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abemuer Anzeiger Zeitung M Harnndt^ StiMms, Stein- n. GevPlsn Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re — Die Großmächte 1914. Den Krieg führt: Kirchennachrichten von Rabenau. Sonnabend, den 31- Oktober, Reformationsfest. Vorm — In der gestrigen Versammlung des hiesigen Gewerbeoereins, an der leider nur 12 Personen teil nahmen, wurde darüber beschlossen, den 9 Mitgliedern, die dem Kriegsrufe folgten, durch Zusendung von Liebesgaben, noch vor dem Weihnachtsfeste eine Freude zu bereiten. Ihre Namen sind: Schnauber, .Claus, Hugo Wünschmanu, Hugo Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 30. Oktober. — Die Petersburger Telegr. - Ngentur meldet, am 29- Oktober habe vormittags ein tü r k i s ch e r Kre uz er in Theodosia (Hafenstadt im russ. Taurien, Südostküste der Halbinsel Krim) den Bahnhof und die Stadt beschösse n und die Kathedrale, die griechische Kirche, die Speicher am Hafen und die Mole beschädigt. 1 Soldat wurde verwundet. Die russ. Bank für auswärtigen Handel geriet in Brand- — In Noworossijsk ist der türkische Kreuzer Hamidi angekom men und forderte die Stadt auf, sich zu ergeben. Die Stadtbehördcn, der türkische Konsul u. seine Beamten wurden oerhaftet. Der Kreuzer ist wieder abgefahren. wahren Trostes. So mahnt der Reformationstag die Kirche und ihre Diener: ob du zur Buße rufst oder trauernde und zösischer Gefangenschaft und nach diesem Verhältnis hat man die Sendungen eingerichtet. Für Claus wurden in bar 10 Kleine Notizen. — Beim Holzfällen tödlich oer unglückt ist der 1852 in Kauschwitz geborene Waldarbeiter Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Die Franzosen erlitten starke Verluste. Auch östlich der Mosel wurden alle Unternehmungen des Feindes, die an sich ziemlich bedeutungslos waren, zurückgewiesen. Auf dem n o r d ö st lichen Kriegsschauplätze befinden sich unsere Truppen im fortschreitenden Angriff. Während der letzten drei Wochen wurden hier 1 3 5 0 0 Nussen zu G e s angene n gemacht, 3 0 Geschütze, 39 Maschinen gewehre erbeutet. Auf dem südö st liehen Kriegsschauplätze haben sich die Verhältnisse seit gestern nicht geändert. Schubert, Gärtner, Schramm, Schminder, Weise, Hübler; davon stehen sechs im Felde, zwei halten sich noch in der Mark bewilligt, für die anderen bestimmte man Zigarren, Speck, Streichhölzer, Wagenkerzen, Briefpapier und Tinten stifte. Den Versand zu besorgen haben sich die Herren Dietrich und Wellner bereit erklärt. — Die Einziehung der diesjährigen ausgehobenen R e- kruten hat bereits langsam begonnen. Später erfolgt die Einstellung der durch die Nachmusterung für dienstfähig er klärten Leute, dann erst kommen, von den jüngeren Jahr gängen anfangend, die laudsturmpflichtigen Mannschaften des 1. Aufgebots zur Einstellung, lieber den Zeitpunkt der Ein stellung läßt sich eine bindende Erklärung nicht abgeben. — In das Güterrechtsregister ist eingetragen worden: Der Stuhlbauer Carl Victor Edm. Felix in Rabenau hat das Recht seiner Frau Hedwig Ida Felix geb. Reiche in Kötzschenbroda innerhalb ihres häuslichen Wirkungskreises seine Geschäfte für ihn zu besorgen und ihn zu vertreten, ausgeschlossen. — Der Höchstpreis für Roggen ist nach der Nat.