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Rabenauer Anzeiger : 17.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191411174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19141117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19141117
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-17
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 17.11.1914
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eines st. Ein bedrängter Automob l- be ich tiefer ehen? rsehen Klar- diese n auf; hätten Mord Frei- mndo stellte, und üebep r Be deutet selbst i mei- einfach h qe- g noch rteilen, nd — eschul- Doch Mutt-r, wenn ich geh'. Sollst Du nicht drum verzagen, Sollst es wie andre tragen — Dein Weinen lut mir weh. daran: - ^rau, die am Belt eines schwevtranken Kindes aß. Sie flüchtete beim Anblick der deutschen Soldaten er« Müßt' ich mein armes Leben Der lieben Heimat geben, Jst's auch für dich getan. d in > mlt ischen ,asruf ißt eS ' alle selben Nun Die french lleicht Der g tm !annt. n der izosen raben Nach- ; zur t an, dieses e der über« tagen einer über« ender en 10 den n zu eisten r für ffenen rüßte, Ware wenn i und anche idzu vege- i auch alten 'aufs- nitge- klage bas schen- , nach ! Ge- bevor- cgessen tischen e ihm erührt n das mmer ß der ,a ge« m der i Der« chteter lischen ib des Be- gland weiter Der i, also wurde r ihre d der lausen rn ge« gekommen, eine ganze Anzahl braver Feldgrauer, fast alles Familienväter, waren von ihren Gängen nicht zurückaekehrt. Als die fünf Landstürmer In bas HauS ehrdrangen, fanden ie tm notdürftig erleuchtcten Wohnzimmer eine alte weiß« jaarige Frau, dte am veil eines schwevtranken Kindes Gib mir den letzten Kuß! Was wir einander waren, Wir haben's recht erfahren, Weil ich nun scheiden muß. So denke du Kulturarbeit. „Eine Musterstätte deutscher Kultur", hat der Kaiser unsere ostasiatische Hauptstadt Tsingtau in seiner Antwort auf das Telegramm des Reichslagspräsidenten genannt, .deren heldenmütige Verteidigung ein neues Ruhmesblatt für den Geist deutscher Treue bis zum Tode bildet." Di« Vergewaltigung dieser deutschen Kulturstätte durch Japaner und Engländer war eine Schandtat jener Staaten, in denen Ha^ Neid und Begehrlichkeit regieren. Wenn mir diese beiden Gegensätze betrachten, so fragen wir uns, zu welchem Zweck eigenmch tm letzten Menschenalter die vielen Verhandlungen von Friedenskongressen und ähnlichen Ver» anstaltungen s attgefunden haben, die s. Zt. als Kulturarbeit im edelsten Sinne deS Wortes gefeiert wurden? Wir fragen ferner, zu welchem Zweck Kaiser Nikolaus von Rußland die Abrüstung zur Debatte stellte, warum im Haag, der Haupt« stadt von Holland, -'n Friedenspalast errichtet und eine Reihe von völkerrechtlichen Grundsätzen aufgestellt wurde, die der Verminderung der politischen Gegensätze und staat lichen Konflikte dienen sollten ? Man kommt um diese Fragen nicht herum, wenn man sich die Ländergier vergegenwärtigt, die Zehntausende gegen die kleine deutsche Streitmacht von Tsingtau aufbot. Der heutige russische Zar ist der Urheber des ersten staatlichen Adrüstungsvertroges gewesen, und doch ist von seiner Regierung tm Laufe der Jahre eine unveränderte Kriegspo itik getrieben worden, die in dem Vorgehen gegen das Deutsche Reich ihre Krönung fand. Hat sich die russische Negierung zur Zeit jenes Abrüstungsantrages auf dem Boden dieser Kundgebung ihres Herr chers befunden? Wohl schwerlich, denn ein solcher Wechsel, wie er hier eingctreten sein müßte, wäre nicht zu erklären. Wir erkennen heute, wie richtig die ruhige deutsche Politik war, die sich nicht an theoretischen Schritten beteiligen wollte, die keine praktische Wirkung haben konnten und auch nicht gehabt haben. .Rußland ist als ein Friedensland gefeiert worden, während gegen das Deutsche Reich Anklagen wegen MebensstSrung erhoben wurden. England nannte sich den Schirmer internationalen Rechtslebens, während Deutsch. !