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Der Ajettkrleg. 1000 Gefangene, viele Maschinengewehre sind auch während des jüngsten Gefechtstages, über den del Bericht unseres Großen Hauptquartiers vorliegt, auf dem östlichen uud westlichen Kriegsschauplätze in unsere Hände gefallen, Del Ppern, wo unsere Angriffe langsam, aber beständig vorwärtsschreiten, wurden über 500 Franzosen, Farbige und Engltinvor gefangen genommen und mehrere Maschinengewehre erbeute». Die starke Ein buße an Gefangenen schwächt die Stoßkraft der verbündeten Feinde je länger je mehr. — Das erkennt auch die franzö sische Heeresleitung, Lie trotz aller zur Beschwichtigung der Gemüter fabrizierten Siegesmeldungen in aller Stille ihre Vorbereitungen zur Verteidigung von Paris fortseht. Die inFrankreichbefindlichen belgischen Truppen wurden sämtlich nach der Hauptstadt befördert, um bet der eventuellen Ver« , teidigung gegen d e Deutschen verwendet zu werden. Es Ist interessant, baß diese Anordnung gleichzeitig mit der An kündigung eines prophetisch begabten Pariser Blattes be kannt wurde, wonach Franzosen und Engländer 1917 ihren Einzug in Berlty halten werden. — Die einst so glühende Hoffnung Frankreichs und Englands auf einen schnellen Einzug der Russen in Berlin ist nach den zahlreichen Miß erfolgen unseres östlichen Feinoes anscheinend ganz erkaltet. Man spricht nicht mehr davon, und doch hieß es schon vor Monaten, Berlin höre bebend die Hufe der Kosakenpferde vor seinen Toren. Aeber Vie Lage in Paris wird berichtet: In der Stadt herrscht Stille und Verstimmung. Die Hotels und öffentlichen Gebäude sind zum größten Teil in Spitäler verwandelt. Schottische Regimenter in ihren kurzen Röckchen versehen den Sicherheitsdienst und überwachen den Verkehr auf den Boulevards. Allsonntäglich macht eine deutsche Taube der Stadt ihre Aufwartung. Große Aufregung herrscht darüber, daß man in Bordeaux im Überfluß lebt, während die Lebensmittelpreise in Paris stark gestiegen sind. Das Kilo Brot kostet 1,50 Franks. Mit Lebensmitteln ist die Stadt aber genügend versehen. Das Große Hauptquartier hebt immer wieder hervor, daß die Angriffe nur langsam vorwärts gehen. So günstig deshalb auch die allgemeine Lage durch das unaufhörliche siegreiche Vorgehen ist, so muß doch, wie der militärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg." hervorhebt, auch weiterhin noch mit einer längeren Dauer der Kämpfe gerechnet werden. Eine Entscheidung steht noch nicht unmittelbar bevor. Südlich von Apern arbeiteten sich unsere Truppen gleichfalls weiter vor und wiesen heftige Gegenangriffe der Engländer zurück. Auch im Argonnenwalde förderten wir die Trennung Verduns vom rechten Flügel der feind lichen Heeresaufstcllung, indem wir weitere gute Fortschritte machten; feindliche Vorstöße wurden leicht abgewehr». von Verdun berichtet die „Voss. Ztg.* nach Meldungen von dort, die in Mailand eintrasen, daß die Einwohnerzahl Verduns von Tag zu Tag gewachsen war, je näher die Deutschen heranrückten, bis der Befehl kam, Verdun zu räumen. Ein Eisenbahnzug mit 2000 Flüchtlingen entging nur durch Zufall dem Bombardement Ler Deutschen. Eine unglaubliche Panik spielte sich auf dem Bahnhof beim An sturm auf den Zug ab. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz, wo ein erneutet feindlicher Vorstoß gegen unsere Provinz Ostpreußen am Wysztifter See zurückgewicscn und den Russen 4000 Ge fangene und zehn Maschinengewehre abgenommen worden waren, haben wir einen ueuev Erfolg zu verzeichnen. In Russisch-Polen bei Kanin wurde von unserer Kavallerie ein russisches Bataillon zersprengt, 500 Mann wurden gefangen genommen und acht Maschinengewehre er beute». Kanin liegt westlich von Kola, wo in der vorigen Woche drei russische Kavalleriedivisionen, die die Warths überschreiten wollten, zurückgeschlagen worden waren. Da Konin südlich der Warthe liegt, so schließt der militärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg.