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— Das Freiberger Landgericht verurteilte am 25. Mai Handarbeiter Hermann Bogel aus Possendorf zu 3 und seine Frau zu 4 Jahren Gefängnis. Beide hatten das Stiefkind der Fran, jetzt 13 Jahre alt, mit Stock, Holz pantoffeln und anderen Gegenständen schrecklich mißhandelt und verbüßen gegenwärtig ihre Strafe. Frau Vogel mußte sich neuerdings beim Dresdner Landgericht verantworten, dies mal wegen eines am 13. April 1912 gestorbenen 3 jährigen Mädchens. 1910—11 wohnte das Ehepaar iu Nieder- häslich, später in Golberode, Possendorf und Burgk. In Niederhäslich starb Vogels erste Frau; er heiratete später seine Wirtschafterin, die verw. Escher. Vogel brachte außer der damals 10 jährigen Berta die 1909 geborene Frida in die Ehe mit, die die Vogel 1910—1912 in Niederhäslich und Golberode mit Stock und Holzpantoffel auf den Kops und andere Körperstellen geschlagen, mit dem Kopf au die Vettwand gestoßen, nackt in kaltes Wasser gesetzt, in dem auf den Fußboden gegossenen Nachtgeschirrinhalt herumgewälzt und im Winter dürftig bekleidet aus offene Fenster, sowie auf den kalten Fußboden stundenlag gesetzt haben soll. Das Kind Berta soll sie durch Drohung von Schlägen zu falschen Angaben verleitet haben; sie mußte den Gendarmen und den sich erkundigenden Personen sagen, sie (die Berta) habe die Frida derart geschlagen. Als Frida gestorben war, sah die Leichenfrau, daß der kleine Leichnam überall von Wunden, blutunterlaufenen Stellen und halb und ganz verheilten Schor fen bedeckt war. Die Leiche wurde seziert. Strafverfolgung fand damals nicht statt. Die Vogel leugnete, das Kind je geschlagen zu haben, obgleich es sehr unsauber gewesen sei. Sie will auch in Freiberg unschuldig verurteilt sei«; die Miß-- handlungsspuren stammten von Berta und dem Vater. Der Vater bestritt ebenfalls, das Kind je geschlagen zu haben; er beschuldigte allein die Berta. Seine zweite Frau habe die Kinder nie geschlagen; sie sei die liebevollste Mutter gewesen. Man habe sie beide unschuldig verurteilt. Die jetzt 13 jähr. Berta wurde eingehend auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht aufmerksam gemacht; sie bestätigte alle Mißhandlungen der Stiefmütter, wie sie die Anklage verzeichnet. Eine Zeugin aus Golberode schilderte, oft Augenzeugin von den Mißhand lungen gewesen zu sein; sie habe oft nachts gehört, wie das Kind schrill, weil es geschlagen wurde. Ein Zeuge sagte. V. hätte seine großen Kinder „gehauen wie das Vieh". Auch der Schutzmann von Niederhäslich belastete Vogel. Der Ge ¬ richtsarzt Dr. Oppe erklärte, beim Sektionsfund habe die tote Frida (fast dreijährig!) in Körpergröße und Gewicht den Eindruck eines Jahrkindes gemacht. Es war durch Unter ernährung zurückgeblieben. Am ganzen Körper, besonders im Gesicht und unter der Kopfhaut, hatte es blutunterlaufene Stellen, Löcher, halbverheilte und frische Wunden, nur an dem Körperteile nicht, wo man sonst züchtigt. Alles rühre von rohen Angriffen her. Außer der schlechten Ernährung war das Kind blutarm und hatte eitrige Luftröhren- und Kehlkopfentzündung. Letzteres waren die eigentlichen Todes ursachen. S. Z. habe er einen Zusammenhang zwischen Miß handlung und Tod nicht festgestellt und das in seinem Gut achten bemerkt. Was er aber später, besonders bei der Ge richtsverhandlung am 25, Mai in Freiberg und jetzt gehört habe, veranlasse ihn, sein Urteil zu ändern. Das Sitzen auf dem Fußboden und am offenen Fenster bei ungenügender Bekleidung, das Uebergießen mit kaltem Wasser seien im stande, Schädigungen herbeizuführen, die den Tod befördern. Das Gericht erklärte nach langer Beratung die Vogel schuldig, durch Mißhandlung den Tod herbeigeführt und Berta zu falschem Zeugnis verleitet zu haben. Die Verurteilung wegen des ersten Verbrechens überstieg