«nd bkgehrlickien TepdenzW huldigen sollte. Von Lem. gegen ist die Anforderung weiterer Kriegskredite zu erwarten. Es handelt sich jedoch nicht um die alsbaldige Begebung neuer Kriegsanleihen, sondern lediglich darum, den Kriegs bedarf bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1914, d. h. bis zum 31. März 1915, sicherzustellen. Eine neue Anleihe wird in absehbarer Zeit nicht zur Ausgabe gelangen, da die Neichsbank durch die Einzahlungen auf die bisher begebenen Kriegsanleihen zur Unterstützung des Reiches nach Maß gabe der neu zu bewilligenden Kciegskredite in der Lage ist. für das Vaterland einzustehen, war eine danrensmerle Tat. Von Mund zu Munde ging ganz plötzlich das Gerede, dessen Ursprung nicht festzustellen war, daß die Kriegsfreiwilligen den gehegten Erwartungen nicht entsprächen, es fand sogar die Erzählung Glauben, baß sich unser ruhmreicher General oberst o. Hindenburg in ähnlichem Sinne geäußert habe. Die Einsichtigen, die der nichtsnutzigen Mär entgegentralen, fanden wenig Glauben und konnten besten Falles doch nur einen kleinen Kreis von Bekannten eines Besseren belehren. Das Wort des Generalkommandos ist dagegen im ganzen Lande vernommen worden und hat mit dem Klatsch aufge- räumt, der verbreitet worden war. Wir wissen daß unsere Freiwilligen sich tapfer und heldenhaft vor dem Feinde ver- halten, und diese Gewißheit wird niemand sich mehr rauben, lasten. Das parlamentarische Leben, das sonst um di- Novembermitte zu erwachen pflegt, schweigt in diesem Jahre. Die kurzen Knegstagungen einzelner Landtage gestalteten sich gleich der historischen Reichstagssitzung vom 4. August zu hohen nationalen Kunbaebunaen, die In der debaitelose'. und elnstimmigen Bewilligung der geforderten Kriegskredite gipfelten. Auch der Deutsche Reichstag wird sich, wenn er anfangs Dezember zusammentritt, auf das Notwendigste be schränken. Der Etat, der dem Hohen Hause sonst stets bei dessen Zusammentritt zugeht, wird der Volksvertretung dies mal wahrscheinlich erst kurz vor dem Ende des Etatsjahres, also etwa um die Mitte März, unterbreitet werden. Da« N. N.": Mein Chauffeur ist zum Militär eingezogen, Benzin wird an Private nicht mehr abgegeben, der Verkauf von Pneumatiks an Privatpersonen ist untersagt, eine Benutzung des Automobils also ausge schlossen. Muß ich trotzdem Automobilsteuern zahlen? Meines Erachtens muß die Frage verneint werden; denn Sinn und Zweck der Automobilsteuer ist doch der, denjenigen Personen eine Last aufzuerlegen, die in der Lage sind, sich den Luxus des Automobilfahrens leisten zu können. Die Automobilsteuer wird auf Grund eines Reichsgesetzes er hoben. Ob Bundesrat und Reichstag trotz der unverkenn baren Härten, die bas Gesetz infolge der Kriegsuotwendig- keiten für zahlreiche Mtobcsitzer mit sich bringt, zur Auf hebung der Steuer geneigt fein werden, muß abgewartet werden. Die Zerstörung einer Eisenbahnlinie, die inmitten der feindlichen Stellungen lag und den Belgiern die Mög lichkeit dauernder Truppen- und