*, daß der geschlagenen russischen Kavallerie weitere Truppen gefolgt sind. Ob dies aber den rechten Flügel des russischen Vorgehens bezeichnet, oder ob andere Truppen noch weiter nördlich vorgehen, läßt sich zu nächst noch nicht seststellen. Englische Sorgen. Die englischen Blätter wieder holen den Ruf nach Rekruten täglich ängstlicher. Wo soll Kitchener seine Leute herbekommen, wenn das so weiter geht, fragen sie. wie soll das enden? Die Blätter vex« Von «len 8ee. öffentlichen das Ergebnis der Nekcutenwerbung einer ganzen Woche, woraus sich ergibt, daß die Lage immer schlimmer wird. Das Rekrutierungs-Zentralbüro in London wies während der ganzen vorigen Woche noch lange keine 1500 neue Rekruten auf, wobei es noch besonders auffällt, daß die Zahl täglich sinkt, am Montag der Woche betrug sie 383, am letzten Wochentage nur noch 192. Im Gegensatz zu dem Angstschrei der Blätter versicherte der Krieasmininister Lord Kitchener auf dem Lordmayorsfest in der Guildhall, daß jetzt über eine und eine Vierteimillion Mann unter militärischer Ausbildung ständen, ungerechnet der Kolonialtruppen. Der Minister behauptete ferner, daß die Verbündeten allen Grund hätten, auf einen ihnen günstigen Ausgang des Krieges zu rechnen, an dem die halbe Welt beteiligt sei. Kitchener feierte den französischen Generalissimus »Joffre als militärisches Genie. Andere Minister schimpften auf die deutschen Barbaren. Den Umzug der neuen Lordmayors durch die Straßen Londons be gleiteten Truppen aus Kanada, Neufundland und Australien, deren Erscheinen den stürmischen Jubel der gewaltigen Zu- fchauermenge erregte. Klagen über die französische Feldpost. Die Klagen die auch bei uns zeitweilig auftauchten und sich gegen Mangelhaftes Funktionieren des Feldpostbetriebes richteten .lehmen in Frankreich eine ungleich schärfere Form an. Di, französischen Zeitungen kritisieren das völlige versagen der Feldpost und stellen fest, daß die von den Angehörigen der Soldaten ins Feld abgesandten Postsachen einfach nicht ankommen, während sonderbarerweise die Be förderung umgekehrt, von der Schlachtfront in die Heimats- orte, befriedigend sei. In den Postanstalten und Bureaus häufen sich die Sendungen an und gestatten schon lauge keine Übersicht mehr. Bei den Stäben gäbe eS viel unbe schäftigte Leute, aus den Nordgebieten seien jetzt viel Dienstfreie geflohen, die sich gut zum Postdienst eignen würden, aber anstatt diese Kräfte einzustellen, würde ein verkehrtes Sparsystem geübt, das allein Schuld an den trostlosen Zuständen sei. Die Soldaten im Felde würden entmutigt, wenn sie in in diesen schweren Zeiten ohne Aufmunterung und Nachricht von ihren Angehörigen ge lassen würden. ver japanischen Beulegler entspricht der Schacher- geist ver Gelbgesichter, die in ihren amerikanische., Organen zum Besuche Japans einladen, in dem vom Kriege nicht das Geringste zu bemerken sei und in dem auch die Deutschen friedlich und ungehindert ihrer Beschäftigung nach- gingen. Es fei eine Lust, jetzt in Japan zu reisen, und die Amerikaner sollten nur recht zahlreich erscheinen. — Ob die Japaner wirklich für wahre Heldengrötze Gefühl besitzen und, wie sie nach Bordeaux berichteten, die gefallenen Deutschen von Tsingtau in Etnzelgräbern beigesetzt haben sollten, denen die Aufschrift „tzeldengrab" gegeben wurde, bleibt danach noch aburwarten. 