-Ztg. vom Bundesrat für das Königreich Sachsen wie Anzahl wurde verletzt. Als eine Reihe Flieger den Zeppelin verfolgen wollte, stieg er einfach höhe r. Großes Hauptquartier, 29. Oktober. Stamm aus. Ein plötzlich einsetzender Windstoß riß nun den zum Fällen bestimmten, etwa 20 Meter langen Baum um. Der Verunglückte wurde von dem stürzenden Baume erfaßt und so übel zngerichtet, daß er nach wenigen Minuten verschied. — Der sieben Jahre alte Sohn des Stein arbeiters Birke in Meschwitz ist in der Sandgrube des Gutsbesitzers Schulze durch niedergehende Erdmasseu ver schüttet und getötet worden. Der Verunglückte wollte im Auftrage seiner Mutter mit noch jüngeren Geschwistern Sand holen. Während er den Sand mit den Händen aufrafste, gingen plötzlich Erdmassen nieder. — In Wien wird amtlich verlautbar: Am 7. Oktober errangen wir in Serbien erneut Erfolge. Bei dem Orte Ravnje stark befestigte feindliche Stellungen an der Damm straße nördlich Ernabara in der Macva wurden nach tapferer feindlicher Gegenwehr erstürmt. Vier Geschütze und acht Maschinengewehre wurden erobert, fünf Offiziere und 500 Mann gefangen genommen und viel Kriegsmaterial erbeutet. — Das Genfer „Journal" meldet, daß die Deu tschen an der belgischen Küste, einige Kilometer von Kadsaud ent fernt, schwere Batterien aufgestellt haben. Von dort beherr schen sie den Eingang der Schelde und alle Durchfahrten der Nordsee zwischen den Sandbänken und der Küste. Die englischen Schiffe seien daher gezwungen, die hohe See zu passieren. — In Belgien ist die Schiffahrt vorläufig nur neutralen Schiffen gestattet; die Ausfuhr aus Belgien ist nur für einige Waren erlaubt. — Sämtliche Großmächte erkannten die Gründe der griechischen Regierung für die Besetzung einiger Teile von Nord-E Pirus als berechtigt an. — Der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika erklärte in einem Aufrufe, nicht gegen die holländischen Buren, wohl aber gegen England kämpfen zu wollen. — Die Deut schen Streitkräfte in' Kamerun leisten den Franzosen und Engländern energischen Widerstand; die Franzosen verloren allein zehn Offiziere. — Die englischen Behörden in Indien zwangen die Deutschen zur Eintragung ins Polizeiregister unter Beifügung des Fingerabdruckes, als ob es sich um gemeine Verbrecher handelte. — Die Engländer beschlag nahmten wieder zwei italienische Dampfer und brachten sie nach Gibraltar. — Der Aufruhr inSüdafrika nimmt größeren Umfang an; im Oranjestaat hat sich General Christian De Wet und in Transvaal General Beyers er hoben. — Der englische Dampfer „M ancheste r" stieß in der Nähe der Nordküste von Irland auf eine Mine u. sank. — Die amtliche Meldung, daß es den Deutschen ge lungen sei, an der Nordwestküste Irlands ein Minenfeld auszulegen, rief in den englischen Schiffskreisen ungeheures Aufsehen hervor. Dresden. — Jetzt in der Kriegszeit kommt es öfters vor, daß sich junge Leute, welche zum Militär eintreffen müssen, mit Waffen versehen und unglaublich unvorsichtigt damit umgehen. Erst kürzlich hat ein Handlungsgehilfe mit , dem Revolver, den er sich fürs Feld anschaffte, auf dem , Stübelplatz eine Unvorsichtigkeit begangen, die sehr ernste Folgen haben dürfte. Er zielte in der Bierlaune auf ein ihm bekanntes Mädchen; die Waffe entlnd sich und das Geschoß traf das Mädchen in die linke Brust. Die Polizei nahm den unvorsichtigen Schützen fest. Er wurde dem Amtsgericht zugeführt. — Auf dem Neustädter Güterbahuhofe , an der Erfurter Straße wurde n achts der Weichen wärter Arthur Hesse, 1884 in Sebnitz geboren, beim Rangieren von einer Wagengruppe überfahren und getötet. — Ein Landwehrmann der Feldartillerie schreibt aus , dem Feldlager in Frankreich: Unsere Infanterie liegt der , französischen auf 30 Meter in Schützengräben gegenüber, da- zwischen Berge von Leichen von drei Wochen, meistens Tur- kos und Franzmänner, entsetzlicher Geruch! In den feind- , lichen Schützengräben liegen im ersten Turkos und Zuavcn, im zweiten Franzosen, im dritten Engländer. Letztere 'lassen die Franzosen nicht zurück uud schießen alles nieder, was zurückgeht. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen * 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Der Deutsche mit Mut, Der Franzose mit Wut, Der Oestreicher gleich gut, Der Russe mit de Knut', Der Engländer mit de Schnitt! — Aus den Verlustlisten: Geringswald - Rein holdshain (101), v. — 12-Jnf.-Reg. Nr. 177: Wolf-Deuben, vm. — Seidenmacher-Höckendorf, ff — Sicker-Kleincarsdorf, so. — Schneider-Zauckerode, bish. vcrm. zur. — Mehnert- Deuben, ff — Ullrich-Wendischcarsdorf (178), so. — Albert- Reinhardtsgrimma (2. Jäg.-Bat. 13), bish. sv., ist gest. — Gefr. Schnabel-Falkenstein (Res.-Jäg.-Vat. 13), bish. vm., ist krank — Wall- Obernaundorf (72), ff — Fischer-Al tenburg (115), vm. — — Eineu ne rhörteRohh eit einem verwundeten Soldaten gegenüber ließ sich der in Zittau in Arbeit stehende Zimmermann Ernst Lotze aus Maxen zuschulden kommen. Er rempelte auf der Sachsenstraße ohne jeden Grund einen verwundeten Soldaten des Jnf.-Neg. 102, der sich nicht 5 Uhr Beichte u. heil. Abendmahl. Sonntag, d. 1. November. Vorm. 9 Uhr Lesegottcsdienst. Mittwoch, d. 4. Nov. abends 8 Uhr Kricgsbetstunde. Geboren: Dem Tischlergehilfeu Richard Arthur Schott, am 24. Oktober eine Tochter. Getauft: Am 26. Oktober, Richard Werner, Sohn des Drechsers Otto Günther, hier. Getraut: Am 25. Okt. Willy Heinrich Walbert Holz- bildhauer, hier und Anna Auguste geb. Barsch. Gestorben: Am 28. Oktober, Frau Amalie Auguste verw. Baumgart geb. Panzer im Alter von 64 Jahren, welche am 31- Oktober beerdigt werden soll. Gefallen auf dem Felde der Ehre am 15. Oktober, Richard Schimmrohn bei Conds an der Aisne. Jnf.-Reg, 102, 5. Komp. wehren konnte, an, beleidigte ihn mit den gemeinsten Worten und schlug ihn mit einem Spazierstock derartig ins Gesicht, daß der arme Verwundete wegen der erheblichen Verletzungen, die ihm Lotze zufügte, Aufnahme im Garnisonlazarett finden mußte. Der Unhold wurde verhaftet. — Kronprinz Rupprecht von Bayern hat als Kom mandeur der 6. deutschen Armee an seine Soldaten folgenden Armeebefehl gerichtet: Soldaten der 6. Armee! Wir haben 9 Uhr Gottesdienst, Motette: Fest steht dein Wort,' wie Fel- nuu das Glück, auch die Engländer vor unserer Front stehen, v. L. Große. Nachm, halb 3 Uhr Begräbnis, zu haben, die Truppen jenes Volkes, dessen Neider seit Jahren 5 Uhr Beichte u. heil. Abendmahl, an der Arbeit waren, uns mit einem Ring von Feinden zu umgeben, um uns zu erdrosseln. Ihm haben wir diesen blutigen, ungeheuren Krieg vor allein zu verdanken. Darum, wenn eZ jetzt gegen diesen Feind geht, übt Vergeltung für die feindliche Hinterlist, für so viel schwere Opfer. Zeigt ihnen, daß die Deutschen nicht so leicht aus der Weltgeschichte zu streichen sind. Zeigt ihnen das durch deutsche Hiebe von ganz besonderer Art. Hier ist der Gegner, der der Wie derherstellung des Friedens am meisten im Wege steht. Drauf! Nummer 129. Fernsprecher; Amt Deuben 2180 Sonnabend, den 31. Oktober 1914 Fernsprecher; Amt Deuben 2120 27. Jahrgang. Kur Nsb una fern. Rabenau, den 30. Oktober 1914. Für tapferes Verhalten vor dem Feinde erhielt der beim Postamt R a b e n o. u bedienstete Postbote Schumann das Eiserne Kreuz. — Die Glocken rufen die evangelische Christenheit un- sers Vaterlandes zur Feier des Rcformationsfestes in die Gotteshäuser und der Reformationstag stellt uns das Bild Luthers vor Augen, wie er seine 95 Thesen an die Schloss kirche zu Wittenberg anschlägt. Seine Hammerschlüge bedeuten den Anbruch einer neuen Zeit für das religiöse Leben der Christenheit. Offenbar ist mit dem Ausbruch des Krieges auch eine ueue Zeit für das religiöse Leben unseres Volkes gekommen: man redet wieder von Gott, man betet zu