Munitionsnachschübe ge währte, war von einer deutschen Patrouille eines größten teils aus Kriegsfreiwilligen bestehenden Garderegiments be absichtigt. Die Leute hatten vorher noch Vas Abendmahl genommen, und warteten im Kreise ihrer Kameraden den Einbruch der Nacht ab. Dann brachen sie, nach herzlichem Abschied vo- Offizieren und Mannschaften, gefaßt aus. ES galt, ein Gebiet zu durchqueren, welches der Feind mit Flatterminen übersät hatte. Jeder Schritt vorwärts konnte also den sicheren Tod bringen. In großen Abständen schlichen die sechs jungen Feldgrauen vorwärts, an der Spitze ein junger OsfiKer von kcwm 20 Jahren. Sie waren bereits in die Nähe der feindlichen Vorposten gekommen, als plötzlich ein Schuß krachte, dem jungen Offizier den Armknochen zersplitterte und ihn zu Boden riß. Aber um keinen Laut von sich zu geben, riß der Tapfere mit der gesunden Hand ein Bündel Moos aus dem Boden, stopfte es sich in den Mund und winkte seinen Leuten, ohne ihn weiter zu gehen. Sie machten ihm noch schnell einen Not- verband und schlichen sich dann vorsichtig weiter, der Eisen bahnbrücke zu. Aber der verwundete Offizier hatte kaum eine Viertel stunde allein gelegen, als er eine furchtbare Explosion hörte und eine blendende Feuergarbe die Nacht erleuchtete. Die fünf Wagemutigen waren in den Bereich der Flatter minen geraten und von ihnen zerfetzt worden. Da nun der junge Offizier der einzige war, der den Auftrag noch was als Rechtsfunoament gatt, haben jetzt tm Zettlaus von ein paar Monaten die Briten das meiste zer- lrümmerl, während Deutschland sich darauf beschränkt hat, die unvermeidlichen Gegenmaßnahmen zu ergreifen, die zum Schutze seiner Interessen erforderlich waren. Von London aus ist nicht einmal versucht morden, eine Begründung für den Rechtsbruch zu geben. Es handelte sich sür^ die Engländer einfach darum, uns zu schädigen; diese Ab- sicht gestattete ihnen alles. Damit ist ein reiches Stück Kulturarbeit vernichtet, die Kultur also zurückgeschraubl worden. Wenn diejenigen Männer, die im Haag den Weltfrieden haben schirmen wollen, hätten voraussehen können, daß ihre von allen Staaten gebilligten Festsatzungen mit solcher Nichtachtung beseitigt werden würden, sie würden sich die ganze Arbeit erspart haben. Das hat eben niemand für möglich gehalten, und diese Tatsache erhöht die Schwere der englischen Handlungsweise. Es ist aber nicht bloß damit getan, daß die Kulturarbeit der verflossenen Jahre untergraben worden tst, auch die künftige versöhnende Tätigkeit hat einen Schlag erlitten, von dem sie sich kaum erholen wird. Was gelten Recht und Verträge, wenn sie in kritischen Zetten nicht eingehalten werden? Wer wird sich noch Monate lang um die Aufstellung von neuen Handelsverträgen bemühen, wenn er weiß, daß Netd und Begehrlichkeit in einer kurzen Stunde alle guten Regungen dämpfen können? Der Menschheit war die Kulturarbeit immer das höchste Ziel, während heute ihr Wert herabgedrückt ist. Gelbe, braune, schwarze und sonstige farbige Menschen rasten, die scheu oder bewundernd zur Kultur deS weißen aufblicken, sind heute Waffenbrüder derjenigen Volker, die Unkultur »reiben. Sie sehen, daß die Nationen, die sie als ihre Herren betrachteten, nichts anderes tun, als was sie selbst für recht hielten. Die Treue, von welcher der Kaiser spricht, gilt nicht nur für das Schlacht- seid, sie gilt auch für Recht und Vertrag. Dort ist sie nicht gehalten, unsere Feinde werden die Folgen für den Krieg erleben. Dies