2m Kriege gegen die Türkei haben die Russen neue Niederlagen erlitten. Im Kaukasus, wo bereits Schnee und dichter liebel das Land bedeck», rücken die türkischen Regimenter nach den Berichten des tür kischen Hauptquartiers weiter vorwärts. Die russische Flotte, die vor Sunguldak erschienen war, zerstörte bei ihrem Bom bardement der Stadt auch die griechischen Schulen und Kirchen, obwohl sie mit dem Zeichen des Roten Kreuzes versehen waren. 2000 mohammedanische Gefangene, französische Afrikatruppen, trafen von Deutschland in Kon stantinopel ein, um jetzt in den Reihen der türkischen Truppen gegen die Feinde des Islam zu kämpfen. — Zwischen dem Oberkommandierenden der österreichisch ungarischen Armee Erzherzog Friedrich und Enver Pascha hat ein überaus herzlicher Depeschenwechsel stattgefunden. Das deutsche Geschwader, das soeben an der chilenischen Küste dem englischen Geschwader den GarauS gemacht hat, soll nun durch das japanische Geschwader bas durch den Fall Tsingtaus frei geworden ist, „bis zur Ermattung* gejagt werden. Die japanischen Schiffe be finden sich bereits an der chilenischen Küste. Es ist ein vernichtendes Zeichen für die englischen „Beherrscher der See*, baß sie sich eine andere Kriegsflotte zu Hilfe holen müssen, und es steht fest, daß England noch nie kine lo große Dummheit beaanaen hat als iedt. wo es mit der gelben Nasse ein Bündnis zur Vernichtung eines europäischen Kulturvolkes geschlossen hat. Von dem aufgeriebenen englischen Geschwader ist immer »och keine Spur zu finden. Auch die Annahme, baß der englische Kreuzer „Glasgow" an der Punta Carranza ge strandet sei, hat sich als irrig erwiesen, denn die von der chilenischen Regierung zur Bergung der Toten und Ver wundeten ausgeschickten Hilfsdampfer sind unverrichteter Sache wieder zurückgekommen. Da auch die englischen Marinebehörden noch keine Nachricht über den Verbleib des Geschwaders haben, werden bereits allerhand Be- sürchlungeu laut, daß dle Katastrophe für England noch bedenkend gröber fein könnte. Der deutsche Kreuzer „Karlsruhe" ist rüstig weiter auf der Jagd nach feindlichen Handelsschiffen. Der holliindische Dampfer „Maris", der mit Weizen, also KrtegSkonterbande, nach England unterwegs war, wurde von ihr versenkt. — Auch die Minen verrichten weiter ihre stille Arbeit. Der schwedische Dampfer „Atle" und der norwegische Dampfer „Fluton" sind auf Minen gelaufen und in die Luft geflogen. Teile der Besatzung konnten ge rettet werden. Vermischte Nachrichten. „Das Land braucht Soldaten t" Während in Deutschland die begeisterten Freiwilligen allenthalben mit „später" vertröstet werden mußten, ertönt in englischen Zeitungen, mit Riesenlettern gedruckt, der Verzweiflungsruf nach Soldaten. Wenn wir frische Legionen hätten, heißt eS immer wieder, könnten wir die deutsche Gefahr für alle Zeiten hinwegwälzen. Aber die englischen Maulhelden gehen steif an diesen Notrufen ihres Landes vorüber. Nun verlegen sich die englischen Zeitungen aufs Bitten. Die großen Leitartikel sind überschrieben: Sir John French bittet um Männer und braucht sie dringend! Vielleicht lasten sich nun die englischen Bürger erweichen. Die Marseillaise im deutschen Schützengraben. Der Humor unserer Truppen, die jetzt schon wochenlang im Schützengraben dem Feinde gegenüber liegen, ist bekannt. Zuweilen aber nimmt ihr Humor die schärfere Form der Satire und des Hohnes an, und das können die Franzosen scheinbar nicht vertragen. So hatte sich ein Schützengraben ein Grammophon ausgestellt, da« irgendwo in der Nach barschaft aufgefunden war. Dieses Grammophon sing zur größten Wut der Franzosen meist mitten in der Nacht an, die Marseillaise herunterzuleiern. Jedesmal wenn dieses französische Nationallied erklang, begann ein Geschieße Ler Franzosen nach der Richtung, aus der die Klänge herüber schallten, ohne jedoch den Apparat zum Schweigen bringen zu können. Wie Preissteigerungen gemach» werden. In einer Fachzeitschrift der Schuhmacher veröffentlicht unter der Über schrift „Schuhhändler, Ihr verkauft zu billig!