die Zuständigkeit des Land gerichts; die Sache wurde deshalb vor das Geschworenen gericht verwiesen. — Bei der Ersatz^ Eskadron des 17. Ulanenregiments in Oschatz stehen 37 dienstunbrauchbare Pferde, die von einem militärischen und einem vom Landeskulturrat ernannten Sach verständigen abgeschätzt worden sind, zum Verkauf. Land wirte, die Pferde erstehen wollen, müssen eine Bescheinigung, daß sie tatsächlich Landwirte sind, seitens ihrer Gemeinde- oder Ortspolizeibehörde beibringen. — Ein Panzerzug, der iu Belgien erbeutet wor den ist, fnhr auf deu sächsischen Strecken bis Chemnitz. Er bestand aus einer unter Dampf befindlichen Maschine und zehn Wagen. Diese glichen denjenigen unserer Güterwagen, nur daß an Stelle des Holzes Panzerplatten sich befanden. Oben darauf lagerten Sandsäcke, die für die im Wagen be findlichen Personen als Deckung dienen. Den Zug begleiteten einige deutsche Soldaten. — Ueber eine originelle Wette, die in den letzten Tagen in Bautzen ausgetragen wurde, wird folgendes berichtet: Es galt, zu beweisen, daß ein durchaus gesunder, verlockend anssehender Apfel, an einem in die Augen fallenden, voll- Bekairntmachung. Jede Person des Svldatenstandes, die krank oder ver wundet aus dem Felde zurückgekehrt ist und sich in einer Privatpflegstätte befindet — selbst wenn die Verpflegung in der eigenen Familie oder bei sonstigen Angehörigen er folgt — ist innerhalb 24 Stunden bei dem unter zeichneten Stadtrat (Einwohnermeldeamt) von dem Inhaber der Privatpflegstätte oder dem Haushaltungsvorstand unter Angabe des Namens, des Truppenteils und des Lazaretts, aus dem der Genesende überwiesen ist, anznmelden. Znr genauen Befolgung wird dies hiermit bekannt ge geben. Rabena u, am 23. Oktober 1914. Der Stadtrat. ständig sauberen Platze niedergelegt, mindestens zwei Stunden lang liegen bleiben würde, ohne — trotz der gegenwärtigen teuren Zeit, einen Liebhaber zu finden. Der Wettbelrag von 10 Mark wurde gleichzeitig in Form eines jetzt so seltenen Zehnmarkstückes dem Apfel einverleibt, damit der Finder für die Mühe des Aufhebens nicht nur mit dem Genuß des ein wandfreien Apfels belohnt würde. Doch siehe da, A. hatte seine Leute richtig eingeschätzt. Niemand hob den Apfel auf und nach zwei Stunden lag er noch da, wo er hiugelegt worden war. Um seine Beweissührnng zu einer vollständigen zu gestalten, machte A. zu alledem noch einige Passanten auf das Fundobjekt aufmerksam, hatte aber auch damit kein Glück. So wurde der mißachtende Apfel wieder seines wert vollen Inhaltes beraubt, das Zehnmarkstück selbst, trotz der „Moral von der Geschicht", einem wohltätigen Zwecke über wiesen, der Apfel selbst seinem Schicksal überlassen. — Die Hauptmacht der türkischen Armee rückt nach Meldungen russischer Blätter durch persisches Gebiet gegen Rußland vor. Weiter wird gemeldet, daß starke russische Truppenmassen die auf dem „Kaukasus" vor 40 Tagen nach dem persischen Kriegsschauplatz geschafft wurden, wieder nach ihren Standorten zurückbefördert werden. — Nach einer Meldung aus Va lp ar ais o von, 11. Nov. sind dort zwei deutsche Kriegs schiffe eingetroffeu. Kirchennachrichten von Somsdorf. Bußtag, den 18. November halb 9 Uhr Beichte und Abendmahl, 9 Uhr Predigtgottesdienst, 5 Uhr Beichte und Abendmahl. als Doppslbrisi vis 21. November sulüssig, 8tüok mit Narton 70 Bksnnig, so vis sum Versand irr Oarnisonsn zsdsrssit vor- rätig, smptisblt in bester (Qualität dis Lüekvlvi unü Oonäitorei Nax Henker. Oemnfföiervnä rvirkenäe - Armes-Leits - sorvie Zeifenpapier-Fpenäer kür unsere tüploren 8 olduten ün Deicke empffeftlt kV Dlii'Iioll. MlM-ölMiuckliL 2ur Naobsenduog an unsere Loldaten im Leids smxkebls ieb kk. Laksl - Lebokolads sum Lsssn. SS. 250 Kramm brutto siusebl. Lorto LIL. 1,00, bsi öolbstvorssndung olms Lorto 80 Lkg., « 8 so längs