Zurückschrauben der Kultur, die Zer trümmerung der Kulturarbeit kann nicht unbestraft bleiben. Vie Aulomobilfleuer. besitzer schreibt den „Leipz. zum Militär eingezogen, Be einmal voller vauersleule, die mit Jagd- und Schrot« fltnten auf die Feldgrauen schaffen. Selbstverständlich kam sofort von draußen Hilfe und die Franktireurs konnten überwunden werden. Es stellte sich heraus, daß die Bande aus dem Keller durch eine Falltür, die unter dem Bett verborgen war, in das Wohnzimmer gekommen war. Das kranke Kind, ein Mädchen von 16 Jahren, war auf einmal gesund und wollte schleunigst entfliehen. Natürlich wurde kurzer Prozeß gemacht und die Franktireure und die alte weißhaarige Frau noch In derselben Nacht erschossen. Dann begruben unsere Landstürmer schweigend ihre beiden ge- faüenen Kameraden. Höchstpreise für Wolle. Obwohl wir unseren Wolle' bedarf im Jnlande decken können, hat die starke Nachfrage, die durch die massenhafte Herstellung von Liebesgaben ver anlaßt wurde, die Wollpreise dermaßen In die Höhe ge trieben, daß die Reichsregierung sich mit der Frage bx, schäftigt und dte Festsetzung von Höchstpreisen für Wolle im- Auge gefaßt hat. Im Neichsamt des Innern fanden neuer liche Besprechungen mit Interessenten statt. Schwierigkeiten bietet besonders dte große Verschiedenheit in der Güte der einzelnen Wollsorlen. Wird eine Einigung erzielt, so sollen dem Bundesrat schon in nächster Zett Vorschläge zur Fest setzung von Höchstpreisen unterbreitet werden. Auch für Kartoffeln werden über kurz oder lang Höchstpreise festgesetzt werden müssen. Die Amerikaner erhoben Protest in London gegen die englischen Maßnahmen, die Kupfer- und Ollandungen in neutralen Ländern unter dem Vorwand der Kriegskonter bande verbieten. Sie erklärten in dem Einspruch, daß ein rechtlicher Grund zu einem Einschreiten von englischer Seile nicht vorliege, sofern nicht der Beweis erbracht worden sei, daß ihr eigentliches Bestimmungsland Deutsch land oder Osterreich-Ungarn sei. — Auch die Holländer haben jetzt die ganze folgenschwere Bedeutung des englischen Nordsee-Erlasses begriffen und ihre bedeutendsten Rechtsge lehrten legen in den Zeitungen die Willkür dieses Terroris mus klar. Sie erklären, daß diese Mahregel beispiellos sei, und fordern die neutralen Länder auf, eine gemein schaftliche Protest-Aktion gegen England zu unternehmen, wobei die Vereinigten Staaten von Amerika die Rolle d«S Beschützers der neutralen Staaten übernehmen sollen, England beschlagnahmt belgische Stoalsgelder. Die Banken Antwerpens hatten nach London und Le Havre Abordnungen geschickt, um von der englischen Finanz und der belgischen Negierung die Gelder zurückzuerhalten, die bei der Belagerung der Stadt aus der Nationalbankstelle nach London in Sicherheit gebracht worben waren. Obwohl es sich um staatliche Guthaben handelt und die Zusicherung ge geben worden war, baß dte Gelder nicht den Deutschen zu geführt, sondern unter Aufsicht des amerikanischen Gesandten für Zwecke der StaatS- oder Gemeindeverwaltung verwendet werden würden, weigerten die belgische Regierung wie di« englischen Banken dte Herausgabe. Frankreich braucht deutsche und österreichische Antornehmungen. Nach einem Erlaß des französischen Justizministers sind die deutschen und österreichischen Fabriken, deren Erzeugnisse dte französische Armee bedarf, tm Interests Ler Landesverteidigung im Betrieb zu erhalten. Dasselbe hist für den Fall, daß eine der beschlagnahmten Firmen Waren hervorbringt, deren die französische Industrie unter -allen Umständen bedarf, deren Bezug aus anderen Quellen jedoch nicht möglich ist. Nach dem völkerrechtlichen Grund satz .