* ein Reisender folgenden merkwürdigen Brief: Ich war in den letzten 10 Tagen oft auf der Reise und hatte Gelegenheit, in den kleinen Schuhgeschäften die Auslagen nebst Preisen zu studieren und sand ich es unverständlich, daß die meisten der kleinen Geschäfte noch die allen billigen Preise für Ihre Ware berechneten, währenddem doch jeder mit offenen Augen um sich blickende Geschäftsmann bemerken müßte, daß die großen Geschäfte ganz andere Preise für die Ware auslegen. Ich glaube, Sie tun ein dankbares Werk, wenn sie diese Art Schuhhändler auf die bereits bestehenden und noch zu erwartenden Preiserhöhungen in der Schuhbranche Hinweisen, denn Menschen, die nicht verstehen, Geld zu verdienen, sind nicht werk, daß sie in der Branche vege- tieren. (Folgt Unterschrift.) Die Schuhhändler sollen also auch dann, wenn sie ihre ausgelegte Ware noch zu den alten und billigen Einkaufspreisen erworben haben, die Verkaufs preise auf Kosten der durch den Krieg so schon mitge nommenen Kundschaft erhöhen, um so aus der Roklage vieler einen Exlragewinn herauszuschlagen, und bas Aachblatt befürwortet in einem Artikel noch diese menschen freundlichen Ratschläge. Da soll doch gleich —! Das ehrende Zeugnis für unsere Kriegssrel- willigen, das soeben das stellvertretende Generalkommando des 7. Armeekorps den Jünglingen und Männern ausstellte, die aus dem Schoße der Familie oder aus Stellung und Beruk llck> -um Schwerte drängten, um mit ihrem Lehrp Äkena ckie Kot am höchsten. / Original-Roman nach einer historischen Erzählung von V. Levin. 17 „Ich bann Ihnen jetzt nicht mehr sagen — lassen Sie es bei dem genügen, was ich Ihnen schon gestanden 'habe. Ueberlassen Sie mich meinem Schicksal — ich bin bereit, zu ertragen, was auch noch über mich kommen mag — niemals aber möchte ich noch eine zweite Person in mein unheilvolles Schicksal mit hineinziehen.* „Elend, unheilvolles Schicksal — 0, welch häßliche Worte: ich kann es noch immer nicht fassen, was Sie da vielleicht nur aus Angst, aus übertriebener Besorgnis sa gen. Aber wie dem, auch sei — Sie können jetzt erst recht auf meinen Beistand auf meinen Schutz rechnen, nach dem ich weiß, daß außer dieser Kriegsgefahr noch schwere Sorgen Ihr Herz bedrücken.* ' „Ich kann Ihnen nicht sagen, was hinter mir liegt; ich muß schweigen, wenn ich auch zuweilen unter der Last des über mich hereingebrochenen Elends zusammen- szubrechen drohe — ich muß schweigen — nicht um mei netwillen, sondern um diejenigen nicht bloß zu stellen, die das harte Schicksal über mich heraufbeschworen haben." > „Mein Gott es ist schrecklich, Jemanden so sprechen zu hören, dem man von Herzen gerne helfen möchte," unter brach der Forster Benedikts und tiefe Bewegung war aus seiner Stimme herauszuhören. „Ich kann nur wiederholen und will meine Hand zum Schwur emporheben, daß ich nicht glaube, daß Sie irgend etwas Unwürdiges, etwas Schlechtes begangen haben können, um ein solches Schick sal zu verdienen, wie es Sie nach Ihren eigenen Worten anscheinend verfolgt." „Ob ich das Schicksal verdient habe, Herr Förster, das ist eine andere Frage, um die zu beantworten müßte ich Ihnen