DRESDNER O PHILHARMONIE Zeit im pianistischen Wettstreit 1781 gegen Mo zart angetreten. Er bekannte neidlos: „Ich hatte bis dahin niemand so geist- und anmutsvoll vor tragen gehört.“ „Das ging ans Herz“ - urteilte Haydn gelegentlich eines Konzertes, und er wer de Mozarts Klavierspiel ein Leben lang nicht ver gessen können. In diesen ersten Jahren komponierte Mozart viel, Großes und Kleines, Serenaden, Klaviersachen, Sinfonien weniger, alles aber meist im Auftrag seiner Gönner und Enthusiasten. Aber Mozart hatte sich nicht aus einer personifizierten Ab hängigkeit befreit, um in eine neue zu geraten. Die neue hieß Publikumsgeschmack, und Mozart wußte, nur mit dem, was in Mode ist, konnte man wirkliches Geld verdienen. Mit Geld konnte Mozart aber nicht umgehen, und er verbrauchte mehr, als er verdienen konnte. Und er verdiente - wie immer wieder bis in unsere Zeit nachge rechnet wurde - ausgesprochen gut, war aber dennoch immerfort in Verlegenheiten. Hinzu kam, daß er selbst schon bald bemerken mußte, wie sehr er sich auch künstlerisch im Kreise be wegte. Seinen eigenen künstlerischen Wert kannte er sehr wohl und wollte ihn vermarkten, meinte so gar, dem Kaiser trotzen zu können: „Wenn mich der kayser haben will, so soll er mich bezahlen“. Lange Zeit komponierte er für ein breites Publi kum, hielt sich an das vom Vater mehrfach ge forderte „Popolare“ und schrieb „Musick für aller Gattung Leute“. Nach und nach aber lehnte er es ab, auch für Leute mit „langen Ohren“ zu schrei ben, also Musik allein zur Unterhaltung zu ma chen für musikalische Esel. Es ging ihm einfach nicht mehr ausschließlich darum, nur zu gefallen. Schritt für Schritt gab Mozart seinen Werken mehr Tiefe, mehr „Expression“, zog immer mehr Register seiner stetig wachsenden Kunstfertigkeit und kam unversehens in musikalische Bereiche, die seine Hörer bald schon zu verschrecken be gannen. Doch das war dann erst später. Vorerst Just in dieser Zeit (1784) begann er, vol ler Selbstbewußtsein ein eigenhändiges Verzeichnis seiner neu entstandenen Werke zu führen. Und als erste Nummer zeichne te er ein solches neues Klavierkonzert ein, das in Es-Dur KV 449.