der Vorrat rsiobt, iu meiner 8 V Filiale Rabenau, Hauptstrasse und Rubrik ö ILiekurtt Üelbmano, Dresden-Neustadt 12. So^öpssnklsise^ emxüeblt k. Zvk»rswks« für lteM unü Wster vsinen- u. WckM-KMlMW, Miel, kielots, Wer, kklMMe, Sinsen neueste Knoben, billige Lrsiso, bei Ukenks k^erser. in seinem Rab dis vielen Bswsiss vobltusudsr Tsilnabms, insbesondere den Lür Meinten Vereinen, sei bierdurob sut» gvüankt mut, ruten vir ein Lür uns bast Du Vein.junges Mut gegeben, Lürs Vaterland Vein bokknungsvollss I.ebsn. vio trobs Vsimkebr var vir niokt bssobiedsn, Rube sankt im ewigen brieten! „Rube sankt" in die Lwigksit naob. Orossölsa, den l 6. November 1914. Vik trsuernäö famMs Lmil vernät neb8t Mntsi-bükdknen. Leim Heimgangs unseres unvergssslioben Kobnes, lieben Bruders, Lobvagsrs, Nskksu und Lusin, des dunggssellsn sind uns so viele Bswsiss innigster Inebs und Versbrung su teil gs- vorden, dass vir es niebt unterlassen können, allen denen, die dasu beigetragen babsn, unsern 8ebmsrs su lindern, unsern ÜKnlL aussuprsobsu. Vor allem unsern innigsten Dank der lieben dugond von Oelsa kiir ibre grosse ^utoplerung kür das uns überreiobte, anssbn- Uobe Osidgssobenk und den überaus kostbaren Llumsusobmuok. Ler ner Dank dem Turnsrsin „Lrissb auk" kür dis soböne Blumsnsxonds und das bereitwillige Tragen sur letzten Rubsstätts. Dank dem llols- arbeitervsrbande von Rabenau kür den borrliobsn Bluwsnsebmuok, Oans besonders Dank Derrn Dr. med. Herrmann kür seine rastlosen Bern Übungen, unsern lieben 8obu am Koben su erb alten; berslieb ge dankt sei aueb Derrn Lastor Timinas kür seins Trostesvorts und Dorrn Oberiebrer Dentsob kür dis srbebsvdsn Ossängo. Innigen Dank don iisbsn Dausbewobnsrn kür ibrs ^Vobitätigkeit, sovis den Usbsn Vor van dien, Nasbbarn und Bekannten kür das obronds Orabgsloit. Dies alles bat unseren Dsrssn woblgstan. Dir aber, lieber Ilsll- In tiskstsm 8sbmsrss äie 8oli^6^gepnüft6n u. 6e86kwi8lei' s n a u, am 12. November 1914. Lern von dsr Heimat auk dsm Leide dor Obre erlitt beim 8turmangrilk auk Oboluvslt (Belgien) am 3 l-Oktober kürs Vaterland den Heldentod unser bsissgslisbter, boik- nungsvoller, unvsrgessliebsr 8obu und Bruder LeftlLLkMlH InlLnterie-keKimeot Nr. 105, 5. Lompnnie 22. Dsbsnsjabre. D^glTSli, Ätzaretisn vusstsg» «egen snsvksint Ilie nsvkstv Summen sn, lliensRsg AdsnrH. jeder Preislage, gut verpackt, empfiehlt kür unsere Giesser in uussrbrosldiebsn Dolskistobsn empüsbit Sparkasse Aainsörrg. Im dasigen Gemeindeamt geöffnet: Montags, Mittwochs ». Freitags nachm. von 2—6 Uhr- Verzinsung der Ein lagen mit 3*/, Po täglich. Einlagen werden streng geheim gehalten. Mftchie RedawonKmulworllich Joh. Fleck. Rabenau. Druck und Verlag von Joh. Fleck, Rabenau. Wild's QArtnsrsi. UkSM rum IrMuK vom Linkaobstsn bis SUM LIsgantostsn, von 20 Lkg. an boi fnau tt6g8^a!ö, V/68l8in. KsÜss, rein unä sirllfti^ »einneeftenä, äw8 ?(unä 2U Nic. 1.60, 1.80 u. 2.—, sorvie Arü»6N enrplieftlt ?sul öiüeknöR. fül' llkM unl! Wnlkk Ueuen- Ml! KnzllM-XMkIltiM ?-iIelol8, UiglM, ^IskiMii Ml! ÜINlM SU billigstsn Rroissn :: :: :: boi Msktkä ^k888SI'. Eiilpsehle meinen altbek. 7ouLi8t6n,-sowie L " vabknauer i(in 8 1 O^ M68 U. K6NN8t6Ig- ssritr pfatenkLuei'. Lo88M3NN86vI'1. -——— lelekon Nr. 2146. -—- L>6l<tri8e!i6 l.iekt unä vampfdääsi'. :: Ukäirini8ek6 vääkr aiikr Art. :: Wnrinendiul 30kl., Drirussbrrp 10 ?L. D UkMssMii lökligl siM. ^lscliten nässende u. trock. 8cbuppenklecbte, Lartileckte, äckerdeino, veinsckäden, osfsns I^üvs klsutausicblSA«, «kropk. kkrem«, döse Ringer, »I« Kunden sind on sedr dsrtnäckig. Ver bisber ver- geblick auk Heilung kokkt«, verrück« nock die bewskrte u Srstl. empkodl Rrei von rcbLdlicken Bestandteilen. Dose IVlk. 1.15 u. 2.25. verl«°e« »»,6iÄEIi Moo u. Ff« 5». Kien. 8ekudert Lo., Veinb0f>i»-vre>ä«n. Lu In »tt.n zpolk.k.n.