegend hatten — Auch die 17 jährigen scheint Frankreich zu be nötigen. In Italien wnrde der franz. Jahrgang 1897 zu den Waffen gerufen. — Der heilige Krieg ist nunmehr durch amtliche Proklamation des Sultans an das Heer für alle Musel manen verkündet worden. Großes Hauptguartier, 12. November, Der über Nieuport bis in den Vorort Lombartz- yde v o r gedrungene Feind wurde von unseren Truppen über die Ise r z u r ü ckgeworfe n. Das östliche Iser- nser bis zur See ist vom Feind geräumt. Der Angriff ans den Iserkanal, südlich Dixmuiden schritt fort. In der Gegend östlich Ipern drangen unsere Truppen weiter vorwärts. Im ganzen wurden mehr als 700 Franzosen gefangengeno m m e n, sowie vier Geschütze und vier Maschinengewehre erbeutet. Feindliche Angriffe, westlich des Argonn er Waldes nnd im Walde selbst wurden abgewiesen. Im O st enwarf unsere Kavallerie, westlich K alis ch, die erneut vorgedrungene überlegene russische Kavallerie z u r ü ck. — Ein dentscher Ersolg wird von der englischen Admiralität gemeldet: Das kleine Kanonentorpedoboot „Niger" wnrde Donnerstag früh auf der Höhe von Dover durch ein d eu ts ch e s Ü uter s ecb o o t z u m S i n k e n gebracht. Alle Offiziere u. ca. 77 Vianu der Besatzung wurden gerettet. — Im „Temps" berichtet ein Augenzeuge über die sünfzchntägigeu Kämpfe iu Flandern. Er sagt, die heroische Tapferkeit derAngreifer ist beispiellos in der Weltgeschichte. Die Dentschen stürmten mit größter Bravour und unter Gesängen dem Tode entgegen. Die Verluste der englischen Truppen wären furchtbar; die Hälfte von ihnen! wnrde aufgeriebeu, viele Bataillone sind ohne Offiziere, so daß die Korporale den Befehl führen. Am 30. und 31. Ok- abgereifte Personen die Linien 1912 H a i ns b e r g - Ki p s d o r f 668 909 Klingenberg-Frauenstein 93 409 Potschappel-Nossen 587 350 , , , _ — Wegen Zechbetrugs im Rückfälle hatte sich der in tober war die englische Reiterei beständig dem deutschen Ge- Seife rsdorf wohnhafte landwirtschaftliche Arbeiter Karl schützfener ausgesetzt. Drei Regimenter verloren in wenigen Hermann P. vor der Strafkammer in Dresden zu veraut- Stundeu 60 Prozent ihrer Mannschaft, ebenso die Inder, Worten. Dec Angeklagte hat, ohne im Besitz von Geld zn die „mitten in die Hölle gestellt wurden". Ein einziger Schuß sein, iu einem Gasthof eine Zeche von 1,69 Mk. gemacht, der schweren Geschütze begrub ganze Linien; die Gesamt- Ec will betrunken gewesen sein. Das Gericht erkannte auf Verluste der Verbündeten (Franzosen, Engländer nnd Belgier) 6 Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehrenrechtsverlust. — Aus den V e r l u st listen: Res. Alb. Kunath-Rabe- wären ungeheuer. j — Aus den Verl u st listen: Res. Alb. Kunath- Rabe- — Dem „Berl. Lok.-Anz." wird aus Genf gemeldet: Um n a u, lv. — Schmidt-Seifersdorf (88), ff — Stein-Seifers- dcn tiefgehenden Eindruck abzuschwächen, den in Paris und dorf, ff — 2- Gren.-Neg. 101: Utffz. Anton Kurt Böttger- Bordeaux der Verlust von Dixmuide n hervorgcrufen Rabenau, sv. — Gefr. Ebert-Lockwitz, sv. — Herm. Alb. hat, versucht das französische Hauptquartier, durch Ver-^ Knäbel- Rabena u, vm. — Alfred Hennersdorf - Rabenau, schleierung der Gesamtlage die notwendig entstehenden Folgen vm. — Gefr. Trnöl-Denben (104), ff — Schützen-Reg. 108: im Dunkeln zu lassen. Der Generalissimus beschwichtigte Springer-Hainichen, ff — Ebert-Tharandt, v. — Res.-Jüg.- das Volk damit, daß es den Dentschen noch nicht gelungen ! Bat. 25: Gefr. Wolf-Seifersdorf, sv. — Bröchler-Denben, sei, von Dixmmden aus, dessen westliche Nachbarschaft die so. — Gefr. Neiche-Niederhäslich, ff — Legler-Dippoldiswalde, Franzosen hartnäckig verteidigen, das linke Merufer zu ge-(101) bish. sv., ist gest. — 8. Jnf.