„Auge um Auge, Zahn um Zahn" werden wir die französischen Fabriken in Deutschland für uns arbeiten lasten. Aapan enthüllt sein wahres Gesicht. Nachdem eS auf Englands Anstiftung Tsingtau genommen, fordert es ohne uA gegen Englands Wunsch und Willen weitere Be« lohnungva. Welt über Kiautschou hinaus sucht es In China Einfluß M gewinnen, indem es für sich die Deutschland kurz vor Fern Kriegsausbruch erteilte Bahnkonzession Tsinansu-SInem^u fordert. Dieje Bahn hat Anschluß an die firoße Hankau-Ba^n, also mit dem Inneren Chinas und mit dem im Süden oblegenen Yangtsektang-Gebiet, der eng- lischen Einflußzone. Anstalt, wie eS versprochen hatte, Kiautschou an China .-mückzugeben, raubt Japan also weiter. Chinas Proteste gegen diese Vergewaltigungen scheinen sich nicht auf pa^'-rene Noten beschränken zu wollen, wie der russische Anspruch gegen chinellsche Truppenansammlungen an Ler Grenz« Lxr Mandschurei beweist. chreckt in eine Ecke, und auch Las kranke Kind fing in seinen Zieberträumen zu schreien an. Unseren braven Landsburmleuten war die Situation äußerst ungemütlich, aber es half nichts. Dis Frau wurde aus ihrer Ecke hervorgeholt und ausgefragt, sie zitterte tn Ihrer Ängst am ganzen Körper. Die LanLsturmleute durch suchten noch das ganze Haus, fanden aber nichts. AIS sie zum Abschied wieder in bas Wohnzimmer traten, um dte alte Frau zu beruhigen, krachten ihnen plötzlich eine An zahl Schüsse entgegen, und zwei von ihnen sanken ge troffen zu Boden. Das aanre Wobn,immer war aus äusführett konnte, machte er sich abermals auf den Weg, gelangle unter großen Schmerzen zur Brücke, wo er seine Sprengladung anbrachte und zur Explosion brachte. Dann eilte er in der allgemeinen Aufregung, die im feindlichen Lager ausbrach, zu seiner Truppe zurück. Der Tapfere mußte sofort in das nahe Lazarett gebracht werden, wo eine Atmamputation vorgenommen wurde. Für seine Tat «hielt er das Eiserne Kreuz erster Klasse. Aus den Kämpfen im Argonnenwald. In diesem dichten urwaldähnlichen Gehölz wüten seit Wochen die wildesten Einzelkämpfe, wie sie sich schauriger niemand ausmalen kann. In dem dichten Gestrüpp, in Erdhöhlen und auf Baumkronen liegen sich hier die Schützengräben gegenüber, und wenn die Nacht ihre Schatten hernieder senkt, erheben sich lautlos unsere Patrouillen. Wie der Trapper sich den Indianern näherte, pirschen sich dir Patrouillen näher an die srindlichen Stellungen heran. Ändere sichern unsere rückwärtigen Verbindungen, bewachen die Wege and fahnden nach feindlichen Patrouillen, denn genau wie bei uns gibt es auch drüben Wagehälse, die sich zwischen unsere Linien einzuschleichen versuchen. Dabei be dient man sich auf der Gegenseite aber meist der Kriegslist, daß deren Slreifpalrouillen sich in deutsche Uniformen kleiden. Der äußerst gefahrvolle Patrouillendienst wird nur von Freiwilligen ausgesührk, die sich in Scharen dazu drängen, weil diese nächtlichen Streifen reichlich Ge legenheit bieten, das „Eiserne", sogar erster Klasse, zu er werben. So stand das Eiserne Kreuz erster Klaffe als Be lohnung für den aus, der den Standort von zwei schweren französischen Geschützen ermittelte, die den Deutschen erheb lichen Schaden zufügten. Einem Rheinländer ist es ge lungen festzustellen, daß es sich um zwei Motorgeschütze handelte, die