Gott, man vertraut auf Gott, man liest in Feldpostbriefen unsrer Soldaten von Bewahrungen, die man Gott verdankt, man kommt zn Scharen in die Kriegsbetstunden, man singt sich Trost uis Herz durch das alte Lutherlied: „Ein' feste Vnrg ist unser Gott". O, sind's in solch einer gottsuchenden, re ligiös empfänglichen Zett nicht hohe, heilige Aufgaben, vor welche sich unsre Kirche gestellt sieht? Und worin bestehen sie? Wie Lnthers Thesen von der wahren Buße ausgehen, w ruft der Reformationstag m dieser Kriegszeit unserem Volke zu: Bedenke zu dieser deiner Zeit, was zn deinem Mieden dienet. Wie das Werk der Reformation das Wort — Gottes wieder auf den Leuchter gestellt, so weist das Nefor-'Scharschmidt in Planen. Während Waldarbeiter mit dem mationsfest die evangelische Christenheit in dieser ernsten'Fällen eines Baumes beschäftigt waren, ästete Scharschmidt Zeit des Krieges hin auf das Wort Gottes als die Quelle! etwa 15 Meter davon entfernt einen am Boden liegenden Unser Angriff südlich NieuPort gewinnt lang sam an Boden. Bei Ipern steht der Kampf unverändert. Westlich Lille machten unsere Truppen gute Fortschritte, mehrere befestigte Stellungen des Feindes wurden ge nommen, 16 englische Offiziere, über ZOOMann zu .... - — G e f a n g e n e n gemacht, 4 Geschütze erbeutet. Die englischen! Garnison auf und einer, Max Claus, befindet sich in fran- und französischen Gegenangriffe wurden überall abgewiesen. Einevorder Kath edrale von Reims aufgefahrene französische Batterie mit Artilleriebeobachter auf dem Turm der Kathedrale mußte unter Feuer genommen werden. Im Argonnenwald wurde der Feind aus mehreren Schützen gräben geworfen und einige Maschinengewehre erobert. Südwestlich Verdun wurde ein heftiger franz. Angriff abgeschlagen. Im Gegenangriff stießen unsere Truppen bis in die feindliche Hauptstellung durch, die sie in Besitz nahmen. besorgte Herzen tröstest, oder Ausziehende wie Daheimbleibende Unsere Angriffe südlich Nieuport und östlich Vurnes zu heiligem Patriotismus entflammst, immer geschehenes an wurden erfolgreich fortgesetzt. 8 Maschinengewehre wurden cher Hand des göttlichen Wortes. Und wenn die Gottes erbeutet und 200 Engländer zu Gefangenen gemacht.!Häuser sich in ungeahnter Weise gefüllt — wenn diese Im A r g o n n e n wa l d e nahmen unsere Truppen mehrere! Scharen, die aufs Neue zu "Gottes Hause kommen, hier ihren Blockhäuser und Stützpunkte. Nordwestlich Verdun griffen Herrgott suchen, daß er die heilige Sache des Volkes zum die Franzosen o h n c Erfolg an. Im Uebrigen ist im westlichen Besten wende, daß er seine schützende Hand halte über die ebenso ans dem östlichen Kriegsschauplätze die Lage'deutschen Söhne im fremden Laude — o du Kirche der Re- unverändert. !formation, mache diesen Seelen den lieben Herrgott recht — Der erste Zeppelin über Paris warf lieb, wie es v. Luther getan, den Gott, der in Christo Jesn Mittwoch Abend sechs Bomben herab. Beträchtlicher sich der Welt angenommen — und es wird ein neuer Glau- Schaden wurde verursacht, acht Menschen tot, eine große!bens- und Lebensfrühling aus dieser ernsten Zeit geboren !>verden. P.Pesch. — Der deutsche Kreuzer „E m d e n" hat den russi ¬ schen Kreuzer „Schemschug" und einen französischen Tor^ worden - fürDresd'en 225 für ^eivzia dojäger^auf der Reede von Pulo-Pmang durch ^orpedo^ fg, ^-u, 227. Die übrigen Teile Sachsens wer- Unser Kre^r^ Nebcnorte angesehen. Der Höchstpreis für Weizen Anlegung eines falschen v r e r t e n Schornsteins uuk^ LO Mk böber der Höckntvreis für Gerste 15 M niedriaer lich gemacht und konnte sich auf diese Weise den feindlichen'" 40 Mt. hoher, ver Höchstpreis für o^rsle Schiffen nähern.