-Regt. Nr. 107: Otto P. winnen. Die Franzosen scheinen sich auf die Fortsetzung des Frenzel-Hänichen, lv. — Vfldw. G. Kühne-Schmiedeberg, sv. dortigen Kampfes vorznberellen. Darauf deutet Joffres Hin-— Walther Rnmberg-Denben, lv. — E. Hernichel-Schmiede- weis auf die von den Verbündeten am Nieupvrt-Npern-Kanal berg, lv. — W, Zimmermann-Reichstädt, lv. — K. Altmann- vorgenoinmenen Befestigungen. Keinerlei Bemäntelung findet Wilsdruff vm. — Arno Oehmigen-Birkigt, (177) vm. — das französische Hauptquartier für die setzt ernstlich gefährdete As. Jnf.-Reg. Nr. 181 : Max Schnlze-Grnmbach, v. — Paul Lage von Ipern und Armenlwres. Unerwähnt laßt Joffre Herm. Sterzel Grumbach, sv. — ferner die bedeutsame Tatsache der deutschen^ Kanalüber- — ES wäre irrig, wenn man von der jeweilig bei uns schreitnng bei Laugeumark, wodurch eine direkte veutsche Ver- herrschenden Witterung auf die Wetterlage im Westen bindnng Ostende Dixmniden—Messine—Lille geschaffen ist. und Osten, wo unsere Truppen kämpfen, Schlüsse ziehen Die Engländer schlugen sich herzlich schlecht. Die Deutschen^ wollte. Daß es, zumal im nördlichen Frankreich, noch nicht die den ganzen Tag heroisch gekämpft hatten, zeigten, als ^winterlich ist, geht aus verschiedenen Feldpostbriefen hervor, gegen Sonnenuntergang die Entscheidung bevorstand, eine wonach am 4. November z. B. in der Gegend von Reims selbst vom Gegner anerkannte Begeisterung. eine Temperatur geherrscht hat, die es erlaubte, „am Kamin- — Der frühere holländische Kriegsministcr hat gemein- fener beim offenen Fenster zu sitzen, da es draußen nicht sam mit dem Generalgouvernenr von Belgien, v. d. Goltz, in.kalt und drinnen zn warm ist". In den letzten Tagen herrschte Begleitung des Generals v. Beseler das Kampfgebiet in Nord-im nördlichen Frankreich nnd im westlichen Belgien starker belgien besticht. DieLeistnngen der d e u t sch e n A r NllerieMM bei mittlerer Temperatur; an der Küste verzeichnete haben auf den holländischen Offizier großen Eindruck gemacht? man am Montag frischen bis starken Südwest bei bedecktem — Der Telegraf meldet, daß ein englisches oder franA Kümmel nnd 7 bis 10 Grad (Celsius) Wärme. Es regnete zvsisches Luftschiff Sprenggeschosse auf Blankenberghe geworfen i schwach, das Barometer fiel langsam. In Ostpreußen nnd habe, anscheinend mit dein Zweck, eine marschierende deutsche ini rnssischen Bezirk Snwalki, der unter deutscher Verwaltung Abteilung zn treffen. Dieser Plan mißlang. Es wnrde ein Acht, ist cs dagegen in der letzten Woche schon empfindlich Knabe und einige Bewohner eines Hotels getötet. ikalt gewesen; der Wärmemesser sank bis auf 2 Grad unter Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 13. November. 1KOO Mann gefangen genommen. Einzug gehalten, wobei er von den Herren Kirchcnvor- Am Iser-Abschnitt bei Nieuport brachte« u n s c r e standSmitglicdern einen freudigen Empfang erfuhr. Auch wir Marinctruppen deu Feinde» schwerste Verluste bei und wollen ihn herzlich begrüßen und uns der angenehmen Hoff- nahwen 70 0 Franzosen gefangen. Bei den gnt fortschreiten-mmg hingcben, daß zwischen ihm und der Gemeinde ein den Angriffen bei Ipern wnrden weitere 1100 M a n n gedeihliches Verhältnis immerdar erhalten bleibe. Die Ein gefangen genommen, heftige französische Angriffe, westlich!Weisung des Herrn Pfarrer Sturm in sein neues Amt findet und östlich S oisso n wnrden unter empfindlichen Verlusten am Sonntag vormittag durch Herrn Superintendent Reimer, sür die Franzosen zurückgcschlagcn. - An der ostprenßischen Nachfolger des in Ruhestand getretenen Oberkonsistorialrat Grenze bei Eydtkuhncn und südlich davon, östlich des Seen- """ abschnittes, haben sich erneute Kämpfe entwickelt. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.