Ein Werk in „typischer Hell- Dunkel-Irritation, ... heiterer Trauer oder bedrückter Heiterkeit, die das ... Spätwerk Mozarts kennzeichnet" „Diese reiche Besetzung wird jedoch kaum zu strahlenden Tutti-Wir kungen und auch nicht zur vielseitigen Farbig keit genutzt, sondern vielmehr zu einer dich ten, satten und düste ren Klangsphäre, in der die Streicher oft noch geteilt sind und die Bläser in ganz besonde rer Weise dominieren; im zweiten und dritten Satz bilden sie zuweilen fast eine Sologruppe im Geiste der Sinfonia concertante" (Matthias Walz). Für sein neues Moll-Konzert forderte Mozart ein reichbesetztes Orchester, das größte, das er je mals in Konzerten verwendete und auch in den Sinfonien nur zweimal erreichte bzw. übertraf (KV 297 und KV 385): außer den Streichern ver langt die Partitur 1 Flöte, 2 Oboen und zuzüg lich 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trom peten (Mozart notiert „clarini“) und Pauken. Dieses Konzert, das selbst die tiefsten Abgründe des Seelischen auszuleuchten scheint, kennt in seinem düsteren Pathos in Mozarts Werk keine Parallele. „Man kann sich nicht recht vorstellen, was für Gesichter die Wiener gemacht haben, als Mozart ihnen dieses Konzert vorspielte“, urteilte Alfred Einstein sehr treffend. Wir wissen jedoch, daß Beethoven dieses c-Moll-Konzert außer ordentlich schätzte und sein 3. Klavierkonzert, auch in c-Moll, sich daran orientierte. 1. Satz Allegro 3/4-Takt, c-Moll Klavierkonzert c-Moll Zur Musik Der Eingangssatz, bereits wie eine Sinfonie ge arbeitet, geht weit über das konzertante Prinzip hinaus. Dies geschieht nicht allein wegen der Länge des orchestralen Vorspiels - erst nach 99 Takten setzt der Solist ein -, sondern hauptsäch lich wegen der Art und Weise, wie mit dem the matischen Material gearbeitet worden ist. „An statt der sonst üblichen vielen kurzen Gedanken dominiert hier nur ein einziges heroisch-pathe tisches, unterschwellig drohendes, tragisch-fata listisches Thema, das sogleich sinfonisch verar beitet wird und das lange erste Orchesterritornell motivisch speist. Das Klavier setzt dieser drohen den Geste zunächst nur ein recht schwaches, sanft klagendes Motiv entgegen; nur wenig spä ter wird es aber selbst eingesponnen in den ge waltigen sinfonischen Sog des Orchesters und