meine Lebensgeschichte erzählen," erwiderte Benedlkte, Aber nein, nein, ich will, daß dieses Geheim nis in meiner Brust begraben bleibt, ich will es mit ins Grab nehmen, denn ich kann nicht daran denken, ein anderes Leben in mein Verlorenes noch mit hineinzuzie hen, deshalb bitte ich nochmals, überlassen Sie mich hier in Goschenwald meinem Schicksal. Ich bin ja nicht allein hier und die Franzosen werden doch uns Wehrlosen nichts Böses zusügen, wenn sie wirklich hier eindringen soll ten." „Ein anderes Leben wollen Sie nicht mit in das Verderben hineinziehen, sagen Sie, aber muß das unbe dingt die Folge sein, wenn ich Sie beschützen, wenn ich die augenblicklich Ihnen drohenden Gefahren von Ihnen abwenden will? Es würde mir vielmehr wie ein großes Glück, eine Seligkeit erscheinen, wenn ich alle Not und Gefahren mit Ihnen teilen könnte und kein Abgrund würde mich zurückschrecken." „O, wie Sie reden! Ich soll zugeben, daß Sie sich meinetwegen in Kämpfe und Abgründe stürzen! Würden Sie denn dulden, daß ich so etwas täte, daß ich so mich ins Verderben stürzte, wenn Sie der Unlückliche, der Verbannte wären, wenn auf Ihnen der Verdacht eines Verbrechens ruhte, wenn Sie sich verbergen müßten, wie ich es muß? Würden Sie denn um ein Herz werben, würden Sie zugeben, daß ein anderes, ein harmloses und zu allen Ansprüchen und Glück berechtigtes Wesen käme und sein Schicksal an das Ihre kettete und sich mit Ih nen in einen Abgrund stürzt? Nie, niemals würden Sie es!" Der Förster schwieg bei diesen Worten Benediktens; er sah betroffen und verwirrt zu Boden. „Ich höre aus dem Allem nur heraus," sagte er dann, langsam sein verstörtes Gesicht wieder zu ihr erhebend, „daß Sie mir nicht vertrauen wollen oder können, Wie groß auch das Unrecht sein mag, welches an Ihnen be gangen werden ist und ob Sie irgend welche Schuld hier bei trifft, es würde erbärmlich, ja verächtlich sein, wenn ich deshalb Ihnen meine Hilfe versagen oder mim einfach abwenden würde. Ich werde über Sie wachen auch ge gen Ihren Willen und verschließe mich der Hoffnung noch nicht, daß Sie eines Tages anders über mich urteilen, mir Ihr Vertrauen schenken werden." „Geben Sie diese Hoffnung auf," unterbrach ihn Be nedikts fast heftig. „Ich habe Ihnen genug angedeutet aus meiner Vergangenheit, sodaß Sie danach es selbst aufgebeben müßten Ihren Weg ja wieder mit dem mei nigen zu kreuzen." „Gerechter Himmei," lachte der Förster gezwungen auf; „wenn man Sie so reden hört, sollte man denken, Sie hätten zum mindestens einen Hochverrat oder gor einen Mord begangen." „Einen Mord" sagte sie, flüchtig zu ihm aussehend — „wenn es nun so etwas wäre, dessen man mich beschul digen kann —" „Unmöglich! das ist ganz unmöglich! Das glaube ich niemals!" rief der Förster. „Das einzige, was unmöglich ist," entgegnete sie, nach Atem ringend, „das ist, daß wir uns je wiedersehen! Ge hen Sie mit Gott jetzt in den Kampf, der Ihnen bevor steht — Gott schütze und beschirme Sie — aber vergessen Sie mich — denken Sie nicht mehr an das, was zwischen uns gesprochen wurde." Dabei reichte sie ihm ihre rechte Hand, entzog sie ihm aber schon wieder, als er kaum die Fingerspitzen berührt hatte und wandte sich, um eiligen Schrittes sich in das Haus zurückzubegeben. „Rätselhaftes Weib!" murmelte der Förster in tiefer Bestürzung ihr nachblickend. „Dich nicht Wiedersehen? Lieber den Tag nicht Wiedersehen, als auf ein Wiedersehen mit Dir zu verzichten. Dich wieder zu sehen uud Klar heit zu erhalten über diese entsetzlichen Worte — diese Worte von Verbrechen - werde ich bestrebt sein." Er stand dann noch eine Weile wie erstarrt da.