auf sorgfältig vorbereiteter Straße hin- und herfuhren und von Zeit zu Zeit den Wald unter Kreuzfeuer nahmen. Eine Zeitlang hatte ein feindlicher Schützengraben, In dem eine Anzahl Maschinengewehre aufgestellt waren, unseren Feldgrauen große Verluste beigefügt. Eine wage mutige Patrouille richte ntcht eher, als bis sie auf einen ihrer nächtlichen Stretfzüge den Standort der Maschinen gewehre ausgesunden halte. Am nächsten Tage zer schmetterten ein paar Volltreffer die kunstvoll gebauten Stellungen, unsere Infanterie, die auf diesen Augenblick ge wartet hatte, springt auf, kein Hurra, nur ein keuchendes Ringen, hier und dort ein Schuß, sonst arbeitet das Bajonett, die Axt oder der Spaten. Ein Krächzen, Rufen, Stöhnen und Stammeln, gurgelnde Laute in höchster Todesangst ausgestoßen, dann Ruhe. Unsere Braven sind dk Herren des Schützengrabens, rasch richten sie sich in dem eroberten Graben ein, osk Tote als Brustwehr nehmend, denn jeden Augenblick kann die feindliche Reserve einen Vorstoß machen. So wüten seit Wochen die Kämpfe in dem dichten Gehölz Les Argonnenwaldes. Durchtriebene Fcanrtireure. Es war spät abends, als ein Zug Landwehrleute, denen der Auftrag erteilt war, dte nächstgelegenen Dörfer nach Franktireuren zu durch suchen, in eine kleine Ansammlung von Gehöften kam. Es waren etwa sechs mittelgroße Bauernhäuser, auS den Fen stern des letzten leuchtete ein Licht. Die Lanbwehrleuie marschierten also unter der Führung ihres' Hauptmanns nach dem letzten Gehöft und ein Kommando von 5 Leuten drang in das Haus hinein, während die anderen dasselbe umstellten. In den letzten Tagen waren in dieser Gegend wiederholt räuberische AeberfäNe auf Patrouillen vor- Kriegsallerlel. Vie Villa des russischen Bot schafters Iswolski in Rottach, der, wie berichtet, auch in Deutschland Schulden hinterlassen hat, ist beschlagnahmt worden. Iswolski hatte sie schon im Sommer auf de« -kamen seiner Frau überschreiben lassen'. — „1917 sind wir in Berlin!" schreiben die französischen Blättei triumphierend, sie haben sich nach dem langsamen Verlaus des bisherigen Krieges diese Zeit herausgerechnet. Warum nicht lieber gleich 11917, da haben sie noch länger Zeit! — Vas Trinkwasser an der belgischen Küste, dort, wo jetzt unsere braven Truppen die letzten Anstrengungen machen, um den Feind zurückzuwerfen, ist das Wasser so salpeter haltig, daß die Mannschaften es nicht trinken können uns selbst die Pferde es verweigern. — Das Volk der Dichter I Auch milten In der Kciegszeit vergißt der Deutsche sein« Getsteshelden nicht, die ihm die so viel beneidete Kultur nahe gebracht haben. Am Denkmal Schillers in Berlin, der am 10. November seinen 155. Geburtstag hätte feiern können, legte der schwäbische Schillerbund einen LorbSer- kranz mit schwarz-weiß-roter Schleife nieder. Auch Luthers Denkmal, dessen 471. Geburtstag sich an demselben Tage jährte, war herrlich mit Blumen geschmückt worden. — Feldpostbriefe nach dem Feldheer tm Gewicht über 250 Gramm bis 590 Gramm sind von neuem für die Zeit vom 1S. bis einschlietzlich 21. Aovember zugetanen worden. Dte Gebühr beträgt 20 Pfennig. — Ein Regi ment sächsischer Futzartillerie hatte in den jetzigen Stel lungskämpfen mehrere französische Kanonen und große Mengen der dazu gehörigen Munition erobert. Die Fran zosen wundern sich nicht wenig, daß sie jetzt mit ihren eigenen Kugeln beschossen werden. lraiicksturmmänns klbsekiett.
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